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Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher

Ludwig Büchner oder Die Leidenschaft des Sammelns

von ZVAB

Dass das ZVAB nicht nur irgendeine Buch-Webseite ist, sondern ein Tummelplatz für (Buch-)Sammler und Bibliophile, zeigt die folgende Geschichte, die uns diese Woche erreichte:

tarnschrift-shampoo-1939Manfred-Guido Schmitz, Journalist, Historiker, Verleger und Leiter des Buchmuseums in Nordstrand, befasst sich schon seit längerem – beruflich und privat – mit regionalen Themen seiner Heimat Gießen. So ist Schmitz über den deutschen Schriftsteller Georg Büchner (der bekannterweise einige Jahre in Gießen studiert hat) auf dessen Bruder Ludwig gestoßen: “Ich war erschrocken über mich selbst: Georg Büchner sagte mir etwas, viel sogar; aber von seinem Bruder wusste ich bislang kaum etwas. Jetzt finde ich Georg Büchners Bruder mindestens so interessant wie den Büchner…”

Als das Interesse erst einmal da war, machte Schmitz sich beim ZVAB auf die Suche nach Schriften und Büchern von Ludwig Büchner und stieß auf das Buch Das Alter des Menschengeschlechts… von Charles Lyell, das 1874 von Ludwig Büchner “mit eigenen Bemerkungen und Zusätzen und in allgemein verständlicher Darstellung” im Verlag Theodor Thomas/Leipzig veröffentlicht wurde.

Urtheile der Presse

Beinahe noch spannender als der Titel selbst war jedoch, was in dem Buch beigelegt war; eine 23 seitige, detaillierte Zusammenstellung zeitgenössischer Rezensionen zu Ludwig Büchners Veröffentlichungen. Für den Historiker Schmitz eine unglaublich spannende Entdeckung, denn so eine Zusammenstellung bedeutet in heutiger Zeit eigentlich eine mühsame Spurensuche in Archiven und Bibliotheken.

Ihre Hilfe ist gefragt

Manfred-Guido Schmitz’ Interesse ist nun definitiv geweckt! Er möchte wissen, ob es ähnliche Rezensionssammlungen zu Ludwig Büchner oder anderen bedeutenden Autoren und Werken gibt.

Vorschläge und Hilfestellungen können gern direkt an Manfred-Guido Schmitz gerichtet werden: kontakt@schmitz-verlag.de

 

16. January 2014

Auf der Suche nach der verschollenen "Goethe-Bibliothek"

von ZVAB

von der Planitz

Im Alltag des ZVAB Kundenservice werden nicht nur Fragen zu verspäteten Buchsendungen beantwortet. Zuletzt erreichte uns die Nachricht von Bernhard von der Planitz, der auf der Suche nach ca. 1.550 verschollenen Büchern um unsere Hilfe bittet.

Gegenstand des Begehrens ist die bei Kriegsende insgesamt ca. 2.000 Bücher umfassende Bibliothek seines Großvaters, Leopold von der Planitz. Heute sind 3/4 der Sammlung verschollen. 450 Bände wurden von der Sächsischen Landes-und Universitätsbibliothek (SLUB) verwaltet und vor kurzem an den Erben übergeben. Den Rest der Bücher möchte er nun finden und zurückerwerben.

Worum handelt es sich bei der Sammlung und wie lassen sich die Bücher erkennen?

Die Sammlung von Leopold von der Planitz war dem Thema “Goethe”, besonders der zeitgenössischen und späteren Reflexion seines Werkes und seiner Person, gewidmet. Sie beinhaltete unter anderem einige seltene Erstausgaben Goethes, seiner Zeitgenossen und jüngerer Literaten. Die Bücher der Sammlung, die bei der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek unter der Bezeichnung “Schlossbibliothek Naundorf” geführt wurde, lassen sich durch das nicht zu übersehende Exlibris, das hier abgebildet ist, identifizieren.

Für einen Hinweis, der Herrn von der Planitz bei dem Erwerb der Bücher hilfreich sein könnte, wäre er dankbar. Kontaktieren Sie uns unter: info@zvab.com.

Planitz

29. October 2013

Die Vogelkopf-Haggada – Ein ungelöstes Rätsel

von ZVAB
Doppelblatt aus dem Faksimile-Band

Doppelblatt aus dem Faksimile-Band

Die 1967 in Jerusalem in einer einmaligen und nummerierten Auflage erschienene Faksimile-Ausgabe beleuchtet wie ein geheimnisvoller Lichtstrahl die bis heute umrätselte sogenannte Vogelkopf-Haggada. Der Name ist inspiriert von der Darstellung der abgebildeten Juden als Wesen mit menschlichen Körpern und Vogelköpfen. Dafür galt über Jahrzehnte das religiöse Bilderverbot im Judentum als Erklärung. In den letzten Jahren sind jedoch noch weitere Theorien von Kunsthistorikern und Judaistik-Gelehrten aufgestellt worden, die aufzeigen, wieviel Forschungsarbeit diese Haggada noch erfordert.

