Tagebuchbloggen, 07.07.2021 (technically 06.07.2021)

Am Dienstag war ich zum ersten Mal seit letztem Juli oder so wieder im Büro. Die Büros sollen jetzt auch offiziell wiederbesiedelt werden, bis um 30.06. war ja die Ansage noch, dass jeder, der kann, bitte zu Hause bleibt, jetzt eben andersrum, jeder soll gerne wieder reinkommen, sofern er denn möchte.

Es gab vorher diverse Diskussionen im Team und ich schreibe ja nur wenig von der Arbeit, weil ich nicht finde, dass das hier in einen privaten Blog gehört, aber so viel sei gesagt: Unser Team besteht ausschließlich aus Pendlern und ich bin da mit Essen noch nicht mal am weitesten weg vom Kölner Büro und dieses Home Office gefällt eigentlich allen ziemlich gut. Auf der anderen Seite sehe ich sehr wohl, dass persönlicher Kontakt vor Ort fürs Teamgefühl und auch für die Identifikation mit der Firma schon wichtig sind, es läuft jetzt erst mal darauf hinaus, dass wir einen festen Tag vor Ort haben, wo dann auch alle aus dem Team da sind und dann gucken wir mal weiter, wie wir das so finden.

Der Tag vor Ort ergab folgendes: Ja, es ist total super, sich auch mal so richtig wieder zu sehen und nicht nur per Video. Aber auch: Nein, es gibt arbeitstechnisch exakt nichts, was ich nicht auch von zu Hause erledigen könnte. Das wussten wir auch schon vorher, wir arbeiten ja immer seit anderthalb Jahren von zu Hause und da gab es auch nichts, was ich nicht hätte machen können. Ich bin auch nicht produktiver oder konzentrierter, der einzige Vorteil ist wirklich der persönliche Kontakt mit Menschen, wobei ich das mit dem persönlichen Kontakt ja irreführend finde, den hab ich ja auch, wenn ich per Videocall mit den Leuten reden, aber Sie wissen schon, da stehen richtige 3D-Menschen vor einem, bei denen man jetzt auch nachweislich sehen kann, dass sie eine Hose tragen, das ist schon was anderes. Da die Kantinensituationen auch immer noch etwas unentspannt ist, kann man aktuell nicht mit mehr als drei Leuten an einem sehr langen Tisch sitzen und Unterhaltungen sind so zumindest eine Herausforderung. Außerdem war außer uns überhaupt gar niemand auf dem ganzen Flur, man konnte also auch keine Kollegen treffen, die man ob sich wenig überschneidender Arbeitsbereiche schon lange nicht mehr gesprochen hatte. Das wird aber alles noch sehr spannend in den nächsten Monaten, das muss sich alles noch zurechtruckeln.

Auch schön: Weil wir ja über ein Jahr nicht im Büro waren, gab es diverse Pakete zum Auspacken und es war literally wie Weihnachten und Ostern zusammen, inklusive Schokoladenosterhasen mit Mundschutz.

Zum ersten Mal fuhr ich ja auch mit dem Auto und das war gleichzeitig schlimmer und besser als erwartet. Schlimmer, weil ich auf der Hinfahrt exakt die Stunde erwischt, in der es heftig regnete und mich auf der Rückfahrt erst in Köln-Mülheim verfuhr (na ja, auf der falschen Spur und dann in einer vorhersehbaren Rotphase auf dem Clevischen Ring landete, ich wusste jederzeit, wo ich war, es war also kein wirkliches Verfahren) und dann Migräne bekam. Dafür brauchte ich zurück tatsächlich nur knapp eine Stunde und das inklusive der unnötigen Verfahrsituation und der unbefriedigenden Baustellensituation in Essen. Ich sehe mich unter diesen Umständen also nicht auf die Deutsche Bahn zurückgreifen, wenn ich einmal die Woche nach Köln fahre. Zudem ich das mittelfristig gerne mit Besuchen bei meinen Eltern kombinieren möchte, da ist das Auto noch mal umso hilfreicher. Auf der anderen Seite ist auch gerade Ferienzeit, die genaue Verkehrssituation ist also noch unbekannt.

Beim nächsten Mal bin ich schon nicht dabei, da werde ich nämlich erstgeimpft. Nachdem lange Zeit gar nichts ging, wurde ich in den letzten Wochen mit Impfangeboten nur so zugeworfen, insgesamt wurden noch weiter vier an mich herangetragen, da hatten wir aber schon das Angebot der Ärztin eines Ex-Arbeitskollegen meines Mannes und wollten dann auch nicht mehr umdisponieren.

