Steve Miller, Düsseldorf, Philipshalle
Mit dem „Jet Air Liner“ kam Steve Miller nach 17 Jahren Plattenpause endlich wieder nach Deutschland eingeflogen. Der mittlerweile 67-jährige Rocker aus Milwaukee / Wisconsin mit seinen trickreichen „flanged leads“ an der Blues-Rock-Gitarre verstand es vom ersten Ton an mit leidenschaftlichem Saitenspiel zu überzeugen. Die Philipshalle war allerdings auf Clubgröße reduziert, da nicht einmal 1000 Fans nach Düsseldorf pilgerten, um den „Space Cowboy“ live zu erleben. Klar, wer sich so rar macht, droht in diesen schnelllebigen Zeiten rasch in Vergessenheit zu geraten. Doch eigentlich waren seine großen Hits nie wirklich weg. Jeder Rock-Radio-Sender kommt bis heute an seinen Meilensteinen nicht vorbei, die er in sein vom Blues dominiertes Programm aus seinem neuen Studioalbum „Bingo“ geschickt einzuflechten verstand: Von der melodischen „Serenade“ über ein relaxed modifiziertes „Abracadabra“ bis hin zum beschwingten „Fly Like An Eagle“ war alles geboten.
Erstaunlich schien am Anfang der Verzicht auf die Bassgitarre. Keyboarder Joseph Wooten übernahm die Bassläufe mit der linken Hand, währenddessen Kenny Lee Lewis die Rhythmguitar bearbeitete. Erst beim Wechsel von „Further On Up The Road“ – bekannt u.a. durch Eric Clapton - zum uptempo Blues-Rock „Ooh Poo Pah Doo” kam die Bassgitarre im Einklang zum groovigen Schlagzeug von Gordy Knudtsen zum Einsatz. Miller tauschte die Fender Strat gegen die Gibson Les Paul ein, deren Schöpfer sein Gitarrenlehrer und Mentor von Kindesbeinen an war. Beeindruckend trug er den jazzy Blues „Nature Boy“ – auf ausdrücklichen Wunsch von Les Paul zu dessen Beerdigung von Miller gespielt – diesmal a cappella vor. Auch die „Seasons“ besang Steve Miller alleine mit akustischer Gitarre auf der Bühne, die in den süßen „Wild Mountain Honey“ übergingen, gewidmet dem erst kürzlich an Krebs verstorbenen Harp-Spieler Norton Buffalo, der 33 Jahre Mitglied seiner Band war.
Ausgereizt wurden an diesem Konzertabend die fließenden Grenzen zwischen Slow Blues („All Your Love“ in Reminiszenz an Fleetwood Mac´s Peter Green), Swamp Rock („Tramp“) und Rock Blues („Rockin' Me“) mit Einschüben von Blue Grass, Folk und Country Music. Genau diese Mischung dominiert die Millersche Musik, bei der diesmal der „Bingo“-Blues mit zahlreichen Lead-Vocals von Sonny Charles im Mittelpunkt stand. Zweifellos ein guter Bluessänger an der Seite des „Antistars“, dessen old style dancing aber doch bisweilen grenzwertig schien. Eingerahmt wurde die Band um den jugendlich frisch wirkenden Steve Miller von einem beeindruckenden Bühnenbild aus einem bunten Gitarrenstrudel, in den man förmlich hineingezogen wurde.
Als am Ende endlich der „Joker“ ausgepackt wurde, hob es das Publikum in der bestuhlten Halle von den Sitzen. Dem tobenden Applaus konnte Steve Miller nur durch sein Versprechen, in nächster Zeit wieder zu kommen und seine Fans nicht mehr so lange warten zu lassen, ein Ende bereiten. „Keep on rockin´ me, babe!“
Setlist:
1. Jet Airliner
2. Take The Money And Run
3. Mercury Blues
4. Hey Yeah
5. All Your Love (I Miss Loving)
6. Don't Cha Know
7. Further On Up The Road
8. Ooh Poo Pah Doo
9. Texas
10. Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma
11. Seasons
12. Wild Mountain Honey
13. Nature Boy
14. Dance Dance Dance
15. Tramp
16. Serenade
17. The Stake
18. Swingtown
19. Abracadabra
20. Come On (Let The Good Times Roll)
21. Living In The USA
22. Space Cowboy
23. Rockin' Me
24. Jungle Love
25. Fly Like An Eagle
26. The Joker
Beatlemania!

1. Auflage 2010, ca. 140 Seiten, mit über 100 Fotos, Dokumenten u. Faksimiles
ISBN: 978-3-7844-3221-2
19,95 EUR D / 20,60 EUR A / 34,50 CHF (UVP)
LangenMüller
Als sie noch live auftraten, wurden sie von ihren Fans in einem Maße verehrt, wie es keiner anderen Popgruppe je zuteil wurde. Der Kult um die vier Jungs aus Liverpool hält bis heute ununterbrochen an. Die Beatles haben die Musik revolutioniert und die Menschen begeistert. Die Beatles und ihre Fans – das ist ein seit damals andauerndes Liebesverhältnis, fast schon eine Weltanschauung. In diesem aufwändig und liebevoll gestalteten Album wird diese besondere Beziehung dokumentiert – mit vielen raren, zum Teil unveröffentlichten Fotos und Texten. Ein Buch von Fans für Fans.
Mit Texten von Horst Fascher, Lisa Fitz, Chuck Hermann, Jürgen Herrmann, Chris Howland, Klaus Kreuzeder, Gabriele Krone-Schmalz, Uschi Nerke, Abi Ofarim, Brian Parrish, Helmut Schmidt, Manfred Sexauer, Tony Sheridan, Pete York uvm.
Fotos von Bubi Heilemann, Werner Kohn, Ulrich Handl, Rainer Schwanke, Frank Seltier, Günter Zint u.a.