Alle Jahre wieder 24 kleine Freuden
von ZVAB24 Türchen, Tütchen, Päckchen oder Säckchen – es ist wieder die Zeit der Adventskalender. Groß und Klein freuen sich 24 Tage lang über immer wieder neue Kleinigkeiten. Heute sind Schokoladenkalender besonders beliebt – im Büro zieren zum Beispiel kleine Tischkalender mit gefüllten Schokoladenkugeln seit ein paar Tagen jeden Schreibtisch. Aber auch andere Themen finden Anklang. So gibt es mittlerweile Adventskalender von den ??? -hier wird in 24 Tagen ein Rätsel gelöst- oder Bierkalender und Make-up- oder Nagellackkalender. Es ist also für Jeden etwas dabei.
(1957)
(1963)
Doch was ist eigentlich die ursprüngliche Version des Adventskalenders?
Auch hier gibt es verschiedene Varianten. Angefangen hat die Tradition bereits im 19. Jahrhundert, es wurden Bilder an die Wand gehangen oder Zettelchen abgerissen, um die Wartezeit bis Heiligabend zu verkürzen. Auch in den Anfängen waren also der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Seit 1902 gibt es den heute typischen, gedruckten Adventskalender und etwas später auch die ersten Adventsuhren. Hier findet man noch keine Süßigkeiten, stattdessen wird jeden Tag ein neues Bildchen oder ein kurzer Text sichtbar.
(1925)
Gehen Sie mit uns auf Adventskalenderreise im ZVAB Katalog – es gibt alte und neue Adventskalender, zum Teil bereits geöffnete, aber auch solche, die noch darauf warten, dass ihre Geheimnisse entdeckt werden.
Alle haben eins gemein: Jeden Tag machen Sie uns eine kleine Freude …und plötzlich ist Weihnachten!
(1935)
(1968)
4. December 2015Kleines Biblio-Lexikon
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)Biblio ist ein Wort, das ursprünglich aus dem Griechischen stammt: βιβλίον, dieses von Βύβλος. Es bedeutet Buch oder Bücher, ursprünglich hergeleitet von der phönizischen Stadt Byblos, aus der Papyrus importiert wurde.
Bibliognosie
Bücherkunde oder Bücherkenntnis.
Bibliograf
Jemand, der eine Bibliografie bearbeitet hat.
Bibliografie
Katalog oder Verzeichnis von Buchtiteln und anderen Veröffentlichungen, zusammengestellt und geordnet nach bestimmten Gesichtspunkten.
Biblioklast
Jemand, der aus reiner Sammelwut (meist fremde) Bücher zerstört, indem er bestimmte Seiten herausreißt.
Bibliolatrie
Übertriebene Verehrung meist heiliger Bücher, besonders der Bibel.
Bibliolithen
Antike Handschriften, die bei Vulkanausbrüchen teilweise verkohlt sind und dadurch das Aussehen von Steinen erhalten haben.
Bibliologie
Die wissenschaftliche Erforschung des Buchwesens. Dieser Begriff hat sich im deutschen Sprachraum aber nicht wirklich durchgesetzt.
Bibliomanie
Krankhaft übertriebenes Sammeln und Horten von Büchern. Ein Bibliomane zieht seine Befriedigung aus der schieren Menge an Büchern, die Inhalte interessieren ihn meist nicht.
Bibliomantie
Das Weissagen aus zufällig aufgeschlagenen Seiten eines Buches, insbesondere aus Bibelstellen.
Bibliometrie
Ein Verfahren, das statistische und mathematische Methoden auf Bibliotheken anwendet, um empirische Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, die für die Herstellung und Nutzung von Büchern praktische Bedeutung haben können.
Bibliophagie
Die Zwangserkrankung, Bücher aufessen zu müssen.
Bibliophilie
Die Liebe zu besonders seltene und wertvollen Bücher. Oder die Liebe zu Büchern überhaupt.
Bibliophobie
Abneigung gegen Bücher oder Angst vor Büchern. Ein Bibliophobe haßt Bücher, er ist ein regelrechter Bücherfeind.
Bibliotaph
Jemand, der seine Bücherschätze verheimlicht, versteckt und niemals verleiht. Bibliotaph heißt wörtlich übersetzt “Büchergrab”.