Gestern war dann wieder Home-Office-Tag, das war schön, es war aber auch gleichzeitig Migränetag, das war nicht so schön.

 

Tagebuchbloggen, 05.07.2021

Morgen werde ich ins Büro fahren, zum ersten Mal seit ungefähr einem Jahr. Ich bin schon aufgeregt, aber auch schon sehr genervt, weil ich aufgrund von mangelnder Planung mit dem Auto fahren werde und darauf habe ich jetzt schon keinen Bock. Jetzt habe ich heute Abend auch keinen guten Parkplatz gefunden und stehe in einer Ladezone, die ab 7 Uhr frei sein muss. Eventuell werde ich also aufgrund der Parksituation dazu gezwungen ein bisschen vor dem ganz schlimmen Pendelverkehr loszufahren, darauf habe ich zwar auch keinen Bock, aber eventuell wird es dadurch weniger schlimm. Vielleicht aber auch nicht, was weiß ich schon von Pendelverkehr, ich bin nur einmal ein paar Wochen von Leverkusen nach Düsseldorf gependelt und das war sogar grob gegen die üblicher Pendelrichtung.

Nach anderthalb Jahren freue ich mich zwar irgendwie auch aufs Büro und die Kollegen, aber gleichzeitig finde ich es umso sinnloser, zwei bis drei Stunden durch die Gegend zu fahren für etwas, dass ich ja nun erwiesenermaßen von zu Hause genauso gut erledigen kann.

Aufgrund sehr ungünstiger Planung und eines kaputten Autos kann mein Mann dann morgen auch nicht mit dem Hund zur Hundewiese, denn ich fahre ja mit meinem Auto und er hat nur einen Leihwagen, den er nicht mit Hund belasten will. Dafür war heute auf der Hundewiese erst Hektor, einer von Koris Lieblingshunden, vor dem er bis zur Ekstase rumschlawenzelt, um ihn zum Spielen zu Animieren. Dann gab es einen anderen Hund, der gnädigerweise mit Kori rannte, worauf sich dann auch Hektor wieder einschaltete. Und als der Hund dann eh schon völlig fertig war, kam eine Welpentruppe. Das interessierte den Hund zwar nicht so doll, aber natürlich alle Menschen. Auf dem Rückweg atmete der Hund so doll, dass das Rückfenster beschlug wie einst bei Jack und Rose in diesem Auto auf der Titanic.

 

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Wenn wir Glück haben, hält das also bis Mittwoch vor, dann muss ich ja nicht ins Büro und wir haben ein Auto, um auf die Hundewiese zu fahren.

Tagebuchbloggen, 03.07.2021

Folgende Begebenheit: Das Navi aus dem Korimobil ist kaputt. Es handelt sich um ein Garmin Navigon und es geht einfach nicht mehr an. Das Internet hilft nicht und Garmin selber hat den Navigon-Support schon längst eingestellt, so dass man das Gerät auch gar nicht zurücksetzen kann, jedenfalls nicht mit der Software, die ursprünglich dafür gedacht war. Dafür braucht man nämlich einen Zugang zu MyNavigon, den hab ich aber nicht und ich kann auch keinen mehr einrichten, weil MyNavigon nicht mehr existiert. Jedenfalls wurde mir so komplett die Möglichkeit genommen, auf einfachem Weg etwas anderes als Radio im Auto zu hören, allerdings hat das Autoradio einen CD-Spieler und jetzt nahm ich einfach eine Auswahl an vier CDs mit ins Auto, dann werden jetzt halt wieder Alben gehört und ich komme mir nicht so albern vor, weil ich mich von meinen CDs nicht trennen möchte.

