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Mein Kampf

von konecny

Was seit 1922 dem deutschen Volk als Kunst aufgeschwätzt worden ist, ist auf dem Gebiet der Malerei ein einziges verkrüppeltes Gekleckse. … Man kann der Fügung danken, dass 1933 der Nationalsozialismus an die Macht gekommen ist und mit diesem Kitsch ein für allemal Schluss gemacht hat. Bei meinen Gängen durch Kunstausstellungen habe ich stets rücksichtslos alles entfernen lassen, was nicht künstlerisch einwandfrei war.

Adolf Hitler (Nach Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier)

Man muss systematisch Verwirrung stiften, das setzt Kreativität frei.

Salvador Dali

Wenn du dein Leben zu Geschichten machst, werden die Geschichten irgendwann zu deinem Leben. Wie die Frau! Sie strahlte… „Sie strahlt Poesie aus“, sagte eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Sie zeigte auf das 140 Jahre alte Damenportrait in der Vitrine. Doch ich guckte nicht mehr zurück zum Foto, ich glotzte zur Abwechslung die Lebendige an: Langes schwarzes Haar, leichtes Blumenkleid. Als wäre sie gerade zurück aus Woodstock. With A Little Help From My Friends! Ihr Lächeln baute Brücken. Aber nur kurz. Sie drehte sich um und trippelte davon. Ameisen krabbelten den Tunnel in meiner Wirbelsäule hinauf. Die Frau hatte genauso ausgesehen wie die auf dem Albuminabzug aus der Frühzeit der Photographie! Eine 170 Jahre alte Frau? Die Poesie ausstrahlte? Mit einem lebendigen Abbild einer schönen alten Zeit? Wo kannst du heutzutage eine solche Frau finden? Weg war sie! Die Poesie verflog. Im Museum brummten wieder nur die Ventilatoren ihre neusachlichen Gesänge.

*

Die Küche duftete nach Aprikosen. Der Tee in der Kanne nahm langsam seine orangegelbe Farbe an. Noch 30 Sekunden zur Vollendung. Die Scherben meiner kaputten Teetasse lagen auf dem Küchenboden – „wie die Scherben meines Lebens“ könnte ich glatt schreiben, aber ich lasse das. Karin war weg, zurück in ihrer Heimat Niederbayern, samt ihrer hübschen Tassen aus Hutschenreuther Porzellan, und ich machte mir Gedanken über das Wesen der Kunst. Woraus trinke ich jetzt meinen Tee, verdammt? Bin nun mal ein Formalist! Für Banausen wie mich ist der Tee nicht so wichtig wie seine Tasse!
Von meiner Kunstmisere unbeeindruckt badete der anbrechende Samstag weiter im Duft der Aprikosen, den mein grüner Tee verströmte. Die Chinesen, diese Genießer, lassen wohl den Tee unter Aprikosensträuchern wachsen. Aprikosen! Kunst und Abenteuer! Mhmm!.. Ich holte meine Sonntagstasse aus dem Küchenschrank: Die Versuchung des Heiligen Antonius. Die habe ich von meiner Mutter geerbt. „An Antonius solltest du dir ein Beispiel nehmen!“, hatte meine Mutter öfter gesagt und dabei auf das Bildchen auf der Tasse geklopft. Im Gegensatz zu mir habe Antonius der Versuchung zur Unzucht widerstanden! So konnte ich jetzt mit einem Heiligenschein im Mund meinen Tee trinken. Vor mir auf dem Küchentisch lag faul die Avantgarde.

Meine Flohmarktausbeute vom gestrigen Freitag: Zehn Jahre Neue Kunst in München, der Katalog der Jubiläumsaustellung des Verlegers und Galleristen Hans Goltz aus dem Jahr 1923: Grosz, Schwitters, Kandinsky… Bei der Gelegenheit dieser Jubiläumsaustellung hatte Goebels in seinem Völkischen Beobachter Goltz‘ Neu Kunst als eine „Geistesseuche“ bezeichnet, „Kunstpest“! Jetzt füllen Goebels Träume die Mülltonnen und die von Goltz Museen.
Uff, ein Tropfen Tee aus meiner Heiliger-Antonius-Tasse formte ein Fraktalmuster auf der Tischplatte. Bevor die katholisch-taoistische Brühe die Avantgarde bekleckern würde, klappte ich die Broschur zu. Hinter dem Küchenfenster herrschte noch die Nacht. Doch der Mond lachte breit, und der Tee schmeckte dank Antonius nahezu unfreiwillig komisch.

