Dr.Isabella Kreim interviewt Jean-Pol Martin: Kulturkanal Ingolstadt (25 Min.)

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Nicole Kern im Gespräch mit Jean-Pol Martin (56 Min.)

„Neue Menschenrechte“? Der Text von Robert Zelyk.

Gabriele Schäfer Verlag

Robert Zelyk  

Robert Zelyk kam im Jahr 2008 nach Ingolstadt. Er ist 37 Jahre alt, verheiratet und Angestellter beim  Freistaat Bayern. Mit dem Verfasser verbindet Robert Zelyk eine Freundschaft von 10 Jahren, in denen ein intensiver Austausch über Lebensentwürfe, wissenschaftliche Reflexionen und das vom Verfasser entwickelte Modell stattfand. Hier werden Auszüge aus seinem Erfahrungsbericht abgedruckt.  

Kontrolle und Flow

(…) Diese Kontrolle über den Tagesablauf überträgt man auf alle Bereiche. Aktive und disziplinierte ständige Reflexion mit dem Selbst und seiner Umwelt gibt Freiheit und führt zu einem selbstbestimmteren Leben. Jean-Pol Martin hebt diese Kontrolle als übergeordnetes Bedürfnis hervor. Es kommt zum Flow-Effekt als Belohnung für exploratives Verhalten und Gewinnung von Kontrolle. An diesem Punkt wird auch die Konzeptualisierung als Grundbedürfnis und Menschenrecht klar. Sich ein messbares Ziel zu setzen und dieses innerhalb eines Projekts oder im Alltag (wobei alles irgendwie ein Projekt ist) mit dem besten Wissen und Gewissen abzuschließen, gibt Glücksgefühle bzw. den Flow-Effekt. Diesen sollte jeder schon einmal oder mehrmals erlebt haben. Somit macht Aktivität glücklich. Geistige sowie körperliche Aktivität sprechen dabei dieselben Rezeptoren im Gehirn an und das merkt man auch. Wenn eine bestimmte Laufstrecke ausgesucht und diese gut bewältigt wird, führt ebenso zu guter Laune, wie wenn ein berufliches Projekt gut abgeschlossen wurde. Das ist somit im Beruf sowie im Privaten zu erleben. Für die Kontrolle über das Leben ist die ständige Reflexion der eigenen Person sowie der Umwelt notwendig. Gerade wenn man die Sichtweise des Konstruktivismus  bedenkt, dass jeder Mensch seine eigene Wirkli chkeit „konstruiert“, also jeder die Welt subjektiv und somit unterschiedlich wahrnimmt, schult es auch die Empathie, weil man aus den Launen der anderen Rückschlüsse für sein eigenes Wohlbefinden und dessen Umstände ziehen kann (…).

Routinen als Kontrollinstrument

(…) Also bei allen Tätigkeiten folgt man strukturiert seinem persönlichen moralischen Kompass, gestützt von Routinen, auf die ein jeder sich verlassen kann, wenn es einmal chaotisch wird. Es ist wie eine Uniform oder Arbeitskleidung. Man muss sich keine Gedanken mehr machen, was man anziehen möchte. Das sind die Routinen  –   die Arbeitskleidung. Manchmal hat man keine Lust sie anzuziehen, aber die Frage darf sich nicht stellen, sondern sie wird einfach angezogen, damit man besser arbeiten kann.

Während der Auseinandersetzung mit dem Verfasser über diese Kontrolle über das eigene Leben kristallisierte sich heraus, dass dem Humor eine entscheidende Rolle zugeschrieben werden kann, da eine humoristische Sicht auf das Leben Vieles entspannen kann. Er nimmt den Ernst und den Schrecken aus vielen Situationen, die einem als „schlimm“ eingeredet werden, und hilft, die Dinge nüchterner anstatt emotionaler anzugehen und Distanz zu den Dingen zu bekommen, die einen sonst  belasten würden. Voraussetzung ist, vorbereitet zu sein. Ist man es nicht, fehlt einem die Lockerheit, die lustigen Seiten der Lage zu sehen. Also helfen wieder Routinen und Strukturen, humorvoll durch  bestimmte Lebenssituationen zu kommen. Das wiederum ist ein Plus an Lebensqualität. Und das kann man sich antrainieren, genau wie man sich antrainieren kann, alles schwarz und negativ zu sehen oder immer zu nörgeln. Man erstellt sich aktiv sein eigenes Denk- und Lebensmuster (…).

Routinen schaffen Freiheit

(…) Wenn man mit vielen Krankenhausaufen thalten, mit vielen unangenehmen Untersuchungen und Ergebnissen zu tun hat, muss man sich also auf seine Routinen verlassen können, damit in chaotischen Zeiten der Tagesablauf auch beibehalten werden kann und man sich nicht nur mit seinen Problemen    beschäftigt. Dabei kommt die Reflexion ins Spiel, durch die man erkennen muss, was einem und wer einem guttut. Irgendwann geht es so in einen über, dass man ohne diesen „Scan“ nicht mehr durchs Leben geht. Es wird irgendwann zur Routine.

