Gregoire Solotareff – Der Weihnachtsmann von A – Z. Ein himmlisches Wörterbuch
von lesartigeArena Verlag, 1995
Der Weihnachtsmann war früher einmal Holzfäller von Beruf und trug grüne Kleidung. Seit Coca Cola ihn für ihre Werbung einsetzt, trägt der Weihnachtsmann jedoch rot und ist hauptberuflich Weihnachtsmann. Er hat viele Wichtel, die alles können und er kommt in manchen Ländern auf einem Rentierschlitten zu den Kindern. Der Weihnachtsmann ist ein älterer, eher runder Mann, der nie stirbt. Er trägt einen langen weißen Bart und einen großen Sack mit Geschenken. Bevor man Geschenke vom Weihnachtsmann bekommt, muss man ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen, wahrscheinlich weil der Weihnachtsmann selber nicht singen kann.
Mit dieser Definition haben wir den Weihnachtsmann ziemlich gut beschrieben – dachten wir zumindest, bis uns Der Weihnachtsmann von A bis Z von Gregoire Solotareff in die Hände fiel. Denn Solotareff hat noch eine ganze Menge mehr und jede Menge Erstaunliches über den Weihnachtsmann und seine Wichtel zu berichten. Auch bei Solotatreff trägt der Weihnachtsmann rot. Aber er liebt gelbe Latschen und auch seine Pantoffeln sind gelb. Und obwohl er nur eine mittelgroße Nase hat, ist sie ihm beim Geige spielen im Weg. Das ist ein Jammer, denn der Weihnachtsmann wäre gerne Geiger geworden, heißt es. Außerdem ist er im Malen eine Niete. Er liebt Radieschen und Rotbarsch und seine Yacht – letztere können seine Wichtel nicht leiden. Außerdem sind die Augen des Weihnachtsmannes blau, himmelblau – ist ja logisch. Der Weihnachtsmann war einmal ein Kind, hat einen Bruder und zum Glück keine Tochter. Und wenn der Weihnachtsmann einmal Inkognito sein will, trägt er nicht mehr rot, sondern blau-grün und eine dunkle Sonnenbrille.
Und damit ist noch lange nicht alles über den Weihnachtsmann gesagt. Lesen Sie selbst nach, z. B. unter den Stichworten Blumenstrauß, Camping, Unmöglich oder Zebra …
Es geht aber nicht nur ums Lesen bei diesem Nachschlagewerk. Solotareffs Weihnachtsmann hat Charakter. Auf jeder Seite zeigt er sich in den Bildern, die neben den Texten stehen. Comichaft, mit dicken Pinselstrichen und dick aufgetragenen Farben wird der Weihnachtsmann mit seinen komisch-lustigen Eigenarten erst richtig lebendig. Fast nie werden mehr als drei Farben in einem Bild verwendet, fast immer ist rot eine von ihnen. Und obwohl die Bilder nicht sehr detailreich sind, sieht man sie sich gerne länger an.
Der Weihnachtsmann von A bis Z ist ein Buch für alle, die den Weihnachtsmann gerade erst kennen lernen oder schon immer einmal besser kennen lernen wollten.
Eine schöne Weihnachts-Lesezeit wünschen die LesArtigen (Alexander, Clara, Cora, Kiril, Lukas, Sarah, Frieder, Sebastian und Vincent).
PS: Und wem das nicht genug ist, der kann auch zu Gregoire Solotareffs Wintergeschichten greifen– für jeden Wintertag gibt es hier eine Geschichte zu lesen.
15. December 2008