Die 5 unehrenhaftesten Duelle der Literaturgeschichte
von ZVAB
Was wäre die Literatur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ohne ihre berühmten Duelle? Doch die nachfolgenden fiktionalen Streithähne beweisen, dass Duelle nicht immer so heroisch ablaufen, wie sie angefordert werden.
1. Iwan Turgenew: Väter und Söhne
Das einst heroische Bild des Duellanten wird in Turgenews Generationsroman vollkommen auf den Kopf gestellt. Nicht nur die beiden extrem konträren Figuren Basarow und Pawel tragen Züge des Lächerlichen, sondern auch das von ihnen ausgefochtene Duell, das bereits mit dem ersten Blutstropfen und einem leicht verwundeten Pawel endet.
2. Gustave Flaubert: Die Erziehung des Herzens
Bei Flauberts Roman haben wir es – man darf es ehrlich sagen – mit zwei Hasenfüßen zu tun. Sowohl der Protagonist Frédéric Moreau als auch sein Gegner Cisy grübeln noch am Vorabend darüber, wie sie der Todesgefahr entkommen können. Weswegen das eigentliche Duell dann auch in einem ganz und gar unehrenhaften Debakel endet.
3. Alexander Puschkin: Eugen Onegin
Einen besonders tragischen und unsinnigen Fall schildert Puschkin in seinem Versepos. Aufgrund von trivialen Eifersüchteleien fordert Lenskij seinen Freund Onegin zum Duell. Obwohl beide die Sinnlosigkeit der Situation erkennen, kommt es wie es kommen muss: Onegin tötet seinen ehemaligen besten Freund durch eine Kugel.
4. Arthur Schnitzler: Leutnant Gustl
Für wie lächerlich Arthur Schnitzler den Ehrenkodex des Militärs hält, zeigt er uns in seiner Novelle: Als der Leutnant an der Garderobe eines Konzertsaals von einem einfachen Bäckermeister angepöbelt wird, kann er diesen aufgrund seines Ranges unmöglich zum Duell fordern. Seine einzige Alternative, um der enstandenen Schmach zu entgehen: der Selbstmord. Bevor er jedoch zur Tat schreiten kann, erfährt er vom unverhofften Tod seines Kontrahenten.
5. Thomas Mann: Der Zauberberg
In Thomas Manns Roman geraten Settembrini und Naphta aufgrund ihrer unterschiedlichen Weltanschauungen aneinander. Beim Pistolenduell weigert sich Settembrini, auf Naphta zu schießen, worauf dieser aus lauter Frust die Waffe gegen sich selbst richtet.
Ein Duell, wie es sich in England zugetragen haben soll:
Für all jene, die nun auf den Geschmack gekommen sind, haben wir noch zwei Sachbuch-Empfehlungen parat:
Ute Frevert: Ehrenmänner
Gustav Hergsell: Duell-Codex