Andreas H. Drescher
LITERATUR-PERFORMANCE „POETOSPHÄRE“
Die Poetosphäre mit den Texten „Frottee“, „Prometheus-Raben-Rätsel“ und „Katzenmusik“.
8. Februar 2013 18:46
Die Poetosphäre mit den Texten „Frottee“, „Prometheus-Raben-Rätsel“ und „Katzenmusik“.
8. Februar 2013 18:46Der Kohlweißling über der Garage jetzt
in der ersten Bö des Herbstwinds Sein
Taumeln also nicht mehr nur von innen her
(Jogi gewidmet)
Ein Trost
dass dich das er
wartet Der neue Himmel den du ein
gezogen hast Ein Himmel dessen ABC du
nicht mehr nur ein D bist
Landdungssicher schwere
los findest du d
ich wieder Zugleich Helios Straßen
kehrer und entgrenzter Arzt d
er sphärischen Dreieinigkeit
Es war sehr gut sagst
du in deine Rein
form ein Der Tief
gang deiner Höhenluft als Gänse
haut
Konzertreif bist du dir ganz
ohne Arbeit Verstehen und Er
gänzen Leicht verschwindet alles was n
ich
t leicht ist
Höhen er
geben Geselligen Grüns die Gastl
ichkeit der Edelgase Luftigste Leidenschaft der Leere
Lehre aufgehoben Später Sommer Fledermäuse aufgehorcht Ins
piration
Der Geheime Verwirrungsrat ist
ein ganz ausgezeichneter Beamter
Unter dem Schreibtisch her
verkauft er seine Stempel an
dich und dich und wieder dich
Wer einen solchen Stempel hat
dem zieht er in die Hände und
kommt bald in der Augenfarbe
wieder als die immer rechte
deines aufgefrischten Blicks
Ja
seine Stempel kennen sogar
Kissen
8. Juni 2012 09:46
Da steht es also: das Volk Israel und ein zehnjähriger Legionär, dessen Umhang über den Kaugummi-Asphalt hinter der Passage schleift. Neben ihm sein Bruder im grünen Anorak, der noch an der Hand von Mama trippelt. Spor. Er sagt es groß: SPOR. So wächst der kleine Legionär, verzwölffacht sich. Nun schwankt sein Umhang um zwei dutzend Waden. Manchmal mit Brille, manchmal nicht. Er unterhält sich, fast ein Greis schon, mit sich selbst. Über die Schulter: Wie schön die Trommeln in der Sonne blitzen. Dieselgeruch: die Feuerwehr. Speere, nachlässig getragen, verheddern sich im Umhang. Des Volkes wegen, das auch schon den Großen Markt besteht. Was trägt es, das Volk Israel? Wie damals Leinen und wie heute Baumwolle und Polyester. Der Legionär wird eins und schrumpft wieder, um dem kleinen Bruder das Kurzschwert an den Hals zu drücken. Ein Vorab-Geschenk vom Osterhasen. Mama weist ihn zurecht. So erklärt er einen Eisenpoller zum Ersatz-Bruder und springt um den herum, um wieder aus dem Überzwerg zu wachsen. Seine Stirn zieht sich gegen die Sonne kraus. Dort vor der Post: das Letzte Abendmahl.
