Kann eine Woche am Meer einen Wandel im Menschen bewirken?

Skeptisch, angesichts einem Überangebot von „Heilungsbücher“, stand die Frage im Raum: Und was kommt nun wieder?
„Bin am Meer“, ist „eine Erzählung für Männer“, so steht es vorne auf dem Titel. Auch, wenn es um die Begegnung zweier Männer am Meer geht, die auf der Jagd nach Meeresforellen sind, so geht es generell um altes Menschheitswissen, einem Wissen, welches Frau und Mann dienlich ist, wäre es nicht überlagert, verdrängt und verschüttet. Die Entfremdung von der Natur, ist eine der grundlegenden Thematiken dieser Erzählung. Der „moderne“ Mensch ist linear ausgerichtet, die Natur hingegen in wiederkehrenden Kreisläufen. Was der Mensch auf seiner Strecke von A nach B zurückgelegt hat, sieht er als erledigt an. Und bei B ist Schluss. Das widerspricht dem Wesen der Natur, der „Schöpfungsgeschichte“…wo es keine Endgültigkeit gibt. Bis der Protagonist der Erzählung an diesem Punkt der Erkenntnis angekommen ist, zahlt er einiges an „Lehrgeld“.
Ohne Geduld fängt man keinen Fisch
Man muss den Fisch verstehen und vor allem achten, das gilt auch für das Wesen des Meeres. Bewahrung der Schöpfung versus Ausbeutung der Natur, das erfährt der Erzähler durch seinen Guide Leif, einem alten Mann, der schon lange am Meer lebt und Menschen nicht nur das Angeln beibringt. Leif vermittelt altes Menschheitswissen durch konkrete Erfahrung. Das geschieht nicht ohne Widerstand und Zweifel bei seinem „Schüler“, der als ein modernes Arbeitstier eine Woche Angeln am Meer gebucht hat…
„Bin am Meer “ Udo Schroeter( adeo Verlag )