Soziale Netzwerke im Bewerbungsprozess

Für die Bewerbungen hat man an alles gedacht. Ein aussagekräftiges Anschreiben verfasst, einen detaillierten Lebenslauf, man war beim Friseur, hat neue Bewerbungsfotos gemacht und sich ein neues Business-Outfit zugelegt. Man hat alle Regeln befolgt, die man im Internet und Büchern nachlesen konnte. Dann kann bei den Bewerbungsgesprächen ja nichts mehr schief gehen.

Viele vergessen jedoch einen wichtigen Teil. Das Internet. Im Internet finden sich teilweise Dinge über Sie, die der neue Arbeitgeber nicht unbedingt über Sie erfahren sollte. Es müssen nicht immer Dinge sein, die stimmen, oder die Ihre heutige Persönlichkeit wiederspiegeln. Es sind Dinge, die sich über die Jahre im Internet angesammelt haben und die für jeden Abrufbar sind, also auch für einen Abreitgeber. Bevor Sie also mit dem Bewerbungsprozess starten, sollten Sie schauen, was das Internet über Sie verrät. Dabei sollten Sie ähnlich vorgehen, wie es ein potentieller Arbeitgeber tun würde.

Nicht immer hat man die Möglichkeit alles aus dem Netz entfernen zu lassen, was einem nicht gefällt, man sollte es zumindest versuchen und gleichzeitig negative Einträge durch positive anzureichern, damit diese nicht zu viel Gewicht erhalten. Wir empfehlen folgendes vorgehen:

Google

Die erste Anlaufstelle sollte Google sein. Geben Sie dazu einfach Ihren Namen in den Suchschlitz ein. Jetzt kommt es etwas auf die Häufigkeit des Namens an. Wer einen Namen hat, der nicht allzu oft vorkommt, wird bereits Ergebnisse über sich finden. Man sollte nun die ersten zwei Seiten der Suchergebnisse von google anschauen, es werden rund 20 verschiedene Einträge sein. Diese sollten man nach und nach anschauen und überlegen, welche Einträge ok sind und was gelöscht werden sollte. Wer nur wenige Ergebnisse über sich findet, der sollte die Suche nach seinem Namen erweitern. Geben Sie Stadt, Geburtsdatum und weitere Informationen bei google ergänzend zu Ihrem Namen ein, erst wenn die Suchergebnisse über Sie etwas aussagen sollten Sie diese bewerten. Ein potentieller Arbeitgeber würde ähnlich vorgehen.

Bei allen Seiten wo Sie negative Einträge über sich finden, sollten Sie eine Mail an den Webmaster schreiben, mit der Bitte diesen zu entfernen. In vielen Fällen geschieht das sehr rasch. Wer feststellt, dass er sehr viele negative Ergebnisse gibt, vor allem bei Einträgen wo es um Mobbing oder Rufmord geht, sollte sich unbedingt einen speziellen Anwalt als Verstärkung suchen. Hier ist professionelles Vorgehen angesagt, zudem übt ein Schreiben eines Anwalts mehr Druck auf Webmaster aus, die Einträge zu entfernen.

Bei der Reinigung der google Suchergebnisse sollte es vor allem um Seiten gehen, wo Sie keinen Einfluss darauf haben, Soziale Netzwerke, wo wir die Einträge selber bestimmen können werden wir uns einzeln vornehmen.

Soziale Netzwerke

Wer ist heute schon nicht bei Facebook, Wer kennt wen, Lokalisten oder den VZ Netzwerken angemeldet? Eigentlich jeder hat irgendwo einen Account. Wenn diese Accounts bei unserer google Suche gelistet wurden, sollte man hier definitiv durchgehen, was man zeigen möchte und was nicht.

Schauen Sie zuerst die Fotos durch, sowohl die eigenen Fotos, als auch die, auf denen Sie markiert wurden. Löschen Sie alle Fotos, die einen negativen Eindruck vermitteln könnten. Fotos die Sie rauchend oder mit Alkohol zeigen, Partyfotos, Fotos mit obszönen Gesten, Fotos mit protzigen Posen etc. Laden Sie stattdessen positive Fotos hoch. Sie sollen sich dabei nicht als Klosterschüler präsentieren, aber dem Betrachter einen guten Eindruck von ihnen vermittelt. Bei der Wahl der Fotos kommt es natürlich darauf an, für welchen Berufszweig Sie sich entscheiden. Wer Tätowierer werden möchte kann Fotos hochladen bei denen er auf einer Tattoo Convention war, als Autoverkäufer kann man Fotos von sich mit entsprechenden Autos hochladen, als Reisekaufmann diverse Urlaubsfotos. Zeigen Sie mit den Fotos durchaus Ihre Affinität zu dem gewünschten Beruf.

