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Elvis lebt

von konecny
Elvis Presley

Im Fasching zeigt auch der katholischste Mitbürger gern seine wilde Seite – er klebt sich eine Pappnase ins Gesicht, lässt seinen Spirit statt mit Spiritualität mit Spirituosen fluten und ruft: „Ich verstehe Spaß – ich bin ein Narr!“ Zu diesen Zeiten meide ich die Stadt, da ich ein Menschenfreund bin und mir diese Lebenseinstellung auch bewahren möchte. Außerdem komme ich aus Mähren, dort hast du dich nicht verkleiden müssen, um zu saufen – in Mähren ist schon das morgendliche Aufstehen Grund zum Saufen genug.

Am Faschingsdienstag im letzten Jahr musste ich einen schwulen Freund im Glockenbachviertel besuchen. Die Narren blieben mir zum Glück weitgehend vom Leib, und so freute ich mich des Lebens in unserem ruhigen München. Wir sind eine Stadt mit Herz…

„Hilfe!“ Oh, Gott! Eine Frauenstimme! Vergewaltigung? Und das in unserer braven Stadt? Wo bist du, du Frauenschänder, du? Dass ich dir die Ohren toupiere! Und vor allem! Bist du klein genug, damit ich keine Angst vor meiner eigenen Zivilcourage bekomme?

Zum Glück kämpfte die Frau nur mit einem dreibeinigen Monstrum. „Kannst du mir mit dem Kamerastativ helfen?“, rief sie. Die Frau steckte in schwarzem Leder. Diverse Schmuckringe klimperten in ihrem Gesicht.
„Sind die nicht zu schwer?“, fragte ich.
„Was?“
„Na, die Ringe!“
„Ach die! Die trage ich am ganzen Körper!“
„Echt? Hast du keine Angst vor ’nem Blitzschlag?“
„He?“

In dem erleuchteten Schaufenster eines CD-Ladens vor uns thronten über einem Ständer mit CDs, Kasetten und Schellacks zwei große Fotos: Kurt Cobain und Elvis. Darunter die frisch erschienene Best-Of-Compilation von Nirvana und zwei neue CDs des Kings: The Country Side of Elvis und 30 No. 1 Hits. Von den anderen Covern und Bildern grinsten weitere tote Popgrößen: George Harrison mit der Nachlass-Sammlung Brainwashed, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin, Marc Bolan, John Bonham. „Als hätten die noch was zum Lachen?“, sagte ich und zeigte auf die Fotos mit den grinsenden toten Popstars.

„Die sind doch gar nicht tot!“, sagte die Frau. „Alles Schwindel!“ Sie fing an, das Schaufenster zu knipsen.
„He?“, sagte jetzt ich. Klar hab ich noch einige andere Sprüche auf Lager, wollte aber nicht das ganze Pulver auf einmal verschießen.
„Elvis lebt!“, sagte die Gepiercte. „Und die anderen vermeintlich toten Popstars auch. Sie werden nur von den Plattenfirmen versteckt gehalten. Findest du‘s normal, dass plötzlich massiv Platten von toten Musikern erscheinen und die Charts stürmen? Die hätten während ihres Lebens nie so viele Platten verkauft wie jetzt nach ihrem vermeintlichen Tod. Schau! Better Dayz von 2Pac. Das ist schon seine sechste posthume CD. Zu seinen Lebzeiten hat er es auf nur vier Platten gebracht!“

„Und die waren schon genug“, murmelte ich. „Was macht aber der hier?“ Ich zeigte auf das neue Album von Paul McCartney. Der ist doch nicht einmal vermeintlich tot! Und für sein Rentenalter gemeingefährlich produktiv!“

„McCartney ist der einzige echte Tote in dieser Ausstellung!“, sagte sie. „Den wahren Paul spielt schon seit Jahren ein Doppelgänger! Hast du das Cover von Sgt. Pepper gesehen? Paul trägt dort einen Aufnäher mit der Aufschrift OPD – das ist ein kanadisches Akronym für „officialy pronounced dead“. Und der ebenfalls auf dem Cover abgebildete VW-Käfer hat das Nummernschild 28 IF – genau das Alter, das McCartney damals erreicht hätte, wäre er noch am Leben gewesen. Hast du Revolution Number Nine von Beatles gehört? Rückwärts abgespielt ergibt der Refrain die Worte „Get me out! Get me out!““