Bibliothek
Büchersammlung, die nach bestimmten Ordnungsprinzipien angelegt und oft in einem eigenen Gebäude oder Gebäudeteil untergebracht ist.
Bibliothekar
Berufsbezeichnung für das ausgebildete Fachpersonal einer Bibliothek.
Bibliotherapie
Eine Psychotherapiemethode, bei der vom Therapeuten ausgewählter Lesestoff in den Heilplan einbezogen wird.
Kennen Sie weitere Biblio-Worte? Dann immer her damit: einfach als Kommentar hinterlassen. Ich würde mich sehr freuen!
23. November 2015Die neue ZVAB.com-Webseite: noch einfacher und bequemer die richtigen Bücher finden
von Kristina KrämerWir haben das Design und die Funktionalität von ZVAB.com grundlegend überarbeitet. Sie finden bei uns weiterhin gebrauchte, vergriffene und antiquarische Bücher, aber unsere Webseite bietet viele Neuerungen, die das Einkaufen noch einfacher machen. Dazu zählen die Einführung der Kreditkartenzahlung, ein für Mobilgeräte optimiertes Design sowie die Verbesserung des Bildangebots und der Bildersuche.
Die auffälligste Änderung besteht wohl darin, dass unsere Startseite anders aussieht und nun auf das Wesentliche konzentriert ist. Neben der Suchbox nehmen Porträts unserer Partnerantiquariate eine prominente Stelle auf unserer Homepage ein. Die oftmals einmaligen Angebote unserer Händler und deren Fachwissen bilden den Kern der ZVAB-Plattform. Daher war es uns wichtig, die Antiquariate in den Mittelpunkt zu rücken.
Besuchen Sie das ZVAB über Smartphone oder Tablet? Unsere gesamte Webseite ist nun für Mobilgeräte optimiert und wir laden Sie gerne dazu ein, die Seite mit Ihrem Smartphone oder Tablet zu erkunden. Die Zahlung per Kreditkarte wurde der Liste der Zahlungsoptionen hinzugefügt, da diese insbesondere bei internationalen Einkäufen eine unkomplizierte Zahlungsabwicklung ermöglicht.

Die neue ZVAB-Suche. Mit einem Klick auf den grauen Pfeil können Sie weitere Einstellungen ausklappen und die Suche weiter filtern.
Die Gestaltung wichtiger Bereiche – zum Beispiel die Suchergebnisse oder die Buchdetailseite – wurde optimiert, um das Suchen und Kaufen einfacher zu gestalten. Größere Angebotsfotos in höherer Auflösung verbessern das „visuelle“ Stöbern. Sie haben nun außerdem die Möglichkeit, Ihre Suchergebnisse so zu filtern, dass Ihnen nur Bücher mit Angebotsfotos angezeigt werden.
Damit Sie sich ein besseres Bild vom angebotenen Artikel machen können, haben unsere Verkäufer nun die Möglichkeit, jedem Buch bis zu 5 Fotos hinzuzufügen. Sollten doch einmal Fragen zu einem Buch auftreten, können Sie den entsprechenden Händler mit einem Klick auf „Frage an den Anbieter“ ganz einfach kontaktieren.
Das Einkaufen beim ZVAB erfolgt über Ihr Kundenkonto. Dieses bietet Ihnen nun neben einer Übersicht über Ihre Bestellhistorie auch die Möglichkeit, den Status Ihrer Lieferungen nachzuverfolgen, Kontakt zum Verkäufer aufzunehmen und selbst Stornierungen oder Rückerstattungen einzuleiten. Außerdem können Sie in Ihrem Adressbuch mehrere Lieferadressen speichern und müssen diese nicht immer neu eingeben.
Ab sofort erhalten Sie nach der automatischen Bestätigungs-E-Mail von nun eine zweite E-Mail direkt vom Verkäufer. Damit erhalten Sie die Bestätigung, dass Ihr Einkauf erfolgreich war. Und mit der neu eingeführten Verkäuferbewertung können Sie mit einem Blick die Lieferzuverlässigkeit des Anbieters einschätzen.
