Traumnotiz
Wie unter einer Krone haben wir unter unserer Wohnzimmerlampe gelegen und geschlafen. Mir träumte von einem Käfer, nicht dem Krabbeltier, sondern dem Auto, in dem ich Autohasser saß und zu einer Villa hoch oben in einem Gebirge fuhr. Scharf wie Messerspitzen ragten die Spitzen bis kurz unter die Wolken. Die Scheiben des Käfers waren vereist und ich konnte gar nichts sehen.
Eine Stimme drang aus dem Off meines Traums und erklärte den Wagen zu einer Halbkugel, zu einem Yin, das auf der Such nach seinem Yang sei, und deshalb ständig durch die Gegend knattere.
Ich saß derweil am sich selbst steuernden Lenkrad und lauschte der beruhigenden Männerstimme, die onkelhaft meine Fahrt kommentierte.
Eine Stunde später erwachte ich. Nichts, außer dem, was ich eben schilderte, hatte sich ereignet. Es waren diesen wenigen Momente gewesen, die sechzig Minuten zur Entfaltung benötigten, wie ein Vogel, der sein Gefieder gemächlich strecken muss, um dann auf seinem Ast sitzen zu bleiben und verwundert gen Himmel zu blicken, mit der Erwartung etwas zu erblicken, was mit ihm zu tun haben könnte.