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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

Auf der Titanic

von lesartige
Was Jugendliche über das Buch denken:

Leseeindruck von Sebastian Bahr
(12 Jahre)

In dem Buch erzählen Harold Bride und Jack Thayler. Durch den Funker und den Passagier erlebe ich das Abenteuer der Titanic vom Ablegen, vom Untergang und von der Rettung durch die Carpathia mit. Zum Teil in Tagebuchform geschrieben umfasst das Buch die Tage vom 10. April 1912, 10.30 Uhr bis zum 15. April 1912 18.00 Uhr. Dieser erzählende Fließtext wird von Sachtexten ergänzt. Immer, wenn auf einer Seite ein Seil erscheint, trennt es den Fließtext von Sachinformationen. Das Seil führt wie ein roter Faden durch das Buch.
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15. January 2008

Arno Holz: „Kunst = Natur – x“. Theoretiker des Naturalismus und Vater der modernen Literatur

von tergast
Arno Holz

Persönliche Widmung des Reichskanzlers Stresemann, Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg, Aufnahme in die Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie, mehrfach für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen. Man könnte meinen, das literarische Leben des Arno Holz müsste ein so erfolg- und ruhmreiches gewesen sein, dass er bis heute zu den Standardautoren gehört.
Nun hat Holz tatsächlich seinen festen Platz in den Literaturgeschichten, gilt er doch als zentrale Figur des Berliner Naturalismus. Doch wer kennt das Werk des gebürtigen Ostpreußen (26.4.1863 in Rastenburg) heute wirklich noch? Naturalismus, das ist heute im literarischen Bewusstsein höchstens noch mit dem Namen Gerhart Hauptmann verbunden, ein Umstand, den Arno Holz schon zu Lebzeiten wahr nahm und als schmerzlich empfand, schließlich war Hauptmann seiner Meinung nach höchstens einer seiner talentierteren „Schüler“. Die 1896 erschiene Komödie Sozialaristokraten thematisiert diese Umstände, Holz rechnet darin auf satirische Weise mit seinen Berliner Schriftstellerkollegen ab, mit denen er zuvor die Fahne des Naturalismus in Deutschland aufrecht gehalten hatte.
Holz, der  anders als viele seiner Autorenkollegen  Autodidakt und nicht in den Genuss eines umfangreichen literarischen Studiums an der Universität gekommen war, verband in seinem Werk stets Theorie und Praxis miteinander.
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8. January 2008

Die Buchbalz – eine Weihnachtsgeschichte

von konecny

Schon mit vier war ich ein Dauergast in der Bibliothek – in der Bücherei unseres nordmährischen Städtchens. Während meine Mutter und die junge Bibliothekarin hinter einem Bücherregal türkischen Kaffee schlürften, spielte ich auf den knarrenden Holzdielen. So hatten mich die Frauen ständig unter Kontrolle und konnten gemütlich über die neuen Krimis palavern – Mord und Totschlag – oder auch über meine Erziehung – damit mir selbst der Galgen erspart bliebe! Klar zogen mich die Bücherregale magisch an. Durch die Lücke zwischen den Büchern konnte ich die nackten Beine der Bibliothekarin beglotzen – Buch- und Beinblick – als mochten mir die langen Frauenbeine aus den grauen sozialistischen Röcken ragend den Weg in die Zukunft weisen! Doch ich wollte noch nicht in die Zukunft blicken, ich wollte hinauf zu den Sternen fliegen, nach oben ins Regal, zu diesem wunderschönen Buchdeckel, von wo mich vor dem Hintergrund eines Nachthimmels ein schreckliches Alien anstarrte. Immer wenn ich aber ganz oben war, kurz vor dem Ziel, und meine Hand nach dem grandiosen Buch streckte, sprang die Bibliothekarin von ihrem Stuhl auf, lief auf ihren langen Beinen um die Regale herum, mächtige Hände schnappten mich und zerrten mich wieder nach unten. „Das ist ein Buch für Erwachsene, Kleiner!“, sagte sie. So wurde für mich jede Frau mit Buch zu einer „höheren Gewalt“, die dich immer wieder von deiner Wanderung zu den Sternen runter holen und ganz klein machen kann. Übergöttinen!
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17. December 2007

Das Gute hinter der nächsten Ecke

von lesartige
Was Jugendliche über das Buch denken:

Leseeindruck von Cora-Lou Kutsch
(12 Jahre)