„Wahnsinn!“, sagte ich. „Wer nimmt jetzt aber alle seine Songs auf?“
„Na, der John!“ sagte sie. „John Lennon lebt! Sie haben schon damals ihre Stimmen getauscht!“
„Und Falco?“, fragte ich.
„Falco lebt getarnt als Betreiber einer Tauchschule in der Dominikanischen Republik“, sagte sie. „Elvis wechselt oft seine Aufenthaltsorte. Ist zu bekannt. Zur Zeit arbeitet er bei McDonald‘s irgendwo in Michigan. Seine Plattenfirma beutet ihn aus. Eine Freundin von mir sagt zwar, Elvis sei von Außerirdischen entführt worden, doch die ist reif für die Klapse. Wer glaubt schon heutzutage an Außerirdische?“

Eine interessante Frau, das musste ich zugeben. Zwar mit einer kleinen Macke behaftet, aber wer ist schon ganz normal heutzutage? Sogar mein Friseur hat mir letztes Mal erzählt, daß er mit Hilfe seines Handys Nierensteine zertrümmere. Dabei wetzte er sein Rasiermesser und murmelte, „das haben wir gleich!“ Ein Freund schläft unter einer Drahtpyramide, und ein anderer wickelt vorm Schlafengehen seinen Penis in Alufolie ein, damit die bösen Gedanken seiner Exfrau bei ihm keine Erektionsprobleme verursachen. Im Vergleich dazu ist ein lebender 2Pac eine fast normale Sache, und immerhin glaubwürdiger als das, was uns zum Beispiel seit 2000 Jahren der Papst und die katholische Kirche auftischen

Sie fing an, ihre Kamera einzupacken. „Kommst du noch nach oben zu mir?“, fragte sie und nickte zu den Fenstern über dem Plattenladen. „Ich mach dir ’nen Roibusch.“

Mann! Sie würde mir den Roibusch machen? Keine Ahnung wie der Roibusch ging! Dabei hatte ich beim Abitur in Sexstellungen einen Einser gekriegt! Sie lächelte mich an. Ihre Ringe glitzerten im Schein des Schaufensters. Eine kleine Schatzinsel in München! Ach, was soll’s! Bis sie diese ganzen Ringe ablegt, ist die halbe Nacht rum! „Elvis ist tot!“, wollte ich rufen. „Kurt Cobain ist tot und Jim Morrison auch! Diese lebenden Toten gibt es nicht! Es gibt nur uns!“ Und dann würde ich sie einfach küssen, damit sie erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf. Leider bin ich kein Prinz. Lauter Proleten in unserer Familie. „Mach’s gut“, sagte ich und ging meinen schwulen Freund besuchen.

Für die Heimfahrt in der tiefen Nacht musste ich die vollgekotzte Faschings-U-Bahn nehmen. Die Narren kotzten sich das große Abenteuer aus dem Leib und puppten sich langsam wieder in ihre grauen Alltagskleider ein. Das Wildeste aber habe ich am nächsten Tag in den Perlacher Einkaufspassagen erlebt – den King persönlich! Elvis hockte in seinem weißen Rock’n’Roll-Kostüm auf der Treppe zur Showbühne des PEP, umgeben von Opa, Oma und Kind, stopfte sich Pommes von Vinzenz Murr in den Hals und wartete auf seinen Auftritt im Himmel. So wie wir alle! Wohl muss ich wieder mal ins Glockenbachviertel fahren und der Herrin der Ringe Bescheid geben!