Was alles etwas zwanghaft kontrolliert klingt, bringt am Ende die größtmögliche Freiheit. Ähnlich wie  bei einem erzogenen Hund. Wenn man ihn anfangs gut erzieht, hat er später mehr Freiheit, weil er gelernt hat, sich gut in der Welt zurechtzufinden und seine Routine in bestimmten Situationen hat. Dadurch muss er nicht mehr ständig an der Leine hängen und kann mehr selbstbestimmt und in Freiheit unternehmen. In der Erziehungsphase des Hundes wurde oftmals angemerkt, dass dies zu überzogen streng sei. Nun ist er vier Jahre alt, anhänglich, sozial, verspielt, kann allein sein und ist  perfekt in das eigene Leben integriert, ohne dass er seinem Herrchen den Alltag vorschreibt. Auch dabei halfen eine Struktur, Routinen und Willensstärke. Dass ein Hund sehr auf Stimmungen reagiert, wird in der Auseinandersetzung mit dem Tier bewusst. Somit wird klar, dass ein Hund sich von  jemandem, den er nicht mag, fernhält und sich an denen orientiert, die ihm eher zusagen. Eben dieses Verhalten des Hundes erinnert auch an das persönliche Verhalten. Die Resonanzen der Mitmenschen sind zwar fast immer positiv, aber so viele scheitern an der langfristigen Umsetzung, da die Grundvoraussetzungen fehlen und keine Ziele gesetzt wurden. Hat man seine Ziele visualisiert, bekommt ein jeder mithilfe von Jean-Pol Martins Theorie die Strukturen für die Umsetzung dieser Ziele. Egal ob geschäftlich oder privat, die „Schablone“ kann mit den angesprochenen erlernbaren Voraussetzungen von jedem und für alles eingesetzt werden. Dieses Werkzeug bietet das Grundgerüst für ein optimiertes, glückliches und zielorientiertes Leben. Gerade in Krisensituationen hilft es, sich auf seine Strukturen und Routinen zu verlassen, damit der Grundbetrieb möglichst optimiert weiterläuft, ohne dass man viel darüber nachdenken muss (…).  

Voraussetzungen für die Umsetzung der Theorie

(…) Trotz der Verständlichkeit sind für die Umsetzung der Theorie einige wichtige Grundvoraussetzungen mitzubringen. Denn ohne Disziplin (die reinste Form der Selbstliebe), Aktivität, Neugier und Reflexion gibt es auch keine Routinen, und ohne Routine gibt es keine richtige Struktur und somit bleibt der Flow-Effekte ein Zufall. Die Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen (Stichwort Willensstärke), gehört somit ebenfalls zu den Grundvoraussetzungen für diese Theorie. Man muss seine ganze Umwelt bewusster wahrnehmen, um bewusst und aktiv auf sie reagieren zu können. Gerade alltägliche Entscheidungen werden unbewusst getroffen, wobei doch gerade diese teilweise entscheidend für das Wohlbefinden sind.

   Was esse ich?

   Wie viel bewege ich mich?

   Mit wem umgebe ich mich?

   Was macht mich zufrieden?

   Was macht mich unglücklich?

Mithilfe dieser Aufteilung sollte man sich die Ziele setzen, die man durch die Theorie erreichen möchte. Bei den Überlegungen zur Zielsetzung sollten alle Teile miteinbezogen werden. Welches Ziel soll langfristig und so intensiv verfolgt werden, dass man bereit ist, andere Dinge dafür unterzuordnen? Diese Fragen bleiben oftmals unbeachtet und ergeben sich erst durch die Umstände des Lebens. Aber auch hier sind sehr bewusste Entscheidungen zu treffen, um die Lebensqualität zu erhalten und die Kontrolle zu behalten. Denn allein die Stimmung und Einstellung der Mitmenschen haben einen maßgeblichen Einfluss, eine Person herunterzuziehen oder aufzubauen, zu motivieren oder zu frustrieren. Deshalb sollte aufgrund von Erfahrungen ständig darauf geachtet werden, zukünftigen oder altbekannten energiefressenden Mitmenschen konsequent aus dem Weg zu gehen. Während der ganzen Ablenkung im Alltag ist es manchmal schwer, bewusste Entscheidungen zu treffen. Darum sind Ziele entscheidend. Das ist wichtig, da ohne Ziel keine Willenskraft geschärft   werden kann. Durch das Verfolgen der Ziele fällt einem der Verzicht auf bestimmte Dinge leichter, als wenn man planlos auf die eine oder andere Sache verzichten möchte, weil man gerade denkt, es wäre gut für einen.