Als nächstes sollten Sie Pinnwand Einträge und Postings bearbeiten. Auch hier gehen Sie nach dem Schema vor, was sollte ein potentieller Arbeitgeber nicht sehen. Entfernen Sie die Beiträge entsprechend und Fragen Sie Freunde nicht gewünschte Kommentare und Postings zu entfernen. Sie können zudem Freunde ansprechen, positive Posting auf Ihre Pinnwand zu schreiben. Das ganze sollte natürlich nicht gestellt aussehen. Denken Sie auch an Ihr Profilbild, Seiten deren Fan Sie sind oder Freunden. Machen Sie bei Ihrem Profil einen richtigen Frühjahrsputz und polieren Sie diese auf Hochglanz.

Weitere Schritte

In manchen Berufen macht es Sinn in bestimmten Foren oder Netzwerken aktiv zu sein. Suchen Sie im Internet nach bestimmten Plattformen, wo ein Austausch zu Ihrem Beruf stattfindet und melden Sie sich dort an. Werden Sie dort auch aktiv, dann können Sie zum Beispiel Ihre Teilnahme in dem Forum oder der Plattform in Ihre Bewerbung mit aufnehmen und darauf verweisen.

Einen guten Eindruck macht es, wenn man in Business Plattformen wie Xing aktiv ist. Hier kann man ähnlich wie bei Sozialen Netzwerken ein Profil erstellen und sich mit anderen Mitgliedern verknüpfen. Man sammelt dort Kontakte für das Berufsleben und kann sich dort in einem professionellen Umfeld präsentieren. Versuchen Sie anfangs so viele Kontakte wie möglich zu schließen. Suchen Sie nach Bekannten, Freunden, Mitgliedern aus Sportvereinen oder alten Kommilitonen. Je mehr Kontakte Sie haben, desto besser.

Versuchen Sie ebenfalls ein aussagekräftiges Profil zu erstellen, indem Sie auch Ihren Berufswunsch klar äußern. Manche Firmen nutzen diese Plattformen auch zur Suche nach neuen Mitarbeitern, nicht selten kann man so an einen guten Job kommen. Auch das Xing Profil kann bereits in Ihre Bewerbungsunterlagen mit einfließen. Somit lenken Sie die potentiellen Arbeitgeber direkt auf die Profile, die Sie für die Jobsuche erstellt haben.

Fazit: Bei der Bewerbung sollten Sie mit Ihrem Anschreiben und dem Lebenslauf Aufmerksamkeit des Jobgebers auf sich ziehen, Sie sollten aber ebenso darauf achten, dass diese Aufmerksamkeit bei der Recherche nach Ihnen im Internet steigt und nicht dafür sorgt, dass Sie auf dem Stapel für die Absagen landen. Bereinigen Sie daher Ihre Profile von ungewünschten Einträgen und Fotos und erstellen Sie sich ein professionelles Profil bei einem Business Netzwerk wie Xing.


Erstattung und Absetzen von Bewerbungskosten

Grunsätzlich haben Sie 3 Möglichkeiten:

1. Erstattung durch die Agentur für Arbeit

Wenn Sie Arbeitslos sind oder Arbeitssuchend gemeldet: Fünf Euro pro Bewerbung bis zu einer Höhe von 260 Euro im Jahr oder die tatsächlichen Kosten.Wenn Sie die tatsächlichen Kosten geltend machen möchten, müssen Sie Belege vorlegen. Die Erstattung ist eine freiwillige Leistung und liegt im Ermessen des zuständige Arbeitsberaters, nach Prüfung Ihrer Einkommenssituation.