Im Buch geht es um den 11jährigen Achse, der gemeinsam mit seiner Schwester von seiner Mutter bei den Großeltern zurückgelassen wird. Als einziger in der Familie glaubt er daran, dass sie zurückkommen wird und wartet auf einen Brief von ihr. Doch der Brief kommt nie, stattdessen schickt die Mutter nur Geld. Achse erzählt, wie er mit Hilfe von einer Kamera und einer Kiste alter Fotos in seine Vergangenheit eintaucht und ihn die Hoffnung auf die Rückkehr seiner Mutter nicht loslässt. Dass es um Fotografie bzw. Fotos geht, habe ich schon am Buchumschlag gesehen. Er zeigt ein zerrissenes und wiederzusammengesetztes Foto. Darauf ist ein kleiner Junge zusehen, der von jemandem in die Luft geworden wird. Von wem, ist nicht zu erkennen, denn ausgerechnet dieser Schnipsel fehlt. Hier ist die Abwesenheit der Eltern, von der in der Geschichte erzählt wird, schon abgebildet.
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10. December 2007

Gorki, Revolutionär und Pragmatiker

von wietek

Bis zu Gorkis Rückkehr nach Russland (Ende 1913) kann man Gorki als revolutionär-romantischen Schriftsteller bezeichnen, auch wenn er sich zwangsläufig viel mit Politik beschäftigte. Ab 1914 – mit Beginn des Ersten Weltkrieges, dessen Übergang in die Revolution und die Etablierung des russisch-sozialistischen Staates – wurden die Verhältnisse in Russland verworren, und auch die Haltung Gorkis, der ab jetzt aktiv am politischen Geschehen teilnimmt, wird undurchschaubarer und scheinbar widersprüchlich.
 
Diese Widersprüchlichkeit hat seinem Ansehen als Mensch und Schriftsteller in den westlich orientierten Ländern schweren Schaden zugefügt; in den sozialistischen Ländern – die sich allerdings nur das aus Gorkis Schaffen herauspickten, was ihnen genehm war – wurde er zu einer Ikone des Sozialismus und Kommunismus hochstilisiert. Es gibt einige gute und objektive Biografien über Gorki wie »Geir KjetsaaMaxim Gorki. Eine Biographie“, 1994« oder »Henri TroyatGorki, Sturmvogel der Revolution“ 1987« und neue Erkenntnisse (zu lesen bei Armin Knigges »www.der-unbekannte-gorki.de«), weshalb ich hier nur auf einige markante Daten eingehen werde, die die Person Gorki und sein Schaffen etwas durchschaubarer machen sollen. Völlig aufzuklären wird auch hier nicht möglich sein, schon allein weil viele Faktoren eine Rolle spielen: Die persönliche (emotional und wirtschaftliche) Situation Gorkis, menschliche Beziehungen (zu seiner Ex-Frau und seinem abgöttisch geliebten Sohn), die sich rasant verändernde politische Situation in Europa (z.B. Gegenrevolution durch die Weißen mit Hilfe des Auslands, Aufkommen des Faschismus), die sich täglich, ja stündlich ändernden Meldungen und Falschmeldungen in höchst emotionalen und explosiven Situationen und und und. Ich will es dennoch versuchen.
 
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3. December 2007

„Ich bin ein doppelter Mensch“ – Georg Kaisers lebenslanger literarischer Kampf gegen das Böse

von tergast

„J’ai gagné la bataille!“ Das sollen die letzten Worte von Georg Kaiser gewesen sein, bevor er am 4.6.1945 in einem Hotelzimmer in der Schweiz seinen letzten Atemzug tat. Die „Bataille“, der stete Kampf, das große Ringen, das war ein genialisch geprägtes Künstlerleben, das kaum einen Exzess, kaum eine Inszenierung ausließ. Auf der anderen Seite schlug sie sich auch in einer enormen Textproduktion nieder, die mehr als siebzig Dramen umfasst, daneben aber auch sämtliche anderen Textgattungen wie Romane (nennenswert etwa: Es ist genug, 1932 oder Villa Aurea, 1940), Erzählskizzen, Briefe und auch Lyrik, ja sogar Filmexposés verfasste Kaiser, der in den 66 Jahren seines Lebens ein geradezu manischer Schreiber gewesen zu sein scheint.