Anhand kurzer Beispiele soll die Umsetzung aufgezeigt werden. Einen durchtrainierten Körper zu haben, kann ein Ziel sein. Die ständige Versuchung ist womöglich Fastfood. Die Willensstärke wird ab dem Moment geschult, in dem das große Ziel nicht aus den Augen verloren und daher dem ersten Impuls nicht nachgegeben, sondern auf Fastfood verzichtet wird. Ein anderes Ziel ist, eine gute Beziehung zu führen. Eine Partnerin findet Dinge interessant, über die man zuvor nie nachgedacht hat, sie selbst zu tun. Durch die Verfolgung aller eigenen persönlichen Interessen könnte man sich gegenseitig verletzen. Durch einen intensiven Dialog benennen beide ihre Bedürfnisse und vermeiden durch Willensstärke das zu tun, was die Beziehung gefährden könnte, um das große langfristige Ziel zu erreichen  –   eine gute, gleichberechtigte Beziehung. Dabei liegt ein Fokus darauf, frühzeitig auf Situationen einzugehen, bevor diese sich negativ entwickeln. Ist die Impulskontrolle ein paar Mal gelungen, fällt es beim nächsten Mal noch leichter. Und diese Technik (für größere Ziele andere Dinge unterzuordnen) kann in allen anderen Bereichen ebenfalls angewendet werden. Jedes Mal, wenn man durch Überwindung an sein persönliches Ziel gekommen ist, steigert das nebenbei das Selbstvertrauen und man erschließt sich weitere Bereiche, die man zukünftig nicht hinterfragt, sondern beherrscht und kontrolliert. Auch hinter dieser Willensstärke, die unverzichtbar für die Umsetzung der Theorie von Jean-Pol Martin ist, gibt es ein bewusstes Vorgehen. Es sind drei Sätze, an denen man sich orientiert:

   „Ich werde nicht“  

   „Ich werde“  

   „Ich will“  

Willenskraft ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann. Allerdings kann er auch von zu viel energieraubenden, aber sinnfreien Einflüssen überbelastet werden. Daher ist es wichtig, seine Energiefresser zu erkennen und, wo es nur geht, abzustellen, um langfristig bewusste Entscheidungen für wichtige, weiterbringend e Dinge treffen zu können. Denn das Gefühl, dass man dem „Schicksal“ irgendwie ausgeliefert ist und selbst kaum Einfluss auf sein Leben hat, gleicht einem fremdbestimmten Leben, mit einem Glauben an irgendetwas, was einem Halt gibt, obwohl man sich den selber geben könnte! Man darf sich aber nicht belügen. Hat man wirklich keine Zeit für Sport oder ist man nur faul? Hat man das eine oder andere wirklich verdient oder müsste man noch mehr tun, bis man sich  belohnen kann? Hat es vielleicht einen Grund, dass man weniger Geld hat als der Nachbar? Tut man genug für sein persönliches Ziel? Man muss sich also an sein eigenes Wort halten und ständig reflektieren, sonst verliert man den Kompass und alles, was einen antreibt. Denn Ausreden, Dinge nicht tun zu müssen, findet man genug. Und hat man erst einmal angefangen, Ausreden für sein Versagen zu suchen, wird es immer schwerer, die Willenskraft für das vielleicht mal gesteckte Ziel aufzubringen. Abgesehen von dem schlechten Gewissen, das einen eigentlich zu Recht plagt. Man muss sich trainieren, seine Fehler nicht schönzureden, sondern klar zu benennen und zukünftig zu vermeiden. Das alles ist ein langer Lernprozess, der nicht von heute auf morgen verinnerlicht ist. Aber mithilfe der Theorie kann diese Entwicklung systematisch vorangetrieben werden. Dadurch wird man nicht nur erfolgreicher, sondern auch weniger anfällig für Neid und Missgunst. Man füllt sich mit sich selbst und seinen abgeschlossenen, laufenden und anstehenden Projekten aus und fühlt sich daher glückl ich! Somit macht Aktivität glücklich! Ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ geht es nicht immer nur um das Ergebnis, sondern um die Erkenntnisse, die man im Prozess erschließt, und um das Abrufen von Fähigkeiten aus vorherigen Projekten. Das gibt Selbstvertrauen und wir empfinden Arbeit (Projekte) als glücksgenerierende Struktur. Glück kann man steuern! Mithilfe der angesprochenen Werkzeuge kann man sein Leben aktiv und positiv leben und Glückssituationen hervorrufen. Reines positives Denken bringt leider nichts. Man muss aktiv an einem glücklichen Leben arbeiten. Immer wieder bewusste und konsequente Entscheidungen treffen, sich mit positiven und inspirierenden Leuten umgeben und stetig Projekte entwickeln. Stimmung ist ansteckend  –   positiv wie negativ (…).

Aus: Die „Neuen Menschenrechte“ als Rahmen für Selbstreflexion. In: Simon W. Kolbe, Jean-Pol Martin, Margret Ruep (Hrsg): Neue Menschenrechte? Bestandsaufnahme eines bedürfnisorientierten Handlungsansatzes. Gabriele Schäfer Verlag. Herne. 2020 (172-189)

Gabriele Schäfer Verlag

„Neue Menschenrechte“? Rezension von Prof.Dr.Lutz Becker.

