In fremder Sache

Kurz möchte ich darauf verweisen, daß ich den Blog Aleatorik in meine Blogroll aufgenommen habe. Es gibt da Texte zur Literatur und Persönliches. Mancher Text handelt von Berlin, was natürlich sehr sympathisch ist, denn warum soll man nicht über eine der interessantesten Städte Europas schreiben.

Der Name „Aleatorik“ ist schön gewählt, zumal das aleatorische Moment ja auch in der Kunst der Moderne eine tragende Rolle spielt.

4 Gedanken zu „In fremder Sache

  1. Lieber Bersarin,

    ich habe mich über Ihren Kommentar auf meiner Seite gefreut, sehr sogar (und ich stelle meine Antwort darauf hierher). Und auch darüber, dass ich auf Ihrer wohlfeilen Blogroll stehe. Ich bin auch keine Freundin weder der tausendfachen Verlinkung noch der paritätischen Dankbarkeit, aber in diesem Falle freue ich mich dennoch.

    Etwas zu mir: ich habe vorwiegend Literaturwissenschaften studiert, aber auch ein wenig Philosophie – in Bukarest und in Berlin -, ein bisschen Hegel und Kant und Kierkegaard, ein bisschen Adorno, Benjamin, vor allem aber die Franzosen, die Rumänen sind eher frankophon orientiert, Lacan und Derrida. Von daher lese ich Ihre Texte gerne, ich tendiere aber, was meine eigene Ausrichtung angeht, sehr viel deutlicher zu Literatur: ich will Schriftstellerin werden. Und sein will ich es auch. Obwohl ich die Bewegung, das „werden“ wichtiger finde.

    Zu Roberto Bolaño: Ich war nach der Lektüre von „Chilenisches Nachtstück“ etwas enttäuscht und habe in meinem Blog auch darüber berichtet. Das vergangene Wochenende habe ich mit „Telefongespräche“ verbracht, und mich dabei nicht besser gefühlt. „2666“ steht auf meiner Sommerleseliste und eben las ich die ersten Seiten von „Die wilden Detektive“ und war auch sofort, auf den ersten Seiten schon, von dem Tonfall gefangen. Ich hätte Bolaño schon sehr viel eher gelesen, aber dann ist David Foster Wallace dazwischen gekommen (http://www.unendlicherspass.de/author/alea-torik/ ).

    Es freut mich, was Sie schreiben, denn mir geht’s genauso: dass man über ein Buch nach dreißig Seiten wenig sagen kann. Viele behaupten ja, sie könnten es schon nach den ersten Seiten, schon nach dem ersten Wort wüssten sie, wo der Hase lang läuft; aber eben auch nur der Hase.

    Die folgenden Zeilen habe ich schon recht häufig dupliziert. Was meinen Namen betrifft: Intellektuelle ziehen die Stirn in Falten und glauben selbst meinem Personalausweis nicht. Die anderen können ihn in der Regel nicht behalten. Die Sache ist in Wirklichkeit ziemlich banal: Mein Vater, Matthias Müller, ist vor dreißig Jahren aus Deutschland weggegangen, aus dem reichsten Land Europas in das ärmste. Dort, in Rumänien, hat er meine spätere Mutter kennen gelernt, Magdalena Torik. Soweit ich über die Vorgänge informiert bin, war für den Nachwuchs ein Name im Gespräch, der in beiden Kulturen akzeptiert und in Rumänien und in Deutschland Anklang finde sollte. In den rumänischen Ohren meiner Mutter klang Katrin gut. Bis mein Vater den hebräischen Vornamen Aléa entdeckte. Der Nachname meines Großvaters Torik stammt aber nicht aus Siebenbürgen, der Heimat meiner Mutter, sondern irgendwo aus Moldawien und seine Ahnen wiederum kommen aus dem russischen Raum oder dem ukrainischen. Der kyrillische Name meines Großvaters lautet: Торик. Er schweigt sich über die näheren Umstände seiner Herkunft aus. Das hat wohl etwas mit den Flüchtlingsströmen der damaligen Zeit zu tun, die nicht nur in Südosteuropa unterwegs waren.
    Ich liebe meinen exotischen Namen und würde ihn für kein Geld der Welt gegen einen andern eintauschen. Schon gar nicht gegen den, dem er am nächsten ist und dem ich einzig durch den Humor meines Vaters entgangen bin, nämlich Katrin Müller. Das klänge heute, vor allem aufgrund der ähnlichen Interessenslage, nach der Tochter von Herta Müller.

    Mein bester Freund Julian hat mir vorgeschlagen ein Pseudonym anzunehmen. Aber wir sind uns nicht einig geworden. Er war für Will Kür, ich für Stocha Stik. Beides würde mich jedoch nicht signifikant entlasten.
    Ich grüße Sie herzlich
    Aléa Torik

  2. Liebe Aléa Torik,

    ich antworte Ihnen morgen auf Ihrem Blog, da es kurz vor der Nachtruhe ist und ich nicht hingehetzt schreiben möchte. Danke aber schon einmal für diesen wahrlich schönen, interessanten Text. Eine solche Geschichte über einen Namen habe ich noch niemals gehört.

  3. Pingback: Aléa Torik: Das Geräusch des Werdens. Leseeindrücke der Kapitel 1 bis 3. « Der Buecherblogger

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