Als fünfter von sechs Söhnen eines Versicherungskaufmanns kommt Georg Kaiser am 25. November 1878 in Magdeburg zur Welt. Das Milieu seiner Eltern ist das ländlich-bäuerliche der Mark Brandenburg, Kaiser selbst entflieht all dem zunächst in eine Buchhändlerlehre, die er zugunsten eines Wechsels ins Ex- und Importwesen wieder aufgibt. Er verdingt sich als Kohlentrimmer auf einem Frachtdampfer nach Südamerika und arbeitet schließlich drei Jahre lang als Kontorist im AEG-Büro in Buenos Aires.
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26. November 2007

"Yakamoz" – Meeresleuchten

von zvab

Das schönste Wort der Welt

Der schönste deutsche Buchanfang steht fest, nun hat die Jury der Zeitschrift Kulturaustausch auch das schönste Wort der Welt gekürt: Yakamoz lautet es, ist türkisch und beschreibt etwas wahrhaft Zauberhaftes: das Leuchten des Meeres bei Nacht, wenn der Mond das Wasser in einen silbrigen Schein hüllt. Genau diese Vorstellung hat die Jury dazu gebracht, “Yakamoz” zu prämieren – wenngleich es streng genommen nur die Widerspiegelung des Mondes im Wasser bezeichnet. Wie dem auch sei, die Tatsache, dass es für ein so schönes Ereignis ein eigenes Wort gibt, ist allein schon einen Preis wert.

21. November 2007

Dan McCalls Familienbuch: Jack der Bär

von bardola

Viele Liebhaber von Adoleszenzromanen behaupten, der Roman “Jack der Bär” sei besser als “Der Fänger im Roggen”. Jedenfalls ist “Jack der Bär” ein Geheimtipp. Eher unbekannt ist auch der Autor Dan McCall. Er wurde 1940 in Kalifornien geboren und ist inzwischen emeritierter Professor für Amerikanistik an der Cornell University in Ithaca, an der u.a. Pearl S. Buck, Vladimir Nabokov, Toni Morrison, Thomas Pynchon, Kurt Vonnegut oder John Naisbitt studierten oder unterrichteten. Dan McCall hat etwa ein Dutzend Bücher veröffentlicht, auch zu literaturwissenschaftlichen Themen. McCall gilt als einer der besten Kenner von F. Scott Fitzgeralds Werk. Von McCalls sieben Romanen wurden nur zwei – jeweils von Harry Rowohlt – ins Deutsche übersetzt.

In “Jack der Bär” lässt Dan McCall seinen Protagonisten Jack, der rasender Reporter für die Schülerzeitschrift ist und später Journalist werden will, über erste Rauscherfahrungen, Liebesabenteuer und viele Enttäuschungen mit Erwachsenen erzählen. Ein wildes Weltbild entsteht. Eine zornige Abrechnung mit der Heuchelei einer Wohlstandsgesellschaft, an der Jacks Dad zu zerbrechen droht.
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20. November 2007

Morgenlicht und Sternenwächter

von lesartige
Was Jugendliche über das Buch denken:

Leseeindruck von Clara Schattauer
(12 Jahre)

Dieses Buch erzählt vom Erwachsenwerden und davon, wie schwer das manchmal sein kann. Es handelt von zwei Geschwistern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Morgenlicht liebt den Morgen, Sternenwächter den Abend. Ihre Gefühle und ihr Blick auf die Welt sind wie Tag und Nacht. Trotzdem verstehen sie sich und halten zusammen, wenn es darauf ankommt. Die Kapitel wechseln zwischen zwei Perspektiven. So hat die Geschichte eine weibliche und eine männliche Stimme. Diesen Wechsel finde ich sehr interessant, denn in anderen Büchern ist er nicht so deutlich zu erkennen (oder gar nicht vorhanden)!
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15. November 2007

"Ein Glück!" Die LesArtigen stellen vergriffene Kinder- und Jugendliteratur vor

von zvab

… die es zum Glück noch über www.zvab.com gibt. Gemeinsam mit LesArt und der Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e. V. rückt das ZVAB Leseerfahrungen von Kindern ins Rampenlicht. Kinder- und Jugendbücher, die als „nicht mehr lieferbar“ gelten, wohl aber über zvab.com antiquarisch erworben werden können, spielen die zweite Hauptrolle. Das Besondere an der neuen Kolumne im ZVABlog ist, dass die LesArtigen eben diese Bücher lesen und ihre Leseerfahrungen und –eindrücke formulieren. Kurze Inhaltsangaben von Erwachsenen ergänzen die Texte der Kinder.
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15. November 2007

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