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Nachwort

Die Literaturzeitschrift „Freiberger Lesehefte“ hatte im Herbst 2007 aufgerufen zu s/w Collagen von Stefan Heuer, die irgendwo im Internet zur Ansicht standen, Texte zu schreiben, um daraus ihre Ausgabe N° 11 zu generieren. Texte und Illustrationen zum Thema "Fabelwelten - Collagen von Stefan Heuer" hieß die Ausschreibung. Der Titel sprach mich wenig an und auf dem falschen Fuß, aber da ich Stefan seit vielen Jahren kannte und es ein naßkalter Novembermorgen war, der sonst kaum Aufregendes verhieß, begann ich ohne jede Absicht drauflos zu schreiben und vergaß sehr schnell mich und alles um mich herum. Nach ein paar Stunden hatte ich sieben Gedichte zusammen, die ohne die Collagen nicht leben konnten und am anderen Morgen kamen noch einmal drei hinzu (und einige Zeit später, nachdem Stefan mir die Collagen auf einer CD zugeschickt hatte, entstand ein elfter Text). Pure Spielerei, aber wie jede Spielerei ungeahnt fesselnd.
Stefan wollte, daß wir dieses Material erst dann für irgendwas nutzen würden, wenn die Freiberger Lesehefte N° 11 erschienen wären und dann auch noch nicht gleich, sondern in gehörigem Abstand. So wanderte alles in die Schublade und blieb dort vergessen, bis sich für die fünfte Staffel der Lesehefte bei fixpoetry herauskristallisierte, daß wir es mit Korrespondenzen zwischen Text und Bild zu tun haben würden. Sowohl in Wienke Treblins Alliterationen als auch in Juliettas Poetryletterbuch.
In „Langustenbäume die auch reden“ gewinnt das Bild vom Text, wird lebendiger und kann der Text ohne Bild nicht sein. Auch wenn kein tieferer Sinn dahinter steckt, entsteht doch etwas, das Sinn macht: das Zusammenspiel. Andersherum gesagt: das Zusammenspiel macht Sinn, erzeugt ihn und neuen Raum, in dem beides ist was ist und das Mehr, daß es sein kann.

Frank Milautzcki im Dezember 2009