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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

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Das ZVAB feiert das Karl-May-Gedenkjahr

Ekkehard Bartsch

E. Bartsch im Western-Outfit

Karl May, dessen 100. Todestags wir am
30. März gedenken, ist in diesen Tagen überall präsent. Journalisten und Redakteure im ganzen Land erinnern an ihren Lieblingsautoren aus Kinderjahren.
Auch das ZVAB ist neugierig geworden, immerhin zählt Karl May zu den meist verkauften Autoren in dem Angebot unserer Antiquare.

Wir sind auf Ekkehard Bartsch gestoßen, ZVAB-Händler und ausgemachter Karl-May-Kenner. In einem Interview war er bereit, uns eine Liste von Expertenfragen zu beantworten. Hier erfahren Sie, was man außer den Stichworten „Winnetou“ und „Old Shatterhand“ über Karl May wissen sollte, welche Sekundärliteratur besonders lesenswert ist und welche verschiedenen Ausgaben von Karl May (antiquarisch) erhältlich sind.

Alle wichtigen Termine und Veranstaltungen rund um das Karl-May-Gedenkjahr gibt es übrigens auf www.karl-may-2012.de.

Eine galaktische Sammlung

Meteorit

Es gibt Büchersammlungen zu den unterschiedlichsten Themen. In einem unserer ZVAB Specials gibt Winfried Geisenheyner beispielsweise Tipps zum Sammeln speziell von Kinderbüchern.

Heute stellen wir ein weiteres Sammlerthema vor: Meteoriten. Ja, richtig gelesen! Es gibt Liebhaber, die sich mit Begeisterung diesem Thema widmen und einer von ihnen ist Jörn Koblitz. Er ist Kurator einer umfangreichen wissenschaftlichen Bibliothek, der MetBase Library of Meteoritics and Planetary Sciences in Bremen, die mit über 50 000 Titeln ausgestattet ist. Hier können Wissenschaftler, nach Vereinbarung, alles Wissenswerte über Meteoriten, Meteore, Asteroiden, den Ursprung des Sonnensystems, Kraterbildung und weitere meteorologische Themen recherchieren.

Der älteste Druck der Bibliothek stammt aus dem Jahr 1493 und zeigt den Fall des Meteoriten Ensisheim. Nicht nur Wissenschaftler dürften an solcherlei Raritäten interessiert sein. Bei genauerer Betrachtung der Stücke aus der Bibliothek wirkt die Faszination ansteckend. Am liebsten würde man sich eines der Prachtstücke ins eigene Regal stellen.

100 Jahre Inselbücherei

Inselbücherei

In diesem Jahr feiert die Insel-Bücherei ihr 100-jähriges Bestehen! Wie der Verleger Anton Kippenberg das Projekt 1912 startete und warum die originelle Reihe bis heute so erfolgreich ist, erfahren Sie im ZVAB-Special von Carsten Tergast.

Außerdem plant der Suhrkamp/ Insel Verlag anlässlich des Jubiläums zahlreiche Veranstaltungen und es gibt ein Jubiläumsprogramm und ein Video mit Herbert Kästner zum Thema.

Für alle Liebhaber dieser schmuckvollen Reihe – ein Fest!

An diesen Orten dreht sich alles ums Buch

Bücherconsum

© Heidemarie Dehne

Schon mal den Begriff “Bücherdorf” gehört? Es gibt sie tatsächlich: als Buch- oder Bücherdörfer werden kleinere Orte bezeichnet, in denen das antiquarische Buch maßgeblich zur Wirtschaftsförderung beiträgt. Diese Dörfer besitzen ein umfangreiches Netz an Antiquariaten, welche dem Tourismus und dem Gastgewerbe der Region förderlich sind.

Das gilt beispielsweise für Redu, ein kleines belgisches Dörfchen, das circa 80 Kilometer nordwestlich von Luxemburg liegt und das seit 1984 zu den Bücherdörfern zählt. Ein reicher Geschäftsmann übernahm hier die Idee von Richard Booth, der 1961 in Hay on Wye in Wales mit seinem Antiquariat den Grundstein für das erste Buchdorf legte. Nach den Belgiern folgten die Niederländer, die Franzosen und die Deutschen dem Beispiel. Heute sind viele Bücherdörfer weltweit durch die International Organisation of Book Towns vertreten.

In Deutschland haben sich 1997 die Städtchen Mühlbeck und Friedersdorf (Sachsen-Anhalt) mit der Idee eines Buchdorfes zusammengeschlossen. Nach der Stilllegung der Braunkohlebergwerke in der Region, bieten dort inzwischen 10 Antiquariate eine wirtschaftliche Grundlage für die Bewohner. Außerdem verfolgt hier der Verein Lebendige Sprache e.V. ein bildungs-kulturelles Ziel, indem er sich um das aktive Erlernen von Sprachfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen kümmert.
Dieses Jahr im September feiert Deutschlands erstes Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf übrigens seinen 15. Geburtstag und das ZVAB gratuliert herzlich.