Es wäre auch nur bedingt empfehlenswert, denn die Begebenheit ging weiter. Ich entschied mich für die Fahrt zum Super-Edeka in Mülheim-Dümpten für Melissa McClelland mit „Thumbelina’s One-Night Stand“, die ich wirklich schon lange nicht mehr gehört hatte. Schon am dritten Lied blieb ich hängen und freute mich, diese CD eingelegt zu haben. Zu Hause wollte ich das dann am Klavier spielen, den Text fand ich noch im Internet, immerhin, aber danach nichts mehr. Das Album ist nicht auf Spotify, es gibt kein Video auf YouTube und auch sonst anscheinend keine Chance, das Lied zu hören. Apple Music bot es mir an gegen Aboanschluss, aber ich habe ja die CD, ich möchte dafür jetzt kein Abo. Also musste ich das Album in iTunes für die Sync zum iPhone freischalten und schon konnte ich am Klavier zum Song mitspielen. (Strophe ist in Fis-Dur, Refrain in H-Dur, falls das hier von Interesse ist, es hat mich ein bisschen Zeit gekostet, das rauszufinden, ansonsten klassische Akkordfolgen, ich üb das jetzt weiter.)


Eben noch die Aufnahmequalität des neuen Rechners getestet. Kann ich mit leben, zumal das fast im Dunkeln war. Ich lad das jetzt aber nirgendwo hoch, nur damit man mal gucken kann. Morgen mach ich was, versprochen.


Ansonsten:

  • Drei Runden auf der Hundewiese gelaufen, bis der Hund keinen Bock mehr hatte, weil es so warm war.
  • Bei MediaMarkt einen USB-Hub und einen USB-Stecker für den Zigarettenanzünder im Auto gekauft.
  • Sehr viel Unsinn beim Super-Edeka gekauft, unter anderem diverse Kaltgetränke.
  • Waschmaschinenreinigungszeug und Kaffeemaschinenentkalkzeugs und Batterien für die Küchenwaage in der Drogerie gekauft.
  • Waschmaschine gereinigt.
  • Kaffeemaschine entkalkt.
  • Sehr viel aufgeräumt.
  • True-Crime-Podcasts gehört.
  • Eine englische Gartensendung auf HGTV geguckt.
  • Mehl in größere Aufbewahrungsdosen gefüllt, um die kleineren für Reis nutzen zu können. Dabei viel Spaß mit dem Etikettiergerät gehabt.
  • Jetzt muss ich noch etwa ein bis zwei Stunden Cook, Serve, Delicious 3 spielen und Dinge frittieren und dabei Drei ???, bis es viel zu spät ist.

Tagebuchbloggen, 02.07.2021

Auf dem Wohnzimmertisch steht ein wunderschöner neuer Computer und das kam so. Ich trage ja oft die alte Technik meines Mannes auf, also zum Beispiel Tablets und eben auch Computer und deswegen hatte ich auch den iMac von 2011. Der funktioniert auch noch super, aber der Softwaresupport lässt zu wünschen übrig und jetzt kam ich langsam an den Punkt, wo sich Software nicht mehr aktualisieren lässt, weil das Betriebssystem veraltet ist, aber ich auch das Betriebssystem nicht aktualisieren kann, weil es die Hardware nicht zulässt und das fängt dann irgendwann an zu nerven.

Jedenfalls fuhr mein Mann dann heute zu einem Applehändler, wo es noch exakt einen der neuen iMacs gab und nach interner Diskussion unter Hinzunahme von hansbahnhof in einer Telefonkonferenz, beschlossen wir dann, exakt diesen Rechner zu nehmen, weil ich ja auch keine Videoschnitte damit machen will oder zumindest keine hochkomplexen, sondern ein bisschen Internet und ein bisschen Spielen und ein bisschen Musikzeug. Dann versuchte mein Mann zu bezahlen und das ging dann nicht wegen eines Kartenlimits, das er sich selbst aus Auslandsreisengründen mal auferlegt hat und das total sinnvoll ist, außer eben, wenn man auf einmal etwas Größeres kaufen will. Dann ließ er den Rechner hinterlegen und wir wollten ihn morgen abholen, dann dachte ich aber, fuck it, ich fahr jetzt einfach und kauf den jetzt, ich habe ja ein anderes Konto, wo kein absurdes Limit drauf ist, weil ich sehr selten Geschäftsreisen nach Brasilien oder Indonesien mache, nämlich nie. Also fuhr ich hin, bezahlte den Rechner und fuhr ihn nach Hause.

