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Was den "Bücher- und Filmemacher" umtreibt:
Die Städtestadt Ruhr - Europa - Grundgesetz - 1848 - Nibelungenlied - Irland - Medien - "Endlager" - Mars
1. MARS AN ERDE
Beschreibung eines Sterns
Seit der ersten Landung auf dem Mars weltweit Nachrichtenstopp. Nach der Rückkehr zur Erde sind die Raumfahrer in Quarantäne. Der europäische kann fliehen, ihn erwischen Reporter eines politischen Magazins. Erst nach langem Widerstreben - er sieht die Reporter als US-Agenten - beginnt er zu berichten.
Entdeckungen. Spiegelungen. Parallelen. Wie intelligentes Leben sich selbst beendet.
"Erde“ ist, vorerst noch, Wasserplanet. Wie einst Mars. "Das kippt unsere Zeittafeln.“
Begonnen im August 2018, erscheint im Februar 2020 bei "Klöpfer, Narr" in Tübingen.
Unten in der Uni Freiburg, Neudeutung des Nibelungenlieds

2. LYNCH ODER PARADISE LOST. - Film-Drehbuch. - Nach den ältesten Chroniken der irischen Atlantikstadt Galway, einem seltenen Beispiel für frühes friedliches Miteinander von irischem und englischen Miteinander. Seit Christopherus Columbus den Ort besucht hatte (bevor er Amerika entdeckte), blühte Galway auf, wurde vom Fischerdorf zur reichen Handelsstadt, in modellhaft bürgerlichem Kapitalismus von Engländern und dann auch von Iren. Unter mehreren gewählten Bürgermeistern namens "Lynch" dauerte diese frühe Demokratie so lange, bis schon damals Einer denn doch durchknallen musste, der Sohn des letzten Bürgermeisters "Lynch". Der Vater war zugleich oberster Richter. Und dann geschah zum ersten Mal das, was dann für weltweiten Wortgebrauch sorgte: "Lynch-Justiz".
3. WIE WAGNER SIEGFRIED BESEITIGTE. - Essay. Vortrag 2018 in den Universitäten Freiburg, Basel und im Theater Freiburg, 2019 in Worms zu den dortigen Festpielen. Überfällige Analyse der mörderischen Worte, die Wagner Siegfried singen lässt, wortgenauer Vergleich mit dem vernunftnahen Text, den 700 Jahre zuvor die geistlichen Autoren des Nibelungenlieds ihren ritterlichen Friedenspraktiker sprechen ließen. Beide Siegfriede unterscheiden sich wie Krieg und Frieden. Zweite Ermordung einer Hauptfigur, nun durch Wagner.
4.ERMORDUNG SIEGFRIEDS. - Drama, nach den ältesten Quellen. Siegfried von Xanten als das, was er im Chaos der historischen Völkerwanderung laut "St.Galler", die Handschrift B ("Weltkulturerbe") gewesen ist: kein Kriegsheld, kein teutonisches Monster - wozu ihn Preußen, Wagner, Germanisten und die Nazis folgenreich fälschten. Sondern endlich so, wie ihn die ältesten großen Handschriften dokumentieren, allen voran die "Sankt Galler". Sie alle zeigen ihn als vernunftnahen Kriegsverhinderer. Der junge Ritter, fatal missbraucht zum nationalistisch deutschem Aufputsch, gegen Franzosen, Juden oder Russen, ist im Wortlaut des Hochmittelalters ein Versöhner mit "Feinden", rettete auch Verletzte des Gegners, wörtlich:"Siegfried erwies seine Tugenden an seinen Feinden". Ein vitaler Friedensstifter, schließlich Berater des burgundischen Königs und damit Konkurrent des Heermeisters Hagen. Passauer Mönche verfassten das Nibelungenlied um 1200 als riesiges ritterlich realistisches Lehrgedicht in Sachen Frieden. Heute bekannt nur in Wagners Fälschung.
