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Das Meer und der Norden     Streifzüge von Küste zu Küste     von Charlotte Ueckert
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Das Meer und der Norden     Streifzüge von Küste zu Küste     von Charlotte Ueckert
Kritik

Hoffnungsvoll..?

Hamburg

Terry Eagleton schreibt in seinem im Original leichtfüßig Hope Without Optimism betitelten Neuling, der in der Übersetzung förmlich hingeschnauft Hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch heißt, relativ umfänglich (dies vor allem nämlich, wenn man bedenkt, wieviel Raum manchmal eine Argumentation bei ihm hat), aber amüsant von der Differenz zwischen Optimismus, programmatischer Utopie und Hoffnung.

Hoffnung ist dabei das Gefühl, das etwas Mögliches fehle, also eine Absenz – und aus Momenten, die nicht zureichen, entsteht ein „Netz ephemerer Sequenzen” (Alain Badiou), das auf etwas weist, etwas einfängt. Dies wäre fast jene „Hoffnung” die – „sowohl performativ als auch optativ” nach vorne weist, mehr das eine als das andere, vor allem aber durch das eine im anderen – vielleicht – aussichtsreich, durch das andere im einen freilich oft sabotiert.

Dieser Gedankengang wird natürlich philosophiehistorisch ausgeschmückt, aber im Grunde ließe sich das Ganze zwar nicht in einen Absatz komprimieren, das nun zu schließen wäre böswillig … aber ein Meister der brevitas ist Eagleton nicht. Dennoch ein nicht unspannender, gut verständlicher Blick auf das, was wir sind, wenn wir in die Zukunft blicken.

Terry Eagleton
Hoffnungsvoll, aber nicht optimistisch
Aus dem Englischen übersetzt von Hainer Kober
Ullstein
2016 · 256 Seiten · 20,00 Euro
ISBN:
13 9783550081279

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