1. February 2010

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24 Kommentare

  1. Martini schrieb am February 1, 2010:

    hmmmm…. müßte das aber nicht heißen “die voll bekotzte U-Bahn”?
    so wie es oben steht, ergibts irgendwie keinen rechten Sinn. (ich habs nicht mit Neusprech oder Neuschreib, mußt du wissen…)

  2. Jaromir Konecny schrieb am February 1, 2010:

    Hallo Martini,

    ich denke schon, dass das “Als ob” des Faschings in dem “Als ob” der Frau (Verschwörungstheorien/Das Irrationale) weitergeführt und symbolisiert wird. Und das kommt in dem Titel “Elvis lebt” gut zum Ausdruck. Aber ich gebe zu, dass ein Schriftsteller jeden Blödsinn in seinen Geschichten rechtfertigen und erklären kann…

    Liebe Grüße

    Jaromir

  3. Martini schrieb am February 7, 2010:

    Das ist ja auch das gute Recht des SChriftstellers!
    aber es ist das Recht der Verlage, einen nicht zu drucken (Du bist mir da jedenfalls um einiges voraus, Dich haben sie schon gedruckt….)
    grüßle
    M.
    ;-)))

  4. Elke Gelzleichter schrieb am February 7, 2010:

    Ein Albtraum als Faschingsabenteuer – wie verkraftet das der schwule Freund? Vielleicht braucht der eine derbe Sprache als Ausgleich – obwohl – sie bewegt sich in ihrer Dürftigkeit im Sprachschatz der heutigen Jugend. Dann weiterhin frohes Kotzen – diese Literatur ist nicht zum Lesen während des Essens geeignet (Elvis Pommes’suchen sich dann sicher auch den unüblichen Ausgang). Irrationales sollte m. E. etwas subtiler zum Ausdruck kommen. Meine Empfehlung an den schwulen Freund.!

    Gruß Elke

  5. Jaromir Konecny schrieb am February 8, 2010:

    Hallo Martini,

    das, stimmt, jede hat so seine Rechte. Ich hoffe aber, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich jetzt mit 53 etwas Schriftstellerkarriere mache?

    Grüße aus München

    Jaromir

  6. Jaromir Konecny schrieb am February 8, 2010:

    Hallo Elke Gelzleichter,

    ich verstehe nicht ganz, was der schwule Freund verkraften soll – das sind nun mal die Grenzen meiner Subtilität. Auf jeden Fall hoffe ich, dass Sie nicht beim Essen lesen müssen. Wenn Sie diese Geschichte aber als zu derb empfinden, haben Sie ein großes Problem in dieser Welt.

    Einen besinnlichen Tag wünscht Ihnen

    Jaromir Konecny

  7. Martini schrieb am February 10, 2010:

    Hi, Jaromir…
    ich wüßte nicht, wieso ich Dir den Erfolg nicht gönnen sollte… ich lese Deine Texte mit Vergnügen (meistens jedenfalls – nicht alles spricht mich an, aber das ist kein Problem… eher normal, nicht wahr?)

    also schreib weiter. Mach ich ja auch.

    Hi Elke,
    man muß nicht weiterlesen, wenns einem nicht zusagt.
    Allerdings, die Beleidigung von Auge und GEschmackssin… Ich erinnere mich an urlauber, die per Klage eine Preisminderung durchsetzen wollten, weil am Nebentisch SChwerbehinderte saßen und ihre Augen beleidigten…
    Ich frage mich, ob das eine typisch deutsche Angelegenheit ist.

    Grüßle
    M.

  8. Jaromir Konecny schrieb am February 10, 2010:

    Hi Martini,

    ich möchte mich nur für Deine grandiose Menschlichkeit bedanken – und das meine ich ernst!

    Wo kann ich was von Dir lesen?

    Liebe Grüße

    Jaromir

  9. Martini schrieb am February 12, 2010:

    och, keine Ursache – war ernst gemeint.
    Lesen? Auf meinem Blog.
    einfach dem Link folgen…
    hab ihn doch hier extra angegeben… 😉

    Obwohl, hm, wenn ich es mir so überlege, der hier könnte Dir vielleicht gefallen (Du kennst doch sicher das Original-Märchen, von den Brüdern Grimm? Enttäusch mich nicht, ich kenne ALLE Rübezahl-Geschichten etc…)
    http://yerainbow.wordpress.com/2009/06/04/fischer-und-frau/

