Hans Thill
Macht ihre Liebe selbst uns doch zu Tieren;
Selb, ein Ort bei Hof, wo schon lange
sich kein Tier mehr zeigte. Sie fürchten
sich vielleicht (der Vogel Love, sein scharfer
Schnabel) oder sind heiß von
den Pilzen? Kaufen um Mitternacht dem
Roßtäuscher einen Roten ab, wenn die
Dunkelheit von unten drückt?
C’est que leur amour même aux brutes nous ravale ;
31. Oktober 2012 11:31
Hans Thill
da er von uns sich weg der Frau zukehrt.
aus Nebel. Die Frauen hatten genug
von Felsen, vom Gehölz. Sie wandten sich ab,
das war ihr Kuß aus der Ferne. Ich auf
dem Fahrrad hinterher, witterte den Schweiß
der Joggerinnen
Nous délaisse et poursuit la Femme éperdument.
25. Oktober 2012 22:34
Hans Thill
sieht jeder Tag sich immer mehr vermindern,
Tag, laß nach, du folgst der Wiese,
auf der die Pferde ficken. Ich trage
jetzt die Nacht wie einen Anorak mit Mond.
Nimm die Weide mit und den Kaffee,
mein tickendes Gesicht sehr rund, sehr
rot auf einem Gaul aus Imitat
Des fils prodigieux qu’engendra la Nuée,
21. Oktober 2012 18:11
Hans Thill
Denn jenen hohen Stamm von Wolkenkindern
natürlich wie immer ein Brickett im
Portemonnaie. Ich unterm Dach wuchs zu
jenem Etwas, der Wunsch,
Baron auf hohem Roß, die Rasselbande
wurde blond und
bunter
Car la race de jour en jour diminuée
4. Oktober 2012 16:13
Hans Thill
wenn fern in heißer Nacht die Hengste schrein.
wir gingen also stundenlang unterm Mond
und hätten besser beieinander gelegen? Der Weg,
die heiße Naht, die Bäume hinter Stacheldraht,
geknüpft aus Wespen. Tannenhonig gegen
Zucker. In Baden-Baden landete Massu. Der
Adenauer war im Rhein ertrunken
À frémir à l’appel lointain des étalons.
10. September 2012 11:41
Hans Thill
und manchmal kann ich mich beim Zittern fassen,
und mach mal die Wiese zu einem Zopf
für jedes Wetter. Wer mich zitiert, nimmt sich
gleich den Mund voll Erde. Das Gras wächst überall,
blond, ein Flachs, das Laub kaufst du bei
Lidl, um es im Herbst zu streuen
Et parfois je me prends, dans la nuit chaude et sombre,
7. September 2012 10:38
Hans Thill
Die Höhle liegt verwuchert und verlassen,
einen Wolf zum Engel nieder. Das Höhlenmaß,
zehntausend Zeiten (übern Daumen), die
Wildfrauen nicht mitgerechnet.
Sie tragen ihren Zollstock im Täschchen,
bleiben zurück bei ihrem irdenen
Geschirr
Seules. L’antre est désert que la broussaille encombre ;
29. August 2012 09:35
Hans Thill
Die Wiese blüht umsonst. Wir sind allein.
Das Gesetz der Wiese: sei Partisan, gehorche
nicht, stelle Gleichheit her. Die Weisheit der
Wiese heisst morgens blühen, abends einsam sein
(wenn die Tiere satt sind). Meine Arbeit war
der Schlaf. Ich kämpfte mit dem linken Finger
L’été fleurit en vain l’herbe. Nous la foulons
26. August 2012 17:37
Hans Thill
zu unserm blonden kam ihr schwarzes Haar.
Mehl der Blondinen. Mischt man sich Haare
in die Mähne und bleibt der Teig zum Schluß nicht
in den Zähnen hängen?
Ils mêlaient leurs crins noirs parmi nos cheveux blonds.
23. August 2012 22:30
Hans Thill
auf ihren Flanken spielten Licht und Schatten,
das Kino hieß Roxy oder Eden.
Ich kletterte und kroch die Wand, das rauhe
Fleisch, entlang, ich erbte
Arbeit, Heredia
Sur leurs flancs le soleil se jouait avec l’ombre ;
21. August 2012 13:37