Man muss den Apple-Geräten lassen, dass sie wirklich wunderschön sind und man sich dauernd über Details freuen kann. Das fängt beim Auspacken an und reicht bis zur Farbe der Kabel, die sind nämlich an die Gehäusefarbe angepasst. Jetzt steht der Computer also im Wohnzimmer, auf dem Schreibtisch steht ja noch der alte und muss so langsam leergeräumt werden, damit ihn noch jemand anders weiter benutzen kann, dem es nicht so wichtig ist, Garageband auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Aktion wirkte auch super spontan, aber ich kaufe ja quasi nie super spontan, ich rede nur vorher nicht drüber. In dem Moment, wo ich eine Kaufidee äußere, trage ich diese meistens mehrere Wochen bis Monate mit mir rum und dann ist es so, dass ab diesem Moment die Umsetzung sehr zeitnah erfolgen muss, denn ab da bin ich dann super ungeduldig und möchte alles sofort haben.

(Ich möchte übrigens keine Apple-vs.-Windows-Diskussion haben, ich mag beide Systeme genau wegen ihrer Vorzüge und nutze auch beide, es ist mir völlig egal.)

Lieblingstweets im Juni

Tagebuchbloggen, 25.06.2021

Zu viel und gleichzeitig gar nichts wirklich passiert in den letzten zwei Wochen. Die Küchenoberschränke wurden abgeholt, jetzt habe ich wieder ein Arbeitszimmer, in dem man sich bewegen kann, das ist wunderbar. Ich habe sofort aufgeräumt und Papiere weg- oder einsortiert und bald ist wieder alles schön.


Ich erfand ein neues Spiel, das geht so: Man sucht sich auf Spotify die Playliste, in der alle Drei-???-Folgen hintereinander gelistet sind, dann drückt man auf zufällige Wiedergabe und dann muss man schnell raten, aus welcher Folge der Track ist. Ich bin überraschend besser als erwartet, aber schlechter als erhofft. Oft weiß ich sogar, welche Folge es ist, aber mir fehlt Titel oder Folgennummer. Aber insgesamt eine super Beschäftigung, wenn einem gerade langweilig ist.


Dann waren wir zwei Nächte in einem Hotel in Hagen, das ist in etwa so unspektakulär, wie es sich anhört, sogar noch unspektakulärer eigentlich und auch nur mittel erholsam. Am ersten Tag fuhren wir zur Glörtalsperre, aßen Waffel, liefen um die Talsperre und aßen dann Schnitzel. Der Hund fand’s super, ist aber immer noch skeptisch, was Wasser angeht. Zum Trinken super, findet er, aber ansonsten findet er es höchst suspekt, aber auch faszinierend. Wir sind auch noch nicht sicher, ob wir ihm beibringen sollen, dass Wasser super ist, weil wir aktuell auch einen Hund haben, dass jedes Schlammloch meidet und das gefällt uns eigentlich ganz gut.

Am nächsten Tag fuhren wir zu einer kleinen Hundewiese, was sich aber sehr lohnte, weil auch prompt eine Hündin kam, ein Labrador-Mix aus Kroatien, die komplett Koris Kragenweite war und das war dann also für alle Beteiligten – Mensch und Hund – ein großer Erfolg. Dann schliefen wir zurück im Hotel noch mal ein und dann fuhren wir nach Hagen in ein Steakrestaurant. Auch das macht der Hund gut mit, zur Belohnung gab es dann Steakreste, aber mein Mann verbot mir „Das ist das Beste, was mir je passiert ist, ich bin so froh, dass es Steak gibt“ auf die Melodie von „Das Beste“ zu singen, obwohl es aus Sicht des Hundes sicherlich die Wahrheit war.

Urlaub mit dem Hund müssen wir ansonsten noch üben, er war nachts sehr unruhig. Eventuell war er auch normal unruhig, aber sonst hören wir das nicht, weil er ja überall schläft, nur nicht in unserem Schlafzimmer, wie viel also zu Hause nachts rumgelaufen und der Schlafplatz gewechselt wird, ist uns nicht bekannt. Das nächste Mal also vielleicht ein Ferienhäuschen mit Garten und etwas mehr Platz für Hund und Mensch.

Tagebuchbloggen, 13.06.2021

Hundewiese sieht aktuell so aus, dass man so lange auf der Hundewiese läuft, bis man Leute findet, die einen kompatiblen Hund haben, dann steht man da ein bis zwei Stunden rum, die Hunde machen zwischendrin Zeug und dann geht man wieder. Heute kamen wir bis zur ersten Bank, da waren nämlich der Schäferhund-Husky-Mix, den Kori sehr liebt und eine Schäferhündin, in die er sich auch sehr spontan und heftig verliebte. Nach anderthalb Stunden war der Hund so alle, dass er sich neben einem Busch in den Schatten legte und das – beliebte Hundehalterworte – hat er wirklich noch nie gemacht.