*

Obwohl’s noch dunkel war, füllte der warme Samstag den Flohmarkt bis zur letzten Ecke. Der Parkplatz prall voll. Ich schlüpfte durch die Lücke im Drahtzaun von hinten hinein und stürzte mich auf die ersten Kisten. „Du leuchtest wie ein Irrlicht!“, sagte der Flohmarkthändler.
„Ah, du bist’s, Karl!“, sagte ich. „Warum stehst du nicht an deinem angestammten Platz?“
„Revolution!“, sagte er. Karl trägt einen breiten Bart, ein großes Holzkreuz auf der Brust, ist aber ein alter Kommunist. So ist das in Bayern nun mal.
„Hast du für mich etwas linke Propaganda?“, fragte ich. Vor ein paar Wochen hatte ich von Karl ein hübsches Heft über die Münchner Räterepublik gekauft. Etwas brüchig, aber selten.
„Ihr Kapitalisten wollt nur alte kommunistische Bücher haben!“, sagte Karl. „Weißt du überhaupt warum?“
„Warum denn?“
„Na, weil die Kapitalisten jetzt auch den Kommunisten die Themen klauen wollen! Zuerst haben die Kapitalisten die Grünen vereinnahmt, jetzt sind die Kommunisten dran. Marx hat doch gesagt, ‚Proletarier aller Länder vereinigt euch!‘ Wer hat uns aber erst richtig globalisiert?“
„Die Kapitalisten!“, sagte ich.
„Das ist aber noch nicht alles! Marx hat im Kapital geschrieben: Wenn die Banken vom Staat unterstützt werden, befinden wir uns im Kommunismus. Sind wir jetzt nicht soweit?.. Hmm… mit deiner Lampe wirst du in den neuen Zeiten aber keinen langen Schatten werfen!“
„Halogenlicht!“, sagte ich. „Spart Energie! Die Taschenlampe hat 20 Euro gekostet.“
„Und siehst du was?“
„Nö!“, sagte ich.
„Das sind die Auswirkungen des grünen Kapitalismus“, sagte Karl. „Da! Nimm meine Polizeitaschenlampe!“
„Was kostet die?“
„Zehn Euro!“ Hurra! Mein erstes Schnäppchen heute. Eine Polizeitaschenlampe. Ich versuchte, mich weiter von Stand zu Stand, von Kiste zu Kiste, ins Glück zu wühlen: Die Blauen Bücher, Deutsche Buchgemeinschaft, Rudolf Herzog, Gustav Freytag… Würdet Ihr euch einen Roman von Gustav Freytag ins Buchregal stellen? Nein? Vor hundert Jahren ging Freytag weg wie Freibier! Ich war schon kurz davor, eine Werbebroschur des Ostseebads Kellenhusen zu kaufen. Der bunte Umschlag war der Hammer! Wie von Georg Schrimpf gemalt. Nur hätte der alte Anarchist und Kommunist Schrimpf wohl nicht das Hakenkreuz auf die Strandflagge geklackst. „Ups!“, sagte die Flohmarktdame in einem tollen Dirndl. „Das Heft ist noch von Opa! Ist irgendwie reingerutscht. Ich schmeiße das weg!“
„Sicher kauft’s jemand!“, sagte ich.
„Das ist aber verboten!“ Sie zeigte auf das Hakenkreuz.
„Ist doch nur eine Kritzelei auf einem Stück Papier!“, sagte ich.
„Ich nehme das!“ Jemand hinter mir schnappte nach der Hakenkreuz-Broschur!
„Hallo, Wotan!“, sagte ich.
„Ich heiße Hans!“, sagte Hans unwirsch. Wir kennen uns, seit ich vor 25 Jahren als Werkstudent in einer Lackiererei gearbeitete hatte, in der Hans fest angestellt war. Obwohl genug Farben zur Auswahl, hatte Hans schon damals alles nur braun gestrichen. Bevor Hans redselig würde, lief ich weiter.
Aah! Alte Fotos! Auf Karton aufgezogene Portraits. Früher hatte ich gar nicht so nach alten Portraitfotos geguckt. Erst seit meinem Besuch vor zwei Wochen im Museum. Als ob es auf Erden noch eine Aufnahme dieser schönen, poetischen Dame aus der Zeit um 1870 gäbe. Eine liegt ja bereits in einer Museumsvitrine. Wahrscheinlicher wäre es wohl, ihr lebendiges Abbild zu finden, die Frau, die mir im Museum so schnell davonlief. Fotos gibt’s ja auf der Welt wie Sand am Meer, Frauen nur etwa drei Milliarden. Mann, oh, Mann! Kennt Ihr das Gefühl, etwas verloren zu haben, bevor Ihr’s gefunden habt? Nein? Komisch!