Im Zuge des veränderten Designs sind einige Links nicht mehr länger auf der Startseite zu finden. Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, geben wir Ihnen hier eine Übersicht, wie Sie diese Seiten in Zukunft erreichen können:
Auf der Seite Antiquariate können Sie Antiquariate in Ihrer Nähe finden. Unsere Kunden aus Österreich und der Schweiz können hierfür die Seiten Partnerantiquariate in Österreich bzw. unsere Partnerantiquariate in der Schweiz nutzen, die von dort aus verlinkt ist. Über diese Seite gelangen Sie außerdem zu unserer praktischen, regelmäßig aktualisierten Terminübersicht über Messen, Märkte und Auktionen rund ums antiquarische Buch.
Weitere Informationen über die ZVAB Services für Bibliotheken erreichen Sie über unsere Unternehmens-Seite sowie über die So funktioniert das ZVAB-Seite.
Die beliebten Seiten Neue Bücher, Erstausgaben, Gebrauchte Bücher, Signierte Bücher, Vergriffene Bücher, Versandkostenfreie Bücher, Gebrauchte Bücher, Antiquarische Zeitschriften und Aktuelle Rabatte sind auf unserer Stöbern-Seite verlinkt, die Sie bequem von jeder ZVAB.com-Seite aus über die Navigation im Kopfbereich (Header) aufrufen können.
Auch der ZVAB-Hilfebereich wurde umfassend überarbeitet und aktualisiert. Dort finden Sie hilfreiche Tipps für die Verwendung unserer neuen Webseite sowie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Wir sind gespannt auf Ihre Meinung zu unseren Änderungen. Teilen Sie uns über unsere Online-Befragung mit, wie Ihnen die neue Webseite gefällt.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken unserer neuen Seite und der einzigartigen Bücher, die von unseren Partnerantiquariaten angeboten werden.
Ihr ZVAB-Team
2. November 2015
TERRA Utopische Romane – eine interessante Heftromanreihe
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)
Die Heftromanreihe “TERRA – Utopische Romane” erschien von 1957 bis 1968 im Moewig-Verlag München. Die ersten hundert Hefte dieser Science Fiction-Reihe waren Nachdrucke von Leihbüchern. Insgesamt gab es 555 Hefte.
Danach erschienen dann recht hochwertige, spannende Romane von Kurt Mahr und Hans Kneifel, die zum Genre Abenteuer-Science Fiction gehören. Auch deutsche Nachwuchsautoren wurden gefördert und natürlich auch gedruckt.
Bekannte englischsprachige Science Fiction-Autoren wie Jack Vance, William Voltz und Robert A. Heinlein bereicherten die auch heute noch wirklich lesenswerte Heftreihe.
Die Hefte sind im Antiquariatshandel noch recht häufig und so kann man mit relativ geringem finanziellen Aufwand eine komplette Sammlung aufbauen. In gutem Zustand kostet ein TERRA-Heft etwa 1-2 Euro. Einzelne, besonders gesuchte Ausgaben wie zum Beispiel die Nr. 546 von Hans Kneifel “Der Kampf um das Vulkan-System” kommen etwas teurer (5 bis 8 Euro).
Und wer die Hefte “nur” lesen möchte kann zu schlechter erhaltenen Ausgaben greifen, die es schon für 10 bis 50 Cents gibt. Ein wirklich hochwertiges und preiswertes Lesevergnügen für jeden Science Fiction-Fan!
Ergänzt wurde die TERRA-Reihe durch zwei Subreihen: TERRA Sonderband und TERRA Extra. Die TERRA Sonderbände waren die Vorläufer der später erscheinenden TERRA-Taschenbücher. Ab 1958 erschien monatlich ein kleineres Heft mit 96 Seiten. Insgesamt gab es 99 TERRA Sonderbände. 1965 wurde mit der Nummer 100 das TERRA Taschenbuch aus der Taufe gehoben.
TERRA Extra erschien ab 1962 als Nachdruckreihe – ersichtlich durch den Untertitel “SF-Bestseller in Neuauflage”. Mit dem Ende der TERRA-Reihe 1968 wurde auch TERRA Extra nach 182 Ausgaben eingestellt.
