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gangway #32 – Best of Gangan

Die Einzelteile des Lebens

© 2004 by Gangan Verlag

aus: Die Einzelteile des Lebens, 1991
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Die Einzelteile des Lebens

DIE SPRACHE

Einer der Pfleglinge sagt zu den neben ihm auf einer Bank, welche von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzenden Pfleglingen, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit eben dieser Ausführungen ausmacht. Jener Pflegling, der zu den neben ihm auf einer Bank, welche von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzenden Pfleglingen gesagt hat, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit eben dieser Ausführungen ausmacht, sagt zu den neben ihm auf einer Bank, welche von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzenden Pfleglingen, daß der Wahrheitsgehalt der Ausführungen an der Genauigkeit eben dieser Ausführungen zu erkennen ist. Jene Schilderungen, erzählt jener Pflegling, der jenen Pfleglingen, die neben ihm auf einer Bank, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzen, erzählt hat, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit ausmacht, daß der Wahrheitsgehalt der Ausführungen an der Genauigkeit eben dieser Ausführungen zu erkennen ist, jene Schilderungen also, welche nicht der notwendigen Genauigkeit in den Ausführungen entsprechen, seien, sagt jener Pflegling zu den neben ihm auf einer Bank, welche von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzenden Pfleglingen, der ihnen, jenen Pfleglingen, die neben ihm auf einer Bank, welche von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch den sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzen, gesagt hat, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit ausmacht, daß der Wahrheitsgehalt der Ausführungen an der Genauigkeit eben dieser Ausführungen zu erkennen ist, als offensichtlich unwahr anzusehen.

 

 

DER TODESFALL

Einer der Pfleglinge sagt, daß sich in seiner Verwandtschaft in den letzten Generationen die absonderlichsten Todesfälle ereignet haben.
Der Tod eines Cousins seines Vaters, eines angesehenen Geschäftsmannes und Jägers, der in einem kleinen Ort im südlichen Teil des Landes wohnte, wurde von einer Banane, die er von einem Teller mit verschiedensten Früchten, Orangen, Äpfeln, Weintrauben und eben Bananen, genommen hatte, verursacht.
Kurz nach Verzehr des Obstes fielen ihm, ohne daß auch nur der geringste Schmerz es angekündigt hätte, die Ohren ab. Plötzlich hatte er eine leichte streifende Berührung an den Schultern gespürt und sein dadurch ausgelöster prüfender Blick machte seine Ohren aus, die neben ihm auf dem Sofa, auf dem er, um einen gemütlichen Abend fernsehend zu verbringen, Platz genommen hatte, lagen. Entsetzt sprang er auf. Durch die Heftigkeit dieser Bewegung brach der Oberkörper vom Unterleib. Während sein Unterleib und seine Beine, er trug eine dunkelgraue Hose, ebenfalls graue Socken und Holzpantoffeln mit roten Lederriemen und silbrig glänzenden Schnallen, beiseite rollten, fiel der Oberkörper, auf dem noch der Kopf saß, mit einem dumpfen Krachen zu Boden, worauf der Kopf abbrach und die Augen erstaunt an die Zimmerdecke, die mit dunklem Holz getäfelt war, glotzten.

 

 

