Die Fragen des Wolfgang Koeppen
von zvab
Wolfgang Koeppen, der am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren wurde, gilt heute als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. In der Weimarer Republik arbeitete er vor allem als Literatur-, Theater und Filmkritiker. Während des Dritten Reiches konnte er dem Kriegsdienst entgehen, indem er als Verfasser von Filmdrehbüchern arbeitete (von denen kein einziges verfilmt wurde). Als wichtigstes seiner Werke gilt die “Trilogie des Scheiterns”, zu der Tauben im Gras (1951), Das Treibhaus (1953) und Tod in Rom(1954) zählen. In den folgenden Jahren veröffentlichte er vor allem Reiseliteratur. Auch wenn sein Schaffen zunächst eher ablehnende Reaktionen hervorrief, wurde es im Nachhinein mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Am 15. März 1996 starb Koeppen in München.

Mit dem Roman Das Treibhaus entstehenden Bundesrepublik Deutschland auseinander. Er galt zu dieser Zeit als setzte sich Koeppen erstmals kritisch mit der neu Außenseiter, da er die Vorgänge in der Politik, in den denen er Faschismus und Korruption erkannte, scharf analysierte und auf das Heftigste kritisierte. Das Treibhaus wurde immer als politischer Schlüsselroman verstanden, zumal deutliche Parallelen zwischen den Protagonisten und Politikern der Nachkriegszeit erkennbar sind.
“Es waren nicht Antworten, sondern Fragen. Wir brauchen heute mehr denn je die Fragen des Wolfgang Koeppen.”
Marcel Reich-Ranicki