Hermann J. Hendrich |
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nach Graz, in Graz, um Graz herum |
© 2003 by Hermann J. Hendrich and gangan books australia |
zwei ereignisse überraschten mich in Graz nach meiner rückkehr aus USA im sommer 1963: die meldung von der ermordung des Kennedy und die sondernummer der Kleinen Zeitung mit der umfangreichen literatur-beilage: da waren die neuen grazer autoren. |
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im zug über den Semmering den Spiegel lesend was schwarze hände bedeutete in dieser zeit ohne nachtquartier schliesslich eine matratze in einem verschlag der Neuen Galerie nach dem genuss von mehreren schnäpsen bei der Tante am morgen über den Schöckel nach ermüdendem marsch in Peggau in den zug nach norden. im schnellzug aus Wien über den nicht mehr verschneiten Semmering den neuesten Spiegel interessiert durchlesend was leider auf grund der damaligen papierqualität schwarze hände bedeutete mit dem rucksack abgeholt geworden und zu fuss ein erklärender rundgang durch die innenstadt von Graz es war aber kein richtiges nachtquartier eingeplant worden, mein freund lebte selbst in bescheidenster untermiete so blieb ihm nichts anderes übrig, als mir eine matratze in einem verschlag der Neuen Galerie, in der er tagsüber zusammen mit Hartlauer restaurierte, anzubieten, und nach dem genuss von mehreren schnäpsen bei der Tante in der dunklen seitengasse, wo ich einigen stammgästen vorgestellt wurde, schlief ich wohl gut ein, konnte aber bis zum morgen nicht aus der galerie hinaus weil mein freund abschliessen musste. nach einem kargen frühstück fuhren wir mit dem bus nach Radegund und bestiegen den Schöckel. es war schon ziemlich warm und der ermüdende marsch endete erst am nachmittag am bahnhof von Peggau. ich nahm allein den zug nach norden, der am sonntag nachmittag voll besetzt war und ich in der schlechten luft beim stehen einfach umfiel, jemand fing mich auf. aufgefangen wurde ich schon, von einem hilfreichen älteren mann oder zwei, da ich umgefallen war aus dem stehen in der stickigen luft in dem vollbesetzten waggon an einem sonntag nachmittag, nach norden fuhr dieser zug ohne den freund mit mir. in Peggau am bahnhof rasteten wir am nachmittag zum erstenmal nach dem ermüdenden marsch, es war auch schon ziemlich warm. vom Schöckel rannten wir nach Radegund hinunter und nahmen den bus nach Graz, um unser karges frühstück einzunehmen. mein freund hatte abgeschlossen, so konnte ich aus der Neuen Galerie nicht hinaus und musste bis zum morgen warten, geschlafen hatte ich wohl gut, da ich nach meiner vorstellung einiger stammgäste schon in der dunklen seitengasse bei der Tante einige schnäpse genossen hatte, er hatte mir in der galerie, in der er tagsüber mit Hartlauer zusammen restaurierte, in einem verschlag eine matratze angeboten, übrig war ihm ja nichts anderes geblieben, weil er selbst in bescheidenster untermiete lebte, ein eingeplantes nachtquartier in richtiger weise in der innenstadt von Graz nach dem rundgang mit erklärungen langten wir zu fuss mit dem rucksack und schwarzen händen auf grund der papierqualität der damaligen zeitschriften die ich mit interesse gelesen hatte, besonders den neuesten Spiegel, über den Semmering ohne schnee aus Wien mit dem schnellzug. mit dem leichten sausen, das ich vor dem ereignis verspürte, erwartete ich schon noch, dass der harte aufprall am schmutzigen boden des waggon passieren würde, aber ich wurde von einem hilfreichen älteren mann, es könnten auch zwei gewesen sein, die irgendeine wanderkluft trugen, so aufgefangen, dass mir nichts passierte. sollte ich jetzt das erste und letzte ereignis in meinem gedächtnis verfolgen? im waggon herrschte eine besonders stickige luft, der schweiss sovieler wanderer hatte eine besondere schwüle im vollbesetzten waggon erzeugt, es war an einem sonntag nachmittag, nach norden fuhr dieser zug mit mir auf einer der bänke gelandet, ich konnte nicht ablehnen, weil mir auch das sprechen für kurze zeit abhanden kam, an den freund dachte ich nicht mehr. nach Peggau führte mich eigentlich nie etwas besonderes, damals allerdings rasteten wir am bahnhof