Umfrage zur Lehrstellensuche: Lieber solide als cool – Bekanntheit des Ausbildungsbetriebs spielt kaum eine Rolle

Jetzt beginnt für junge Menschen der Endspurt bei der Lehrstellensuche – beziehungsweise für Unternehme die heiße Phase der Azubi-Suche: Während sich für Schulabgänger, die einen Ausbildungsplatz suchen, die Aussichten allgemein etwas gebessert haben, müssen Unternehmen dagegen immer mehr um ihren Nachwuchs kämpfen. meinestadt.de hat über 1.400 Nutzer seines Lehrstellenmarkts gefragt, worauf sie bei der Lehrstellensuche achten. Die Ergebnisse der Umfrage dürften für Lehrstellensuchende, vor allem aber für Arbeitgeber interessant sein. Denn letztere sollten auch stets die Sichtweise der potenziellen Bewerber einnehmen und wissen, worauf bei der Lehrstellensuche geachtet wird. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage haben wir zusammengefasst und um Tipps für Ausbildungsplatzsuchende und Ausbildungsbetriebe ergänzt:

1. Die klassische betriebliche Ausbildung ist nach wie vor „in“.

Mit 95,3 Prozent streben weitaus mehr Lehrstellensuchende eine Ausbildung im Betrieb an als ein duales Studium, für das sich nur 12,3 Prozent interessieren, für ein reines Studium sogar nur 5,3 Prozent. Besonders beliebt bei jungen Leuten, die im Lehrstellenmarkt von meinestadt.de suchen, sind Ausbildungen im kaufmännischen Bereich (57,2 Prozent), im sozialen Bereich (33,6 Prozent) sowie im Handwerk (28,5 Prozent). Dies deckt sich auch mit den aktuellen offenen Ausbildungsangeboten im deutschlandweiten Lehrstellenmarkt von meinestadt.de, der die meisten freien Stellen in diesen Bereichen bietet. Nur wenig gefragt sind bei Jugendlichen dagegen Lehrstellen im Gastgewerbe (10,1 Prozent) sowie im Bereich Landwirtschaft/Gärtnerei (8,1 Prozent)

  • Tipp für Lehrstellensuchende: Um die eigenen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen, sollten sie deshalb ihren Blickwinkel erweitern und sich auch über zunächst unbekannte Berufszweige informieren. Ausbildungsmessen und Praktika können hier Aufschluss geben, ebenso Informationsangebote im Internet, etwa die Ausbildungstipps auf meinestadt.de.

2. Gute Nachricht für KMUs: Sie können gut und gerne mit der Strahlkraft großer, bekannter Unternehmen mithalten. Denn viele Lehrstellensuchende legen bei der Wahl ihres Ausbilders am wenigstens Wert auf dessen Bekanntheit, nur 8,1 Prozent empfinden diese als wichtig. Viel bedeutsamer sind für die Befragten dagegen ein gutes Betriebsklima (69,1 Prozent) sowie die Option auf Übernahme nach der Ausbildung durch den Arbeitgeber (63,6 Prozent) – Themen, mit denen gerade kleinere und mittlere Firmen punkten können. Erst an dritter Stelle folgt das eigentliche Tätigkeitsfeld, welches für fast die Hälfte der Befragten (48,5 Prozent) vor allem eins sein sollte: abwechslungsreich.

  • Tipp für Arbeitgeber: Ausbildungsbetriebe sind daher gut beraten, wenn sie bereits in der Lehrstellenausschreibung ihre Vorzüge und Benefits nachdrücklich herausstellen.

3. Was die Mobilität der Lehrstellensuchenden angeht, so würden nur 27,2 Prozent der Umfrageteilnehmer für eine Ausbildung den Wohnort wechseln. Über 72 Prozent möchten dafür nicht umziehen, sondern pendeln lieber bis zu 30 Kilometer zur Arbeit. Im lokalen Online-Lehrstellenmarkt von meinestadt.de für alle 11.337 deutschen Städte und Gemeinden etwa können Unternehmen junge Bewerber gezielt regional ansprechen.

  • Tipp für Arbeitgeber:  Es ist sinnvoll, die Azubi-Anspache regional auszurichten und die Suche nach geeigneten Bewerbern vor allem auf den lokalen Raum zu konzentrieren.

4. Über 72 Prozent der befragten Lehrstellensuchenden gehen bereits nicht mehr zur Schuleund konkurrieren mit den angehenden Schulabgängern. Zur Hauptgruppe der Ausbildungsplatz-Suchenden zählen vor allem Realschüler bzw. Realschulabsolventen.

  • Tipp für Lehrstellensuchende: Wer da lieber auf Nummer sicher gehen und den persönlichen Traumjob nicht konkurrierenden Bewerbern überlassen will, sollte frühzeitig mit der Suche nach einen Ausbildungsplatz beginnen – mindestens ein Jahr vor dem Schulabschluss.
  • Tipp für Arbeitgeber: Doch Vorsicht: Bei der Azubi-Ansprache und der Ausrichtung ihrer Ausbildungsinhalte sollten Arbeitgeber flexibel sein und die Hauptschüler als wichtige Zielgruppe nicht aus dem Blick verlieren. Denn immerhin ein Drittel der befragten Lehrstellensuchenden (33,1 Prozent) verfügt lediglich über einen Hauptschulabschluss (9. oder 10. Klasse).

5. Alarmsignal Ausbildungsabbrecher und Wechsler: Fast jeder fünfte Berufsanfänger hat seine Ausbildung entweder vorzeitig abgebrochen oder ist bereits auf der Suche nach einer Zweitausbildung. Als häufigster Grund wurden falsche Erwartungen an den Beruf genannt.

  • Tipp für Lehrstellensuchende: Ein Zeichen dafür, dass Jugendliche sich vorab gründlicher über die einzelnen Berufsinhalte informieren sollten! So können sie besser einschätzen, ob der Beruf interessant ist und ob sie die geforderten Anforderungen auch erfüllen. Hier kann schon ein vorab absolviertes Praktikum, das erste Einblicke in den Beruf gewährt, Gewissheit bringen.
  • Tipp für Arbeitgeber: Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen Unternehmen ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen und gleichzeitig ihr Ausbildungsmarketing nachhaltig verbessern. Dies können sie zum Beispiel, indem sie verstärkt auf Kooperationen mit Schulen setzen und Schülern frühzeitig eine fundierte Vorstellung des Ausbildungsberufs vermitteln. In der Ausschreibung selbst sollten Unternehmen auf Transparenz setzen und das Tätigkeitsfeld klar und deutlich darstellen.

 


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Dieser Blog von meinestadt.de liefert alle Neuigkeiten von Deutschlands größtem Städteportal. Neben den PR-Referentinnen Verena Karrasch-vom Steeg und Kristin Schmidt schreiben Vorstände, Produktmanager und andere Experten über alle Themen, Entwicklungen und Ideen der lokalen Suche auf meinestadt.de. Zudem stellt sich die Betreiberfirma des Portals, die allesklar.com AG, vor und gibt Einblicke in den Unternehmensalltag.

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