Zum Buch: Simon W. Kolbe, Jean-Pol Martin und Margret Ruep (Hg.) (2020): “Neue Menschenrechte?” Bestandsaufnahme eines Bedürfnisorientierten Handlungsansatzes. Herne. Gabriele Schäfer Verlag.

Link auf den Blog von Lutz Becker.

„Über  Jean-Pol Martin bin ich erstmals vor knapp zwölf Jahren “gestolpert”. Meine damaligen Kolleg*innen und ich haben uns seinerzeit sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie Hochschullehre im 21. Jahrhundert gestaltet werden sollte. Kathederdidaktik passte nicht mehr in eine Welt, in der Steve Jobs kurz zuvor das iPhone vorgestellt hatte. Die klassische Hochschuldidaktik hatte keine Antworten, auf Komplexität, Diversität, veränderte Lebenswelten und die immer kürzeren Zyklen in den Wissensständen unserer Gesellschaft. Vor allem meine Fächer, die real existierende BWL und die VWL, waren und sind heute noch von erschütternder methodischer und didaktischer Tristesse geprägt. Es waren zwei Konzepte von Jean-Pol Martin, die mich damals hellhörig machten und fortan mein weiteres wissenschaftliches Leben prägen sollten: „Lernen durch Lehren“ und „Weltverbesserungskompetenz“.

Waren beides anfangs vielleicht noch didaktische Konzepte, entwickelte Jean-Pol mit seinen Apologeten, wenn man das so sagen darf, sie immer mehr in Richtung eines integrierten philosophischen Ansatzes, der die Bedürfnisse der Lernenden in den Mittelpunkt rückte. Doch die Entwicklung dieser Gedankenwelt, die ich seither vor allem im gemeinsamen Austausch über sozialen Medien verfolgen durfte,  endete nicht in dem geschützten Raum der Schule, oder wie bei uns an der Hochschule, sondern integrierte zunehmend gesamtgesellschaftliche  Fragestellungen bis hin zu den nun als Sammelband vorliegenden „Neuen Menschenrechten“

Es ist eine nur allzu konsequente Entwicklung: Wer, wie wir Lehrenden, junge Menschen auf Zukünfte vorbereiten soll, die weder sie noch wir kennen, muss sehr grundsätzliche Fragen stellen. Die Frage, wie wir Gesellschaft gestalten wollen, die Frage nach dem Menschenbild,  die Frage nach Kultur et cetera bilden in einer immer schnelleren, unsicheren und volatileren Welt stabile Anker, die helfen, die großen ungelösten Fragen bezüglich möglicher Zukünfte zu beantworten, oder die es erleichtern die „Wicked Problems“ im Zusammenwirken von technologischem und ökologischem Wandel auf der einen und eigensinnigen gesellschaftlichen Praktiken auf der anderen Seite zu lösen. Unser Studierenden im Master Sustainable Marketing & Leadership kennen diese Diskussionen nur zu gut.

Ende des 17. Jahrhunderts war es der junge Arzt John Locke, der vor dem Hintergrund der Pest in London und der eigenen Quarantäneerfahrung auf dem Land, den Dreiklang aus Life, Liberty and Estate –  die Frage nach einem gesunden und selbstverwirklichten Leben, nach Freiheit und Rechten – in den Mittelpunkt stellte. 1948 ist dann der Völkergemeinschaft ein weiterer großer Wurf gelungen, indem sie als Lehre aus den grausamen Völkermorden und Kriegen des 20. Jahrhunderts die Würde des Menschen – was für ein unglaublich kluges Bild – gemeinsam mit Rechten und Freiheiten in den Mittelpunkt der weltpolitischen Arbeit rückte. Nicht minder klug haben die Eltern des Grundgesetzes genau diesen Begriff der Menchenwürde ein Jahr später zum Leitbild der jungen Bundesrepublik gemacht. 2015 gelang es dann den Vereinten Nationen die Menschenwürde mit den 17 Sustainable Development Goals  weiter zu operationalisieren und für heutige und künftige Generationen greifbar zu machen. Jean-Pol Martin geht nun mit den Neuen Menschenrechten nochmals einen Schritt weiter, in dem er die Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt der menschlichen Entwicklung stellt: Es geht im darum, wirtschaftliche, politische und ethische. Bedingungen für ein „Mehr an Glück aller Lebewesen“ zu schaffen.

Der von Simon W. Kolbe und Margret Ruep gemeinsam mit Jean-Pol Martin herausgegebene Sammelband greift die Idee der „Neuen Menschenrechte“ auf und stellt sie auf den Prüfstand. Herausgekommen ist ein facettenreicher und vielschichtiger Band mit zahlreichen klugen Anregungen und Ausflügen, nicht nur für Lehrende. 

Simon W. Kolbe, Jean-Pol Martin und Margret Ruep (Hg.) (2020): “Neue Menschenrechte?” Bestandsaufnahme eines Bedürfnisorientierten Handlungsansatzes. Herne. Gabriele Schäfer Verlag.

Siehe auch: Interview mit Jean-Pol Martin (2019): The Fourth Club mit Thomas Koch und Ralf Schwartz

Woher kommen unsere Mindsets?