Auch TERRA Sonderband und TERRA Extra sind aufgrund der damaligen doch recht hohen Auflage noch oft im Antiquariatshandel und auf Flohmärkten zu finden. Preislich bewegen sie sich im gleichen Rahmen wie die TERRA-Hefte. Viel Lesespaß für wenig Geld – gerade Liebhaber klassischer Science Fiction sollten sich das eine oder andere oder auch alle Hefte zur Lektüre vormerken.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, findet beim ZVAB eine große Auswahl der diversen TERRA-Reihen.
20. October 2015Sammelgebiet Exlibris: kleine grafische Kostbarkeiten
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)
Dieser hübsche Brauch ist leider in der heutigen Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Und so findet man Exlibris meist in antiquarischen Büchern auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels (dem „Spiegel“). Das Wort Exlibris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „aus den Büchern“ oder sinngemäß auch „aus der Bibliothek von…“.
Exlibris – Bucheignerzeichen von künstlerischem Wert
Das kleine druckgrafische Blatt verweist meist auf den ersten Eigentümer eines Buches. Das kann nicht nur eine bestimmte Person, sondern auch eine Bibliothek, ein Archiv oder eine andere Institution sein. Leider geschieht die Besitzanzeige heute oft durch einen Adress-Stempel oder einen handschriftlichen Eintrag. Im Gegensatz zu diesen „Buchverzierungen“ kann ein Exlibris den Wert eines Buches sogar steigern.
Exlibris können sehr unterschiedlich gestaltet sein: Schrift-Exlibris enthalten kaum mehr als den Namen. Meist sind die kleinen Blätter aber kunstvoller und zeigen Ornamente, kleine Bildszenen, Sprüche, religiöse Szenen oder Wappen. Sie haben oft einen direkten Bezug zum Beruf, der Herkunft oder den Anschauungen des Bucheigners. Exlibris mit erotischen Motiven und Aktszenen sind bei Sammlern besonders begehrt.
Erste Exlibris aus dem späten 15. Jahrhundert
Mit der Erfindung des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert tauchten auch die ersten Bucheignerzeichen auf. Erst zu dieser Zeit wurden Bücher preiswerter und konnten in größeren Auflagen hergestellt werden. So entstanden die ersten privaten Bibliotheken und der Wunsch, die eigenen Bücher zu kennzeichnen.
Die Exlibris des Kaplans Hanns (Igler) Knabensberger und des Hildebrand Brandenburg aus Biberach gelten als die ältesten. Die Entstehungszeit beider Blätter wird auf 1470 bis 1490 geschätzt. Da sich Knabensberger „Igler“ nannte, ziert sein Exlibris ein Igel.
Bekannte Künstler schufen Exlibris

Albrecht Dürer (1471-1528) schuf 1511 für seinen Freund, den Humanisten Willibald Pirckheimer (1470-1530) ein Wappen-Exlibris mit dessen Wahlspruch: „Sibi et amicis“ (Für sich und seine Freunde). Zahlreiche bedeutende Künstler schufen Exlibris, so Lovis Corinth, Hans Holbein d.J., Max Liebermann, Lucas Cranach, Ernst Barlach, Otto Dix und Max Slevogt.
Hergestellt wurden und werden Exlibris in allen alten und modernen Drucktechniken. Neben Holzschnitten finden sich Stahlstiche, Kupferstiche, Radierungen, Lithographien und bei den modernen Blättern auch digitale Druckverfahren. Natürlich sind die frühen Holz- und Stahlstiche unter Sammlern besonders begehrt.
Exlibris als Sammlerobjekt
Während man früher als Exlibris ausschließlich mühevoll aus Büchern entfernt hat, um sie in Alben zu sammeln, werden heute meist Blätter getauscht oder gekauft, die nie in einem Buch eingeklebt waren. Es werden teilweise auch Exlibris hergestellt, die als reine Sammlerobjekte gedacht sind. Ein Buchliebhaber, der seine Bücher mit einem Exlibris kennzeichnen möchte, lässt meist mehr Blättchen drucken, als er für seine Bibliothek benötigt. Die überzähligen Stücke dienen als Tauschmaterial.

Beginn einer Exlibris-Sammlung
Wer mit dem Sammeln von Exlibris beginnen will, sollte sich zunächst einmal einen Überblick über die Vielfalt der möglichen Motive verschaffen.