  10. Jaromir Konecny schrieb am February 16, 2010:

    Hallo Martini,

    danke für den Link: Ein hübsches Märchen durch ein Märchen inspiriert! In Tschechien, glaube ich, als “Die drei Wünsche” bekannt, oder “Der Goldfisch und die drei Wünsche”. Ich habe noch eine derbe Version davon, aber die will ich hier nicht ausbreiten. Klar kenne ich alles von den Grimms, meine Lieblingsmärchensammlung ist aber “Das Pentameron” von Giambattista Basile. Diese barocken Märchenstücke sind noch prall mit Leben gefüllt, was sie sehr poetisch macht, saftig und na, ja… sie schmecken sehr wohl. Die Brüder Grimms haben die gesammelten Volksmärchen doch wohl ziemlich “geglättet”, was das Körperliche und die Sexualität angeht, und dadurch auch entzaubert. Dank ihres streng evangelischen Blicks haben sie die Lebenslust in den Märchen durch ihre Moral und das Höllenfeuer ersetzt. Schon an Grimms Märchen kann man beobachten, wie in unserer schönen christlichen Welt die Gewalt und die Brutalität viel leichter zu akzeptieren waren und sind als die Sexualität. Na, ja, ich hab diese Märchen als Kind trotzdem gemocht und habe sie auch unlängst wieder exzessiv gelesen, als ich “Jäger des verlorenen Glücks” geschrieben habe – das Buch sollte ja u. a. auch das Hohelied des alten Märchenerzählens werden.

    Liebe Grüße

    Jaromir

    PS: Ich vermute, dass ich durch meine Meinung zum christlichen “Sex oder Crime” hier wieder einiges Unmut erzeuge – aber da kann man nur das Fernsehen einschalten, oder eine Zeitung aufschlagen, um meine These bestätigt zu bekommen.

  11. Martini schrieb am February 16, 2010:

    Von meiner SEite aus kein Problem, da Heide von Geburt und Erziehung… 😉
    Danke für das Lob.

    Ich nehme die REalität (auch die der Märchen) durch ein anderes Raster wahr, weniger in Bezug auf die Nuancen der verschiedenen Religionen (Nasreddin Hodscha ist nicht christlich, aber auch vergnüglich, nur als Beispiel), sondern vielmehr im Hinblick auf die REchte (und die vorenthaltenen Rechte) für Menschen wie mich.

    und da unterscheiden sich die Stories nur marginal.

    Weshalb ich die eh alle verworfen hab als Leitgeschichten für mein Leben, und mir frech einfach alle REchte herausnehme, die mir so einfallen.

    Weiblichkeit scheint nämlich überall eine Behinderung zu sein…

    😉
    Grüßle
    M.

  12. Jaromir Konecny schrieb am February 16, 2010:

    Das sehe ich auch so! Hmm… ich verstehe die Ironie in Deiner Selbstbezeichnung “Heide”, weil ich aber auch Leute kenne, die sich als Heiden in einem esoterischen Sinn bezeichnen, bezeichne ich mich lieber als “Gottlos”. Bist Du im Osten aufgewachsen? Da “Heide von Geburt und Erziehung”? Was ich aber eigentlich fragen wollte: Welchen Link hast Du da oben in Deinem alten Kommentar gemeint, unter dem man was von Dir lesen könnte? Bei Deinen Kommentaren steht kein Link? Oder verstehe ich wieder mal was falsch?

    Liebe Grüße

    Jaromir

  13. Martini schrieb am February 16, 2010:

    Hm, fix noch mal probiert, der Link funktioniert. Der bei meinen Beiträgen direkt auf meinem Namen….
    huch, wie erklär ich es dir…. guckst Du meinen Kommentar, siehst Martini grün leuchten (iss doch grün, oder? bin nicht so ganz sicher…), nd schon bist du auf der Hauptseite meines Blogs.
    Mehr hab ich gar nicht zu bieten 😉

    und, ja, genau wie Du komm ich aus m Osten, nur nicht ganz so weit… aber zB Pat i Mat kenn ich 😉 oder zum Beispiel das Krankenhaus am Rande der Stadt etc pp… 😉

    Und mein heidnisch ist im engeren Sinne zu verstehen. Esotherik und zauberei hat in unserem haushalt keinen Platz (den brauchen nämlich die Hunde für sich).
    Wenn Du mir mal einen Kommentar unter eine meiner STories schreibst, kann ich dich auch direkt anmailen, und wir müssen nicht die ganzen ostischen Besonderheiten hier ausbreiten, es sei denn Du willst das…

    Ne Kommilitonen von mir, rußlanddeutsch, und ich, wir waren immer die beiden “ostischen Studentinnen” (wir haben viele Seminaraufgaben gemeinsam bewältigt), und die West-Profs glaubten immer irgendwie, wir hättens nicht drauf. Wie die zu dem Glauben kamen, kann ich jedenfalls nicht sagen, aber genau das Gegenteil ist derFall – wir konnten logisch denken, was heutzutage minder verbreitet ist…
    bedauerlicherweise.