Vorbemerkungen:

1. Ein zentraler Fehler, der dem idealistischen Strang inhärent ist, ist das teleologische Prinzip. Diesen Fehler findet man auch in materialistischen Konzepten, wie beispielsweise dem Marxismus.

2. Die totalitaristische Komponente ist dem idealistischen Modell nicht inhärent, aber sie bietet sich als Herrschaftsinstrument an. Man beobachtet bei idealistischen Modellen, dass sie in der Realisierung meist totalitaristisch sind.

3. Der Materialismus induziert eine Reflexion über glückgenerierende Strukturen. Und die Demokratie ist eine solche Struktur.

4. Um die Wirksamkeit eines Modells zu beurteilen, ist es unabdingbar zu prüfen, ob es sich in der Praxis bewährt (Empirie).

Wissenschaftlicher Strang/Affinität mit Demokratie:

Fokus: reale Welt und Glück  über die Befriedigung der Grundbedürfnisse

– Demokrit (460-370)

Atomist. Materialist (nur die Materie existiert, auch das Bewusstsein wird vom Organismus generiert (Gehirn).  Die Gegenstände strahlen winzige Atome aus, die über die Sinne an das Gehirn weitergeleitet werden. Die Gesellschaft soll demokratisch gestaltet werden. Nur das Leben im Diesseits zählt. Ein Jenseits gibt es nicht. Nach dem Tod lösen sich die Körper auf als Atome.

– Aristoteles (384-324)

Empirist, Wissenschaftler, der die Welt auf empirische Weise beschreibt. Die Seele (=eigentlich Nervenzentralsystem) enthält einen vegetativen Teil,  einen animalischen Teil (mittlere Cortex) et einen menschlichen Teil (=Frontalcortex). Angestrebt ist eine Gesellschaft der goldenen Mitte.

– Epikur (342-271)

Atomist. Materialist. Ziel ist das Glück auf Erde. Nach dem Tod lösen sich die Körper auf als Atome. Genuss in Maßen.

– Francis Bacon (1561-1626)

Wissenschaftstheorie. Kombination von empirischen Datenerhebungen und kognitive Verarbeitung der Daten (Spinne und Ameisen).

– Stuart Mill (1806-1873)

Utilitarist. Ziel ist die Befriedigung der Bedürfnisse. Das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen. Erklärt, wie wir Informationen, die über die Sinne vermittelt werden, verarbeiten. Kämpft für die Emanzipation der Frau und der Arbeiterklasse.

-Bertrand Russell (1872-1970)

Logischer Atomismus – Materialismus

– Neurowissenschaften, Arbeiten über das Gehirn (verstärkt seit 2000).

Spekulativer Strang/Tendenz zum Totalitarismus:

Fokus: Abwertung der realen Welt und Fixierung auf Forderungen einer konstruierten Transzendenz

-Pythagoras (570-500)

Die Mathematik liefert die Weltformel. Sie ist göttlicher Natur. Nur eine Elite kann die Mathematik beherrschen. Pythagoras stellt sich als Guru dar, mit eigenen Riten und Gebräuchen, beispielsweise das Verbot, Bohnen zu essen. Der Zugang zu Gott und zur Wahrheit erfolgt nur über das Denken, nicht über die Sinne (Rationalismus).

– Parmenides (510-?)

Gegner der Empirie: die Sinne täuschen uns. Nur das Denken führt uns zum „Sein“ (Ontologie).

– Platon (428-348)

Die Sinne täuschen uns. Das wahre Leben ist abstrakt und wahr ist nur die Welt der Ideen. Unser Leben auf der Erde ist nur eine unfertige Kopie der Welt der Ideen. Nur die Philosophen haben Zugang zu dieser Welt. Elitistische, hierarchische, totalitäre Welt. Die Seele: Vernunft – Mut – Begierde. Die Gerechtigkeit hält alles im Gleichgewicht.

– Plotin (205-270)

Radikalisierung von Platon. Der Mensch und die Materie sind verachtenswert. Nur das „Eine“ existiert. Die Materie hat keine reale Existenz.

– Augustinus (354-430)

Kirchenvater. Begründet die Fundamente des Christentums zurückgreifend auf Plato und Plotin. Erbsünde. Prädestination. Sexualität ist schlecht, weil sie von Gott ablenkt.

– Christentum (etabliert sich gegen 400)

Totalitarismus und Hierarchie. Gott ist allmächtig und allgegenwärtig.

– Islam

600 Jahre nach Christus. Ähnlichkeiten mit dem Christentum in den Grundzügen. Leicht zu gebrauchen als totalitäres System.

-Sekulare Ideologien

Faschismus – Kommunismus

Welches Modell sagt Ihnen zu? 1 oder 2?

