Gregor Weber (Schauspieler)

Gregor Weber (* 28. August 1968 in Saarbrücken) ist ein Autor, Koch und früherer deutscher Schauspieler.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gregor Weber studierte an der Schauspielschule in Frankfurt am Main, nachdem er im Theater an der Universität des Saarlandes zu Saarbrücken zum ersten Mal auf der Bühne gestanden hatte.
Bekannt wurde er als Stefan Becker in der Fernsehserie Familie Heinz Becker. Ab 2001 spielte er im saarländischen Tatort Kriminaloberkommissar Stefan Deininger, den Assistenten von Kriminalhauptkommissar Max Palu, gespielt von Jochen Senf. Von 2006 an bildete er zusammen mit Maximilian Brückner (in der Rolle des Franz Kappl) das Ermittler-Gespann. Nach Abschluss der Dreharbeiten zur siebten Folge mit diesem Duo (Ausstrahlung im Januar 2012) wurden dessen Verträge nicht mehr verlängert.
Daneben war Weber in einigen Fernsehproduktionen wie Stauffenberg zu sehen. Am 22. Februar 2009 erhielt der 14-minütige Kurzfilm Spielzeugland des Regisseurs Jochen Alexander Freydank, in dem Weber die Rolle des SS-Mannes Werner spielt, den Oscar für den besten Kurzspielfilm.
Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler absolvierte er bei Kolja Kleeberg in dessen Sterne-Restaurant VAU in Berlin eine Ausbildung zum Koch, die er im Jahr 2006 erfolgreich abschloss. Seine Erfahrungen während dieser Ausbildung und während der Arbeit in verschiedenen Restaurantküchen hat er im Herbst 2009 in dem Buch Kochen ist Krieg! Am Herd mit deutschen Profiköchen veröffentlicht.[1] Weber ist zudem als Autor tätig; 2011 erschien im Knaus Verlag sein erster Krimi Feindberührung mit dem Ermittler Kurt Grewe. Im Juli 2013 kam der zweite Kriminalroman dieser Reihe heraus unter dem Titel Keine Vergebung.[2]
Weber ist Reservist bei der Bundeswehr.[3] 2013 nahm er für dreieinhalb Monate als Feldwebel der Reserve am Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan teil, bei dem er Journalisten betreute und Texte für Bundeswehrmedien schrieb.[4][5][6]
Seit 2018 ist Weber in Vollzeit als Soldat bei der Bundeswehr tätig.
Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weber ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach einer zehnjährigen Phase in der Wahlheimat Berlin lebt er seit Sommer 2009 in Gauting in Bayern, dem Heimatdorf seiner Ehefrau, einer Drehbuchautorin und Dramaturgin.[7] Die Schauspielerin Marianne Riedel-Weber war seine Tante.[8]
Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1992–1998: Familie Heinz Becker (Fernsehserie)
- 1995: Schwarz greift ein (Fernsehserie)
- 1997: Küstenwache (Pilotfilm)
- 1997–1999: Küstenwache (Fernsehserie, 23 Episoden)
- 1998: Spuk aus der Gruft (Fernsehserie)
- 1999: Die Sternbergs – Ärzte, Brüder, Leidenschaften (Fernsehserie)
- 2000: Monsignor Renard (Fernsehserie)
- 2004: Stauffenberg
- 2005: Der Bergdoktor (Fernsehserie)
- 2005: Schloss Einstein (Fernsehserie)
- 2007: Spielzeugland (Kurzfilm)
- 2012: Und weg bist du (Fernsehfilm)
- 2016: Zorn – Wie sie töten (Fernsehfilm)
Tatorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Folgen als Assistent Stefan Deininger von KHK Max Palu (Jochen Senf)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2001: Du hast keine Chance
- 2001: Zielscheibe
- 2002: Alibi für Amelie
- 2002: Reise ins Nichts
- 2003: Veras Waffen
- 2004: Teufel im Leib
- 2005: Rache-Engel
Folgen als KHK Stefan Deininger neben Franz Kappl (Maximilian Brückner)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2006: Aus der Traum
- 2007: Der Tote vom Straßenrand
- 2008: Das schwarze Grab
- 2009: Bittere Trauben
- 2010: Hilflos
- 2011: Heimatfront
- 2012: Verschleppt
Weitere Tatort-Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2013: Allmächtig
Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kochen ist Krieg! Am Herd mit deutschen Profiköchen. Sachbuch, Piper, München 2009, ISBN 978-3-492-05293-1
- Feindberührung. Kriminalroman, Knaus, München 2011, ISBN 978-3-8135-0410-1
- Keine Vergebung. Kriminalroman, Knaus, München 2013, ISBN 978-3-8135-0413-2
- Krieg ist nur vorne Scheiße, hinten geht’s!: Ein Selbstversuch, Droemer, München 2014, ISBN 978-3-426-27610-5
- Stadt der verschwundenen Köche. Roman, Knaus, München 2015, ISBN 978-3-8135-0605-1.
- Coming Home, in: Marcel Bohnert & Björn Schreiber, Die unsichtbaren Veteranen. Kriegsheimkehrer in der deutschen Gesellschaft. Miles-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-945861-27-1
- Asphaltseele. Thriller, Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-27020-6
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2017: Crime Cologne Award für Asphaltseele
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Gregor Weber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gregor Weber in der Internet Movie Database (englisch)
- Glücklich gescheitert, Artikel aus dem Archiv der Berliner Zeitung vom 26. August 2008
- Kommissar Kochlöffel, Interview in BUNTE vom 24. April 2009
- Der Extremist von der Saar, Porträt in der taz vom 22. Januar 2010
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Kurz-Biografie auf Krimi-Couch
- ↑ Knaus Autoren: Gregor Weber bei randomhouse.de. Abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ Detlef Struckhof: Nach Wehrdienst: Uniform wurde Opfer der Motten. Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, 19. August 2010, abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ Norbert Bogdan: Ex-„Tatort“-Kommissar zieht in den Krieg. Bild.de, 31. März 2013, abgerufen am 1. April 2013.
- ↑ Simone Meyer: "Kein Ort der Welt kann uns egal sein". welt.de, 16. Juni 2013, abgerufen am 26. Juni 2013.
- ↑ Tatort „Kunduz“: Einsatz für Pressefeldwebel Gregor Weber. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundeswehr, 21. August 2013, archiviert vom Original am 1. September 2013; abgerufen am 21. August 2013.
- ↑ taz vom 22. Januar 2010: Der Extremist von der Saar
- ↑ Arena: arena tv unterwegs | Interview mit Alice Hoffmann. 13. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020.
Personendaten | |
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NAME | Weber, Gregor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Autor |
GEBURTSDATUM | 28. August 1968 |
GEBURTSORT | Saarbrücken |