Also weiter geht’s. Die Bücher drängten immer mehr ans Licht. Der Samstag brach endgültig an. Ich steckte die Polizeitaschenlampe in den Rucksack. Holla! Was war das? Mein Blick wurde von drei alten Bänden in einer Kiste mit lauter Lustigen Taschenbüchern angezogen. Und wieder eine Enttäuschung! Der Tag heute stand wohl im Zeichen des Todes der deutschen Avantgarde. Drei frühe Ausgaben von Hitlers Mein Kampf. „Ein Euro fünfzig pro Buch!“, sagte eine Frauenstimme.
Ich drehte mich um. „He?“, fragte ich schockiert.
„Na, ein Euro fünfzig pro Buch!“, sagte sie und fügte leicht verunsichert hinzu: „Ist das zu viel?“
„Nee!“, stotterte ich. „Eher zu wenig!“ Ich legte die Bücher in die Kiste zurück, doch starrte sie weiter an. Nicht über den niedrigen Preis der drei Ausgaben von Hitler-Ergüssen war ich schockiert! Nö!
„Zu wenig?“, fragte sie verdutzt.
Oh! Vielleicht sollte ich den Schwachsinn doch kaufen. Das wäre ja kein schlechter Anfang, um zusammenzukommen. Zu spät! Wotan – pardon – Hans stürzte sich auf die Kiste wie ein Werwolf und zog die drei Mein Kampf-Schnäppchen heraus. „Was kosten die Bücher?“, erkundigte er sich betont gelangweilt. Doch wenn Hans Desinteresse vortäuscht, dann möchte gleich jeder Verkäufer eine Armee auffahren, um seine Ware zu schützen. Nur die schwarzhaarige Flohmarkthändlerin nicht. Sie guckte mich an, kräuselte entschuldigend ihren poetischen Mund, drehte sich zu Hans und sagte: „Eins fünfzig pro Buch!“ Zum Glück verschluckte sie das „eins“ etwas.
„Was?“, fragte Hans.
Und ich hatte zum Glück meine Sprache wieder gewonnen. „Na, fünfzig Euro pro Buch!“, sagte ich. „Hast du dir heute nicht die Ohren gewaschen?“
„He?“, fragte jetzt zur Abwechslung die Flohmarkthändlerin. Hans motzte etwas rum, blätterte ihr aber die hundertfünfzig Euro hin, packte die schmuddeligen Bände und lief davon. Die Frau guckte weiter unglaublich die drei Fünfziger in ihren Händen an. „Da kann ich für heute Schluss machen und Hendl grillen!“, sagte sie. Humor hatte sie also auch.
„Wir kennen uns!“, sagte ich.
„Die Anmache mit den drei Fünfzigern war origineller!“, sagte sie.
„Nee!“, sagte ich. „Wir haben uns …“ Doch sie hörte mir nicht zu, immer noch im Bann ihres Verkaufs.
„Kann man mit Hitler so viel Geld verdienen?“, fragte sie.
„Du bist wohl Anfängerin auf dem Flohmarkt, oder?“, fragte ich.
„Ich habe auf dem Land das Haus von meiner Oma geerbt.“, sagte sie. „Das Haus ist nicht viel wert, aber voll mit altem Krempel. Also hab ich mir gedacht, ich kann auf dem Flohmarkt ein bisschen was dazu verdienen. Ich habe Germanistik studiert.“ Deswegen hatte sie also Hitler als Schriftsteller nicht geschätzt. Wer Sätze schreibt, wie „Ich habe zu dem, was ich mir so einst schuf, nur weniges hinzulernen müssen, zu ändern brauchte ich nichts.“, sagt nur, wie dummdreist er eigentlich ist und bleiben will.
„Dein Freund ist ein Händler, oder?“, fragte sie. „So wie du!“
„Mein Freund?.. Nein!“, wollte ich empört rufen. Aber Scheiße! Sie hatte Recht! Ich bin ein Händler!
„Darf er die Bücher weiter verkaufen? Ist der Verkauf von Mein Kampf in Deutschland nicht verboten?“
„Na, du hattest auch keine Angst, das Zeug zu verkaufen“, sagte ich.
„Ich bin mutig!“, sagte sie und lachte.
„Eigentlich ist Mein Kampf nicht verboten“, sagte ich. „Nur besitzt der bayerische Staat die Rechte an dem Buch und erlaubt keine Neuausgabe. Na, ja, der antiquarische Handel damit wird auch nicht gern gesehen. Schon Hitler hat verboten, Mein Kampf antiquarisch zu verkaufen. Im Dritten Reich haben die deutschen Standesämter den Brautpaaren auf Kosten des Staates anstatt der Bibel Mein Kampf geschenkt. Und damit Hitler und sein Verlag nicht zu kurz kommen, hat Hitler den antiquarischen Handel mit Mein Kampf verboten. Hitler war ja ein armer Schlucker, er musste erst das Dritte Reich um seine Millionen prellen!“