Dazu bietet sich ein Besuch des Gutenberg-Museums in Mainz an. Das Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung.
Natürlich kann man auch im Internet herrlich nach Exlibris stöbern und so sein bevorzugtes Sammelgebiet finden. Denn eine Spezialisierung von Anfang an ist bei der Fülle des Materials quasi Pflicht. Und hier beitet sich natürlich ganz besonders auch das Stöbern in den Angeboten des ZVAB an.
Vereinigungen für Exlibris-Sammler
Exlibris-Sammler gibt es überall auf der Welt. Es finden regelmäßige Kongresse, Ausstellungen und Tauschtreffen statt. In Deutschland sind es die Deutsche Exlibris-Gesellschaft e.V. (DEG) und die Pirckheimer-Gesellschaft e.V., die entsprechende Veranstaltungen organisieren und ihre Mitglieder mit Informationen versorgen.
In Österreich finden Sammler bei der Österreichischen Exlibris Gesellschaft (ÖEG) Gleichgesinnte und in der Schweiz beim Schweizerischen Ex Libris Club. „The List of Exlibristic Associations“ bietet eine Aufstellung aller internationalen Vereinigungen von Exlibris-Sammlern.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken dieser grafischen Kostbarkeiten und viel Freude beim Aufbau Ihrer Sammlung!
23. September 2015Die größte Freiluftbuchhandlung der Welt
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)
“ferdinand bouquiniste des quais de Paris”
“Die größte Freiluftbuchhandlung der Welt” – so nennt das Pariser Tourismusbüro die rund 200 “Bouquinisten”, die entlang des Seine-Ufers in der französischen Metropole in ihren Klappläden meist antiquarische Bücher und Kunstdrucke anbieten.
Ihre Anfänge lassen sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen – die erste urkundliche Erwähnung von Buchhändlern am Seine-Ufer stammt aus dem Jahre 1609. Damals zogen die “Colporteurs” (Hausierer) mit ihren Buch-Bauläden noch von Haus zu Haus und wurden von der Obrigkeit mißtrauisch beäugt, weil sie häufig verbotene Schriften verkauften. Später transportierten sie ihre Bücher mit Schubkarren zu ihren Verkaufsplätzen an der Seine und mußten sie jeden Abend wieder nach Hause schaffen. Unter Ludwig XIII. wurden diese ambulanten Buchhändler erstmals registriert und erhielten damit auch die königliche Zulassung. Die erste Zählung dieser Händler ergab 25, 1732 waren es 120. (Weiterlesen …)
18. August 2015Häufige und kuriose Fragen aus dem Alltag einer Antiquarin
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)
Ein Blick in mein Bücherlager – im Chaos-Prinzip geordnet. Foto: © Martina Berg
Im Herbst diesen Jahres gibt es mein Versandantiquariat bereits seit 30 Jahren. Anfangs habe ich noch Angebotslisten per Post verschickt und die Bestellungen kamen telefonisch oder mittels Bestellkarte. Heute läuft nahezu alles über das Internet. Damals wie jetzt gab es aber immer wiederkehrende Kundenfragen an mich, die ich hier einmal zusammen mit meinen Antworten gesammelt habe. Ergänzt habe ich diese häufig gestellten Fragen um ein paar ungewöhnliche. Viel Spaß bei der Lektüre!
Ich möchte gern einige alte Möbel und Porzellan verkaufen. Was bieten Sie dafür?
Nichts, denn ich betreibe ein Antiquariat und kein Antiquitätengeschäft. Antiquare handeln mit alten Büchern, oft haben sie noch Grafiken, Postkarten und andere Dinge aus Papier im Angebot. In der Regel aber keine Möbel, Teppiche, Geschirr oder anderen Trödel. Was genau ein Antiquariat ist, habe ich hier einmal etwas ausführlicher beschrieben.
Ich brauche aus dem Buch nur eine Grafik. Kann ich die auch einzeln kaufen?
