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Autorenbuch Dieter Schlesak Tunneleffekt Mein Körper löst sich vom Denken – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Dieter Schlesak

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Mein Körper löst sich vom Denken


Mein Körper löst sich vom Denken, tut nicht mehr weh, ich kann mühelos aufstehen, öffne die Tür zum Garten,  gleite hinaus  fliege. Flüssi­ges Feuer auf den Stuhl  fällt durch den Oli­ven­baum Licht und Schatten flüssi­ges weißes Feuer wie bei Van Gogs "Stuhl" schlagen daraus Flammen und er­starre alles geschält aus dem Namen  durchsichtig schwingts, schwere Au­genlider. Bleiern im Mund Ge­schmack von Kupfer und  Dröhnen Eisen­häm­mer im Ohr aus­ge­laufen dieses Silber im Atem Metall der Körper schwer und entferne mich  im Hirn eine Helle taste mit meinen Fingern über rissig poröse Materie eisigkalt die Stelle wie verhext der Finger gleitet hin­ein bricht durch, ach, und aus dem Bild an der Wand  tropft es ein Engel Materie weint das Summen wächst...  ein Streifen Licht von draußen, es fällt ins Au­ge und schmerzt ich schweige kann nicht reden oder wenn ich rede hört mich niemand  sie sehen mich nicht dort/ oben an den braunen Deckenbalken des Zimmers Schweben leicht wie eine Feder das blaue Band  bis zum Meer  flüssiges Licht blendet durchdringt die Mauern würzige Luft ist eßbar. Die erhöhte Klarsicht bis hinüber zum Ar­chipel  hier in der Biblio­thek ist nun aus Kristall wie von Sinnen die Luft scharf der Himmel  Vogelge­zwitscher die Linie des Berges mit dem Messer geschnit­ten dieses Rosa glüht von innen weich wie Kinder­lippen fliege schwebe über den Wellen über dem Meer Sand Sand und kann in jedes einzelne Körn­chen hineinsehen jedes Teilchen ein vollkommenes geometrisches Muster strahlt ist Kristall mit scharfen Ecken jedes wirft einen Licht­strahl zurück leuchtet ein Regenbogen Strahlen kreuzen sich bilden schöne Muster dann wieder das Zimmer die Bü­cherwand die beiden Fenster  der Sessel ein dichtes Muster es ist nicht mein Zimmer es ist ein Bild von  Braque  keine Ge­­­brauchs­gegen­stände mehr son­dern himmlische Objekte  frei und schwebend Dröhnen Pochen? Sie aber winkten mir und ich ging mit dem Buch aus dem Haus, es war windstill, im Nachbarhaus stand  auf dem Schornstein eine senkrechte Rauchfahne, Feder im Tintenfaß Trauermusik, Salutschüsse auf einem Fried­hof, lauter frisch aufgeworfene Hügel, sonst nur zubetonierte Gräber, wir gingen in eine trance­versunkene Stadt, manchmal schwankte ein hohes Gebäude vorbei, und Gesichter hingen müde, wie an eine Fen­ster­scheibe gepresst, vor uns in der Luft

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