  14. Martini schrieb am February 16, 2010:

    Noch n kleiner Zusatz…
    normalerweise bezeichne ich mich nicht als Heide, nicht als gottlos, nicht mal als Atheist.
    Ich definiere mich nicht über etwas, das mir irrelevant erscheint.
    Ich sag normalerweise, ich bin A-DAckelist. (ist leider nicht von mir, aber ich verwende es). Denn über meine SChwelle kommt mir kein Dackel.
    Obwohl, sollte mir mal einer zulaufen, ich weiß nicht, ob ich so hartherzig wäre, ihn von meiner Schwelle zu schubsen… ihn wieder in die Kälte zu schicken…
    Aber zumindest kriegt er kein Dauerwohnrecht hier.
    Dackel nicht…
    A-Dackelist eben.

  15. Jaromir Konecny schrieb am February 20, 2010:

    Hi Martini,

    ja, ich stelle mich manchmal ziemlich blöd an, mir ist nicht eingefallen, dass ich Deinen Namen anklicken kann. Entschuldige, bitte! Jetzt hab ich in Deinem Blog aber keinen Namen von Dir entdeckt. Verstehe ich wieder etwas nicht? Es ist halt schwierig, sich ohnen einen Namen “einen Namen als Schriftsteller/Publizist zu machen”. Ich weiß ja auch nicht, ob “Martini” Dein Nachname, Vorname oder Dein Künstlername ist. Ich bin jetzt unterwegs und ziemlich im Zeitdruck wegen ein paar Sachen, die ich abgeben muss, wenn hier aber etwas Ruhe einkehrt, lese ich die Texte von Dir. Beim schnellen drüber lesen, gefallen sie mir auf jeden Fall sehr gut. Dann werde ich sie auch in Deinem Blog kommentieren.

    Liebe Grüße

    Jaromir

  16. Martini schrieb am February 20, 2010:

    niemand ist vollkomen. hab auch erst mal meine veraltete mailaddi korrigiert.
    Siehste sicher. 😉
    schöns Wochnende…

  17. Elke Gelzleichter schrieb am February 21, 2010:

    Antwort an die Herren Konecny und Martini:
    A: Ich kann es mir leisten, auch beim Essen zu lesen.
    B: Ich habe keine Probleme in dieser, im besonderen meiner Welt, die nicht nur aus “Kotzbrocken” besteht, aber nicht eine Welt der “schönen Bilder” ist.
    C: Bin ich der Meinung, dass man Unangenehmes auch anders ausdrücken kann.
    D: Mein Vater war schwerbehindert (kriegsversehrt).
    E: Ist Schriftstellerei m. E. auch mit Sprach-Virtuosität verbunden, man muss sich da nicht unbedingt auf die Ebene der täglichen Vulgärausrucks begeben. Aber jedem das Seine.
    F: Begrenzte Sprache ist offenbar auch mit Vorurteilen verbunden.

  18. Jaromir Konecny schrieb am February 21, 2010:

    Hallo Elke Gelzleichter,

    na, ja… ich habe in meiner zweiseitigen Bloggeschichte einmal “vollgekotzt” und einmal “gekotzt” stehen im Zusammenhang mit Faschingssitten, Sie in nur sieben Zeilen Ihres ersten Kommentars einmal “frohes Kotzen” als persönliche Anrede an mich. In den etwa zehn Zeilen Ihres zweiten Kommentars steht dann “Kotzbrocken” – auch wohl als Anspielung auf meine Person. So weit zu Ihrer “Ebene der täglichen Vulgärausrucks”. (Ihre Orthographie habe ich nicht korrigiert.) Dann habe ich (im Text) einen “Penis”, den Sie nicht haben, ich weiß aber nicht, wie man den Penis noch “anständiger” schreiben könnte… Turm? Säule? Von anderen Derbheiten in meiner Geschichte weiss ich nichts, ich weiss aber Dank Ihrer Kommentare, dass Sie und ich eine sehr unterschiedliche Weltsicht haben, deswegen kann ich Ihnen nur empfehlen, sich andere Texte zu Gemüte führen als die meinen.