5. UR-SPD-DRAMA. - Essay. - In Europas Aufruhrjahr 1848 entstand ein bis heute unbekannt gebliebenes Musikdrama mit Themen des 21. Jahrhunderts. Eine realistische Freiheits-Oper, zugleich die einzige klassisch/romantische Arbeiter-Oper. Beginnt mit Lohnstreik, steigert sich über Brandschatzung der Fabrik und Kidnapping der Fabrikantentochter Regina zu Selbstmordterror. REGINA heißt die Oper, so hieß auch die Frau des Komponisten, mit der er 11 Kinder hatte. Das Stück wurde 1848 getextet und komponiert vom Berliner Albert Lortzing im Geist des ersten frei gewählten deutschen Parlaments der Frankfurter Paulskirche und seiner Hauptfigur Robert Blum, mit dem Lortzing eng befreundet war. Lebt 1848 bereits von Programmparolen der einige Jahre später gegründeten SPD: "Denn leiden soll kein Mensch auf Erden", lebt von Begriffen wie Einigkeit und Recht und Freiheit, auch mit dem Autor der Hymne war er befreundet. Musikalisches Hauptmotiv erscheint in der Ouvertüre, in Akt I und II und dazu wird gesungen: "Ich glaube kaum den schönen Traum - "
6. LYNCH. - Irisch-Englisches Europa-Drama (siehe oben Nr. 2).
7. Gemütliches Morden. - Essay. - Erfahrungen in der Mitte der größten deutschen Stadt, in der Städtestadt Ruhr.

Foto Melanie Zanin
November 2017, unterschrieben ist da der Vertrag, wonach der literarische Nachlass als Vorlass dem Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf überlassen bleibt. Korrespondenzen, Bilder, Manuskripte, Dokumente, Ideen.
Erste zwei Minuten des Films "Rheinfahrt"
Diese farbige Zeile einfach anklicken, dann zeigt der Schirm die ersten zwei Minuten eines meiner 30 Dokumentarfilme, den Beginn von "Rheinfahrt" - und zwar zu präziser Orchestermusik, komponiert kurz vor 1848 (Ton aufdrehen!). Vom Komponisten der unbekannt gebliebenen 1848 entstandenen Freiheits- und Arbeiter-Oper REGINA (s.oben: UR-SPD-Drama)
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1848? - - - Über das nie beendete Aufruhrjahr Europas erschien zuletzt mein Drachenbuch ("Lodemanns Bilanz"):

Vorn sieht man den „Drachentöter“ Georg, Schutzpatron vieler Europa-Städte. Hier auf Freiburgs „Schwabentor“. Da bewacht er bis heute die 900 Jahre alte Stadt, wie Siegfried, der vermeintliche Drachentöter? Gegen wen verteidigt er Freiburg? Gegen Schwaben? Stuttgart? Gegen den Osten? Muslime?
In der ältesten Quelle des Nibelungenstoffs - Handschrift B, die "St. Galler" - da tötet Siegfried weder Menschen noch Drachen, das behauptet im großen alten Epos allein Hagen, erster Propagandaminister am Rhein. Offenbar fiel hundert Jahre lang nicht auf, dass JungSiegfried total ungeeignet ist fürs Entfachen von Kriegslust, ob gegen Polen, Franzosen, Engländer, Russen oder Juden. Siegfried ist im Nibelungenlied kein Nationalheld, sondern friedfertig ritterlicher Menschenfreund, ein Weltbürger, will hohe minne, liebt Krimhild. Entscheidend für seine Fehler: wan daz in twang ir minne - "hätte ihn nicht ihre Liebe gefesselt" - unbesiegbar ist Siegfrieds und Krimhilds Liebe.
Gegen Drachen wetterte schon - teils in Ruhrsprache - der letzte meiner drei Langensiepen-Romane.
1985 als Krimi "verschlungen". 2018 erneuert:

Süddeutsche Zeitung (Lutz Tantow): Einer flog übers Ruhrgebiet – da liegt ein toter Türke im Kabelschacht und die Behörden werden diesen Fall vertuschen. ... Wie sein Protagonist Langensiepen ist Lodemann nicht nur Sprechbold und Wortjongleur, er ist auch das Ohr im Revier, das dem Volk aufs Maul schaut - Sprache als Entlarvung von Abhängigkeiten.