Wichtig: Sie müssen den „Antrag auf Bewerbungskostenrückerstattung“ ausfüllen, erst danach können die Kosten geltend gemacht werden. Werden die Kosten von der Agentur für Arbeit oder vom Arbeitgeber (z.B. Reisekosten zum Bewerbungsgespräch) nicht übernommen, so können Sie die Ausgaben beim Finanzamt als Werbungskosten geltend machen. Hierfür haben Sie 2 Möglichkeiten:

2. Belege sammeln

und mit der Steuererklärung einreichen. Folgend Kosten dürfen geltend gemacht werden: Bewerbungssmappen, Bewerbungsfotos, Papier, Porto, Kopierkosten, Druckerpatronen, weitere Büromaterialien wie Kleber oder Umschläge/Versandtaschen, Übersetzungen, Beglaubigungen, Kosten fürs Schreibbüro, polizeiliches Führungszeugnis, Zeitungen, Bewerbungs-Ratgeber, Bewerbungstraining, Erstellung einer Bewerbungswebsite, Mitgliedschaft in kostenpflichtigen Karriereplattformen, Anzeigen, Dreh eines Bewerbungsvideos, Fahrtkosten, Parkgebühren, Stadtpläne, Taxi, Übernachtungskosten, Mehraufwendung für Verpflegung bei Reise zum Vorstellungsgespräch.

Wichtig: Eine Liste der Bewerbungen beilegen.

Wer das Sammeln von Belegen vergessen hat oder wem das zu aufwändig ist, kann die Kosten auch pauschal geltend machen:

3. Pauschale

In der Regel werden 10-15 Euro pro Bewerbung genehmigt (zzgl. etwaiger Fahrtkosten). Das Finanzgericht Köln unterschied in einem Urteil zwischen 8,70 Euro für Bewerbungen mit Mappe und 2,55 Euro für Bewerbungen über das Internet. Auf eine Pauschale pro Bewerbung haben Sie keinen Anspruch und in welcher Höhe eine Pauschale anerkannt wird, hängt vom Sachbearbeiter im Finanzamt ab.

Wichtig: Eine Liste der Bewerbungen beilegen und Eingangsbestätigungen, Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, Zusagen, Absagen etc., auch die per E-Mail (ausgedruckt) einreichen. Erfolgte keine Reaktion des Unternehmens, können Sie eine Kopie des Anschreibens beilegen mit dem entsprechenden Vermerk.

Übrigens: Umzugskosten wegen einer neuen Arbeitsstelle können von der Steuer abgesetzt werden.

Alle Angaben ohne Gewähr!

Dieser Artikel wurde von Markus Fugmann verfasst, der den Bewerbungsmappen Online-Shop www.freiburger-mappen.de betreibt.


Buchvorstellung: Bewerbungsratgeber

Eine Bewerbung zu verfassen, die nicht nur stilistisch und formal korrekt, sondern auch interessant genug ist, einen Personalchef auf den Bewerber aufmerksam zu machen, das ist gar nicht so einfach. Zum Glück gibt es inzwischen umfassende Ratgeberliteratur zum Thema, die bei der Erstellung einer ansprechenden Bewerbung Hilfestellung leistet.

Sehr empfehlenswert ist »Das große Bewerbungshandbuch« aus dem Campus-Verlag, dessen bereits 6. Auflage 2010 in erweiterter und überarbeiteter Form erschienen ist. Die Autoren Christian Püttjer und Uwe Schnierda geben ihren Lesern damit einen wertvollen Leitfaden an die Hand, der keine Fragen offen lässt. Das Buch ist in zehn Themenbereiche gegliedert, an deren Anfang die ideale Bewerbungsvorbereitung (Potenzialanalyse, Arbeitgebersuche, Fragen der Selbstpräsentation) und die korrekte Gestaltung der Bewerbungsunterlagen (Inhalt der Bewerbungsmappe) stehen. Darüber hinaus gibt das Buch Tipps zu Themen wie Initiativbewerbung, Onlinebewerbung, Vorstellungsgespräch, Einstellungstest und Probezeit. Sehr wertvoll sind auch die Bewerbungsmuster, die unter anderem kommentierte Bewerbungsunterlagen aus verschiedenen Branchen enthalten, an denen man sich beim Verfassen eigener Unterlagen sehr gut orientieren kann.

