Isidor Quartner (1891-1915)
Der am 23.07.1891 in Wien geborene Lyriker und Jurist starb im Militärdienst als „Cadettaspirant“ (als den ihn sein Grabstein auch ausweist) am 09.10.1915 und liegt in Wien begraben. Die Todesumstände sind unklar. Fritz Lampl gab posthum "Gedichte" von Isidor Quartner (1920) in seiner Reihe „Die Gefährten“ heraus.
Die Lasker Schüler krittelte öffentlich »Die Redaktion Sturm hat sich eine Filiale angeschafft von meinen Gedichten: Isidor Quanter oder Quantum liefert erstaunliche Nachahmungen. Wie kommt so was? Ich, die gar nichts von einer Lehrerin an mir habe, mache Schule. Mir graut davor!«, sodaß sich der Laskerfreund Franz Marc im Mai 1913 an Herwarth Walden wandte: »Warum thun Sie auch solche Dinge, daß Sie Isidor Quartner im Sturm herumzu>laskern< gestatten [...]!«
Quartner veröffentlichte im Brenner und im Sturm.
Ich schreite über eine weite Heide
Ich schreite über eine weite Heide,
Durch die die Spuren eines Wagens gehen.
Nirgends sind Menschen zu sehn.
Heideblumen pflück ich mit Blättern von Seide,
Aus ihnen form ich einen Strauß.
Dann zieh ich die Blüten einzeln heraus
Und meine weißen trauernden Finger
Zerreißen die duftenden Dinger
Gedankenlos.
Aus: Die Gefährten. Jg. 3, H. 8, 1920, S. 6
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