Als Haggada wird das  jüdische Gebetbuch bezeichnet, das am Vorabend des Pessach-Festes im Kreise der Familie gelesen wird, um vom  Auszug aus Ägypten zu erzählen. Zumeist wurden und werden Haggada-Ausgaben reich illustriert, um dem zentralen Epos der wundersamen vierzigjährigen Reise der Israeliten ins Gelobte Land einen eindrucksvollen bilderreichen Rahmen zu schaffen.

Die mittelalterliche hebräische Original-Handschrift, nach der das Faksimile in einem aufwendigen Prozess produziert wurde, befindet sich im Besitz des Israel-Museums in Jerusalem und gilt als eines der berühmtesten Kernstücke der Exponate alter jüdischer Buchkunst. Die Faksimile-Ausgabe besteht aus zwei Bänden, wobei der erste Band die auf dickem Pergament illuminierte Original-Handschrift kunstvoll abbildet. Der zweite Band enthält spannende Informationen zur abenteuerlichen Provenienz des Originals, das aus dem nationalsozialistischen Deutschland über die Schweiz nach Jerusalem gerettet werden konnte, wo es 1946 noch vor der Staatsgründung Israels durch private Spender vom damaligen Bezalel National Art Museum erworben wurde.

Dieser Einführungsband gibt auch Erklärungen zum Originaltext  der in Süddeutschland ca. 1320 entstandenden Handschrift, die als älteste illuminierte Haggada aus dem deutschsprachigen Raum gilt. Die Illustrationen sind ausführlich erläutert und stehen mit 52 Illustrationen anderer Handschriften der Zeit im ikonographischen Vergleich.

Verfasst von Malka Pollak, M.Pollak Antiquariat, Tel-Aviv

Zu diesem Titel beim Antiquariat M. Pollak
Weitere Faksimiles beim ZVAB

17. October 2013

Herzlichen Glückwunsch!

von ZVAB

Ein spezielles Event ist in diesem Monat nicht geplant. Trotzdem feiert der Antiquar Peter Petrej das 20-jährige Bestehen seines Antiquariats gebührend. Wein und Kaffee gibt es den ganzen Monat, außerdem bedankt er sich bei seinen KundInnen mit einem Rabatt von 20 % auf alle Titel seines Katalogs.

Und der ist beachtenswert! Beispielsweise finden sich darin besonders umfangreiche Sachgebiete zu den Themen Architektur, Kunst und Kunstgewerbe. Buchliebhaber werden bei den Kategorien Illustrierte Bücher und Buchwesen/ Buchdruck fündig. Und was verbirgt sich hinter dem Sachgebiet Totentanz?…

Das ZVAB wünscht herzlich ALLES GUTE zum 20-jährigen Jubiläum!

Eine kleine Ladensgeschichte

Mit dem Virus der Bibliophilie wurde Peter Petrej 1984 während seiner Lehre als Antiquarsgehilfe  im damals grössten Antiquariat der Stadt Zürich “Das gute Buch” infiziert. Dieser Infekt führte ihn Mitte 1992, nach langen inneren Kämpfen und einem Pilgermarsch nach Santiago de Compostela, zum Erwerb einer abgewirtschafteten Buchhandlung im Kreis 6 in Zürich. Aus der Buchhandlung wurde nach Renovation ein Antiquariat, das heute seinen 20. Geburtstag feiern darf.

Zu Beginn arbeitete er aus Gründen der finanziellen Sicherheit noch 50% als Maschinenbaukonstrukteur, seinem erlernten Beruf. Von Anfang an war er darum auf loyale MitarbeiterInnen angewiesen. Als Chef kann er heute sagen, dass ihn mit den meisten der langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Einer davon betreibt heute erfolgreich das einzige Sportantiquariat in der Schweiz.

Da die Liegenschaft, in dem sich das Antiquariat heute noch befindet, jetzt meistbietend verkauft werden soll, findet die Aera des Ladengeschäfts möglicherweise ein unerwartetes Ende. Daher an dieser Stelle nicht nur eine Einladung, das Antiquariat zu besuchen, sondern auch ein Aufruf und eine Bitte an kultursinnige Zürcher Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, diesem Geschäft eine neue Bleibe zu gewähren. Melden Sie sich beim Antiquariat Peter Petrej.

5. April 2013

Gerhart Hauptmann zum 150. Geburtstag

von zvab

Als Mitbegründer und einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Naturalismus hat Gerhart Hauptmann ohne Zweifel einen bedeutenden Beitrag zum Literaturkanon geleistet. Seine Werke sind auf vielen Ebenen Stoff für kritische Auseinandersetzung, eine dieser Ebenen ist die politische. Eigentlich ist dies verwunderlich, denn Hauptmann wollte selbst nie als politischer Dichter gelten.

