So genial wie maßlos – Hans Henny Jahnn, der große Außenseiter in der deutschen Literatur
von tergastVor einiger Zeit war der Dichter Oskar Loerke Gegenstand dieser Kolumne, die der Würdigung fast vergessener Autoren gewidmet ist (hier geht’s zur Kolumne über Oskar Loerke). Doch Loerke schrieb nicht nur selbst, er goutierte auch, was andere schrieben, und überreichte sogar Preise dafür. So beispielsweise im Jahr 1920, als der nicht gerade unwichtige Kleist-Preis für ein völlig unbekanntes Buch eines völlig unbekannten Schriftstellers verliehen wurde. Das Buch hieß Pastor Ephraim Magnus, der Autor Hans Henny Jahnn.
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Dmitri Mamin-Sibirjak, „der Sibirer“, und Pjotr Boborykin, der vergessenste Schriftsteller seiner Zeit
von wietekOb sie Oden an den Herrscher geschrieben, versteckte oder heftige Kritik an den Herrschern geübt oder journalistisch berichtet haben, ob sie ihre Meinung gefühlvoll, mit feiner Ironie und Satire, brutal und derb oder sachlich aufzeigend vertraten, ob sie aus dem Adel kamen, aus dem einfachen Volk, dem geistlichen Stand oder ob sie Wissenschaftler waren, ob ihr Thema das Bauerntum, der Adel, die Herrscher oder der europäische Westen war – immer sind die russischen Schriftsteller Chronisten ihrer Zeit, ja, quasi das Gewissen der russischen Volksgemeinschaft gewesen und das wollten sie auch sein, denn eine auch nur annähernd erfolgreiche politische Opposition gab es in Russland nie. (Weiterlesen …)
23. November 2009Günter Saalmann – Ich bin der King
von lesartigeRex ist sehr hoch angesehen an seiner Schule. Er trägt immer die teuersten Klamotten und ist in den Augen der Mitschüler ein cooler Typ. Als sein Vater aber seine Arbeitsstelle verliert, verändert sich sein Leben total. Nicht nur, dass Rex sich nicht mehr all die teuren Sachen leisten kann, seine Familie muss auch umziehen, in eine hässliche Neubausiedlung, die er „Stalingrad“ nennt. Aber Rex lässt sich nicht unterkriegen: Er wird Mitglied und bald auch Anführer einer Gang und denkt sich die gefährlichsten Sachen aus. Er macht zum Beispiel freeclimbing an einem Hochhaus und einige Autocrashes. Die Aktionen werden immer gefährlicher, denn als Anführer muss er sich behaupten…
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Mark Haddons Supergute Tage
von bardolaChristopher Boone ist ein 15-jähriger Schüler, der am Asperger-Syndrom leidet, einer abgeschwächten Form des Autismus. Christopher lebt bei seinem allein erziehenden Vater, der ihm erzählt hat, die Mutter sei vor zwei Jahren gestorben. Der Junge ist hypersensibel, hochintelligent und ein Mathe-As. Doch er versteht wenig von den komplizierten menschlichen Gefühlen. Seine Umwelt ist ihm fremder als die Welt der Primzahlen. Ironie, Metaphern und Witze bleiben ihm meist ebenso fremd wie die Mimik der Menschen oder ihr Wunsch nach Berührung, nach Zärtlichkeit. Christopher sieht die Welt mit anderen Augen und das Buch hält sich konsequent an seine Perspektive, an die Sichtweise eines streng logisch denkenden Menschen. Das klingt dann zum Beispiel so:
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kultiversum – Die neue Kulturplattform
von zvabMit www.kultiversum.de gibt es erstmals eine umfassende Kulturplattform für den gesamten deutschsprachigen Raum, auf der alle wichtigen Kunstformen kompetent präsentiert werden.
Der Bereich Literatur und Bücher im kultiversum bietet Ihnen aktuelle Beiträge der Zeitschrift „Literaturen” und weitere News aus der Buch- und Literatur-Welt und ihren Schriftstellern und Autoren.