Flohmarkt

„Bist du Tscheche?“, fragte sie.
„Berufstscheche!“, sagte ich. „In Tschechien wird mir der Nazimüll tonnenweise angeboten. Einmal konnte aber auch ich nicht widerstehen: Habe von einem Nachkommen des tschechischen Gärtners von Reinhard Heydrich einen großen Andree-Atlanten gekauft! Auf den Schmutztitel hatte Heinrich Himmler für Heydrich eigenhändig eine ganzseitige Widmung geschrieben: In größenwahnsinnigen Buchstaben. Jeder Buchstabe wie der Tod – fett, schwarz und groß. ‚Die drei Löcher im Deckel hat ein russischer Soldat mit seinem Bajonett gestochen!‘, sagte mir der tschechische Verkäufer. ‚Vor lauter Wut darüber, dass er auf Heydrichs tschechischem Herrschaftssitz niemanden mehr aus Heydrichs Familie gefunden hatte.‘ Wegen der Geschichte mit dem Bajonett hab ich das Ding gekauft und bei einer Militaria-Auktion eingeliefert. Bevor ich dem Auktionsgutachter zu dem Atlanten etwas sagen konnte, hatte er sich die Löcher im Einband angeguckt und gesagt: „Ah! Russisches Bajonett!“ Manche Typen kennen sich halt aus.
„Wieso verbrennen das die Tschechen nicht?“, fragte sie. „Sie wurden ja von den Nazis okkupiert!“
„Geld verbrennt man nicht!“, sagte ich. „Die Tschechen haben vor einem Hakenkreuz viel weniger Angst als die Deutschen.“
„Wer wenig Angst hat, der hat auch wenig Respekt!“, sagte sie.
„Ich verstehe mich super mit dir!“, sagte ich. Sie lachte, und ich fügte hinzu: „Wohl hat Hitler den Deutschen mehr geschadet als den Tschechen.“
„Ups!“, sagte sie. „Darf man so was überhaupt sagen?“
„Ich schon!“, sagte ich. „Ich bin ja Tscheche! Heißt du Anna?“
„Bist du ein tschechischer Hellseher?“
„Ein tschechischer Sherlock Holmes!“, antwortete ich und hob einen alten Schulranzen mit einem Namensschildchen hoch, der unter ihrem Tapeziertisch lag. Sie schaute plötzlich nicht nur ganz nostalgisch aus, sie guckte auch so. „Dann bis zum nächsten Samstag!“, sagte sie.
Und plötzlich fühlte ich etwas, das ich noch nie im Leben gefühlt hatte: Ich habe Zeit! „Ciao!“ Ich lief noch ein bisschen auf dem Flohmarkt rum, doch kaufte nichts. Echt übel, dass mich Anna nicht erkannt hatte. Seit unserer Begegnung im Museum waren doch gerade mal zwei Wochen vergangen. Sehe ich so uninteressant aus, dass sich eine Frau an mich überhaupt nicht erinnert? Vielleicht würde sie mir nächste Woche sagen, warum sie der Frau auf dem Foto im Museum so ähnlich ist. Ich stieg in mein Auto. Hmm… keine Schnäppchen heute. Oder doch? Eine Frau aus den alten Zeiten. Schön wie ein Fortsetzungsroman!