Da gießt einer den Wein in Lautsprecher. Beschwerden, dass das Volk nicht jeden Tropfen hört. „Herr… Wenn isch disch nischt…“ Rückkopplung. „Ein Verräder in unserer Midde?“ Popcorn, Tauben, Kinderweinen. „Nur noch eine gleine Waile…“ Zehn Fingerspitzen, die den Himmel halten. Spricht einer mit beim Vaterunser? In roten Batikhosen? Ein Legionär (Ist er´s, den ich meine? Oder ist er´s nicht?) desertiert bereits in Richtung Altstadt. Gethsemane. Zwei karge Papp-Bäume. Neben der Post scherzt Pontius Pilatus noch mit seinem eingeweißten Töchterchen. Der kleine Anorak winkt ihr vom Arm der Mama zu. Er zwinkert, weil das Schild des Malchus blitzt. Der Judaskuss und zwölf Millionen Engel auf dem Parkplatz. Den König der Juden macht das im Headset sehr viel breiter. Pontius Pilatus trägt goldenen Lorbeer an ihm vorbei. Hinter ihm der Tod mit grüner Sense. Er muss geführt werden. Die Gaze vor seinem Gesicht ist und bleibt zu dicht. Inzwischen lässt der kleine Legionär sich tätowieren. Von einem Chinesen, gleich an der Absperrung. Die Zeichen bedeuten: „Isch will deine Fagebung nischt.“ Hammerschläge, Hammerschläge. Der Regisseur – in schwarzer Lederweste – spricht nun jedes Wort von Judas mit. Auch das Rauschen der Blätter. Auftritt des grün besensten Todes hinter Gaze. Er strauchelt und erreicht Judas nicht ganz ohne Mühe. Der Regisseur zuckt bloß die Schultern: tot ist tot.
Schräge Posaunen und Pilatus endlich offiziell, samt seinem inzwischen verdreifachten Töchterchen. Die Kleinste lächelt schräg hinauf zum Hohen Rat. Genaue Untersuchung. Urteil. Aber kein Ton mehr für den Statthalter. Der Zenturio beschwert sich von der Bühne aus beim Tonmann. Lange schwebt ein Rabe ab jetzt über Weißen Büsten. Dann gibt das Mischpult her: „Warheit, Warheit, was is Warheit…“ Überlaut. Auftritt Barrabas vor schnell geschützten Ohren. Die SMS. Zur Folterung wird eben der vom Stuhl gekippt. Dreihundert Tauben sind am Himmel, schraffieren ihn, sind wieder fort. Das Peitschenpeitschen des Zenturio bleibt ungehört vom malerisch Zerfolterten: „Oh, der ist staub und fum…“ Die kleinen Jungen wollen auf die Schultern ihrer Väter: den Königsmantel sehen, die rote Wasserfarbe unter dieser spitz gestumpften Krone. So nimmt er also sein Kreuz auf…
Nimmt sein Kreuz auf, doch ein gut Teil Pharisäer, ja selbst Legionäre sitzen schon im Eiscafé. Wieder Trommeln. Dann schabt das Kreuz am Fruchtbecher vorbei. Wird dort Zigaretten-Eis verkauft? I-POD-Bilder von den wunden Wasserfarben. Spor, blitzende Schilde, Schreierei. Er ist zum ersten Mal gestürzt. Wird geschlagen. Mit einer Peitsche ganz aus Fensterleder. Nein, nicht er, das Kreuz! Wie die Kinder muss man auf dem Boden sitzen, um das gut zu sehen. Nicht Geox, Brillen-Bohr, auch nicht O2, nicht heute. Das Nippen, Nicken, dann ziehen sie sich selbst am Schal zu ihren Vätern hin und bleiben da.
Das erste Kreuz hängt endlich. Ein Mann im gelben Nachthemd dran. Doch Nummer Eins ist auch schon Nummer Zwei und Drei. Jetzt! Der Herr der Welt hat seit dem letzten Mal so einiges an Bauch gewonnen. Heutzutage sieht man nur noch selten eine gute Kreuzigung.
7. April 2012 00:26Im Garten der Februar
Falter Zitronen
Falter Jetzt sind
es …… schon …… zwei
29. Februar 2012 19:11Schweig aus Weit
schweifender denn
je der auch die hat
es schon derdiedas
sagt BAMBUS es
wird Vogel es wird
K NOTE N
Es bleibt im Moor
A ORT A
auch nie länger als
e s m u s s
in-auf-„organisch“
11. Februar 2012 09:30Ruft es den Jäger aus dem
Reinen zweiten Eingesagten
Überm See hinaus
Überm Fisch hinaus ins Wild
Weg unterm Öl des Bruders
Weg aus dem Bauch auch je
Der Architektur
Der Jagd überm Widerrist
Entgegen –
(für Hans)
4. Januar 2012 07:16