Texte (under construction):

Demokrit  vs  Pythagoras

Demokrit (460-370)

Keine Teleologie

Im Gegensatz zu Sokrates, Plato und Aristoteles suchten die Atomisten die Welt ohne den Begriff des Zweckes oder der Zweckursache zu erklären. (…) Fragen wir nach dem Warum eines Vorganges, dann können wir zweierlei meinen. Wir meinen wohl „Welchem Zweck hat dieser Vorgang gedient?“ Oder „Worauf ist dieser Vorgang zurückzuführen?“ Die Antwort auf die erste Frage ist eine teleologische Erklärung oder eine Erklärung durch die Zweckursache; die Antwort auf die zweite Frage ist eine mechanistische Erklärung. (…) Die Erfahrung hat bewiesen, dass die mechanistische Frage zu wissenschaftlicher Erkenntnis führt, nicht aber die teleologische. Die Atomisten stellten die mechanistische  Frage und gaben eine mechanistische Antwort. Ihre Nachfolger waren bis zur Renaissance stärker an der teleologischen Frage interessiert und führten dadurch die Wissenschaft in eine Sackgasse hinein. (…) Keine der beiden Fragen lässt sich klar verständlich auf die gesamte Wirklichkeit (einschließlich Gott) beziehen, sondern nur auf ihre einzelnen Teile. Die teleologische Erklärung ist gewöhnlich sehr bald bei einem Schöpfer oder zumindest bei einem Urheber angelangt, dessen Absichten in der Weltentwicklung verwirklich werden. (…) Der Zweckbegriff lässt sich also nur innerhalb der Wirklichkeit, nicht auf die Wirklichkeit als Ganzes anwenden. (…) Deshalb ist es kein Fehler der atomistischen Theorie, dass sie die Frage nach dem Ursprung der Atombewegungen offen gelassen hat. (…)

Konsequente Materialisten

Durch einen Zufall kamen die Atomisten zu einer Hypothese, die sich mehr als zweitausend Jahre später als annährend richtig erwies; zu ihrer Zeit jedoch entbehrte ihre Ansicht jeder festen Grundlage. (…) Demokrit war konsequenter Materialist; für ihn setzte sich, wie wir gesehen haben, die Seele aus Atomen zusammen, und das Denken hielt er für einen physikalischen Vorgang. Im Universum gab es nach seiner Ansicht keinen Zweck, nur Atome, die mechanischen Gesetzen gehorchten.

 Ethik

Er war nicht religiös im üblichen Sinne und erhob Einwände gegen den NOUS des Anaxagoras. In der Ethik hielt er Heiterkeit für das vornehmste Lebensziel und glaubte, durch Mäßigkeit und  Kultiviertheit könne man am besten dazu gelangen. (…) In alledem ähnelte er stark Jeremy Bentham, ebenso in seiner Vorliebe für das, was die Griechen unter Demokratie verstanden. Demokrit  ist der letzte griechische Philosoph, der von einem bestimmten Fehler frei ist, an dem das ganze spätere antike und mittelalterliche Denken krankte. Alle bisher von uns betrachteten Philosophen waren uneigennützig darum bemüht, die Welt zu verstehen.  Sie hielten das für leichter als es ist, doch hätten sie ohne diesen Optimismus nicht den Mut aufgebraucht, überhaupt damit anzufangen. Ihre Arbeitsweise war im Großen und Ganzen wissenschaftlich, sofern darin nicht nur die Vorurteile ihrer Zeit zum Ausdruck kamen. Doch war sie nicht ausschließlich wissenschaftlich; sie zeichneten sich durch schöpferische Phantasie, Kraft und Freude am Abenteuer aus. Diese Philosophen interessierten sich für alles – für Meteore und Finsternisse, für Fische und Wirbelwinde, Religion und Moral; scharfer Verstand paarte sich mit kindlichem Eifer. (…)

Pythagoras (570-480)

Koppelung Wissenschaft mit Religion und Mystik

Die Zahl und Zahlenproportion wurde als höchstens Prinzip des Kosmos, als Ausdrucksweise des Göttlichen aufgefasst, denn Zahlenharmonien äußerten sich in Geometrie, Musik und Astronomie (Planeten). (…) So koppelten die Pythagoreer Wissenschaft mit Religion und Mystik. Pythagoras hatte in Kroton einen mathematisch-religiösen Bund gegründet; ihre Mystik war die orphischen (besonders auch in Indien einflussreichen) Seelenwanderungsleere [Orpheus, Gott der Musik] und ihren Riten. So war Logos und Mythos verbunden; das Schöne war selbstverständliches Element der Erklärung des Wahren; etwas das sich noch bei Platon findet.  (…) Die ersten notwendigen Ideen und Prinzipien waren die der (anschaulich-geometrischen) Mathematik – sie sind jeder menschlichen und von Gott abstammenden Seele eingeboren und werden nicht durch die Sinne aufgenommen. Diese Philosophie wurde später von Platon weiterentwickelt.

(…) Die Mathematik hat seither auf die Philosophie stets einen starken und verhängnisvollen Einfluss ausgeübt, was teilweise auf ihn zurückzuführen ist.

