Bernhard Moshammer: Zeit der Idioten
Es fängt schon gut an. Am Anfang macht sich der Held in die Hose. Angeblich um sein Gehirn wieder einzuschalten. Denn eigentlich wollte er sich gerade vor eine Wiener U-Bahn werfen. Plötzlich kommt eine Kassette ins Spiel und die Erkenntnis, dass nur Idioten sentimental seien, und dann beginnt der Erinnerungsstrom unaufhörlich zu fließen: von einer Band ist die Rede, von Rucksackbombern und verhinderten Künstlern, Slams und siebenundachtzig Toten.
Das ganze Chaos spielt sich zwischen Wien und einem Ort namens Bölling ab und wird von dem arbeitslosen Cornelius Fink erzählt, der einen Vollidioten zum Vater und eine Nervensäge zur Stieftochter hat. Fink versucht sich als Musiker und Songschreiber, ohne Erfolg, und geht deshalb zur Therapie. Jessasmarandjosef!
Ein Selbstmordattentat jagt das nächste, bei einem stirbt Finks Frau, und er muss das Ereignis „verarbeiten“. Am besten künstlerisch, mit einem Konzeptalbum. Oder mit einem einzigen Song, der dann die Weltkarriere bringen wird -der „ultmative Soundtrack zum Austro-Terrorismus des einundzwanzigsten Jahrhunderts“. Fink denkt an Dylan, Lennon, Cohen, monologisiert sich mit einem sarkastischen Lächeln durch seine Seelenqualen, die vor allem mit dem Kaff Bölling und einem nie geschriebenen Song zusammen hängen: „Eben war er noch hier, mein Song. Und jetzt ist er weg. Da rede ich groß von Idioten und bin selbst der größte.“
Schon einmal, in Josef Haslingers „Opernball“ (1984), war Wien das Zentrum von Terroranschlägen. Im Romandebüt des 1968 in St. Pölten geborenen Musikers und Autors Bernhard Moshammer korrespondiert die von Angst erfüllte Atmosphäre der Stadt mit der Gefangenheit des Ich-Erzählers, der permanent mit sich und dieser chaotischen Welt und ihren debilen Bewohnern hadert, alles nur konjunktivisch erleben kann und sich über Christina Stürmer und „laute, saubere Gitarrenpopmusik für Kinder“ aufregt.
„Zeit der Idioten“ ist ein listiger, verspielter Text, fast ein klassischer Entwicklungsroman, mit einem liebenswerten, skrupulösen Anti-Helden mit einer leicht schizophrenen Neigung und klaren Gedanken zur Welt, wenn sie auch manchmal im Pathos verwirrter Gefühle baden: „Terrorismus ist die aktuellste Form von Rock´n´Roll.“ Jessasmarandjosef!
Bernhard Moshammer: Zeit der Idioten. Roman. Milena Verlag, Wien 2009. 190 Seiten, Euro 17.90
Beatlemania!

1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
ISBN: 978-3-7844-3221-2
19,95 EUR D / 20,60 EUR A / 34,50 CHF (UVP)
LangenMüller
Als sie noch live auftraten, wurden sie von ihren Fans in einem Maße verehrt, wie es keiner anderen Popgruppe je zuteil wurde. Der Kult um die vier Jungs aus Liverpool hält bis heute ununterbrochen an. Die Beatles haben die Musik revolutioniert und die Menschen begeistert. Die Beatles und ihre Fans – das ist ein seit damals andauerndes Liebesverhältnis, fast schon eine Weltanschauung. In diesem aufwändig und liebevoll gestalteten Album wird diese besondere Beziehung dokumentiert – mit vielen raren, zum Teil unveröffentlichten Fotos und Texten. Ein Buch von Fans für Fans.
Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.