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Vor Neumond

aufwachen zur Nachtzeit, durch Aureolen,

Unter-Tage- Geschichten im Aufgalopp.

Ringsum Neuland, und der Schlaf läuft davon

mit Krone und Goldrausch.

Im Nachtschweiß oder auf knarrenden Holzdielen

über den Fluss rudern,

ohrenbetäubend trüb sein Lachshaar.

Jede Nacht kommst du zu mir,

kommst du nicht, dann hol ich dich flussaufwärts, sagt er.

Diese eine Nacht, fremd und restless legs, riss der

Himmel ein. Ich sah ihn als Kuss eines Schlaftrunkenen,

den ich immer erwarte.

Mehr und über jedes Begehren hinaus

klemmt die Dunkelheit zwischen den Beinen.

Wie ein verlegter Gegenstand sitze ich im Bett auf

in entgegengesetzter Richtung zum Tag.

Morgens, kaubarsch einfügsam,

verlasse ich nachts meine Gewohnheiten für blinde

Verabredungen,

für Eroberungen, noch unbestechlicher als Bergspitzen.

Aber weshalb treffe ich selbst mit offenen Augen immer auf den Abschiedsschmerz?


Er dirigiert mich nach seinen Wünschen und benutzt mich als Kleiderhaken.

Die Nacht platzt überall aus den Nähten.

Wo weg gebrochen ist die Ferne, regnet es Wände.

So vieles, was ich nicht ankreuzen kann auf Listen,

die immer länger werden, tritt an die Stelle des Schlafs.

Ich kann ihn nicht aufschreiben.

Er greift vorbei an mir, lässt sich nicht finden

trotz ausgeklügelter Strategien.

Ich verjage den schwarzen Hund aus den Gedanken,

als gäbe es keine Gemeinsamkeit zwischen uns.

Sein Gebiss, scharf von Täuschungsmanövern,

verblasst als Schattenriss im Schrankfach.

Ich setze die Spieluhr mit aufgemalten Flügeltüren in Gang,

probiere es mit Augenkompressen, Ablagerungen eines Sommers, Süßraspel,

doch inmitten von Karamell verpasse ich trotzdem wieder den Zug
und suche so lange die Dunkelheit ab, bis sie helle Schrammen zeigt und die Lippen spitzt.

Kann sein, ich falle weich darauf, mal lauter, mal leiser.

Der Morgen, er steigt übers Fensterbrett, steigt endlich ins Zimmer, eine schlüssige Bewegung,

und hat mein Gesicht.