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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

Amma Darko aus Ghana: Polygamie ist das Hauptübel

von litprom

   Amma Darko (Foto:Regina Bouillon)

Amma Darko, 1956 geboren in Tamale im Norden Ghanas, gehört zu den meist gelesenen afrikanischen Autorinnen in Deutschland. Das verdankt sich unter anderem der Tatsache, dass ihr Debüt Der verkaufte Traum zunächst auf Deutsch im Stuttgarter Schmetterling Verlag erschien, der bis heute alle ihre Romane veröffentlicht und Darko regelmäßig zu Lesereisen einlädt. Zuletzt war sie mit ihrem jüngsten Werk Das Lächeln der Nemesis unterwegs.
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29. September 2008

Das Erbe der Dekabristen, Teil 2

von wietek

So bedrückend und wirr das 19. Jahrhundert in Russland auch war, so „golden“, so ruhmreich, so glanzvoll (man könnte noch viele begeisterte Worte anfügen) war es in Literatur, Musik und Kunst. In der zweiten Hälfte kehrte sich die „Blickrichtung“ gar um: Hatte bisher das literarische Russland nach Westen geschaut, blickte jetzt der literarische (und nicht nur der literarische) Westen nach Russland. Die Übersetzungen der Werke von Puschkin, Lermontow, Gogol, Turgenjew und später von Dostojewski und Tolstoi wurden zu literarischen Ereignissen in ganz Europa. (Turgenjew lebte seit den 1860er-Jahren in Deutschland und Frankreich und hatte engen Kontakt zu Gustave Flaubert, Émile Zola, Theodor Storm, Paul Heyse, Berthold Auerbach und vielen anderen.) Nikolai Nekrassow und Anton Tschechow sind noch zu nennen.
Bei den Malern waren es u.a. Ilja Repin, Iwan Kramskoi und Wassili Perow, die Weltruhm erlangten.
Peter Tschaikowsky, Modest Mussorgski, Nikolai Rimski-Korsakow, Sergej Rachmaninow, Milij Balakirew, Alexander Borodin u.a. setzten Zeichen in der Musikgeschichte. (Weiterlesen …)

22. September 2008

Das Erbe der Dekabristen, Teil 1

von wietek

Der Anfang des ersten Essays in der Kolumne Russlands romantische RevolutionäreRussische Schriftsteller der Emigration(en) – lautete:

„Ohne die vielen russischen Dichter, Komponisten, Musiker und Künstler aus dem 18. und 19. Jahrhundert ist die europäische und besonders die deutsche Kultur nicht denkbar – und selbst danach, zu Beginn bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, haben die verschiedenen Emigrantenwellen ungeheuer befruchtend auf unser Geistesleben gewirkt, – wieweit das auch für die neueren Wellen gilt, wird man erst rückblickend sagen können.
In Russland waren Politik und Literatur schon immer eng miteinander verquickt; Dichter waren weit mehr als im Westen das soziale Gewissen der Nation. Schon Puschkin, der für den Beginn der russischen Literatur steht, musste leidvolle Erfahrungen hinnehmen.“

Für keine Zeit in der Geschichte Russlands trifft das Gesagte mehr zu als für die, von der hier die Rede sein soll. Allerdings kann man ab dem Beginn des russischen Realismus nicht mehr von „romantischen“ Revolutionären sprechen. Ab diesem Zeitpunkt gab es nicht mehr den Hauch von Romantik – und wenn, dann doch immer mit einem leicht bitteren Beigeschmack. (Weiterlesen …)

15. September 2008

Christopher Paul Curtis – Die Watsons fahren nach Birmingham – 1963

von lesartige

Aus dem amerik. Engl. v. Gabriele Haefs
Carlsen Verlag, Hamburg 1996, 196 S., ab 12

Die Watsons sind eine schwarzhäutige Familie, die 1963 in Birmingham den Hass der Weißen auf die Schwarzen erfahren.
Nach einem Bombenanschlag auf die dortige Kirche, steht die Familie unter Schock. Was genau passiert, wird in dem Buch nicht ausgesprochen. Ich musste einige Stellen viermal hintereinander lesen, um alles zu begreifen. Auch warum die Weißen die Bombe legten, wird nicht erklärt – das ist einfach so. Um die Geschichte besser zu verstehen, ist es gut, wenn man schon mehrere Bücher über den Schwarz-Weiß-Konflikt in den USA gelesen hat. (Weiterlesen …)

8. September 2008

Sharon Creech und ihr bester Hund

von bardola

Ich will nicht.
Jungs schreiben
keine Gedichte.

Diese ersten Zeilen aus dem Roman Der beste Hund der Welt von Sharon Creech definieren die Probleme des Schülers Jack auf klassisch-griechische Weise. Sie stehen nämlich in unausgesprochener Verbindung mit dem Paradoxon des Epimenides, dessen Aussage „Ein Kreter behauptet: ‚Alle Kreter lügen’” sich selbst ebenso ad absurdum führt wie die oben zitierten Sätze, die in Versform von einem Jungen verfasst sind; Sätze, die – wie das Buch demonstrieren wird – selbst bereits ein Gedicht bilden. (Weiterlesen …)

1. September 2008

Fifi poppt den Elch

von konecny

Jana konnte die besten Eigenschaften in einem Mann zum Leben erwecken. Und die schlimmsten! Schön und rein, doch mit einem Körper, der dich zu solch sündigen Gedanken verführte, dass dir nach einer Begegnung mit ihr nur Gebet und Buße übrig blieben!

