Ruth Aspöck: (S)TRICKSPIEL. Edition die Donau hinunter.
Wien-St. Peter am Wimberg 2003.
Wohlstrukturiert,
aus einem konsequenten Gestus heraus, aber auch spielerisch und sehr
originell ist dieser neueste Band von Ruth Aspöck.
Geschichte, Mythologie oder auch Etymologie finden Eingang in das Thema
und lassen nach und nach ein (S)TRICKSPIEL entstehen.
Die geistreiche, ganz und gar nicht langatmige Aufarbeitung der (S)trickkunst
ist wirklich gelungen. Aspöck operiert mit Mehrdeutigkeiten, Implikationen
und Assoziationen: etwa wenn es um Verstrickung oder Trennung geht,
um Aufwickeln oder Spinnen.
Serielle Elemente lockern den dicht gewebten, jedoch in Kapitel unterteilten
Textkörper, Skizzen und Fotomaterial: eine wohldosierte konzeptuelle
Arbeit. Verschiedene Methoden spielen herein, Anleitungen etwa, in Wiederholungen
angelegt, die keineswegs trocken und sachlich, sondern vielmehr originell
sind.
Immer wieder springt die Autorin zwischen Inhalt und Metaebene hin und
her, Metasprachliches funkt herein. So wird eine intellektuelle
Spannung erreicht.
Das Buch ist ebenso unterhaltsam wie informativ und in jedem Fall auch
für jene empfehlenswert, die von Stricken wenig Ahnung haben. |