Eine Luftschifferin
Die Gedichte von Petra Ganglbauer, so wie sie in diesem Gedichtband versammelt sind, sind strenge Meditationen um ein Weiß, um eine Leere, die es so nicht gibt. Unter keinen Umständen und wie wir es auch drehen gibt. Das ideale Gedicht. Dieses Nicht gibt die Forschungsrichtung, die Perspektive des Lauschens in diesen Versen vor. Sie machen mir den ständigen Abgrund klar, über den ich täglich gehe. Das Unleserliche eines jeden Moments, das Durchschossene, Kontingente. Das sofortige Vergessen des letzten gesagten Wortes in meiner Rede. Zeit. Eine eisige Algebra letzter Räume, eingefalteter Dimensionen, weht mich an, die grausame Abstraktion mit der wir uns niemals jemandem nähern können, sondern uns abschneiden vom lebendigen Detail. Liebe gibt es dort nicht. Wenn wir da suchen in der Sprache, nur prosodisch geatmete Zeit. Wir treten in diesen Zeilen dem Meer, dem Mineral, dem abstrakten Berg entgegen mit einem wunschbegabten Wort, ohne dass es etwas ausrichten könnte. Aber es wirft mich zurück vom Meeresgrund, der unerforschlich bleibt, auch wenn die Wesen dort unten mit ihren Leuchtfäden locken. Hierher zurück.
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