Wir haben uns unter den ZVAB-Antiquaren umgesehen und unter ihnen einige entdeckt,
die in Buchdörfern ansässig sind. So zum Beispiel das Antiquariat Heinzelmännchen GmbH, das vor einiger Zeit unser „Antiquariat des Monats“ war. Außerdem: das Antiquariat Hobbystube in Friedersdorf, die Alte Schmiede in Mühlbeck, das Antiquariat Dr. Minx in Wünsdorf… und weitere? Wie sind Ihre Erfahrungen mit Buchdörfern? Senden Sie uns Ihren Kommentar.

Der Bücherfrühling hat begonnen!

Frühling

In dieser Woche wurde die Leipziger Buchmesse eröffnet, währenddessen findet in Köln auf der lit.COLOGNE eine spannende literarische Veranstaltung nach der anderen statt. In ganz Deutschland sprießen die Krokusse aus dem Boden und laden zu einer Lesepause auf der Blumenwiese ein – da kommt Freude auf das Bücherjahr 2012 auf!

Gucken Sie bei Gelegenheit doch mal auf unserer Terminseite vorbei, vielleicht finden Sie dort eine Messe, einen Markt oder eine Veranstaltung in Ihrer Nähe, die Ihren Bücherfrühling perfekt macht.

Nicht mehr lieferbar? Gibt's nicht!

 Freuden der Jugend von Denton Welch

“Freuden der Jugend“ von Denton Welch

In der Literaturzeitung Volltext schreibt Clemens J. Setz eine Serie über vergriffene Werke bedeutender Autoren.

Das Motto unter das der Grazer Autor die Serie stellt: „Der größte Teil meines persönlichen Kanons befindet sich in einem sehr schlimmen Zustand: Kaum mehr bekannt, in deutscher Sprache nur teilweise vorhanden und überdies längst vergriffen.“ Er stellt in seinen Beiträgen Autoren vor, die aus unglücklichen und zum Teil unerklärlichen Gründen von der Verlagswelt verschmäht wurden und heute nicht mehr lieferbar sind. In den ersten beiden Teilen erschienen beispielsweise Artikel über Ivy Compton-Burnett und Denton Welch.

Wir empfehlen dem verzweifelten Herrn Setz die Suche auf ZVAB.com. Und lesen weiterhin seine spannende Serie in Volltext.

Vor 60 Jahren wurde erstmals der Hörspielpreis der Kriegsblinden verliehen

Mauricio Kagel - Gewinner des Preises im Jahr 1980

Mauricio Kagel - Gewinner des Preises im Jahr 1980

In Zeiten in denen sich Hörbuch und Hörspiel allgemeiner Beliebtheit erfreuen, in denen sie nicht nur in Form von Kassette und CD rezipiert werden, sondern direkt von Internetseiten auf den Rechner geladen werden, vergessen wir häufig des Hörspiels ursprünglichstes Medium: das Radio.

Bevor der Fernseher Einzug in deutschen Wohnzimmern hielt und unsere Medienlandschaft weitgehend prägte, spielte sich das familiäre Leben in den Abend-
stunden rund um den Radioapparat ab.

In diesem Kontext wurde 1950 ein ganz besonderer Preis, der Hörspielpreis der Kriegsblinden gestiftet. 1952 zum ersten Mal verliehen, gilt der Kriegsblindenpreis heute als die bedeutendste Auszeichnung für Hörspielautoren, deren Stück von einem deutsch-
sprachigen Sender urgesendet wurde. Vor genau 60 Jahren ging der Preis an Erwin Wickert und sein Stück: Darfst du die Stunde rufen? Es folgten zahlreiche weitere Preisverleihungen, nicht selten an Autoren, die heute in der deutschsprachigen Literaturgeschichte einen großen Namen haben, darunter Günter Eich (Die Andere und ich, 1953), Friedrich Dürrenmatt (Die Panne, 1957), Ingeborg Bachmann (Der gute Gott von Manhattan, 1959), sowie Walter Kempowski (Moin Vaddr läbt…, 1981).

Mehr Information zu dem Preis und seinen Trägern finden Sie in unserem Special von Carsten Tergast.

Backlist im Literaturhaus Frankfurt: Thomas Brasch

Die Kultur unserer Gegenwart ist eine Frontlist-Kultur. Was „alt“ ist, was „letzte Saison“ war, was nicht mehr in Front ist, das können manchmal nur ein paar Wochen ausmachen. Mit Backlist unternimmt das Literaturhaus Frankfurt Würdigungen von herausragenden Büchern oder Werken, die ganz gegen diesen Novitäten-Strom des Vergessens weiterhin von den Verlagen geführt werden.