DIE ANSTALT

Am Haupttor des Anstaltsgeländes stehend sagt einer der Pfleglinge die Namen der in seiner Heimatgemeinde gefallenen Soldaten auf. Gedenktafel der gefallenen Soldaten unserer Gemeinde, sagt er, der Pflegling, am Haupttor des Anstaltsgeländes stehend und beginnt daraufhin damit, die Namen der gefallenen Soldaten aufzuzählen. Wann immer man ihn am Haupttor des Anstaltsgeländes antrifft, sagt er, der Pflegling, die Namen der in seiner Heimatgemeinde gefallenen Soldaten auf. In immer gleicher Reihenfolge. Unabhängig von Tageszeit und Witterung. Gedenktafel der gefallenen Soldaten unserer Gemeinde Johann Haring Joh. (Punkt, einige der Vornamen sind abgekürzt, diese Abkürzung wird von dem Pflegling genau wiedergegeben) Fauland Frz. (Punkt) Jöbstl Johann Lenz Anton Krois Rupert Beuk Anton Painsi M. (Punkt) Schmiedbauer Joh. (Punkt) Pommer Rudolf Kögl Matthias Kögl A. (Punkt) Fuchsbichler Karl Gstarz Anton Wolf Franz Herk Fried. (Punkt) Temmel Joh. (Punkt) Kasper Joh. (Punkt) Picker Karl Dietrich Johann Painsi Johann Primus Alois Resch Roman Fabian Stefan Felix Jos. (Punkt) Krasser Josef Oswald Jos. (Punkt) Pommer A. (Punkt) Silberschneider Jos. (Punkt) Reiterer Jos. (Punkt) Strohmeier H. (Punkt) Rotschädl F. (Punkt) Fürnschuss Josef Weixler Johann Weixler Jos. (Punkt) Scherübel Franz Herzog Jos. (Punkt) Löscher Frz. (Punkt) Löscher Johann Resch Karl Pratter Franz Pucher Anton Harkam Wilhelm Malli Franz Malli Karl Greiner Norb. (Punkt) Greiner anstatt Franz Lenz sieben Fresien Josef Lenz verm. (Punkt) Fried. (Punkt) Stoisser Frz. (Punkt) Stoisser August Dengg Ant. (Punkt) Lernpass Stefan Uhl anstatt Franz Uhl sieben Fresien Josef Harzl Franz Harzl Ant. (Punkt) Aldrian Alois Aldrian Johann Meier Karl Meier Albr. (Punkt) Thausing Wolfg. (Punkt) Thausing Franz Weindl Frz. (Punkt) Albrecher Karl Riffel Franz Wilfing K. (Punkt) Bretterklieber F. (Punkt) Bretterklieber Karl Schenk Joh. (Punkt) Jessner August Jauk Alois Theissl Anton Rumpf Frz. (Punkt) Leibnitzer Franz Poglei A. (Punkt) Silberschneider Karl Fuchs Vinz. (Punkt) Krenn Fr. (Punkt) Trifterer Jos. (Punkt) Ruhhüttl Josef Koch K. (Punkt) Rotschädl Anton Achatz Johann Krenn Alex Starchl A. (Punkt) Leitinger F. (Punkt) Rabensteiner Ant. (Punkt) Herunter J. (Punkt) Silberschneider Heinr. (Punkt) Ully Heinr. (Punkt) Otter K. (Punkt) Bretterklieber Josef Knapp Alois Guss J. (Punkt) Schneeberger Alois Bacher Simon Malli Joh. (Punkt) Fellner Josef Adam Gustl Alker Jul. (Punkt) Salmhofer Ernst Nebel Franz Jöbstl Burkh. (Punkt) Zoppelt Josef Walz Karl Schrotter Franz Wippel anstatt Joh. (Punkt) Rotschädl sieben Fresien Frz. (Punkt) Albrecher Johann Stindl Johann Treiber Frz. (Punkt) Knopper Alois Rumpf. Nach dem Aufzählen der gefallenen Soldaten schweigt der Pflegling, am Haupttor des Anstaltsgeländes stehend, für eine Minute.

 

 