"GEGEN DRACHEN"?
Die Texte in "Gegen Drachen" meinen Folgenreiches. Zum Beispiel 1848. Da ging es bereits um das, woraus dann "trotz alledem", nach katastrophalen hundert Jahren mit zwei deutschen Weltkriegen, das Grundgesetz wurde.
Aus "Gegen Drachen" einiges in Kürze:
SIEGFRIED (Seite 11, geredet Januar 2016). – Im riesigen Uralt-Epos, in der historisch blutigen meginfart michil (Völkerwanderung) handelt Siegfried lustvoll als Friedensstifter. Von Wagner wurde er hirnlähmend gefälscht zum "unbezwingbaren" Siegespopanz. Folgenreich für Generationen, für Millionen "gefallener" junger Menschen 1870-71, 1914-18, 1939-45. Militär in den Weltkriegen zog „Siegfriedlinien“. Die FAZ sieht Siegfried immer wieder neu als „deutsche Horrorfigur“, die SZ nennt ihn "deutschen Dämon". Obwohl um 1200, als das Epos entstand und „deutsch“ (diutisk, tiush) längst in Gebrauch war, die fast zehntausend Langzeilen des Epos die Hauptfigur Siegfried kein einiges Mal „deutsch“ nennen. Der mit dem vrit, frit oder vrid im Namen ist tatkräftig friedfertig, jenseits jeder nationalen Benebelung, agiert fesselnd listig, ohne Mordlust. Dieser vitale Ritter aus Xanten will hohe minne, stiftet auffallend ähnlich Frieden wie Prophet Elisa in der Bibel (Elisa im Alten Testament schafft Frieden zwischen Israel und Syrien). Siegfried, der also im Epos weder Drachen tötet noch Menschen, der schafft da lebensfroh Versöhnungen mit aggressiven Stämmen, die suochent her und tragent grozen hazz, die wollten „in „großem Hass verheeren“, nämlich (damals) Worms und Burgund. Siegfried erliegt Hagens Lügen und Machtgier. – Und dann? Germanisten?
REGINA (Seite 57, geredet 2016). – Ebenfalls Thema in "Gegen Drachen", eine Freiheitsoper aus Europas Aufruhrjahr 1848, ein frühes Anti-Terror-Stück, entstanden aus einer Prä-SPD-Grundsuppe, wenige Jahre vor der Gründung der SPD. In den Hauptrollen agieren da zum ersten Mal in einer ernsten Oper „Fabrikarbeiter“. „Arbeiter von allen Klassen“ argumentieren (singend) für Einigkeit und Recht und Freiheit, mit „Verstand“, nämlich gegen alles, was „freier, als frei“ agieren will und in der Oper für Unheil sorgt. Text und Musik sind vom Berliner Albert Lortzing, der nach 1848 mit großer Familie elend endete, abgestempelt als freisinnig. Seine unbekannt gebliebene „Regina“ setzt gegen (Selbstmord-)Terror den demokratischen Geist des Paulskirchenparlaments und ihres populärsten Deputierten Robert Blum, der Lortzings Freund war und exekutiert wurde am 9. 11. 1848, als "Regina" bis auf letzte Takte der Ouvertüre fertig war. Realisiert wurde die Oper erst 150 Jahre später, im März 1998 in Gelsenkirchen (Regie Peter Konwitschny). Das unverfälschte Material hat seitdem RICORDI.
BAGDADBAHN (Seite 96, November 2015.). – In Europa war die Bagdadbahn eine der wechselseitigen Provokationen für 1914. „Christlicher“ Kolonialismus wollte in der Türkei „Gottes Schöpfungswerk verbessern“. Nach den Reden in Istanbul und Ankara lief dort 2016 der Film „Bagdadbahn“ mit türkischen Untertiteln. Und mit wunderbar aufschlussreichen Debatten.