»Das große Bewerbungshandbuch«
von Christian Püttjer und Uwe Schnierda
Verlag: Campus
ISBN: 9783593389653

Ein Fundus wertvoller Informationen ist auch der GU-Ratgeber »Schriftliche Bewerbung – Mit Profil zum Erfolg« von Christine Öttl und Gitte Härter. Die professionelle Gestaltung der Bewerbungsmappe (optimale Präsentation der Unterlagen) sowie Form und Inhalt von Anschreiben und Lebenslauf stehen im Zentrum des Buches. Dabei gehen die Autorinnen auch auf heikle Frage ein: Wie sollten Lücken im Lebenslauf dargestellt werden, damit sie nicht zum Einstellungshindernis werden? Was kann man gegen eine Schreibblockade tun? Wie kommuniziert man seine Gehaltsvorstellungen?

Öttl und Härter plädieren bei der Gestaltung von Bewerbungsunterlagen für viel Liebe zum Detail, denn »Bewerben heißt auch werben – und zwar in eigener Sache«, erfährt man im Klappentext des Buches. Es lohnt sich also, sich mit der Farbe der Bewerbungsmappe genauso zu beschäftigen, wie mit der Frage nach dem optimalen Bewerbungsfoto. Das Buch lässt keine Fragen offen und beseitigt die unnötige Scheu vor dem Gestalten schriftlicher Bewerbungen.

»Schriftliche Bewerbung – Mit Profil zum Erfolg«
von Christine Öttl und Gitte Härter
Verlag: Gräfe und Unzer GmbH
ISBN: 9783774263420

Noch nicht genug? Hier finden Sie noch weitere Buchempfehlungen für Ihre Bewerbung


Effektiv bewerben

Das Bewerbungsanschreiben ist der Türöffner einer jeden Bewerbung. Als Bewerber sollte man jedoch nicht dem Irrglauben erliegen, dass der Personalchef jedes Anschreiben im Detail liest. Vielmehr sollte es dafür sorgen, dass er überhaupt weiter blättert.

Was gehört nun also in ein solches Anschreiben ? Neben rein formalen Aspekten der Briefgestaltung und grundsätzlich gültigen Kriterien wie Unversehrtheit und Ordnung zählen natürlich auch die inhaltlichen Aspekte. Auf allzu allgemeine Floskeln wie “Flexibilität, Zuverlässigkeit” etc. sollte man verzichten. All das sind Fähigkeiten, die jeder zunächst von sich behaupten würde. Es handelt sich dabei um keine wirkliche Neuigkeit für den Personaler. Das Ganze verpackt in eine Art Geschichte sorgt hingegen für einen näheren Blick. Man sollte also seine Fähigkeiten mit der Beschreibung von Tätigkeiten und Situationen belegen, in denen man diese sehr gut beweisen konnte.

Ein Tipp, um wirklich auf das Gefragte zu sprechen zu kommen, ist die Stellenanzeige an und für sich. Man sollte sich aber nicht nur auf diese Weise informieren. Oft zeigt auch die Firmenwebseite, welche Art von Personal die Firma sich vorstellt – handelt es sich um ein kreatives oder ein eher konservatives Umfeld ? Entsprechend sollten die Formulierungen und die ausgewählten Fähigkeiten ausfallen. Bei aller Anpassung sollte das Selbstbild aber realistisch ausfallen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein 20-jähriger bereits 10 Jahre Berufserfahrung im Ausland hat, ein abgeschlossenes Studium und zehn Fremdsprachen spricht. Solche leicht durchschaubaren Übertreibungen führen in der Regel zum direkten Ausschluss aus dem Verfahren.

Das Anschreiben sollte dem Personaler vermitteln, welchen Nutzen er und die Firma davon haben, wenn sie einen nicht nur näher kennenlernen möchten, sondern auch noch einstellen. Im Hauptfokus des Anschreiben sollte also eine Nutzensvermittlung stehen. Dazu ist es sinnvoll, sich ruhig einmal der eigenen Stärken bewusst zu werden. Diese sollte man dann mit der Stellenbeschreibung abgleichen. Punkte, die für das Unternehmen besonders interessant sein könnten, sollten auch entsprechend herausgestellt werden. Idealerweise geschieht das gleich am Anfang des Bewerbungsanschreibens, so dass der Personaler überhaupt geneigt ist, weiter zu lesen.

