„Netz aus Nichts”: mit Oswald Egger an den »Rand«
Oswald Egger, hochreflexiver Denker und darum Poet, treibt in Harlekinsmäntel & andere Bewandtnisse wie schon oft wieder nicht nur bloß sein Spiel, sondern die Sprache, derer Metaphysik bedarf, in das, was Metaphysik wäre: sie erweiternd, sie verfeinernd, zum „Netz aus Nichts in nichts eingebettet”. Mit Leibniz, wie der Leser da wohl schon ahnt.
In der Folge wird anagrammiert – „Daemon quasi”: „Monade” –, es wird verkettet, es wird Immanenz als Offenheit verstanden und alles durchs „Loch im Nichts” in Beziehung gesetzt, es wird Konjunktiv zu Indikativ („Jede Art, wie eine Welt hätte sein können, ist eine Art, wie eine Welt ist.” – David Lewis), ... also theoretisiert, verdichtet und ein Hybrid aus Poesie und Philosophie aktualisiert, daß es eine Freude ist: Geduld vorausgesetzt.
Geduld: Denn logischerweise kommt man so nie zum Punkt, oder nur zum „Kontinuum als Punkt-Produkt” – und das ist kohärent und lesenswert, aber vielleicht nicht für jeden.
„Das Paradies ist umringt von einer Mauer ineinanderfallender Gegensätze”,
so Egger mit Cusanus; und weil manche Leser solche Mauern scheuen, ist dieses Buch auch eines der besten, die man nicht einfach zu empfehlen wagt. Oder doch..?
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