Die Auszeit ist vorbei. Einen Tag dieser merkwürdigen Zeitblase gönnte ich mir. Einer Krankheit wegen, die noch in meinem Körper schlummert. Sie wütet momentan nicht. Stellt sich nicht zur Schau. Deshalb konnte ich die Auszeit verlassen, um die reguläre Spielzeit wieder zu betreten. Während der Spielzeit verrinnt die Zeit im Takt der Dinge, die wir gewohnheitsmäßig tun. Die Auszeit atmet langsamer. Fast scheint es, als würde die Zeit den Atem anhalten. Stunden können zu Tagen werden. Man läuft langsamer, gleichsam wie in einem Astronautenanzug. Verpackt wie ein Tiefseetaucher durchstöbert man den Meeresgrund des Lebens. Alles treibt an einem vorüber. Nachrichten werden zu Schwärmen, die sich teilen, tritt man ihnen entgegen. Die Welt ist dunkler geworden. Träger. Der Weg zum Sofa kann einen bereits ermatten.
Die Spieler, die nicht in der Auszeit leben, bewegen sich mit einem kaum fassbaren Tempo. Wie nur, so denkt man, schaffen wir es, die Spielzeit ohne einen Herzinfarkt zu überstehen. Man sollte sich hin und wieder, zumal wenn ein Virus sich ins Körpersystem geschlichen hat, eine Auszeit nehmen. Sie kündigt sich durch einen langgezogenen Pfiff an, der vom Spieler selber stammt. (Tragen Sie daher stets eine Trillerpfeife bei sich. Auch einige rote und gelbe Karten rate ich Ihnen an.) Die gelbe Karte kann gezogen werden, wenn ein Mitspieler Sie foult, wenn er Sie etwa betrügt. Dann unterbrechen Sie kurz das Spiel. Zeigen Sie ihm die Karte. Erklären Sie ihm die Situation und zeigen Sie zum Spielfeldrand, an dem bereits ein Notfallmöbelwagen steht.
(Auf all das wollte ich gar nicht eingehen. Dies ist ein Notizbuch und soll mir eine Erinnerungsstütze für meine eigentliche Arbeit sein. Komme ich mit der nicht weiter, kann ich Seiten aus dem Computer brechen, um aus ihnen eine Krücke zu fertigen. Zumindest hoffe ich, hier keinem Selbstbetrug aufzusitzen.)
Die Auszeit ist vorbei. Ich stampfe auf der Stelle. Jeden Moment wechsele ich mich wieder ein.
Das Spiel geht weiter. Und noch liege ich zurück.