HAUFF (Seite 118, 2002). – Revision eines „Märchens“. In „Das kalte Herz“ erzählt 1827 der 24jährige Stuttgarter Hauff märchenhaft genau von kommender Kapitalindustrie. „Wo viel Geld ist, sind die Menschen unredlich.“ „Hauptgeschäft war, mit Geld zu handeln“ - wörtlich Hauff. "Märchendichter".
2010: KULTURHAUPTSTADT ESSEN (Seite 153, 2002). – Ebenfalls eine grundlegende Revision, diesmal von Ansichten über das Ruhrgebiet, am Beispiel der zentralen Stadt in der Städtestadt Ruhr, anhand der Kruppstadt Essen, zur Krupp-Zeit zugleich größte Bergbaustadt Europas.
ATOM-REDEN (Seite 173, 2013/2014). – Versagen von Atom-Experten und Politik am Beispiel des AKW Fessenheim, 18 km südwestlich Freiburg. Die fatale und bleibende Illusion: „Endlager“.
STUTTGART 21 (Seite 184, 2014 und 2017). – Fehlplanung und Betrug beim lebensgefährlichen Tief- oder Schiefbahnhof. Volksabstimmung nach Kosten- und Leistungslügen. Einzig mögliche Lösung: „Umstieg 21“.
VAUBANAISE (Seite 211, 2014) – Drei mutmachende Reden für das Integrations- und Wohnprojekt im Vauban, in Freiburgs „Vorbildviertel“.
ERICH FROMM (Seite 240, 1980). – Das letzte Interview mit dem Theologen, Soziologen und Psychoanalytiker, Stunden vor seinem Tod. "Die Vision von einem neuen Menschen habe ich im Kommunismus nie gefunden." „Fernsehen, das geht auch befreiend.“
DIGITALIEN (Seite 260) – Testamentversuch eines Irritierten.
CHAMISSO/GOETHE/ LENZ/ BÜCHNER/HEINE (Seite 269, 2006). – „Werte“-Rede eines, der - wie Heinrich Heine - in der Erklärung der Menschenrechte zehn Gebote eines neuen Weltglaubens sah.
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"SIEGFRIED und KRIMHILD"?
Fast neunhundert Seiten Eneuerungsprosa. Hier eine der tausend Anregungen dazu:
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Goethe, ›Übersetzungen', Westöstlicher Divan, Hamburger Ausgabe, dtv, S. 255:
Da nun aber auch der Deutsche durch Übersetzungen aller Art gegen den Orient immer weiter vorrückt, so finden wir uns veranlaßt, etwas zwar Bekanntes, doch nie genug zu Wiederholendes an dieser Stelle beizubringen.
Es gibt dreierlei Arten Übersetzung. Die erste macht uns in unserm eigenen Sinne mit dem Auslande bekannt; eine schlicht-prosaische ist hiezu die beste. Denn indem die Prosa alle Eigentümlichkeiten einer jeden Dichtkunst völlig aufhebt und selbst den poetischen Enthusiasmus auf eine allgemeine Wasserebene niederzieht, so leistet sie für den Anfang den größten Dienst, weil sie uns mit dem fremden Vortrefflichen mitten in unserer nationellen Häuslichkeit, in unserem gemeinen Leben überrascht und, ohne daß wir wissen, wie uns geschieht, eine höhere Stimmung verleiht und wahrhaft erbaut. Eine solche Wirkung stiftet jederzeit Luthers Bibelübersetzung.