Definitiv NEIN! Ich zerstöre keine kompletten, gut erhaltenen Bücher. Mal abgesehen davon, dass das „Restbuch“ dadurch nahezu unverkäuflich wird, täte es mir fast körperlich weh, eine Grafik herauszutrennen und das Werk damit zu „fleddern“. Wenn Sie die Grafik haben wollen, dann kaufen Sie das Buch! (Weiterlesen …)
8 Yoga-Positionen für Leseratten
von ZVABIch geb’s ja nur ungern zu: ich bin ein Sportmuffel. An sonnigen Julitagen kann man da direkt ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn andere Leute ihre Schwimmsachen packen oder im Park ihre Yogamatte ausrollen. Meine Matte ist eher eine Liegematte, ansonsten bin ich im Park in der Regel mit einem großen Picknickkorb und mindestens fünf Büchern zu sehen.
Wie gut, dass ich erst vor kurzem eine Lösung für mein Dilemma gefunden habe: Wusstet Ihr nämlich, dass man auch während des Lesens und quasi ganz nebenbei Sport machen kann?
Yoga-Expertin Erin Schafranek von Rundum Yoga hat mir gezeigt, wie. Und irgendwie haben mich die von ihr empfohlenen Positionen dann doch wieder an die Buchwelt erinnert …
1. Buchblock
Wir starten ganz gemütlich ins Training: Füße zusammenlegen und Körper langsam nach vorne senken. Bei diesem erweiterten Schneidersitz lässt sich auch der packendste Krimi noch relativ entspannt lesen.
2. Rückenstärke (Breite des Rückens von Büchern oder Broschüren)
Auch diese von Yogis als „Sphinx“ bezeichnete Position lässt paralleles Lesevergnügen zu. Gleichzeitig wird der untere Rücken trainiert.
3. Buchstützen
Wie findet Ihr diese sportlichen Buchstützen? Beim Nachmachen gut darauf achten, dass die Beine in einem rechten Winkel angehoben und die Füße gespreizt sind!
4. Initiale (Schmuckbuchstabe, der einen Absatz einleitet)
Nicht mehr ganz so gemütlich ist diese Position. Hier ist schon ein bisschen Balance gefragt – für diese Übung also bitte leichte Lektüre wählen!
5. Eselsohr
Das „Eselsohr“ bezeichnet nicht nur die als Lesezeichen fungierende umgebogene Blattecke im Buch, sondern trainiert in diesem Fall nebenbei auch Beine, unteren Rücken, Schulterbereich und streckt die Wirbelsäule.
6. Lesezeichen
Dieses Lesezeichen geht in die Oberarme und in die Bauchmuskeln! Beim Nachmachen darauf achten, dass die Arme in einem 90°-Winkel zum Boden stehen und dass der Popo auf Höhe der Schultern bleibt.
7. Offenes Buch
Diese Stellung ist definitiv für Fortgeschrittene und womöglich sollte man sie zu Hause ein paar Mal vor dem Spiegel üben, bevor man sich damit im Park präsentiert. Bei Erin sieht die Lektüre auch hier noch recht entspannt aus.
8. Fliegendes Blatt
Nachahmung nicht empfohlen! Selbst unser Model und Yoga-Profi wirft bei dieser schwierigen Position eher einen „fliegenden“ Blick über die Seiten!
Kann sich wieder strahlend im Park blicken lassen: unsere Redakteurin Charlotte Lacroix nach ihrem Training mit Yogi Erin Schafranek.
Einige antiquarische Buchverweise unserer Redakteurin:
- Fakire und Fakirtum im alten und modernen Indien. Yoga-Lehre und Yoga-Praxis nach den indischen Originalquellen dargestellt von Richard Schmidt, 1907
- Dein Leben mit Yoga von Swami Venkatesananda, 1914
- Yoga für Jedermann. Ein Weg zum langen und glücklichen Leben von Desmond Dunne, 1952
- Ist Yoga für Dich? Der östliche Weg das Leben zu meistern. Dargestellt für die Menschen des Westens von Francis Yeats-Brown, 1952
- Yoga. Die Zeitschrift für Yoga-Synthese und Vedanta, 1954-1960
14. July 2015
3 wirksame Methoden gegen stinkende, riechende, muffige Bücher
von Martina Berg (Die Bücher-Berg)Lange haben Sie es gesucht und nun endlich auch im Internet gefunden: Ihr ganz spezielles Lieblingsbuch. Voller Freude haben Sie die Büchersendung ausgepackt, das Buch aufgeblättert und nun das: modriger Geruch schlägt Ihnen entgegen. So intensiv, dass Ihnen die Lektüre keinen wirklichen Spaß macht.
