Kai aus der Kiste
von lesartigeKais Geschichte spielt im Berlin der 20er Jahre. Seine Familie ist sehr arm, denn ist ist die Zeit der großen Inflation in Deutschland. Am liebsten verbringt der Junge seine Zeit mit seiner Bande „Die schwarze Hand“ auf der Straße. Eines Tages erfährt er von einem Freund, der in einem großen, teuren Hotel arbeitet, dass ein Hotelgast, der Amerikaner Mr Mac Allen, einen „Reklamekönig“ sucht, also jemanden, der besonders gute Werbung machen kann. Dieser „Reklamekönig“ soll die Schokolade in Deutschland vermarkten, die Mr Mac Allen herstellt. (Weiterlesen …)
28. June 2010Iwan Sergejewitsch Turgenjew – Sein literarisches Schaffen, Romane I
von wietek
Iwan Turgenjew
Schon vor – und ganz besonders nach – dem Erscheinen der Aufzeichnungen eines Jägers (1852), die ihn berühmt gemacht hatten, hatte sich Iwan Turgenjew überlegt, ein umfassenderes episches Werk, einen Roman zu schreiben. Auch seine Freunde forderten ihn recht eindringlich dazu auf. Im Russischen gab es dieses Genre bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht (Die toten Seelen von Gogol sind ein Einzelfall) und auch im westeuropäischen Raum war der Roman im heutigen Sinn noch recht jung; erste Vertreter waren Alexandre Dumas der Ältere (*1802, †1870) mit seinen pseudohistorischen Abenteuerromanen wie z. B. Die drei Musketiere (1844), Der Graf von Monte Christo (1846) und Das Halsband der Königin (1850) und Alexandre Dumas der Jüngere (*1824, †1895) mit seinen Sittenromanen Die Kameliendame (1848), Diane de Lys (1853) und Halbwelt (1855), dazu George Sand (*1804, †1876) als Schriftstellerin sozial-psychologischer (im weitesten Sinne) Romane, die erheblichen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben Westeuropas hatten, Eugénie Tour (auch: Evgenija Tur, *1815, †1892) sowie zuvor schon Antoine-François (genannt L’Abbé) Prévost (*1697, †1763) mit seiner Manon Lescaut und Jacques-Henri Bernadin de Saint-Pierre (*1737, †1814) mit Paul et Virginie. (Weiterlesen …)
21. June 2010Erzählt es euren Kindern
von bardola
In Schweden war das Jugendbuch Erzählt es euren Kindern – Der Holocaust in Europa (ab 12 Jahre) das auflagenstärkste der gesamten 1990er-Jahre. Verfasst haben es der schwedische Historiker Stéphane Bruchfeld und sein lange schon in Stockholm lebender amerikanischer Kollege Paul Levine – im Auftrag der Schwedischen Regierung. Ein solche Initiative wäre auch in Deutschland fällig; die Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander äußert sich besorgt darüber, dass in den letzten Jahren immer weniger Bücher zum Thema Holocaust erscheinen. Aber dass eine deutsche Regierung Experten beauftragt, ein historisch wichtiges Jugendbuch zu schreiben, ist bislang leider undenkbar. (Weiterlesen …)
14. June 2010Alles andere als ein Durchschnittstalent: der vielschichtige Literat Walter Hasenclever
von tergastAls 1912 die Einrichtung des Kleistpreises beschlossen wurde, entschied man sich bewusst gegen eine Mehrheitsentscheidung bei der Preisvergabe. Ein einzelner „Vertrauensmann“ sollte den Preisträger benennen, zur Begründung dieses Vorgehens hieß es:
7. June 2010Der Kleistpreis soll neue und ungewöhnliche Begabungen unterstützen. Mehrheiten entscheiden sich für das Durchschnittstalent, das es allen recht macht. Nur ein einzelner kann sich rücksichtslos für das Außerordentliche einsetzen.