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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

Paula Fox – Emotionaler Realismus

von bardola

Die amerikanische Autorin Paula Fox, versteht wie nur wenige die Kunst, eigenes Erleben in Literatur zu verwandeln und in ihren Memoiren aufzuzeigen, wie ihre autobiographischen Fiktionen mit der Realität zusammenhängen. In Artikeln und Interviews, über 20 Kinder- und Jugendbüchern, sieben ins Deutsche übersetzten Romanen für Erwachsene und nicht zuletzt in In fremden Kleidern. Geschichte einer Jugend gibt sie Selbstauskunft und erzählt von ihrem bewegten Leben, das mehr als genug Stoff für diverse Bücher bietet.

Paula Fox wurde 1923 in New York City geboren. Ihre Eltern – der Vater war irisch-englischer Abstammung, ihre Mutter kam aus Kuba – ließen sie zunächst bei einem Pastor aufwachsen, mit sechs Jahren kam Paula Fox in ein Kinderheim nach Kalifornien. Zwei Jahre später zog sie zu der Familie ihrer Mutter nach Kuba, wo sie auf einer Zuckerrohrplantage lebte. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr war Paula Fox bereits auf neun verschiedene Schulen gegangen. 1933 kehrte sie zusammen mit ihrer Großmutter nach New York zurück. Wie ihre Mutter mit Paula, so wurde sie selbst gerade einmal 19-jährig 1942 mit ihrer ersten Tochter Linda schwanger. 1943 gab Paula Fox Linda kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Rund vierzig Jahre später suchte Linda ihre Mutter und fand sie. (Weiterlesen …)

25. January 2007

Collodi forever

von bardola

“Es war einmal … ein Stück Holz.” Was wie ein Märchen beginnt, verbindet narrative Elemente der Satire, des Entwicklungs- und Reiseromans, der Fabel, der Commedia dell’arte und der phantastischen Literatur zu einem neuen Genre, der Pinocchiade. Vor 180 Jahren wurde Carlo Collodi als Sohn eines Kochs und eines Dienstmädchens in Florenz geboren. Der Siegeszug seines Holzbengels ist seither ungebrochen. In allen medialen Formen auch neuesten Datums ist der “Pinienkern” präsent, zuletzt beispielsweise in Ottos Zwergen-Film. (Weiterlesen …)

8. January 2007

Alexander Moritz Frey: Der phantastische Satiriker

von faure
Der phantastische Rebell

Seine Freunde nannten ihn Amf – und vielleicht hat ihn auch Adolf Hitler, sein Regiments„kamerad“ im Ersten Weltkrieg, im Schützengraben so gerufen: Amf steht für Alexander Moritz Frey. Als Frey 1915 Sanitäter in der gleichen Einheit wurde, in der Hitler Meldegänger war, hatte er zahlreiche Geschichten in Zeitungen und einige Bücher veröffentlicht. Hitler war das ziemlich egal, aber beider Feldwebel Max Amann interessierte sich ausnehmend für die Pressebranche – und fragte Frey darüber ein Loch in den Bauch. Vielleicht hat Frey dadurch unfreiwillig eine unheilvolle Karriere befördert: Amann wurde späterer Reichsleiter der NSDAP-Presse und Herausgeber von Mein Kampf.

Mit diesen Beziehungen hätte Frey locker Feuilletonchef des Völkischen Beobachter werden können (man hat ihm diesen Job angeboten), doch hatte er für das braune Pack nur Verachtung übrig – seine pazifistische Gesinnung hätte man spätestens seinem Feldsanitätsroman Die Pflasterkästen (1929) entnehmen können, der von allen namhaften Rezensenten der Weimarer Republik an die Seite von Remarques Im Westen nichts Neues (wenn nicht darüber) gestellt wurde. Zum Glück war Amf nicht zu Hause, als am 15. März 1933 die Nazis seine Wohnung auseinandernahmen, sofort danach begab er sich ins Exil nach Salzburg, flüchtete später in die Schweiz. Dort lebte und arbeitete er in bitterster Armut bis zu seinem Tod 1957; und hätten ihn nicht Freunde wie Thomas Mann finanziell unterstützt, wäre er wahrscheinlich verhungert.