Was nun? Das Buch zurück schicken? Obwohl Sie doch so lange danach gesucht haben? Das muss nicht sein, denn es gibt Möglichkeiten, unangenehme Gerüche aus Büchern zu vertreiben. Ich stelle Ihnen hier einige vor.
Wie entstehen muffige Buchgerüche?
Nässe ist der größte Feind von Papier und Büchern. Oft werden Bücher unsachgemäß in feuchten Kellern oder Dachböden gelagert. Da Papier sehr stark Feuchtigkeit anzieht, wird es dort schon nach kurzer zu einem idealen Nährboden für Schimmelsporen. Und die verursachen übliche Gerüche.
Bücher mit einem regelrechten Schimmelüberzug sind meist nicht mehr zu retten, die sollten entsorgt werden. Nur besondere Raritäten können vielleicht noch von einem Buchrestaurator gerettet werden.
Aber auch in der scheinbar trockenen Wohnung nehmen Bücher (oder genauer gesagt das Papier) im Laufe der Zeit alle Wohnungsgerüche auf. Essensdüfte, Kerzenrauch, Kaminfeuer, Parfüms und auch Körperausdünstungen sorgen für den muffigen Buchgeruch. Besonders unangenehm empfinde ich persönlich auch den Zigarettenrauch, der Büchern aus Haushalten von Kettenrauchern entströmt.
Gerade bei Büchern, die einem sehr am Herzen liegen, lohnt es sich, zur Geruchsvertreibung eine der folgenden Methoden auszuprobieren:
1. Die Gefrier-Methode
Erforderliches Material: Zeitungspapier, Plastiktüte, Tesafilm, Gefrierfach oder Gefriertruhe.
Wichtig: nehmen Sie keine druckfrischen Zeitungen für diesen und den folgenden Tipp. Die führen zu vermeidbaren Problemen mit abfärbender Druckerschwärze. Um das zu vermeiden, nehmen Sie nur Zeitungen, die mindestens 14 Tage alt sind. Alternativ können Sie aber auch Papiermülltüten verwenden.
Packen Sie das Buch in das Zeitungspapier ein. Dabei muss das Papier das Buch komplett umhüllen. Verkleben Sie die Ränder gut mit Tesafilm. Jetzt kommt das Päckchen in eine Plastiktüte, die Sie ebenfalls gut zukleben. Je weniger Luft in der Tüte ist, umso besser funktioniert das „entmuffen“.
Das so gepackte Buchpaket kommt nun für etwa 10 bis 12 Stunden in die Tiefkühlung (Gefrierfach oder Kühltruhe). Nach dieser Zeit holen Sie das Buch wieder heraus und packen es sofort aus. Damit die Kälte schnell entweichen kann, blättern Sie es mehrfach durch. Dabei werden Sie feststellen, dass der Geruch verschwunden ist.
2. Die Katzenstreu-Methode
Erforderliches Material: Zeitungspapier, Katzenstreu, Kiste und Tesafilm.
Wieder wird das Buch wie bereits bei der Gefrier-Methode beschrieben in Zeitungspapier verpackt. Dieses Paket legen Sie in eine etwas größere Kiste und bedecken es vollständig mit Katzenstreu. Jetzt arbeitet die Zeit für Sie, etwas Geduld sollten Sie aber haben: je nach Stärke des Geruchs dauert es etwa 4 bis 6 Wochen, bis der Muffgeruch verschwunden ist. Riecht es nach dieser Zeit immer noch, verbuddeln Sie es einfach nochmals für einige Wochen.
Die Katzenstreu-Methode ist übrigens mein bevorzugtes Anti-Geruchs-Verfahren. Bei mir liegen eigentlich immer mehrere Bücher in Katzenstreu-Kisten. Denn in meinem Antiquariat biete ich möglichst nur geruchsneutrale Werke an.
3. Die Natron-Methode
Erforderliches Material: Papiertüte, etwas Schnur, Papiertüte.