am nachmittag zum erstenmal auf den bänken am perron nach wien, bis mein freund über die unterführung zur richtung nach Graz mich verabschiedete, ich dachte an den langen marsch, dessen letzter teil schon wirklich ermüdend war, weil die ersten frühlingstage in der Steiermark ausgebrochen waren und wir neben dem gehen viel geredet hatten. wir waren vom Schöckel gekommen, dem markierungszeichen für meine späteren annäherungen nach Graz über die autobahn, alle die strassen die ich im auto genommen hatte, um dorthin zu kommen. sind wir damals wirklich den Schöckel hinuntergerannnt, um voller hunger den bus nach Graz zu erreichen? es war einer der lieblingsausflüge meiner schwiegermutter. mir erschien damals dieser berg, oder diese ansammlung von wäldern, forststrassen, beförderungsmitteln, berghütten, wirtshäusern, wiesen und nicht zuletzt parkplätzen eine art märchen zu sein. aber wir sollten irgendeine wurst am hauptplatz zu uns nehmen, eine art frühstück ohne kaffee oder tee, weil der platz in der Neuen Galerie, aus der mich mein freund abgeholt hatte, gar nichts anzubieten hatte, sogar auf das clo musste ich warten. schlafen war für mich damals kein problem, die reise über die verschiedenen jugendgästehäuser bis Oldenburg war noch präsent. überdies hatte der abend in der seltsamen bar bei der Tante geendet, wo mich mein freund den trinkenden stammgästen vorstellte. es war sehr dunkel dort, mir war der ort fremd, ich fühlte mich ausgeschlossen. es war wenigstens nahe zu meinem sogenannten schlafquartier, das mein freund in der galerie, in der er tagsüber die rokokokachelöfen sorgfältig restaurierte, vorbereittet hatte; die gesamtleitung hatte der bildhauer Hartlauer inne, der sich nach dem behauen von unzähligen kreuzsteinen selbst ums leben gebracht hat, und dieser schlafplatz bestand aus einer flachen matratze in einem verschlag in eben dieser galerie. mein freund lebte in bescheidensten verhältnissen in untermiete weit ausserhalb des stadtzentrums und musste nach dem er mich praktisch in der galerie ohne wasser und clo eingeschlossen hatte er war für den schlüssel und die sicherheit verantwortlich zu fuss nach hause marschieren. aber immerhin verbrachte ich diese nacht in der Sackstrasse in völliger ruhe, vermutlich war es auch die nacht von samstag auf sonntag, anders hätte ich wohl kaum den rundgang in der innenstadt mit den erklärungen meines freundes beenden und mit meinem mässig schweren rucksack den bahnhof erreichen können. meine dunklen hände stammten von der druckerschwärze von dem schlechten papier, auf dem der damalige Spiegel gedruckt worden war. so sass ich ruhig und irgendwie müde gerüttelt über dem Semmering ohne irgendwelchen schneebelag (war ich nicht erst vor kurzem auf dem Stuhleck schifahren gewesen?) nach Wien in dem noch dampfgezogenen schnellzug. im schnellzug, der noch von einer dampflok gezogen worden war fuhr ich aus Wien in erinnerung an einen kürzlichen schiausflug auf das Stuhleck über den unverschneiten Semmering und sass müde gerüttelt aber sonst ruhig mit einer zeitschrift an einem fensterplatz. der damalige Spiegel war auf recht schlechtem papier gedruckt, sodass ich nach dem umblättern der nummer dunkle finger bekommen hatte. vom bahnhof aus begannen wir ich trug meinen rucksack unter den erklärungen meines freundes einen innenstadtrundgang in erwartung der nacht von samstag auf sonntag. in völliger ruhe schlief ich diese nacht in der Sackstrasse. mein freund musste wegen der späten stunde zu fuss nach hause marschieren, er war immerhin für den schlüssel und die sicherheit verantwortlich, nach dem er mich ohne wasser- und WC-zugang in der galerie eingeschlossen hatte, um sein weit ausserhalb des stadtzentrum gelegenes bescheidenes untermietzimmer zu erreichen. in der galerie befand sich nur eine art verschlag für werkzeug und material samt einer flachen matratze, auf der ich lag, der mann, der sich selbst nach dem behauen von unzähligen kreuzsteinen ums leben gebracht hat, war der bildhauer Hartlauer, der die gesamtleitung inne hatte. die sorgfältige restaurierung von den vorhandenen rokokokachelöfen war tagsüber die aufgabe meines freundes, wenigstens