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7. Nationalismus

Vorkommen
In Hirnen, die sonst zu nichts taugen.

Verhalten
Die größte Genugtuung des Nationalisten ist es, nicht zur anderen Nation zu zählen. Erblickt er einen mit Fetischcharakter ausgestatteten Gegenstand (Flagge, Uniform, Stammesführer), so bekundet er seine Zustimmung in Form alter Stammesrituale (Klatschen, Singen, Gröhlen).
Begegnet hingegen der Nationalist Flagge, Uniform und Stammesführer der anderen Nation, werden jene archaischen Formen wiederbelebt, mit denen einst keulenschwingende Ostgoten die bösen Geister bannten: Zischen, Zündeln, Zores Geben.
Ähnliche Strukturen gibt es heutzutage nur noch bei Fußballvereinen. Im Gegensatz zu Nationalisten führen sie ihre Kriege mit Lederkugeln. Bei den Kickern werden strittige Entscheidungen auf dem grünen Tisch gefällt. Bei Nationalisten hingegen werden gleich die Tische gefällt.

Grundlagen
Für jede Weltanschauung braucht man ein mehr oder weniger komplexes System. Für den Nationalismus genügt ein systematischer Komplex.
Diesen therapiert der Nationalist mit einem großen Maul, das einem großen Mann gehört, der selbiges zu Siegesparolen aufreißt. Nur so kann die Tatsache übertönt werden, daß der Nationalismus die Ideologie der Verlierer ist.

Hinweis
Sollten Sie auf einer Häuserwand "Ausländer raus" oder ähnliches entdecken, fallen Sie nicht in verfrühten Jubel. Im Ausland könnten durchaus Sie gemeint sein.

Behandlung
a) Nach dem Motto "Der Staat bin ich": Die Bildung von Einpersonenstaaten. Alle anderen erhalten Einreiseverbot.

b) Die Bildung von Staatengemeinschaften (EU, Arabische Liga etc.). Führt bei konsequenter Anwendung dazu, daß die Weltbevölkerung im Jahr 2010 zu 50 % aus Juristen bestehen wird.