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Mirjam Presslers Leidenschaft

von bardola

Eine eigene Realität erschaffen

Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren. Sie wuchs dort bei Pflegeeltern und später in einem Internat auf. Sie studierte an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt und Sprachen in München und lebte für ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Zurück in Deutschland arbeitete sie in verschiedenen Jobs, unter anderem führte sie einen Jeansladen. Sie hat drei inzwischen erwachsene Töchter, die sie nach der Scheidung von ihrem Mann alleine großgezogen hat. Heute – sie hat sechs Enkelkinder – lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin mit ihrem Mann Genio Türke bei München. Sie hat mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst und über 200 Bücher ins Deutsche übersetzt. Für ihr Werk wurde sie mit vielen namhaften Preisen ausgezeichnet.

Auf der Frankfurter Buchmesse 2006 war sie beschäftigt wie vielleicht nie zuvor auf einer Messe. Allerdings nicht wegen der vielen Lesungen, wegen Autogrammstunden, Referaten oder Ehrungen, sondern hauptsächlich wegen eines neuen Jugendbuch-Manuskripts. Sie trug es ständig bei sich und nahm auch in den Hallen ihre knappe freie Zeit wahr, um mit ihrem Lektor Frank Griesheimer einzelne Passagen des entstehenden Werks zu besprechen: „Den größten Teil meiner wachen Zeit verbringe ich heute damit, Worte zu finden und Sätze zu formen, sei es beim Schreiben oder beim Übersetzen. Meine tägliche Arbeit besteht darin, mithilfe der Sprache das ans Licht zu bringen, was vorsprachlich intuitiv schon besteht. Mithilfe von Sprache versuche ich, den inneren Bildern, den Gefühlen und Empfindungen eine Form zu geben, eine Geschichte aus ihnen entstehen zu lassen, eine eigene Realität zu erschaffen“, sagt Mirjam Pressler.

Und das gelingt ihr immer wieder mit größter Leidenschaft aufs Neue, in ihren wegweisenden Übersetzungen, in ihren Bilder- und Kinderbüchern und in den Jugendromanen, beispielsweise im 2002 erschienenen Text „Für Isabel war es Liebe“. Eine Vorstellung von ihrer narrativen Wucht vermittelt dieser einleitende Satz: Ich war 17 und meine Mutter hatte Krebs, ich hatte mein Leben vor mir und meine Mutter hatte ihren Tod vor sich, sage ich schnell, nur damit Conny mir nicht ansieht, an was ich denke, damit sie nicht merkt, was damals, vor fünf Jahren, mit mir und meinem Leben passiert ist und warum Liebe und Tod für mich immer die gleiche Farbe haben werden, den gleichen Geschmack, und dass ich, wenn ich das Wort ‚Liebe’ höre, immer an eine tödliche Erkrankung denken muss.

Es geht um die 22-jährige Isabel: Sie lebt in Hamburg (möglichst weit weg von ihren Eltern), studiert Kunst und fährt mit ihrer fünf Jahre älteren Freundin Conny wie in einem Road Movie diesen ganzen Roman lang nach München, um den 58. Geburtstag ihrer Mutter zu feiern. Aber nach Party ist weder Isabel zumute, (die unterwegs erstmals versucht, offen über die Gefühle zu sprechen, die sie überwältigten, als ihre Mutter an Brustkrebs erkrankte und sie sich gleichzeitig – mit 17 Jahren – in ein Mädchen verliebte und zudem die Kunst Modiglianis entdeckte), noch der Ärztin Conny, (die zwar geduldig zuhören kann, sich jedoch eine engere Beziehung zu Isabel wünscht und hofft, dass nach den 800 Kilometern Isabel all die Verzweiflung und die Wut, all die Euphorie und das Glück von früher ausgesprochen hat und dadurch bereit für einen Neuanfang ist). Das Leben kam mir viel zu lang vor, doch ein paar Wochen später, als ich Daniela kennen lernte, hätte ich ewig leben wollen, erinnert sich Isabel, die daraufhin zwischen Tod und Liebe hin- und hergerissen wird.

Die Intensität des Erlebten ist überwältigend, die Umsetzung in Sprache unnachahmlich und die Sensibilität Mirjam Presslers für Themen der Gegenwart, für verdrängte Gedanken und geheime Gefühle manchmal erschütternd und manchmal beglückend.

 

30. October 2006

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5 Kommentare

  1. HHHHHH schrieb am September 19, 2007:

    gutgut
    aba wann hat sie geburtstag an welchem datum?????????????

  2. ZVAB schrieb am September 19, 2007:

    Laut Wikipedia am 18. Juni.

  3. Nicola Bardola schrieb am January 23, 2008:

    Ein Werkstattbuch gibt es über Mirjam Pressler. Das kann bei Beltz bestellt werden und ist auch auf der Homepage http://www.bletz.de zu finden. Dort steht mehr über Kindheit und Jugend von Mirjam Pressler.

  4. Lara schrieb am October 17, 2008:

    Hllo
    ich brauch was für die schule über Mirjam Pressler, weil wir eine Literaturarbeit über das Buch Bitterschokolade machen.diese Eite hat mir sehr geholfen.Danke!!

  5. kathrin schrieb am April 7, 2010:

    warum wuchsen sie bei pflegeeltern und später in einem internat auf?es hat mir aber sehr geholfen wir sollten eine biographie für die schule halten..wir lesen grad bitterschokolade..ud uns gefällt es sehr…:D


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