Nehmen Sie die Papiertüte, schütten Sie 2 Esslöffel Natron hinein und stecken anschließend das Buch hinein. Nun binden Sie mit der Schnur die Tüte zu und stellen sie für mindestens 7 Tage in eine trockene Ecke. Achten Sie darauf, dass Sie die Tüte nicht schütteln.
Nach einer Woche holen Sie das Buch wieder aus der Tüte, pusten eventuell anhaftendes Natron vom Buch und stellen fest, dass der Geruch verschwunden ist. Zigarettengestank bekommen Sie meist nicht im ersten Durchgang weg, wiederholen Sie den Vorgang notfalls mehrfach.
Leider gibt es bei Raucherbüchern auch ganz extreme Fälle, bei denen keine dieser Methoden hilft. Dann können Sie dieses Buch entweder wegwerfen oder Sie arrangieren sich mit dem Geruch. Ich tendiere in solchen Fällen zu ersterem.
Die Parfümierungs-Methode
Ich vertrete die Meinung, dass ein Buch nach Buch riechen sollte und nicht nach irgendwelchen künstlichen Duftstoffen. Darum halte ich von Vorschlägen, muffigen Geruch durch „liebliche Parfümdüfte“ zu überlagern, gar nichts. Ein Buch, das wie eine Parfümerie riecht, landet bei mir auch in einer Katzenstreu-Kiste.
So schützen Sie Ihre Bücher vor muffigen Gerüchen
Lagern Sie Ihre Bücher nie in einem feuchten Keller. Wenn Sie keine andere Wahl haben, besorgen Sie sich einen elektrischen Luftentfeuchter oder Bautrockner. Die ideale Luftfeuchtigkeit für die Lagerung von Büchern beträgt um die 55 %.
Wer mit Büchern leben will, wird Wohnungsgerüche nicht vermeiden können. Verschlossene Bücherregale (Glastüren) halten einen großen Teil der Gerüche aber ab und schützen Ihre Bücher dazu noch vor Staub.
23. June 2015
Ein Cocktail zu Ehren des Buches
von ZVABWelttag des Buches 2015. Auf der ganzen Welt fanden sich gestern Antiquare, Büchersammler und Interessierte zusammen, um gemeinsam mit der ILAB (International League of Antiquarian Booksellers) das antiquarische Buch zu feiern.
In München hatten die Besucher im Vorfeld eine kunstvoll bedruckte Einladung zum „Buch-Cocktail“ erhalten. Wo sich seit Goethes Todesjahr 1832 Münchener Kaufleute zum Cocktail treffen – in Kaufmanns-Casino am schicken Odeonsplatz –, setzten elf Münchener Antiquare diese Tradition fort.
Es war der perfekte Ort, um einen sonnigen Welttag des Buches in München ausklingen zu lassen. Bei guter Bewirtung und einem Fingerfood-Buffet, live Klaviermusik, und nicht zuletzt mit ausgewählten Büchern.
Antiquar Dieter Zipprich fiel die Wahl der Bücher nicht schwer, er orientierte sich an der Jahreszeit und präsentierte beim Speed Dating mit den Buchliebhabern seine Auswahl zum Thema „Pflanzen“. Darunter war ein 5-bändiges monographisches Werk über die Orchideen-Gattung “Masdevallia”, aus dem 20. Jahrhundert.
Gute Stimmung herrschte auch beim Büchertisch des Antiquariats Kurz. Sie waren aus Oberaudorf angereist und sind mit ihren Büchern außerdem am Wochenende auf der Auer Dult in München vertreten.
Antiquar Eberhard Köstler begrüßte seine Gäste und lud zur Spende ein: im Rahmen des Unesco Welttag des Buches wurden kleine wie große Beträge für ein Leseförderungsprojekt im Süd-Sudan eingesetzt.
Das Antiquariat Daniela Kromp präsentierte einige Buchstaben eines höchst seltenen Architektur-Alphabets aus den Jahren 1842-44.
Ein Blick auf den Büchertisch des Antiquariats Thomas Rezek.
Die ILAB hat in diesem Jahr eine Premiere gewagt und weltweit zu den unterschiedlichsten Aktionen aufgerufen. Wer in München dabei war, durfte an einem gelungenen “Get-together” in angenehmer Atmosphäre teilhaben. Wir sind gespannt, was für das nächste Jahr in Planung steht!
24. April 2015