Suchbild mit Hund


Abends in einem sogenannten Eiscafé gewesen, völlig irres Konzept, man setzt sich draußen an einen Tisch, es kommt eine Person, man sagt ihr, was man essen oder trinken will und sie bringt es einem gegen Bezahlung. Abgefahrene Idee, hoffentlich setzt sich das durch, würde ich gerne in Zukunft öfter machen, geht vielleicht auch in Innenräumen, wer weiß?


Hübsches Haus in Gummersbach gesehen und Besichtigungstermin für Mittwochabend vereinbart. Preis eher am oberen Ende, dafür sieht es so aus, als müsste man innen quasi nichts machen, Makrolage auch am äußeren Ende, eben Gummersbach, aber ich habe mich jetzt näher mit Gummersbach beschäftigt, die Bahn nach Köln braucht zum Beispiel zwar über eine Stunde, aber dafür fährt sie auch jede halbe Stunde und zwar bis Mitternacht, damit kann man arbeiten, der Trick an Gummersbach scheint mir zu sein, entweder zentral zu suchen (Infrastruktur + Bahnhof) oder in Dieringhausen (Bahnhof + Nähe zur A4). Und bis zu meinen Eltern sind es laut Google Maps auch nur 8 Minuten weiter als von Lindlar aus, was ja ein bisschen meine Traumlage wäre, aus familiär-logistischen Gründen. Auf der anderen Seite ist Gummersbach größer und das Haus, um das es am Mittwoch geht, liegt so zentral, dass man wirklich Stadt auf der einen und Wald auf der anderen Seite hätte, das wiederum ist quasi traumhaft, was Mikrolage angeht. Es gibt keinen Pool, aber eine vollkommen irre Veranda und das Grundstück sieht aus, als könnte man sinnvoll einen Pool hinbauen. Es bleibt also kompliziert und spannend.


Zwei sehr unterschiedliche Bücher ausgelesen, nämlich „Schlafende Hunde“ von Anja Rützel [Amazon-Werbelink] über berühmte Leute und ihre Hunde oder vielleicht Hunde und ihre berühmten Halter, so richtig ist die Besitzhierarchie ja nie klar und „Zu viel und nie genug“ von Mary L. Trump [Amazon-Werbelink] über die Trump-Familie.

Ersteres empfehle ich uneingeschränkt, ich hatte es schon lange rumliegen und schämte mich ein wenig, es noch nicht gelesen zu haben, aber es war sicher gut, dass ich so lange gewartet hatte, weil man Hundebücher noch mal ganz anders liest, wenn man selber einen hat und sich noch mal ein bisschen mehr in den Geschichten über Michel Houellebecq und seinen Corgi oder Picasso und seinen Dackel wiederfinden kann. Überhaupt dachte ich ja, wenn ich selber einen Hund habe, interessieren mich vielleicht andere Hunde nicht mehr ganz so doll, es ist aber komplett anders herum, seit ich selber einen Hund habe, finde ich auch andere Hunde noch toller, weil ich sie auch ganz anders wahrnehme. Ich flippe zum Beispiel innerlich komplett aus, wenn ein Hund ähnliche Bewegungsabläufe hat wie unserer, Hunde laufen und spielen zum Beispiel sehr unterschiedlich. Aber zurück zum Buch, da schreibt Anja Rützel über zehn berühmte Personen (auch Marilyn Monroe und Queen Elizabeth II ist dabei) und ihre Hunde und die Beziehung zu ihren Hunden. Das ist erstens super interessant, man lernt etwas über die Leute aber auch noch viel mehr über Hunde im allgemeinen und außerdem, wie mein Mann immer sagte, wenn ich ihm eine Passage vorlas: „Die kann halt einfach schreiben.“