Pythagoras als Halbgott

„Er hielt sich selbst für so etwas wie einen Halbgott und soll gesagt haben: „Es gibt Menschen und Götter und Wesen wie Pythagoras.“  Alle von ihm inspirierten Systeme haben „eine Neigung zum Überirdischen, wobei der größte Wert auf den unsichtbaren einigen Gott gelegt wird; sie verwerfen die sichtbare Welt als falsch und trügerisch, da sie ein unruhiges Medium ist, in dem die Strahlen des Himmelslichts sich brechen und durch Nebel und Dunkelheit an Leuchtkraft einbüßen.“

Die Seele – Wiedergeburt

Nach Dikaiarch lehrte Pythagoras erstens, „dass die Seele etwas Unsterbliches ist und in andere lebende Wesen verwandelt wird; ferner dass alles, was zum Leben kommt, in einem gewissen Kreislauf wieder geboren wird, wobei nichts absolut neu ist; und dass alles, war geboren wird und Leben in sich trägt, als verwandt zu behandeln ist.“

Gemeinschaftsleben

In die von ihm gegründete Gemeinschaft wurden Männer und Frauen zu gleichen Bedingungen aufgenommen; Eigentum war Gemeinschaftsbesitz, wie man auch ein Gemeinschaftsleben führte. Selbst wissenschaftliche und mathematische Entdeckungen galten als Kollektivleistungen, die man auf mystische Weise Pythagoras selbst noch nach seinem Tode zu verdanken hatte. (…) Was aber hat das mit Mathematik zu tun? Die Verbindung wird durch eine Ethik hergestellt, die das kontemplative Leben verherrlicht. (…) Wir sind Fremdlinge auf dieser Welt und der Körper ist das Grab der Seele, und dennoch dürfen wir nicht trachten, uns durch Selbstmord zu befreien; denn wir sind die Herde Gottes, der unser Hirte ist, und ohne seinen Befehl haben wir kein Recht zu entfliehen.

Drei Arten von Menschen

In diesem Leben gibt es drei Arten von Menschen, genauso wie es drei Arten von Menschen gibt, die zu den olympischen Spielen kommen.  Die niederste Klasse besteht aus jenen, welche kommen, um zu kaufen und zu verkaufen, und die nächsthöhere Klasse sind jene, die kommen, um an den Wettkämpfen teilzunehmen. Die besten von allen aber sind jene, die nur einfach kommen, um zuzusehen. Die größte von allen Reinigungen ist deshalb uneigennützige Wissenschaft, und der Mensch, welcher sich dieser hingibt, der wahre Philosoph, ist es, der sich am gründlichsten vom „Rade der Geburt“ gelöst hat. (…) In diesem Zustand, sagt er, „ist der Schauende identisch mit dem leidenden Gott, stirbt seinen Tod und entsteht wieder in seiner Neugeburt“. Für Pythagoras war die „leidenschaftliche, einfühlende Kontemplation“ intellektuell und mündete in mathematischer Erkenntnis. Auf diese Weise kam das Wort „Theorie“ über den Pythagoreismus allmählich zu seiner modernen Bedeutung; für alle jedoch, die von Pythagoras inspiriert waren, behielt es ein Element ekstatischer Offenbarung.

LdL schön in Zitation zusammengefasst 2020

In: Bartsch, K., Ewald, A. & Herzog, D. (2020).Fachwissenschaft und Berufspraxis verbunden durch kollaboratives Peer-Teaching im Studium des Lehramts an Beruflichen Schulen. Journal of Technical Education (JOTED), 8(2), 81–97.

„(…) Das Peer Teaching findet seinen Ursprung in dem Konzept „Lernen durch Lehren“ (LdL), welches Anfang der 80er Jahre von Jean-Pol Martin für den Sprachunterricht an allgemeinbildenden Schulen entwickelt wurde. Zuerst als Methode gedacht, den Lernenden einen höheren Sprechanteil innerhalb einer Lehrstunde zu ermöglichen, indem diese Schritt für Schritt Funktionen der Lehrenden übernehmen, wurde in den Jahren darauf ein umfassender theoretischer Unterbau des Konzepts erarbeitet. Aufbauend auf den Bezugswissenschaften der Bedürfnisforschung, Motivationspsychologie, Organisationspsychologie, Sozialpsychologie und Problemlösepsychologie, besteht das Ziel von LdL in der sukzessiven Stärkung des explorativen Verhaltens, der Kontroll-sowie Problemlösekompetenz der Schüler (vgl. Martin 2000). Eine Basis für die Entwicklung von didaktischen Lehrkonzepten, welche LdL anwenden, besteht dabei in dem Informationsverarbeitungsansatz der Kognitionspsychologie (vgl. Gegner 1994). Dieser beschreibt den dynamischen Zyklus von Informationsinteresse, Informationsaufnahme gefolgt von der Informationsspeicherung, der Reaktivierung der gespeicherten Informationen sowie deren Anwendung. Der Fokus des Lehrenden liegt hierbei auf der Sicherung des Informationsinteresses, um eine beständige Fortführung des Zyklus zu gewährleisten. (…)“

Sammelband: „Neue Menschenrechte?“. Klapptext von Simon Kolbe

Unser Sammelband „Neue Menschenrechte? Bestandsaufnahme eines bedürfnisorientierten Handlungsansatzes“ (Hg. Simon Wilhelm Kolbe, Jean-Pol Martin, Margret Ruep ,2020, Gabriele Schäfer Verlag) erscheint in Kürze.