Was man auf jeden Fall vermeiden sollte, ist auch eine reine Ausformulierung des sowieso nachfolgenden Lebenslaufs. Das möchte nun wirklich kein Personalentscheider lesen. Besser ist es, einige Kernkompetenzen herauszustellen. Hat man vielleicht bereits Erfahrung in der angestrebten Branche ? Wie waren diese ? Welche besonderen Stärken hat man entwickelt und welche Situationen führten dazu ?

Nicht zu vernachlässigen ist auch ein Ausdruck der Tatsache, dass man sich freut, wenn das Unternehmen einem die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch gibt. Dass das Anschreiben unterschrieben sein sollte, versteht sich von selbst. Das sollte auch bei einer elektronischen Bewerbung bedacht werden.

Mehr Informationen und Muster Vorlagen für Bewerbungsanschreiben findest Du auch hier auf Bewerbung.net


Job-Messen als Alternative zur schriftlichen Bewerbung?

jobmesseInzwischen finden in allen grösseren deutschen Städten Job-Messen mindestens einmal pro Jahr statt. Dabei stellen sich im Durchschnitt 50 bis 200 Unternehmen vor. Die Job-Messen bieten Bewerbern eine gute Möglichkeit verschiedene Unternehmen kennenzulernen und bereits erste Kontakte mit Personalern zu knüpfen.

Ein Bewerber sollte nicht unvorbereitet auf eine Job-Messe gehen, da eine Vielzahl von potenziellen Mitbewerbern auf der Messe sein werden, und die Firmen nur begrenzt Zeit für jeden Interessenten haben. Daher muss sich der Bewerber von der Masse abzuheben. Nur mit Hilfe einer guten Vorbereitung kann ein Messebesuch erfolgreich sein.

Tipps für einen erfolgreichen Messebesuch

Bereits im Vorfeld sollte der Bewerber, die fürihn interessanten Unternehmen identifizieren und sich mit Hilfe des Internetauftrittes und/oder Broschüren über die Firma und deren Karrieremöglichkeiten informieren. Die Vorbereitung ist quasi diesselbe wie für ein Vorstellungsgespräch, da am Messestand eventuell bereits ein Vorabgespräch mit einem Personaler stattfinden könnte. Anhand dieses ersten Eindruckes wird dieser schnell entscheiden, ob der Bewerber für sein Unternehmen interessant sein kann. Aufgrund der begrenzten Zeit sollte eine kurze und präzise Vorstellung der Qualifikationen und Berufslaufbahn vorher geübt werden.

Ebenso ist es hilfreich sich offene Fragen aufzuschreiben und diese gezielt am Stand nachzufragen. Damit zeigt der Bewerber, dass er sich vorab über das Unternehmen informiert hat und echtes Interesse an einen Arbeitsplatz dort hat. Allgemeine Fragen, wie z.B. „Welche Stellenangebote haben Sie?“ oder „Was genau macht Ihr Unternehmen?“ sind oftmals bereits K.O-Kriterien für das Standpersonal, da diese klare Signale für fehlendes Interesse sind.

Das Mitbringen von Bewerbungsmappen ist unbedingt notwendig. Falls ein Unternehmen Interesse an weiteren Informationen hat, sollte sofort die Bewerbungsmappe mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse abgegeben werden. Positiv fällt es auf, wenn das Anschreiben an das jeweilige Unternehmen gerichtet ist und nicht ein 08/15 Schreiben ist. Für die im Vorfeld der Messe ausgesuchten Unternehmen sollten daher personalisierte Anschreiben erstellt werden.


Wie wichtig ist Selbstvermarktung?

Selbstmarketing spielt  beim Vorstellungsgespräch, aber auch bei der Arbeit eine wichtige Rolle. Untersuchungen haben gezeigt, dass immerhin 30 Prozent aller Stellen aufgrund einer überzeugenden Selbstpräsentation vergeben werden. Nicht nur die Qualifikationen zählen, sondern auch wie man diese und sich selber vermarket.

Es geht aber nicht darum, seine Qualifikationen „aufzubauschen“ und Unwahrheiten erzählen. Selbstmarketing hingegen dient dazu die eigenen Qualifikationen und Arbeitsleistungen seinem (potenziellen) Arbeitgeber klar zu kommunizieren, um ein Jobangebot zu bekommen bzw. Karriere innerhalb eines Unternehmenz zu machen.

Sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein

Um ein gutes Selbstmarketing zu machen, muss man sich zunächst seiner Stärken und Schwächen bewusst sein. Die Stärken müssen im Vordergrund stehen um weiter an ihrer Verbesserung zu arbeiten. Bezüglich der eigenen Schwächen sollte man vor allem ehrlich zu sich selber sein. Wer noch nie gut in Mathe war, wird dies mit Sicherheit auch nicht später sein. Lieber an dem Ausbau der Stärken arbeiten, als an der Verbesserung der Schwächen verzweifeln. Schliesslich sucht man sich seinen Beruf aufgrund seiner Stärken und nicht seiner Schwachstellen aus.

Wichtig ist es vor allem, sich über die eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein und zu entscheiden, in welcher Form man daran arbeiten kann. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Selbsterkenntnis ist der Weg zur Besserung.“

Seine Arbeitsleistungen hervorheben

Vor allem Frauen fällt es nicht leicht, ihren Vorgesetzten ihre guten Leistungen zu kommunizieren. Um aber von seinem Arbeitgeber positiv wahrgenommen werden, reicht es leider meist nicht aus, einfach gute Leistungen zu erbringen. Der Vorgesetzte muss auch wissen, wer die Leistung erbracht hat. Man darf nie davon ausgehen, dass dieses Wissen automatisch vorhanden ist. Genauso gut können sich Kollegen mit den fremden Lorbeeren schmücken.

Sich selber loben ist damit notwendig, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Selbstverständlich wandelt man dabei auf einem sehr schmalen Grat, da zuviel Selbstlob auch negativ bewertet werden und vor allem bei den Kollegen auf Unverständnis stossen kann. Es muss daher ein gesundes Mittelmass gefunden werden.


Für den Job ins Ausland gehen?

auslandsaufenthaltHeutzutage stellt sich aufgrund der Internationalisierung oftmals bereits im Vorfeld für einen Bewerber die Frage, ob er auch bereit ist, einige Zeit für den Arbeitgeber im Ausland zu arbeiten. Viele international tätige Unternehmen fordern heute von ihren Arbeitnehmer die Bereitschaft zur Mobilität. Der Bewerber muss darauf vorbereitet sein, bereits im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen zu werden.

Aus diesem Grund sollte man sich bereits vorher überlegen, ob ein Auslandsaufenthalt für einen selber in Frage kommt. Meist handelt es sich um einen begrenzten Zeitraum, bei dem der Arbeitnehmer aber eine Menge an Erfahrung und Sprachkenntnisse sammeln kann. Neben der offensichtlichen Verbesseung des Lebenslaufes, kann man viel an interkultureller Kompetenz lernen.

Einigen Arbeitnehmern kostet es grosse Überwindung diesen Schritt zu gehen, da sie sehr heimatverbunden sind. Man verlässt Familie, Freunde und Vereinskollegen und geht in ein fremdes Land.

Aber man sollte sich über seine langfristigen Ziele bewusst sein. Kann man z.B. seiner Familie den gewünschten Lebensstandard bieten, wie sehen die Karrieremöglichkeiten aus oder stehen in der Region ausreichende Arbeitsplätze zur Verfügung. Selbstverständlich gibt es auch Unternehmen, die gerade nach heimatverbundenen Arbeitnehmern suchen, damit diese sich in Krisensituationen nicht sofort nach einem neuen Arbeisplatz umsehen.

Wenn man sich entschieden hat im Ausland zu arbeiten, ist es natürlich wichtig, einen gesunden Ausgleich zur Arbeit zu finden, insbesondere wenn die Familie nicht mitkommen kann. Bei begrenzten Auslandsaufenthalten ist dies meist die Regel. Viele Arbeitgeber unterstützen den Arbeitnehmer jedoch oftmals finanziell, um in regelmässigen Abständen die Familie zu besuchen. Neben den beruflichen Erfahrungen, die der Arbeitnehmer im Ausland sammelt, ist es genauso wichtig soziale Kontakte zu knüpfen, um die Kultur des Landes näher kennenzulernen.

Ebenso erleichtert einem die Entscheidung ins Ausland zu gehen, wenn man bereits die Sprache des Landes beherrscht. Der Arbeitgeber bezahlt in vielen Fällen Sprachkurse, die vor und/oder während des Auslandsaufenthaltes besucht werden können.