Hätte man auch die Nibelungen gleich in tüchtige Prosa gesetzt und sie zu einem Volksbuche gestempelt, so wäre viel gewonnen worden, und der seltsame, ernste, düstere, grauerliche Rittersinn hätte uns mit seiner vollkommenen Kraft angesprochen. Ob dieses jetzt noch rätlich und tunlich sei, werden diejenigen am besten beurteilen, die sich diesen altertümlichen Geschäften entschiedener gewidmet haben. […]
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FESSENHEIM
Nuclear power ruins earth. Nach einem Bodensee-Beben stürzt eine Wasser-Walze rheinab und verwüstet am Rhein Frankreichs Atomkraftwerk Fessenheim, 18 km südwestlich Freiburg. Im üblichen Südwestwind macht die unsichtbare nukleare Wolke nach 30 Minuten Freiburg unbewohnbar. Wenig später ist sie in Stuttgart, am nächsten Tag in Berlin. Zu betreten ist Berlin dann nur noch "auf eigenes Risiko". Ein GAU, "größter anzunehmender Unfall" -
Direttissima durch Geologie, Medien, Erotik, Politik. Der G.A.U. entpuppt sich als realistisches Szenario aus Tektonik, Nukleartechnik und üblem Kalkül der Atom-Konzerne. "Gegen die Lächerlichkeiten der Notfall-Pläne ist die Novelle "Fessenheim" unzeitgemäße littérature engagée." Reporter B.B. liebt Frauen, erlernt durch sie auch die Empfindlichkeiten der Erd-Haut, speziell die des Oberrheingrabens -
Atomkraft ist nicht nur die gefährlichste Energie-Quelle, sie ist auch aussichtslos unwirtschaftlich. Alle Spätfolgen wurden weggelogen, hochintelligent asozial. Die Novelle "Fessenheim" liefert als letzten Alarm zwei "Lösungen":
ÜBUNG: die 230 000 Freiburger werden öffentlich komplett evakuiert
SIGNAL: das grün-alternative Freiburg wird 2025 "Europas Kulturhauptstadt"

Foto Bille Haag
"Kein Schiff dürfte künftig an Prozessoren unkontrolliert vorbei. Auf dem Rhein wie auf der Elbe."
(Gutachten eines Sicherheits-Experten)
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Das Atomkraftwerk Fessenheim steht zwischen Basel und Freiburg im tektonisch sensiblen Grabensystem des Oberrhein. Da zerfiel schon vor wenigen Erdminuten Basel. Fessenheim ist einer von weltweit fast 500 Prozessoren, im Bau sind 69. Es entstanden bisl heute mehr als 400 000 Tonnen tödlicher Atom-Müll. Sichere "Endlagerung"? für 100.000 Jahre? Eine unserer fatalen Lügen.
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Aus 3000 m : Erdriss "Sankt Andreas"
Der Riss zerriss 1906 San Francisco
Foto aus meinem Film "Erdbebenland Kalifornien". Mehr siehe hier in "Dokumente". Oder in "Filme": "Amerika überm Abgrund"
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Als KleinstSiegfried. 1938.
Mit meinen großen, den begeisterten Brüdern,
die dann doch noch, 1945,
an die "Ostfront" durften. 19- und 17jährig.
Und überlebten.
Alles was dann von ihnen je darüber zu hören war:
"Keine zehn Pferde - "
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Filme- und Büchermacher. Gezeugt für Hitler, "dem du danken kannst, dass du lebst", schrieb ihm der Vater 1936 ins Tagebuch( Facsimile siehe hier unter "Handschriften").
- *1936 in Essen, studierte in Freiburg Literatur, Philosophie, Germanistik, naturwissenschaftl. Geographie (Geologie, Morphologie, Klimatologie). Staatsexamen und Promotion (über Bürgertum im Vormärz, siehe "Biografische Daten")
Nach einem Zeitungs-Volontariat in Essen, Berlin und Hamburg 30 Jahre Filmemacher und TV-Moderator für den Südwestfunk in B.-Baden.
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Erfand 1975 gegen die Sellerlisten die Bücher-BESTENLISTE. Bis heute monatlich wirksam, mit größter Jury eine Qualitätsliste deutschsprachiger Literaturkritik, in der Jury potentiell 100 Berufsleser aus Österreich, Schweiz und Bundesrepublik, genehmigt wurden im damaligen Südwestfunk maximal.