DIE SPRACHE

Die mechanische Sprache, so jener Pflegling, welcher jenen Pfleglingen, die neben ihm auf einer Bank, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch welchen sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzen, erzählt hat, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit eben dieser Ausführungen ausmacht und daß der Wahrheitsgehalt der Ausführungen an der Genauigkeit eben dieser Ausführungen zu erkennen ist, daß demzufolge jene Schilderungen, welche nicht der notwendigen Genauigkeit in den Ausführungen entsprechen, als offensichtlich unwahr anzusehen sind, zu eben diesen neben ihm auf einer Bank, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch welchen sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, sitzenden Pfleglingen weiter, beweise sich durch den durch sie, jene mechanische Sprache, welche sich durch höchste Genauigkeit in den Ausführungen auszeichnet, erzielten maximalen Wahrheitsgehalt.
(Aus den Erzählungen jener Pfleglinge, welche auf einer Bank, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe ist, im Park der Anstalt, durch welchen sich Kieswege ziehen, an deren Rändern die Bänke, die von alter und teilweise abblätternder roter Farbe sind, aufgestellt sind, neben jenem Pflegling, welcher erzählt hat, daß die Genauigkeit in den Ausführungen die Glaubwürdigkeit eben dieser Ausführungen ausmacht und daß der Wahrheitsgehalt der Ausführungen an der Genauigkeit eben dieser Ausführungen zu erkennen ist, daß demzufolge jene Schilderungen, welche nicht der notwendigen Genauigkeit in den Ausführungen entsprechen, als offensichtlich unwahr anzusehen sind, gesessen sind, geht weiters hervor: Die Emotionslosigkeit der mechanischen Sprache sei einer der wesentlichsten Faktoren für das Erzielen des maximalen Wahrheitsgehaltes, da die Wurzeln der vorsätzlichen oder jener absichtslosen, in der Euphorie gründenden Verlogenheit in der Emotion lägen. Auch funktioniere die mechanische Sprache um vieles einfacher, verzichte sie doch auf das Ausschmücken, das Fabulieren, das Variieren und lasse im wesentlichen nur eine einzige richtige Formulierung zu. Und daß die Genauigkeit der Ausführungen die Satzaussage kürzer, demzufolge verständlicher, also zweckmäßiger mache.)

 

 

DER TODESFALL

Seit Generationen bis zum heutigen Tag habe es in seiner Verwandtschaft seltsame Todesfälle gegeben, erzählt jener Pflegling, der schon wiederholte Male von seit Generationen bis zum heutigen Tag in seiner Verwandtschaft vorgekommenen seltsamen Todesfällen berichtet hat, jenen neben ihm auf einer Bank im Park der Anstalt sitzenden Pfleglingen.
Jener Onkel, so der Pflegling zu den neben ihm sitzenden Pfleglingen, welcher eine Landwirtschaft betrieben habe, welchen er selbst allerdings nur aus Erzählungen einiger Verwandter gekannt habe, sei, wie auch der Mann seiner, des Pfleglings, Schwester, sein Schwager also, unter mysteriösen Umständen verschwunden. Das sei aus den Erzählungen jener Verwandter, welche seinen, des Pfleglings, Onkel, welcher eine Landwirtschaft betrieben hat, gekannt haben, hervorgegangen.
Der Pflegling erzählt jenen neben ihm auf einer Bank im Park der Anstalt sitzenden Pfleglingen, daß sein Onkel, so sei es ihm von einigen Verwandten erzählt worden, schon am frühen Morgen aufgebrochen war, um jene sechs Kälber, welche auf einer über dem Wald liegenden Alm geweidet hatten, weiterzutreiben.
Jedoch sei er, der Onkel, nicht wieder zurückgekehrt, so begann man abends, sich zu sorgen und am nächsten Morgen, ihn zu suchen. Der Pflegling erzählt den neben ihm auf einer Bank im Park der Anstalt sitzenden Pfleglingen, daß gut zwanzig Leute aus dem Dorf zusammengekommen waren und nach kurzer Absprache aufbrachen, nach zwölfstündiger Suche allerdings erfolglos zurückgekehrt sind, um den Wartenden, welche den ganzen Tag über im angrenzenden Wirtshaus aßen und tranken, wie ihm, dem Pflegling, von den von diesem Vorfall Kenntnis habenden Verwandten versichert worden ist, mitzuteilen, daß man weder Fuß- noch andere Spuren, also weder eines seiner, des Onkels, Kleidungsstücke, seinen Rucksack, noch jenen Holzstock, welchen er, der Onkel, zu jedem längeren Fußmarsch mitzunehmen pflegte, finden hat können, daß sich jedoch, so einer jener Männer, welche die erfolglose Suche durchgeführt haben, sieben anstatt sechs Kälber auf jener über dem Wald liegenden Weide aufgehalten haben. Was nicht nur seiner, des Pfleglings, Tante, welche seitdem immer wieder betont, er, ihr Mann, sein, des Pfleglings, Onkel, sei tot, ein Rätsel geblieben ist, bis zum heutigen Tag, erzählt der Pflegling jenen neben ihm auf einer Bank im Park der Anstalt sitzenden Pfleglingen, um zu betonen, daß es in seiner Verwandtschaft seit Generationen bis zum heutigen Tag ein Vielzahl seltsamer Todesfälle gegeben hat.

 

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