lag mein provisorisches schlafquartier nahe. ausgeschlossen fühlte ich mich, die bar war mir fremd, es war dort auch sehr dunkel. meine vorstellung bei den trinkenden stammgästen durch meinen freund bedeutete mir nicht viel, das ende bei der Tante in dem seltsamen lokal war an diesem tag erreicht. in meiner erinnerung an Oldenburg und die verschiedenen jugendgästehäuser einer autostopreise, die ich vor nicht so langer zeit unternommen hatte, gab es auch kein problem mit miesen schlafstellen. dass ich auf das clo warten musste, weil das angebot in der Neuen Galerie, in die mich mein freund gebracht hatte, aus fast nichts bestand, wurde durch das frühstück ohne tee oder kaffee am Hauptplatz beim würstelstand wettgemacht. wie ein märchen erschienen mir die parkplätze, wiesen, wirtshäuser, berghütten, beförderungsmittel, forstrassen und wälder in ihrer ansammlung an diesem berg, den ich später als lieblingsausflugsziel meiner schwiegermutter noch besser kennen lernen sollte. nach Graz war der bus voller hunger zu erreichen, so rannten wir eben den Schöckel hinunter. kommt man dorthin, im auto über alle jene strassen, über die autobahn nach Graz, findet man für die annäherung das markierungszeichen, die dachförmige gestalt des Schöckel. wir hatten viel neben dem gehen geredet , in der Steiermark waren die ersten frühlingstage ausgebrochen, und ermüdeten am letzten teil des langen marsches, bis der abschied bei der unterführung richtung Graz von meinem freund eintrat, wir rasteten auf den bänken am perron nach Wien zum erstenmal an diesem nachmittag, andere aufgaben hätten mich sonst nie nach Peggau geführt. an den freund konnte ich nicht denken, für kurze zeit war mir auch das sprechen abhanden gekommen, ich konnte nicht ablehnen, dass man mir einen sitz auf einer bank freigemacht hatte in diesem zug nach norden, am nachmittag eines sonntags, im vollen waggon herrschte eine besondere schwüle auf grund der vielen wanderer in ihren schweissfeuchten kleidern, die stickige luft erfüllte den ganzen waggon. es passierte mir nichts, da ich aufgefangen wurde, von in wanderkluft bestückten männern, es könnte auch nur ein hilfreicher älterer mann gewesen sein, bevor am schmutzigen boden des waggons ein harter aufprall erwartet wurde, und ich verspürte vor dem ereignis das gewohnte leichte sausen. im schnellzug, der damals noch von einer dampflok gezogen worden war, fuhr ich aus Wien in erinnerung an einen kürzlichen schiausflug aufs Stuhleck über den unverschneiten Semmering das erstemal nach Graz und sass müde gerüttelt aber sonst ruhig mit einer zeitschrift an einem fensterplatz. zu dieser zeit hatte ich überhaupt keine ahnung davon, wie oft ich noch von Wien aus in diese stadt fahren würde, es sind in den 45 jahren wohl fünfhundert fahrten geworden. der damalige spiegel, dessen regelmässige lektüre jede woche für uns verpflichtend war, (die Zeit begann ich erst ein paar jahre später zu lesen) war auf recht schlechtem papier gedruckt, sodass ich nach dem umblättern immer dunkle finger bekam, und bei dem zustand der zugstoiletten auch kaum den wunsch hatte, diese mir vor erreichen des zieles zu reinigen. mein freund erwartete mich am bahnhof (ich hatte ihn nicht so lange vorher im Studio für Modern Jazz kennengelernt, in dem ich mich engagierte) und begannen mit leichtem gepäck, ich hatte nur einen kleinen rucksack bei mir, unter seinen erklärungen einen innenstadtrundgang, bevor die nacht von samstag auf sonntag einbrach. im gegensatz zu Wien konnte ich keine sichtbaren zerstörungen alter häuser oder eben durch neubauten ersetzte bombentreffer erkennen. sehr ruhig verlief die nacht in der Sackstrasse. allein zu sein und auf das eigene ruhige atmen zu hören. mein freund hatte noch in der nacht zu fuss nach hause marschieren müssen, denn er war für den schlüssel zur und für die sicherheit der galerie verantwortlich. das war auch der grund, warum ich eingeschlossen werden musste und keinen nächtlichen zugang zum wasser oder abort hatte, er selbst wohnte in bescheidenster untermiete weit ausserhalb der innenstadt. es war die zeit, wo wir viele gemeinsame pläne entwickelten, wie wenig