Die Programmleiterin des Kölner Literatur- hauses, die Literaturwissenschaftlerin Insa Wilke, hat ein viel beachtetes Buch über den Dichter und Dramatiker Thomas Brasch verfasst (Ist das ein Leben, Matthes & Seitz). Zwischen dialektischen Volten entwickelt Wilke

„ein neues Gesamtbild des Schriftstellers. Es könnte Brasch ein Weiterleben bescheren. Denn ohne sich der Form einer Biografie zu unterwerfen, entschlackt sie das Leben Braschs um viele Legenden. Und in genauer Lektüre spürt sie der Radikalität seines Konzepts von der Literatur nach“,

schwärmte die SZ. Am 5. Oktober 2011 erzählt Insa Wilke entlang von Braschs Gedichten, die der Schauspieler Isaak Dentler liest, vom Leben und der Arbeitsweise dieses Suhrkamp- Autors. Dentler verkörperte u. a. Mortimer in Maria Stuart am Schauspiel Frankfurt.


Backlist: Thomas Brasch

mit Insa Wilke (Literaturhaus Köln) und Isaak Dentler (Schauspiel Frankfurt)

Mittwoch 05.10.11 / 19.30 h /
Literaturhaus Frankfurt
Eintritt 5 / 3 Euro

Werk-Tag – Neue Veranstaltungsreihe im Literaturhaus Frankfurt

An Abenden, die Werk-Tag heißen, unternimmt das Literaturhaus Frankfurt mit seinem Publikum empathiegesteuerte Beobachtungen eines Werkes, das zwar noch nicht abgeschlossen ist, aber doch wirksam genug erscheint, um sagen zu können, es hat die Kultur Deutschlands geprägt.

Solch ein Werk ist das Günter Herburgers. Stets als Ausnahmeerscheinung zelebriert, veröffentlicht er seit 1964 Lyrik, Prosa und Hörspiele und war Mitglied der Gruppe 47. Mit der 1991 abgeschlossenen „Thuja“ Trilogie (Luchterhand) schuf Herburger ein monumentales Gegenwartsepos. Seine Gedichte bezeichnet der immerzu Fliehende als notwendige Träume, die erscheinen „wie vollgestopfte Schubladen, die klemmen“. Grass nannte ihn den „Marathonläufer der deutschen Literatur“ und rekurriert damit sowohl auf den Umfang seines Werkes als auch auf seine Leidenschaft für Langstreckenläufe.
Im Literaturhaus Frankfurt hält Herburger am 27.06.11 Rast und vielleicht zeigt sich im Austausch mit Holger Heimann, wie aus Erschöpfung Schöpfung erwächst.
(Weiterlesen …)

„Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen.“ – Friedrich Nietzsche


Friedrich Nietzsche

Welch abgedroschener Spruch, der diese Woche unseren Büro-Literaturkalender ziert. Und welch oft zitierte Aussage, wenn es darum geht, die eigene, ausufernde Bibliothek und die viel zu häufigen Buchzukäufe vor den verständnislosen Blicken von Familie und Freunden zu verteidigen. Unbequem wird es nur, wenn einer dieser Freunde Nietzsche beim Wort nimmt. „Kaufe und behalte jedes Buch, das du wirklich liebst… aber von den restlichen Büchern trennst du dich!“ Erwischt… Ich liebe Bücher, aber wie viele Titel im heimischen Bücherregal liegen mir wirklich am Herzen? Wie viele echte Perlen verstecken sich zwischen dem „Modeschmuck“ in Papierform? Und wann liebt man ein Buch? Wenn man es immer wieder zur Hand nimmt, einzelne Passagen oder das ganze Buch regelmäßig erneut liest, es zu einem Begleiter eines Lebensabschnitts wird? Oder darf man auch von Liebe sprechen, wenn das Buch während der Lektüre sehr gut unterhalten, überrascht und berührt hat, wenn man es aber aller Voraussicht nach nicht noch einmal lesen wird? Was ist mit verflossenen Lieben? Bücher, die zu einer vergangenen Lebensphase gehören, mit denen man aber aus heutiger Sicht nicht mehr viel anfangen kann. Nostalgische Liebe sozusagen – verdient nicht auch sie einen dauerhaften Platz im Regal? Vielleicht erwacht die Liebe zu einem Buch auch genau in dem Moment, in dem man sich von ihm trennen soll? Plötzlich gefällt der Nietzsche gar nicht mehr so sehr! Vielleicht muss man ihn aber auch nur geringfügig umdeuten: Ein Buch, das man liebt, darf man nicht verleihen, denn zu groß ist die Gefahr, dass man es dann nicht mehr besitzt…

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