Vielleicht leitet die von Stefan Ernsting verfaßte Biographie Freys, die Anfang nächsten Jahres unter dem Titel Der phantastische Rebell Alexander Moritz Frey oder Hitler schießt dramatisch in die Luft bei Atrium erscheint, eine Wiederentdeckung dieses brillanten Erzählers und Satirikers ein. Es wäre nicht allein schön, es wäre auch nötig. Wäre Frey bekannter, die Feuilletons hätten ihn sicher in die Schublade „der deutsche Edgar Allan Poe“ gesteckt. Nicht ganz zu Unrecht.
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13. December 2006

Heidi revisited

von bardola

Welcher Schweizer Schriftsteller hat das Bild des Alpenlandes im Ausland am stärksten geprägt? Conrad Ferdinand Meyer, Gottfried Keller, Friedrich Dürrenmatt oder Max Frisch?

Johannaq Spyri

Die Frage ist falsch gestellt. Das Land der patriarchalisch denkenden Eidgenossen wird bis heute in aller Welt am stärksten durch den Roman einer Frau repräsentiert. Spontan fallen allerdings nicht einmal den Schweizern selbst in dem von männlichen Autoren literarisch-dominierten Helvetien Namen bekannter schreibender Landsfrauen ein; die weltweit berühmteste ist Johanna Spyri. (Weiterlesen …)

27. November 2006

Albert Vigoleis Thelen: Der begnadete Erzähler

von faure

Entstehungsgeschichten von Büchern sind manchmal skurril, diese hier aber sollte einmalig sein: Da sitzt ein fast 50jähriger Deutscher Anfang der 50er Jahre in Amsterdam, weil er nicht ins „4. Reich“, wie er das entnazifizierungsunwillige Nachkriegs-Deutschland nennt, zurückkehren will, schreibt Gedichte und schmeißt sie großenteils wieder weg, schmiedet Verlagspläne, die alle nichts werden und erzählt im Freundeskreis die wildesten Geschichten aus seiner Exilzeit auf Mallorca, wo er von 1931 bis 1936 lebte. Für den Unterhalt sorgt natürlich seine Frau.

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6. November 2006

Mirjam Presslers Leidenschaft

von bardola

Eine eigene Realität erschaffen

Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren. Sie wuchs dort bei Pflegeeltern und später in einem Internat auf. Sie studierte an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt und Sprachen in München und lebte für ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Zurück in Deutschland arbeitete sie in verschiedenen Jobs, unter anderem führte sie einen Jeansladen. Sie hat drei inzwischen erwachsene Töchter, die sie nach der Scheidung von ihrem Mann alleine großgezogen hat. Heute – sie hat sechs Enkelkinder – lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin mit ihrem Mann Genio Türke bei München. Sie hat mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst und über 200 Bücher ins Deutsche übersetzt. Für ihr Werk wurde sie mit vielen namhaften Preisen ausgezeichnet.

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30. October 2006

Anthony Burgess: Der Hexenmeister aus Manchester

von faure

Es ist ein ärztliches Urteil, dem wir – so heißt es wenigstens – das Erwachen eines der bedeutendsten literarischen Genies des vergangenen Jahrhunderts zu verdanken haben: Der am 25. Februar 1917 in Manchester geborene Lehrer für Englische Literatur John Anthony Burgess Wilson erhielt 1959 die verheerende Diagnose, an einem inoperablen Gehirntumor zu leiden: Er möge sich innerhalb der nächsten 12 Monate schon auf sein Ableben gefaßt machen, bedeutete ihm der Arzt. (Weiterlesen …)

17. September 2006

Ethan Hawkes: "Hin und weg" und "Aschermittwoch" – Glanzlichter moderner Jugendliteratur

von bardola

Ethan Hawke lebte mit seiner Frau, der Schauspielerin und Produzentin Uma Thurman und den gemeinsamen zwei Kindern einige Jahre in New York. Kurz nach Erscheinen seines zweiten Romans Aschermittwoch trennten sie sich und ließen sich 2004 scheiden. Welche Stufe ihre Beziehung wohl erlangt haben mag?

Dass Ethan Hawke sowohl vor der Kamera als auch am Schreibtisch Talent hat, ist unbestritten. Seine verschiedenen Ausdrucksformen befruchten sich gegenseitig. Als 18-Jähriger spielte er in Club der toten Dichter einen der Schüler, die Robin Williams für die Literatur begeistert. Im richtigen Leben, im Englischunterricht, hatte Hawke dank Salingers Fänger im Roggen schon Feuer gefangen und schrieb fortan selbst Kurzgeschichten. Seine beiden bisher erschienenen Romane sind Glanzlichter moderner Jugendliteratur. (Weiterlesen …)

17. September 2006

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