Das Trumpbuch fand ich auch überraschend gut, mein Mann hatte es sich letztes Jahr zum Geburtstag gewünscht und dann in zwei Tagen ausgelesen und es mir dann zum Lesen gegeben und jetzt lag es grob neun Monate auf dem Nachttisch, weil ich ja aber gerade aufräume, habe ich es einfach auch schnell in zwei Tagen gelesen, damit ich es vom Nachttisch wegräumen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Ich hatte mir viel Hass und innerlichen Ungemach vorgestellt, das passiert aber gar nicht, Mary Trump, die Nichte von Donald Trump schreibt recht unaufgeregt über die gesamte hoch dysfunktionale Trump-Familie und es geht gar nicht so oft um Donald Trump selber, sondern eben vor allem seinen problematischen Vater und die sehr schwierigen Beziehungen der Trump-Geschwister zu ihren Eltern und untereinander. Am Ende weiß man nie, ob alles genau so wahr, zwischendurch wird auch mal etwas rumpsychologisiert, was aber insofern okay ist, dass sie ja Psychologin ist und das Problem ist eben letztlich, dass man als Teil einer Familie zwar die besten Einblicke bekommt, aber eben auch immer selber mit drinsteckt, aus der Kiste kommt man nicht raus. Ich rechne dem Buch jedenfalls hoch an, dass ich beim Lesen nicht dauerwütend, sondern vor allem interessiert war, man kann das also ganz gut lesen.


So. Gleich ist Mitternacht, ich geh dann jetzt ins Bett, Drei ??? hören und das Montags-Kreuzworträtsel der New York Times machen.

Tagebuchbloggen, 11.06.2021 (we put the fun in Wasserschaden)

Bei Frau Herzbruch eine Stadt weiter ist ja Wasserrohrbruch und es ist alles ganz schlimm, deswegen dachte ich, vielleicht ist ja geteiltes Leid halbes Leid und möchte Wasserschadengeschichten teilen, das ist natürlich nicht schön, aber am Ende wurde immer alles gut, das ist doch tröstend.

Wir hatten hier zwei Mal Wasserschaden, einmal hier in der Wohnung und einmal nicht hier in der Wohnung, das war aber zwischenzeitlich egal, weil wir ja in einem Mehrfamilienhaus wohnen und manchmal ist der Wasserschaden einer anderen Wohnung auch ein bisschen der eigene Wasserschaden.

Beim ersten Wasserschaden war im Wohnzimmer ein Teil der Decke nass und ein Teil an der Wand und auch ein bisschen die Wand in der Wohnung unter uns. Dann rückten wir das Sofa weg und huch, da war schon ein bisschen mehr Wasserschaden, in anderen Worten also schon ein bisschen oberflächlicher Schimmel. Dann kam jemand und haute die Wand auf, erst unten an der Wand im Wohnzimmer und dann noch mal auf der anderen Seite auf dem Balkon. Dann sollten die Rohre ausgetauscht werden, ohne dass aber vorher ein Leck festgestellt werden konnte und da es ja auch oben an der Decke feucht war, kam uns das bedingt seltsam vor, so dass noch jemand das Dach angucken sollte und große Überraschung, es war ein Dachschaden (im richtig wörtlichen Sinn), wir bekamen ein Gerüst und ein bisschen neues Dach und hatten sehr lange zwei Löcher in der Wand, weil Handwerker bei Wasserschäden nämlich super gerne Wände aufstemmen, ums Zumachen muss man sich aber sehr mühsam selber kümmern. Nach ein paar Monaten war das Loch am Balkon zu und dann nach zwei Jahren oder so war auch das Loch im Wohnzimmer zu und wir bekamen neue Wandfarbe im Wohnzimmer.

Der zweite Wasserschaden war Anfang dieses Jahres in der Wohnung unter uns. Wir guckten erstmal, an welcher Stelle in unserer Wohnung das ungefähr war und nach einem Denkfehler fanden wir raus, dass es wahrscheinlich ein Schaden im Fallrohr war, das konnte man dann auch ganz gut in den Bauplänen sehen und es machte auch aus anderen Gründen Sinn, zum Beispiel bekam der Fleck einen neuen Zipfel, wenn bei uns die Waschmaschine lief.

Der erste Handwerker kam, guckte ein bisschen rum, war deutlich verwirrt und ein paar Tage später rief die Hausverwaltung an, die Firma würde jetzt erstmal bei uns in der Küche die Wand aufstemmen, sie würde das jetzt beauftragen, okay? Ich sagte, nein, auf keinen Fall wäre das okay, hier wäre gerade eine neue Küche eingebaut worden und auf Basis eines Verdachts eines Handwerkers, der weder sagen konnte, wo die Rohre seien noch wo der Schaden überhaupt sei, würde hier überhaupt niemand irgendwelche Wände aufstemmen.