Noch Wochen nach Jana fluchte ich nicht, aß kein Fleisch, trank kein Bier und verzichtete weitgehend auf Tätigkeiten, die zu einer Ejakulation führten. Erstaunlicherweise wusste Jana nichts von ihrer teuflischen Mischung aus Unschuld und Sexappeal. Ausgerechnet in der Wohnung dieser Frau trafen wir uns, um eine Poetry-Show-Reihe zu planen: Jana, Janas Chef Klaus, der Leiter des Kieler Kulturbüros „Poesie gegen Hunger“ und Anonymer Alkoholiker, die Spermienschleuder Gigi Taifun, der in seinem zivilen Leben ein begnadeter Performance Poet war, und ich.
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25. August 2008

Der unbekannte Solschenizyn

von wietek

Wie leicht ist mir, mit Dir zu leben, o Herr!
Wie leicht ist mir, an Dich zu glauben!
Wenn mein Verstand sich dem Zweifel öffnet oder kraftlos wird,
wenn die Klügsten unter den Klugen
nicht über den heutigen Abend hinaussehen
und nicht wissen, was morgen getan werden muss –
gibst Du mir Klarheit und Zuversicht,
dass es Dich gibt
und dass Du Sorge tragen wirst,
dass nicht alle Wege des Guten verschlossen sein werden.
Auf der Höhe meines irdischen Ruhmes
blicke ich mit Verwunderung zurück, auf jenen Weg
durch die Hoffnungslosigkeit – hierher,
von wo aus auch ich der Menschheit
einen Abglanz Deiner Strahlen schicken konnte.
Und wie viel Zeit auch nötig sein wird,
um Deine Strahlen widerzuspiegeln,
Du wirst sie mir geben.
Und was ich nicht mehr schaffen werde, heißt –
dass Du es Anderen vorbestimmt hast.

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21. August 2008

Rot, Weiß & Blau

von lesartige
Was Jugendliche über das Buch denken:

Leseeindrücke von Sebastian Bahr
(13 Jahre)

In dem Buch Rot, Weiß & Blau von Robert Leeson geht es um Gawain, kurz
Wain. Mit seiner Mutter und seinem Bruder Lance zieht er in eine neue Stadt, sein Vater ist (angeblich) im Falklandkrieg verschollen. Die Familie ist sehr militärisch, Heldentum und Krieg spielen eine große Rolle. Wain setzt sich viel mit dem Thema Gewalt auseinander. Deshalb ist er in der Familie und in der Schule ein Außenseiter. Trotzdem findet er an der neuen Schule Freunde. Und er behauptet sich gegen seinen Bruder, der besser in die Familie passt als er.
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18. August 2008

Vom Expressionismus in die BRD – Kasimir Edschmids problematischer Werdegang

von tergast

Erzähler, Reiseschriftsteller, Essayist, Journalist – was war er nun eigentlich, dieser 1890 in Darmstadt geborene Kasimir Edschmid? Die Antwort kann wohl nur lauten: Einmal mehr das eine, ein andermal mehr das andere, doch eigentlich immer alles zugleich. Das Multitalentierte zieht sich quer durch Edschmids beachtliches Gesamtwerk, das genauso viele spannende wie problematische Stellen aufweist und allein dadurch die Bandbreite schriftstellerischen Schaffens in extenso präsentiert.
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11. August 2008

Nikolaj Wassiljewitsch Gogol, die russische Seele

von wietek

Der „göttliche“ Alexander Puschkin, der „wild- draufgängerische“ Offizier Michail Lermontow und die „Seele“ Nikolaj Gogol – diese drei Namen stehen für den Übergang von der Romantik zum Realismus in der Epoche der nicht nur literarischen Zeitenwende Russlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Puschkin – noch ganz Romantiker – begründete seinen Ruhm noch mit Poemen, Gedichten, mit Lyrik, und begann erst am Schluss seines Lebens, in Prosa zu schreiben. Lermontow feierte seine Erfolge ebenfalls noch mit Lyrik, ging aber sehr bald zu einer Prosa über, die schon Züge des Realismus trägt. Und Gogol feierte seinen einzigen, dafür aber großen Misserfolg mit seiner ersten Veröffentlichung, der Versidylle Hans Küchelgarten (1829). Er verbrannte die Reste der Auflage und „flüchtete“ nach Lübeck, Travemünde und Hamburg. Nie wieder versuchte er sich an der Lyrik; er wurde zum Begründer eines „fantastischen“, eines grotesken Realismus, der bis in unsere heutigen Tage zu einem Spezifikum der russischen Literatur geworden ist.
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7. August 2008

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