wau 4
August 30, 2008
na, schreib ich halt wieder. diesmal erst über leseerfahrungen, weil da laufen gerade mehrere projekte.
ein projekt ist joseph roth – erlesen der welt des herrn, der aus der dichtergeneration meiner favoriten stammt. den perutz hab ich schon durch, jetzt ist der roth dran. das spinnennetz, sein erster roman, erkennt ja mit unheimlicher präzision die aufsteigenden gräuel des mationalsozialismus, den radetzkymarch hab ich auch als film vom axel corti – weil das projekt österreichische filmreihe ja auch schon weit gediehen ist – die 1002. nacht ist auch nicht zu verachten.
ein weiteres projekt: prix goncourt. da nicht des französischen mächtig, muss ich auf das zurückgreifen, was es auf deutsch gibt, bin jetzt im jahr 1916 und lese gerade von louis bastille das feuer, ein roman über den ersten weltkrieg, erlebnisse aus der front aus franzöischer sicht, mitten im geschehen geschrieben – interessant im vergleich zu der aufarbeitung der geschehnisse aus sicht der österreicher (kraus letzte tage) und spannend wäre wohl auch die deutsche heldensicht (ernst jünger).
sehr beeindruckt hat mich der in den 60er des vorigen jahrhunderts geschriebene und vorerst verheimlichte roman – eigentlich ein riesenepos, über 1000 seiten – von wassili grossman: leben und schicksal. der roman war es wert auf der wanderung 5 tage mitgeschleppt zu werden – eine beeindruckende, betroffen machende schilderung des wahnsinns des 20. jahrhunderts: krieg, diktatur, vernichtung, gulag, und des versuches, dabei menschlich zu bleiben.
nebenbei wird russisch wiederholt und englisch geübt und es müssen ja auch die zeitschriften gelesen werden. soeben beschäftigt mich das dicke heft von lettre zum 20jährigen bestehen dieser zeitschrift.
also stress pur im lesen, denken und so und es soll ja auch noch geld verdient werden und hausarbeit getätigt.
wau wau, das leben ist hart.