Nach einem Hin und Her mit WEG und Hausverwaltung, in der ich leider oder zum Glück nicht meinen bereits vorformulierte Satz „Das ist hier im übrigen keine Verhandlungssituation“ schreiben konnte, kam ein zweiter Handwerker, der vollkommen überraschend in der Lage war, das Rohr zu säubern und eine Kamerafahrt zu machen und der auch zu der vollkommen überraschenden Erkenntnis kam, dass das Leck auch an der Stelle sei, wo der Schaden war und dass man selbstverständlich erstmal da die Wand aufmachen würde, wo der Schaden ist und nicht in einer anderen Wohnung. Es kamen noch mal zwei Kollegen, schauten sich die Situation an und versicherten noch mal, dass man erst mal nur ein kleines Stück über dem Boden aufmachen würde und selbstverständlich auch nicht in der Küche, das wäre völlig unnötig, sondern vom Flur aus, das wäre viel einfacher.

Dann kamen die Handwerker noch mal, klopften sehr lange unten die Wand auf und dann ein bisschen bei uns, stellten fest, dass das Rohr bei uns auch ganz offensichtlich neu sei und nur in der zweiten Etage noch ein altes Rohr war, dann wurde das Rohr ausgetauscht und dann kamen andere Handwerker und machten die Wand wieder zu, dann mussten wir noch zwei Wochen warten, während der in der anderen Wohnung die Wand getrocknet wurde und dann wurde noch mal gestrichen und alles war gut. Seitdem habe ich weniger Angst vor Rohraustausch, weiß aber aufgrund sehr ausführlicher Recherchen jetzt auch sehr viel über Rohre, Leckageortung und alternativer Rohrsanierung mit Inliner-Verfahren.

Das waren jedenfalls unsere letzten beiden Wasserschäden und am Ende wurde alles gut und die Wände waren wieder trocken und man bekommt immer eine gute Gelegenheit, um eine hübsche neue Wandfarbe auszuprobieren oder hat kurzfristig ein Loch in der Wand bis ins Badezimmer der Nachbarn, das ist doch auch… schön.

Tagebuchbloggen, 10.06.2021

Abends blieben wir bei dieser Versicherungsdetektiv-Sendung hängen, bei der Versicherungsdetektive mit der Kamera begleitet werden, wie sie rausfinden, ob der reklamierte Schaden auch so passiert ist und ich weiß gar nicht, was uns mehr empört hat, die Sendung selber, die auf einem sehr schmalen Grat der Menschenvorführung wandelt, die Leute, die dreist den Versicherungsdetektiv anlügen (auf einer verwirrenden Skala von „Okay, vielleicht ist es wirklich so passiert“ bis „Sie haben die Story jetzt drei Mal anders erzählt und es gibt Beweise, dass das nicht stimmt“) oder wie unfassbar dumm sie sich dabei anstellen.

Ich bin ja allein schon deswegen kriminell, weil ich immer sämtliche Wege, wie ich auffliegen würde, antizipiere und dann wird es sehr schnell sehr anstrengend und aufwändig und kompliziert und dann bleibe ich lieber rechtschaffen, weil mir das weniger stressig erscheint. Aber wenn ich nun sage ich mal, eine nicht-existente Kamera kaputtgemacht hätte und den Schaden von meiner Haftpflicht bezahlt bekommen wollte, dann wäre ich immerhin in der Lage, die Mehrwertsteuer auf der fingierten Rechnung richtig auszuweisen und außerdem würde ich mir vorher eine Timeline zurechtlegen UND DANN AUCH DABEI BLEIBEN, damit nicht zum Beispiel der Schadensfall chronologisch vor dem Kauf der Kamera eingetreten ist und ich würde im besten Fall auch so nah an einer möglichen Wahrheit bleiben, dass auf der fingierten Rechnung von 2017 kein Kameramodell stünde, dass erst zwei Jahre später auf den Markt kam.

Und ich glaube ja, am Ende war ich wirklich am meisten empört über die Schlampigkeit der Versicherungsbetrüger.


Große Enttäuschung, weil die Haushaltsapp mir überhaupt keine Aufgaben stellen wollte, ich fühlte mich seltsam nutzlos, aber ich wollte auch nicht unnötig wischen oder staubsaugen. Deswegen habe ich noch schnell zwei dazuerfunden, nämlich Gewürzregal sortieren und Medikamente (aus)sortieren. Damit sollte ich mich übers Wochenende beschäftigen können.