In unserem Special anlässlich Hauptmanns 150. Geburtstag befasst sich unser Autor Carsten Tergast mit dem Wirken und Werk des Autors und beleuchtet so etwas genauer diesen Widerspruch, der sich um Hauptmann rankt.

14. November 2012

Der Erfinder von nichts: John Cage (Teil 2)

von zvab
John Cage

Ein biografisches Portrait in drei Teilen.

Einen neuen Ansatz fand John Cage schließlich bei einer Begegnung mit dem Filmemacher Oskar Fischinger, der ihm eine Beobachtung anvertraute: „Everything in the world has its own spirit, and this spirit becomes audible by setting it into vibration.” Diese Beobachtung regte Cage dazu an, sich der Perkussion und experimentellen Klangwelten zuzuwenden. Er arbeitete nun nicht mehr ausschließlich mit Tönen, sondern auch mit Geräuschen, die Alltagsgegenstände erzeugen können. Eines der ersten Stücke, das diese Entwicklung belegt, ist Living Room Music (1940), ein Quartett für Haushaltsgegenstände, das auch das das Singen oder Sprechen kurzer Passagen aus Gertude Steins The World is Round vorsieht. Eine Weiterentwicklung stellen die Imaginary Landscapes dar, eine Reihe von Stücken, in denen Cage nun auch die Verwendung elektronischer Geräte (Schallplatten mit Frequenztönen, Radioapparate etc.) erprobte. (Weiterlesen …)

2. September 2012

Ein bedeutender Geburtstag

von zvab
Iwan Gontscharow

Lew Tolstoi sprach mit Hochachtung von ihm. Dostojewski erklärte sogar, von ihm beeinflusst zu sein. In seiner Jugend erlebte er das Goldene Zeitalter der russischen Literatur mit den großen Romantikern Puschkin und Lermontow und den schnellen Sieg des Realismus mit Gogol. Später schrieb er selbst heutige Klassiker – allen voran den Oblomow, der seinen anhaltenden unsterblichen Ruhm begründete. Die Rede ist von Iwan Alexandrowitsch Gontscharow. Wir gratulieren mit einem ZVAB-Special zum 200. Geburtstag!

18. June 2012

August Strindberg

von zvab
August Strindberg

Ein Künstlerleben wie es im Buche steht. So beschreibt unser Autor Carsten Tergast die Vita des großen schwedischen Schriftstellers August Strindberg.

Der Autor des Dramas Ein Traumspiel und von Romanen wie Das rote Zimmer oder Die Inselbauern wird heute aufgrund der Gesellschaftskritik seiner Werke gerne mit seinem französischen Zeitgenossen Émile Zola verglichen.

Angesichts eines Lebens voller Abenteuer, Skandale und Exzesse fragt der Autor unseres Specials nicht zu Unrecht: Wo bleibt eigentlich der große Film über das Leben von August Strindberg?

9. May 2012

Über die Zukunft des Buches

von ZVAB
What is Reading for? von Robert Bringhurst

Vom 9. bis 12. Juni 2010 fand am Rochester Institute of Technology ein Symposium mit dem Titel The Future of Reading (Die Zukunft des Lesens) statt. Dass die dort geäußerten Expertenmeinungen auch zwei Jahre später noch von höchstem Interesse sind, beweist ein Blick auf ein Büchlein mit dem Titel What is Reading for? (Wozu lesen?). Es enthält den Abschlussvortrag des renommierten Typografie-Spezialisten Robert Bringhurst (Autor des Referenzwerks The Elements of Typographic Style) und ist bisher leider nur in englischer Sprache, in einer Auflage von 500 Ausgaben, erschienen.

Was bedeutet Lesen?
Darin befreit der Autor den Begriff des Lesens von seiner sprichwörtlichen Bedeutung und (Weiterlesen …)

4. May 2012

Lew Kopelew zum 100. Geburtstag

von zvab
Lew Kopelew

Im neuen ZVAB-Special berichtet Hanns-Martin Wietek über das Leben des russischen Germanisten und Schrifstellers Lew Kopelew, der heute hundert Jahre alt geworden wäre.

Von seiner frühen Liebe zur deutschen Kultur, von politischen Verwirrungen, von Menschlichkeit und Idealen wie Toleranz und Wahrheit sowie von seiner langjährigen Freundschaft zu Heinrich Böll.  Im Jahr 1981 erhielt Lew Kopelew den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Von ihm stammen die Worte:

“Bücher sind die sichersten Bausteine für die Brücken, die die Völker miteinander verbinden. Es ist der Sinn unseres Lebens, diese Brücken zu bauen.”

5. April 2012

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