Plötzlich Englisch im Vorstellungsgespräch reden?

englisch_redenEin Vorstellungsgespräch ist für jeden Bewerber schon stressig genug, aber wenn der Gesprächspartner plötzlich ins Englische wechselt, fühlen sich viele auf einmal hilflos.

Oftmals liegt es gar nicht an den fehlenden Sprachkenntnissen, sondern einerseits an der Überraschung und andererseits an dem geforderten Business English. Wer sich perfekt im Alltag auf Englisch verständigen kann, scheitert jedoch nicht selten an den notwendigen Vokabeln in seinem Berufsfeld.

Wer nutzt das Bewerbungsgespräch zur Überprüfung der Sprachkenntnisse?

Die Bewerber sollten sich im Vorfeld auf einen möglichen Sprachwechsel einstellen, wenn in der Stellenanzeige fliessende und/oder verhandlungssichere Sprachkenntnisse verlangt werden.

Ebenfalls werden gerne in Tochterunternehmen von internationalen Firmen die Englischkenntnisse überprüft. Heutzutage kann bereits ein Bewerber in einem kleinen mittelständischen Unternehmen auf sein Englisch getestet werden, falls dieses international tätig ist. Wenn sich der Bewerber im Vorfeld über den Tätigkeitsbereich bzw. über die Firmengeschichte informiert, kann er gut feststellen, ob er beim Vorstellungsgespräch Englisch reden muss oder nicht. Nur wer sich schlecht auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet, wird überrascht sein.

Worauf sollte sich der Bewerber beim Vorstellungsgespräch vorbereiten?

Die Schwierigkeit liegt meist in der Beschreibung seines Werdeganges und seiner Tätigkeitsbereiche in einer anderen Sprache. Dafür muss der Bewerber die entsprechenden Fachbegriffe seiner Branche kennen. Falls er Englisch bisher nicht oft in der Berufwelt benutzt hat, dann muss der entsprechende Wortschatz unbedingt erlernt werden. Die Selbstpräsentation auf Englisch sollte vorab geübt werden, damit der Bewerber nicht aufgrund der Stresssituation seine Kenntnisse nur ungenügend zeigen kann.

Neben der Präsentation der eigenen Person, können auch spezifische Fragen zum Aufgabenbereich und Erfolgen in früheren Positionen gestellt werden. Vor allem US-Unternehmen legen einen grossen Wert darauf, dass die erzielten Erfolge klar herausgestellt werden. Selbstmarketing steht ganz klar im Vordergrund. Dabei sollten auch wichtige Referenzen wie frühere Kunden genannt werden, da man ggf. auf diese Kontakte auch bei einem neuen Arbeitgeber zurückgreifen kann. Falsche Bescheidenheit ist hier fehl am Platz.


Tipps für eine perfekte Bewerbungsmappe

bewerbungsmappeBei einer sehr guten Bewerbungsmappe kommt es neben den Inhalten auch auf die Präsentation an. Gute Qualifikationen helfen einem Bewerber nicht, wenn seine Bewerbung aufgrund einer schlechten Präsentation, z.B. einfach als eine lose Blättersammlung schnell im Papierkorb des Personalers landet.

Im Folgenden werden ein paar Tipps gegeben, um die Personalabteilung des potenziellen Arbeitgebers durch Inhalte und Form von sich zu überzeugen.

Was sollte beim Briefumschlag beachtet werden?

Oftmals besteht schon anfangs die Unsicherheit, ob der Bewerber bereits aufgrund des Briefumschlages aus dem Bewerbungsprozess ausscheiden könnte. Für einen zerknickten Briefumschlag wird ein Personaler niemals den Bewerber verantwortlich machen. Wohingegen darauf geachtet wird, ob der Name der Firma und der Ansprechpartner korrekt geschrieben sind.

Generell empfiehlt es sich, die Adressen auf Etiketten auszudrucken, insbesondere wenn der Bewerber nicht über eine schöne Handschrift verfügt. Im Vorfeld sollte auch der Ansprechpartner für die Stelle beim Unternehmen nachgefragt werden, falls die Information nicht in der Stellenanzeige angegeben ist. Ein personalisiertes Anschreiben zeigt immer ein grösseres Interesse des Bewerbers am Job.