    Einen schönen Tag wünscht Ihnen

    Jaromir Konecny

  19. Jaromir Konecny schrieb am February 21, 2010:

    Ein Zusatz zur Sprach-Virtuosität:

    Zum Glück gibt es in der Welt des Theaters und der Literatur nicht nur Molière und Thomas Mann, sondern auch Sprachvirtuosen, die sich eben auf “die Ebene des täglichen Ausdrucks” begaben (unter Vulgarität verstehe ich etwas anderes als Frau Gelzleichter): Shakespeare, Dostojewski, Celine, Hamsun, Jaroslav Hasek, Isaak Babel, Henry Miller u. s. w. Henry Miller sagte zum Beispiel: “Obszön ist für mich die Atombombe!” Das “Tägliche” ist eben das Leben und somit Stoff für Literatur.

  20. Elke Gelzleichter schrieb am February 21, 2010:

    Nein, Herr Konecny, mit “Kotzbrocken” habe ich Sie nicht gemeint!! Wie könnte ich? Ich kenne Sie nicht und bin auch nicht der Meinung, dass man unbedingt über die Sprache Kenntnis über einen Menschen erhält. Wenn Menschen heute Worte gebrauchen, meinen sie nicht immer das Gleiche, nicht wahr? Das ist doch der Grund, dass Menschen sich nicht verstehen, oder?
    Im Übrigen: Ich befleißige mich nicht der “neuen Orthographie”, die Sie gerne korrigieren können, ich korrigiere dann Ihre. Das bringt wenigstens etwas Humor in das Ganze.
    (Nebenbei: Miller war nie mein Fall – das können Sie sich denken, und was ich bisher in meinem “lesewütigen” Leben von Shakespeare, Dostojewski und Hamsun gelesen habe ….war es ein Zufall, dass mir gerade die “obszöne” Literatur nicht “untergekommen” ist?)
    Aber, ich sollte sicher nicht Hesse und Bulgakow (wunderschön “Der Meister und Margarita”) als Maßstab für heutige Schriftsteller nehmen. Entschuldigen Sie, wahrscheinlich war meine Kritik etwas unfair, Sie sind eben ein “Kind der Zeit”.
    Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Erfolg und viel Alltägliches zum Erzählen.

    Gruß EG

  21. Elke Gelzleichter schrieb am February 22, 2010:

    Ein kleiner Zusatz noch: Nicht nur das tägliche Leben kann in die Literatur einfließen (das kann so langweilig sein, dass es tatsächlich Kraftausdrücke braucht, um die Geschichte ein wenig aufzupeppen), auch die Phantasie sollte eine große Rolle spielen und sie ist doch das Beste in der Literatur. Wenn dann noch die Sprache ein Übriges dazu tut, wird die Geschichte u. U. so vollkommen wie beispielsweise Piaseckis “Der Geliebte der großen Bärin”.

    Nochmals einen Gruß
    EG

  22. Martini schrieb am March 25, 2010:

    hm, hab da grad noch mal gelesen – aber nix verstanden, liebe Elke.
    na, dann halt nicht.
    gibts ja auch.

    Grüßle
    M.

  23. Jaromir Konecny schrieb am March 27, 2010:

    Wenn Du dasselbe meinst, Martini – Mann, oh, Mann, soll ich “liebe Martini” schreiben, oder “lieber Martini”? Das Internet ist voller Geheimnisse! – dann sehe ich das genauso. Liebe Grüße Jaromir

  24. Bücherlei Weblog » Blog Archive » #327 schrieb am December 16, 2010:

    […] Afrikanisch Die Gurken der spirituellen Frauen Etwas Vernunft im Wahnsinn Italienisch für Machos Elvis lebt Ich möchte mit dir Sex haben Die süße Tüte des Vergessens Tschechensport Ich sammle […]


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