realisierte sich daraus? in der galerie gab es eine art verschlag für das werkzeug und das material nebst einer flachen matratze, auf der ich lag, der mann der sich selbst nach dem behauen vieler kreuzsteine ums leben gebracht hat, war der bildhauer Hartlauer, der die gesamtleitung des restaurierungsvorhaben inne hatte. er gehörte zu einer generation von künstlern, in der manche eigene lebensbeendigungen durchführten, da sich kein künstlerischer erfolg trotz jahrzehnterlanger ehrlicher bemühung eingestellt hatte. die sorgfältige restaurierung von rokokokachelöfen die natürlich nie mehr beheizt werden sollten war die aufgabe meines freundes, und von meinem schlafplatz aus konnte ich sogar in der dämmerung eines dieser seltsamen gebilde ausmachen. der gebrauch des steirischen idioms war mir fremd, ich fühlte mich in der bar etwas ausgeschlossen, insbesondere durch die düstere beleuchtung. den gesprächen, die mein freund führte, konnte ich nicht ganz folgen. er hatte mich schon den ihm gut bekannten stammgästen vorgestellt, die sich bis zum ende bei der Tante in dem seltsamen lokal mit schnaps besauften. wer an diesem abend dabei war und mir viel später als autor bekannt wurde, weiss ich nicht. in der stille erinnerte ich mich an Oldenburg und die vielen anderen jugendgästehäuser, in denen ich auf meiner autostopfahrt durch Deutschland mässig genächtigt hatte, die schönste nacht war in einem strohmanderl verbracht. dort notierte ich einen der schlüsselträume meiner jugend. nach dem erwachen gab es eine unruhige wartezeit, bis mir mein freund aufsperrte und ich ans clo konnte. In der Neuen Galerie gab es nichts, so mussten wir unser frühstück am Hauptplatz an einem Würstelstand einnehmen. (bei meinen späteren aufenthalte habe ich die würstelstände am Jakominiplatz vorgezogen!) wir machten uns zum sonntagsausflug auf: wie ein märchen erschienen mir die parkplätze, wiesen, wirthäuser, berghütten, beförderungsmittel, serpentinen, forststrassen und wälder in ihrer gesammelten buntheit an diesem berg, den ich jahre später als das lieblingsausflugsziel meiner schwiegermutter noch besser kennenlernen sollte. vielleicht sollte ich dort noch einmal hinaufgehen, aber lieber wäre mir noch der Wildenkogel. nach Graz war der bus voller hunger bald zu erreichen, so rannten wir eben den Schöckel hinunter. kommt man dort vorbei, vielleicht im auto über alle jene strassen, die ich in den 45 jahren benutzte, jetzt über die autobahn, und immer nach Graz, findet man für das näherkommen dieses wuchtige markierungszeichen, die dachförmige gestalt des Schöckel. wir betrachteten uns als gebildete menschen, die etwas neues machen wollten: aber wenn ich an das denke, was ich seither gelernt habe? trotzdem akzeptiere ich mein manus aus dieser zeit bergsommer. wir hatten eben viel im gehen geredet, in der Steiermark waren die ersten frühlingstage ausgebrochen, deren wärme uns zusätzlich ermüdeten an diesem letzten teil des langen marsches, bis der abschied an der unterführung der eisenbahn richtung Graz von meinem freund begann. ich hasse abschiede am bahnhof und gehe immer eilig nach dem kofferhineintragen davon. wir hatten auf den bänken am perron nach Wien gerastet an diesem nachmittag, andere aufgaben hatte ich nie in Peggau zu erledigen, den zement kaufe ich anderswo. beim einfahren des zuges in die station wirkte er schon vollbesetzt. an den freund dachte ich längst nicht mehr, für kurze zeit war mir sogar das sprechen abhanden gekommen, ich konnte gar nicht ablehnen, als man mir einen sitz auf einen der holzbänke freigemacht hatte in diesem zug nach norden, am nachmittag eines sonntags. in dem vollen waggon herrschte eine besondere schwüle, die noch von dem schweiss der vielen heimfahrenden ausflügler verstärkt wurde, die stickige luft erfüllte den ganzen wagen. nichts war mir passiert, als mich nach dem auffangen durch einige mit kniehosen bekleideten männern ein hilfreicher älterer mann vor dem aufprall auf dem schmutzigen boden des waggons bewahrte, den ich noch erwartet hatte, bevor mich mein bewusstsein mit einem leichten sausen kurz verlassen hatte.
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