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Auf der Durchreise

Während der letzten Monate
dieses einen Jahres lernte ein Mann
aus Deutschland fast alle Kommissare
sowie Kommissarinnen kennen, darunter
auch viele aus dem Ausland, die meisten
von ihnen aus den Vereinigten Staaten
von Amerika, besonders diejenigen,
die ihren Dienst in New York City
versahen in allen möglichen Serien,
die sich mit der Aufklärung von Verbrechen,
mit der Liebe zum Verbrechen befaßten.
Er saß in einem rosa Sessel, gemütlich,
geräumig, und sehr geschmacklos; gut,
er trank Bier, aber er verzichtete auf
Paprikachips, ja, er aß sogar Äpfel, kaute
und kaute, während die SchauspielerInnen
sich anstrengten, eine achtbare,
beachtenswerte Leistung abzuliefern.
Die große Linie sah doch so aus,
daß zerfallende Ordnungen neue
Ordnungen herausbildeten, nur auf sehr
viel primitiverem Niveau, über Jahrhunderte
hinweg konnte das so gehen, und jetzt hatte
man gerade mal das erste hinter sich gebracht.
Ein rascher Herbst machte sich auf
über das Land, man konnte ihn sehen,
wenn man einen Blick aus dem Fenster tat,
man konnte ihn riechen, wenn das Fenster
gekippt blieb, noch erlaubten es die Temperaturen,
und man konnte ihn hören, wenn Regentropfen
auf die müde gewordenen Kastanienblätter
auftrafen. Er bewunderte die Zähigkeit
der Menschen, die dort auf dem Bildschirm
agierten, in deren Gesichtern Geschichten
standen, die noch weitaus schlimmer waren als die
üblen Filmbilder, die sich Leute ausgedacht
hatten, die eine Menge über das Leben wissen
mußten, wo auch immer, er bewunderte den
geduldigen Strom, der gelassen aus der Steckdose
floß und den Fernseher inspirierte, seine Nachbarn,
die sich nicht über die Lautstärke beschwerten,
und am meisten bewunderte er die Atome, die
jenseits von Hoffnung und Resignation einfach
immer nur weiter tanzten.