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Tschechensport
von konecnyIch war schon zehn, aber noch nie hatte mir eine Frau so viel bedeutet wie Natascha! Leider lebten wir einige Tausend Kilometer voneinander entfernt. Ich in einem Städtchen in Mähren, Natascha in einem Dorf bei Leningrad. Ihre Adresse hatte mir unsere Russisch-Lehrerin gegeben, damit ich mit einer Genossin aus der Sowjetunion „ДРУЖБА“ – Freundschaft pflegte.
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Die Räuber vom Liang-Schan-Moor. Aus dem Regal hervorgeholt von Eva Massingue
von litprom
Der Traum der roten Kammer (eine Sittengeschichte im weitesten Sinne des 18. Jahrhunderts), Die Reise nach Westen (ein Bericht über die Reise eines buddhis- tischen Mönches nach Indien), Die Geschichte der Drei Reiche (ein Mammutgeschichtsroman in mindestens 10 Bänden) und Die Räuber vom Liang-Schan-Moor sind die vier klassischen Romane der chinesischen Literatur. Die Räuber vom Liang-Schan-Moor ist dabei mein absoluter Favorit. Es handelt sich um einen echten Volksroman, in Umgangssprache geschrieben, eine Robin-Hood-Geschichte um Song Jian und seine Gefolgsleute, die gegen korrupte kaiserliche Beamte kämpfen und den Armen geben, was sie den Reichen stehlen. Shi Nai’an und Luo Guanzhong werden als diejenigen genannt, die die verschiedenen Versionen um den historischen Volkshelden gesammelt und zusammengeschrieben haben, erschienen sind sie zum ersten Mal im 13. Jahrhundert unter dem Titel Shui Hu Zhuan (Wasserufergeschichte). Der historische Song Jian hat im 12. Jahrhundert gelebt.
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Kaiser Alexander III. – Der Anfang vom Ende
von wietekAlexander II.
Als am Ende des „finsteren Jahrsiebts“ 1855 Nikolaus I. starb, atmete ganz Russland auf. Sein Sohn Alexander II. folgte ihm auf dem Thron. Dessen Erzieher und Lehrer war der frühromantische Dichter und Übersetzer (von Goethe, Schiller, Hebel) Wassili Schukowski (*1783, †1852) gewesen, der die aufgeklärten, humanistischen Ideen des europäischen Westens im Vaterländischen Krieg gegen Napoleon (1812) kennengelernt und schon 1822 die Leibeigenschaft auf seinem Landgut abgeschafft hatte. Alexander II. – weiterhin von Schukowski beraten – war von dessen liberalen Vorstellungen geprägt, als er seine Regentschaft begann; die Aufhebung der Leibeigenschaft war eine seiner ersten Reformen. Nach einem Attentatsversuch 1866 nahm er zwar vorübergehend eine restriktivere Haltung ein, doch schließlich erkannte er trotz (oder wegen) eines weiteren Attentats, dass Russland nur durch eine Liberalisierung vorangebracht werden konnte, und begann, noch radikalere Reformen einzuleiten. 1881 kam Alexander II. bei einem Bombenanschlag ums Leben; noch am Morgen hatte er die Bildung eines Ausschusses angeordnet, der die Mitwirkung der öffentlichen Meinung an der Gesetzgebung einführen und festschreiben sollte – ein großer Schritt hin zur Demokratie, der dann aber unterblieb.
Sein Tod war eine Tragödie für Russland.
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Lettre International Gewinnspiel
von zvab
Gewinnspiel anlässlich der Sonderausgabe Berlin auf der Couch von Lettre International.
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Eine Bühne für das zeitgenössische Denken
von zvabLettre ist ein interdisziplinäres und kosmopolitisches intellektuelles Forum. Lettre publiziert erstklassige, exklusive Texte von Journalisten, Essayisten, Philosophen, Wissenschaftlern, Romanciers und Dichtern. Das Zusammenspiel spannender Reportagen, gehaltvoller Aufsätze, faszinierender Erzählungen, mutiger Recherchen, sensibler Porträts, inspirierter Interviews, avancierter Kunst und Fotografie hat Lettre zum Leitmedium und zur Lieblingslektüre einer weltoffenen Kulturelite gemacht.
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