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19. January 2011

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7 Kommentare

  1. YeRainbow schrieb am January 19, 2011:

    😉

  2. Jaromir Konecny schrieb am January 19, 2011:

    @YeRainbow: Danke, Martini, dass Du immer Zeit für mich findest!
    Liebe Grüße
    Jaromir

  3. Thomas L. Koppe schrieb am January 19, 2011:

    Sehr schön zu lesen dieser Blog. Und der Satz “Wohl hat Hitler den Deutschen mehr geschadet als den Tschechen.” bringt die Sache auf den Punkt.

    Langi

  4. Jaromir Konecny schrieb am January 20, 2011:

    Vielen Dank, Langi!

    Irgendwie hat mir Ihr Name was gesagt, und so habe ich Ihre grandiosen Erzgebirge-Seiten gefunden – bin von der Fülle an schön nostalgischen Ansichten dort überwältigt. Da muss ich hier gleich den Link dazu posten:

    http://www-user.tu-chemnitz.de/~tla/boehmisches-erzgebirge.cz/

    An dem Hitler-Schaden-Satz habe ich sehr lange geknabbert, aber wenn man wie ich so viel durch große deutsche Städte unterwegs ist und dort nahezu keine “Magie der Geschichte” mehr spürt, weil die Städte nun mal zerbombt und neu aufgebaut wurden, kann man nicht anders denken. Diese “Magie” fühlt man in Deutschland nur noch an kleineren Orten. In Prag fühle ich sie aber. Meiner Meinung nach hat die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Krieg der tschechischen Kultur mehr geschadet als der deutschen, zumal wir Tschechen da die einmalige Gelegenheit verpasst haben, als eine “vornehme” Kultur (das Wort “Volk” mag ich nicht) in die Geschichte einzugehen (so wie’s unlängst Amerikaner verpasst haben). Wenn man aber alles zusammenzählt, bleibt die Vernichtung der deutschen Kultur zwischen 1933 und 1945 ohne Vergleich.

    Liebe Grüße

    Jaromir

  5. holger schrieb am January 28, 2011:

    Jo, ganz interessant. Hast du wirklich 150 Euro bezahlt?
    Gruß, Holger

  6. Jaromir Konecny schrieb am January 31, 2011:

    Danke, Holger! Meinst Du die 150 Euro für die drei Mein-Kampf-Bände, oder? Die hat Hans bezahlt! Hmm… was ist “wirklich”? Eine Geschichte ist wohl wirklich, wenn sie mal geschrieben steht! Grüße Jaromir

  7. holger schrieb am August 14, 2012:

    Hallo Jaromir,

    ich meine mit “wirklich” in der Tat die 150 Euro. Für das Buch eine echte Geldverschwendung.


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