Wie sollte die Bewerbungsmappe aussehen?

Die Bewerbungsmappe sollte schlicht, einfach und farblich gedeckt gehalten sein. Nur bei Bewerbungen für kreative Jobs eignen sich knallige, bunte Farben bei der Bewerbungsmappe. Die Verwendung von Klarsichtshüllen für die einzelnen Blätter wird heute nicht mehr empfohlen, da insbesondere in grösseren Unternehmen die Bewerbungsunterlagen oftmals eingescannt werden. Die Klarsichtdhüllen verursachen dabei einen grösseren Zeitaufwand. Teure dreiseitig aufklappbare Bewerbungsmappen werden häufig zur Benutzung empfohlen, aber Personaler empfinden diese eher als unhandlich und unpraktisch. Schlichtheit siegt über Schönheit.

Was sind die Inhalte der Bewerbungsmappe?

Die Bewerbungsmappe muss das Anschreiben, den Lebenslauf und die Zeugnisse beinhalten. Gegebenenfalls kann am Anfang ein Deckblatt eingefügt werden, auf dem neben einem Bewerbungsfoto die wichtigsten Daten des Bewerbers (Name, Adresse, E-Mail. Telefon) zu sehen sind. So erhält der Personaler schnell und einfach auf einen Blick alle notwendigen Informationen, um dem Bewerber zu kontaktieren.


Das richtige Bewerbungsfoto für eine erfolgreiche Bewerbung

bewerbungsfotoIn Deutschland ist es üblich, der Bewerbung ein Foto von sich beizulegen. Dieses wird entweder beim Lebenslauf befestigt oder in einem grösseren Format auf einem eigenen Deckblatt positioniert. Zum Befestigen sollte ein leicht löslicher Kleber verwendet werden. Das Foto muss immer auf der Rückseite mit dem Namen und der Telefonnummer beschrieben werden, um zu verhindern, dass der Personaler eventuell das Foto nicht mehr zuordnen kann.

Generell ist der Bewerber gesetzlich nicht dazu verpflichtet, ein Foto bei der Bewerbung mitzuschicken, aber es würde negativ auffallen. Ein Unternehmen darf sich rechtlich gesehen, nicht aufgrund des Fotos für oder gegen einen Bewerber entscheiden, aber eine unbewusste Beeinflussung wird immer stattfinden.

Aus diesem Grund kann das richtige Bewerbungsfoto eine wichtige Rolle dabei spielen, einen Schritt weiter im Bewerbungsprozess zu kommen und zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Ein schlechtes Bewerbungsfoto kann dagegen schnell zu einem K.O-Kriterium werden.

Die richtige Wahl des Fotografen

Der Bewerber sollte sich für einen Fotografen entscheiden, der sich auf Bewerbungsfotos spezialisiert hat. Wenn der Fotograf nicht sofort am Anfang nach der Branche und der angestrebten Position fragt, dann ist er nicht geeignet. Anhand dieser Informationen wird ein professioneller Fotograf im Vorfeld bereits Tipps zur Kleidung, Frisur, Schmuck und ggf. Make-up geben.

Das richtige Auftreten

Neben den Tipps des Fotografens sollte sich der Bewerber im Vorfeld über den Dresscode des Unternehmens informieren. Meist kann dieser mit Hilfe der im Internetauftritt oder in Broschüren verwendeten Fotos ermittelt werden. Bei Banken und Versicherungen sind z.B. ein Anzug mit Krawatte bzw. ein Kostüm mit Bluse in gedeckten Farben (Grau, Weiss, Schwarz) Pflicht.

Eine gepflegte Frisur ist immer ein Pluspunkt. Frauen mit langen Haaren sollten eher einen Pferdeschwanz wählen, damit die Haare nicht vom Gesamtbild ablenken. Zusammengebundenen Haare vermitteln ebenfalls generell mehr Durchsetzungskraft. Auf übertriebenen Schmuck sowie Schminke sollte auf jeden Fall verzichtet werden. Das Make-up dient vor allem dazu, glänzende Stellen im Gesicht zu vermeiden.

Mehr Tipps fürs richtige Bewerbungsfoto im JOBlog, oder auch auf Bewerbungsfotos.com.


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