Klapptext von Simon Kolbe:

Alle Menschen haben das Recht auf Glück

Dieser Band widmet sich dem aus der didaktischen Tradition entstandenen, weltweit rezipierten und als Lebenswerk definierten Ansatz „Lernen durch Lehren“ (LdL) von Jean-Pol Martin und seiner daraus entstandenen bedürfnisorientierten Programmatik. Während der in 1980ern entstandene reziproke Lern-Lehr-Ansatz bereits eine langjährige Prominenz genießt, kann die in diesem Buch vorgestellte und als dessen Konsequenz ermittelte Handlungsprogrammatik „Die Neuen Menschenrechte“ durchaus als junges, provokantes, aber selbstbewusstes, Projekt bezeichnet werden. Was in der oberflächlichen Beurteilung des Titels sowohl auf Ablehnung, aber auch auf Neugier stößt, ist jedoch kein polemisches Konstrukt der Anmaßung, sondern ein wissenschaftliches Ergebnis einer differenzierten Analyse.

Dieses Werk stellt den Versuch dar, die Bedürfnisse des Menschen an vorderste Stelle zu setzen und diesbezüglich Handlungsoptionen in Form von Rechten für Alle zu erarbeiten. Die Relevanz der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist dabei unumstritten und setzt den Maßstab für die vorzufindenden Seiten. Historisch ist dies zwar nicht der erste Versuch seiner Art, jedoch sei hier behauptet, dass es sich hier um einen leicht verständlichen, innovativen, umfassenden und machbaren Weg – auch für das ganz private Glück – handelt. Deshalb ist dieses Buch explizit an eine breite Leserschaft gerichtet und erhebt keineswegs den Anspruch, einer spezifischen Disziplin oder Wissenschaft zugeordnet zu werden oder gar von diesen unkritisch integriert zu werden.

NMR. Wir erstellen ein politisches Programm.

Um die Inhalte der 6 Neuen Menschenrechte zu konkretisieren!

Was wäre aus Ihrer Sicht günstig, damit Sie Ihre Bedürfnisse besser befriedigen können:

  1. Unter welchen Bedingungen, würden Sie intensiver und interessanter denken?
  2. Unter welchen Bedingungen würden Sie noch gesünder leben?
  3. Unter welchen Bedingungen würden Sie sich noch sicherer fühlen?
  4. Unter welchen Bedingungen könnten Sie sich noch mehr sozial anschließen und einbinden?
  5. Unter welchen Bedingungen würden Sie noch mehr Ihre Ressourcen und Fähigkeiten ausschöpfen können? Unter welchen Bedingungen, würden Sie sich noch mehr sozial einbringen?
  6. Unter welchen Bedingungen würden Sie Ihrem Leben noch mehr Sinn verleihen?

Auf diese Weise kann man Stoff sammeln, und zwar sehr viel, denn jede/r wird was anderes sagen und man könnte daraus ein politisches Programm zusammenstellen. Das ist eigentlich das Ziel meines Projektes/Konzeptes!

Art.2: Recht auf Gesundheit. Christoph Anrichs Fragen an die Teilnehmer*innen

Wiener Student*innen entdecken die Neuen Menschenrechte

Petra Kleine

(Ingolstdäter Bürgermeisterin)

„Überraschung des Tages – was Wiener Studierende aus Ingolstadt mitnehmen – oder der Max-Emmanuel-Park bei Etting und die „neuen Menschenrechten“ von Jean-Pol Martin …. Heute war ich den ganzen Tag in der Jury eines Wettbewerbes für den Max-Emmanuel-Park. Er soll zwischen Audi und Etting entstehen und auch die Landschaft dort erlebbar machen und aufwerten. 5 Teams aus Student*innen der Landschaftsarchitektur der Wiener Uni für Bodenkultur waren zum Wettbewerb geladen. Seit Montag waren sie in IN unterwegs und haben recherchiert, Stadt und Landschaft gelesen, interpretiert und beplant. Ein Team hatte zum Schluss die „neuen Menschenrechte“ eingebaut, die sie in einer Location „gefunden“ hatten (Vroni’s Ratschhaus?) und die sie faszinierend fanden, sogar zur Unterstützung ihrer eigenen Planungsidee und Präsentation gemacht. Ich habe das O.k. das Bild hier zu posten. Dachte es würde Dich freuen Jean-Pol, dass diese kleine Postkarte so stark wahrgenommen wird. Das Team war im übrigen dasjenige, das die Reste der Moorlandschaft bei Etting in Wert gesetzt hatte. Bald mehr dazu, wie es im Norden weitergehe könnte. Toll dass unsere Stadtplanung solche Wettbewerbe möglich macht.