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Romandebüt erst mit 39: „ANITA Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr“, erster weitgehend phonetisch notierter Roman ("Ruhrdeutsch"). Aufstieg und Fall einer Essener Lust-Arbeiterin, die durch ein Bahn-Klo in die Welt kommt. Erster "Regio-Krimi". "Von einem Schreibtischwüstling" (Stern). "Doll. Döller. Drögemöller". Max von der Grün: „Die deutsche Literatur ist arm an solchen Büchern, die so leicht zu lesen sind und doch ernsten sozialen Hintergrund liefern.“
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1980 „AHNSBERCH. Volksstück über die Räuber an der Ruhr". In "gehörtem Sprechen". Der Chef der ruhrbeherrschenden Zeitung wird gekidnappt. Traum vom autonomen Ruhrgebiet. Ein Jahr lang in Peymanns „Bochumer Ensemble“. Neu 2017 im Frankfurter Verlag der Autoren.
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1985: „ESSEN Viehofer Platz“, Roman. Das Ruhrrevier als Modellfall. Prekäre Ausländer als Objekte der Menschen-Händler. Volker Hage (damals FAZ): „...Und der Erotik wird in der deutschen Literatur endlich wieder zu ihrem Recht verholfen: Lodemann versteht es ...“, seit April 2017 neu bei Klartext in der Funke-Mediengruppe, Essen, siehe "Bücher"
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2000: "LORTZING" (672 Seiten) über den frühromantischen Theatermusiker und 1848er, der - als erster vor Wagner - Operntexte selber schrieb, 1848 Text und Musik zur Paulskirchen-, Blum-, Terror- und Freiheits-Oper REGINA. Konzipiert als Lehrstück. In den Hauptrollen: "Arbeiter von allen Klassen" und die Fabrikantentochter Regina, "die mich erschauen ließ ein irdisch Paradies!" - Das farbige "Rheinfahrt" am Beginn dieser Seite bietet Lortzing-Musik kurz vor 1848, die ersten Ouvertüre-Takte seiner Oper über geschändete Natur, zur "Zauberoper Undine".
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2002: „SIEGFRIED und Krimhild. Die Nibelungenchronik“, Fakten-Roman, 893 Seiten. Der sagenhafte Stoff wird nach ältesten Quellen revidierend erzählt. Die Nibelungensage als Menschheitsparabel, zur Wende Europas von der Antike ins Mittelalter. Altgermanist Otfrid Ehrismann: „. . . hat dem Nibelungenmythos eine neue und zukunftsfähige Würde gegeben.“ Siehe "Medien-Echos" und hier oben Goethes Kommentar zum Nibelungenlied
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Eva Willermann (Münster): "Lodemann liest hinreißend." - - - Wolfgang Ignée (Stuttgart): "Exzellenter VORLESER"
- 2006: "NORA und die Gewalt- und Liebessachen." Langensiepen kann nicht verhindern, dass bei einem britischen Staatsbesuch auf Villa Hügel Queen Elizabeth für anderthalb Stunden von nordirischen Freiheitskämpfern entführt wird, was man nach ihrer Verspätung beim großen Dinner nur am erstmals sanft verrutschten Diadem hätte bemerken können. Mit den besten Worten von Lenz und Büchner. Aber auch mit dem sehenden Wort der Droste-Hülshoff: "Es kocht die Ruhr". - Asso-Verlag, Oberhausen.
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2008: "PARADIES, irisch". Aufstieg und Sturz der westlichsten Stadt Europas. Im 800jährigen Kolonialkrieg Englands gegen Nachbar Irland wird der Fischer-Ort Galway zum denkwürdigen Modell einer Stadt. Unter der Dynastie der Lynchs geht es in dem atlantischen Hafen früh um Bürgerrechte für alle, entsteht ein Friedens- und Wirtschaftswunder, ein Biotop der Lebenskünste. Diesen Fakten-Roman von Blüte und Absturz der Stadt-Idee - und der Dynastie der Lynchs - bezeichnete Erich Fromm kurz vor seinem Tod als "Tragedy of justice". - Deutschlandradio Kultur: "meisterlich".
- mehr in "Bücher", "Filme", "Medien-Echos", "Textproben"
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In der eiskalten Stuttgarter City Vorlesen
In diesem Moment: Brunhilds althochdeutsche Verfluchung (Seite 709): "...die Gier hat sich bewaffnet ... Flammen werden fressen Länder und Leute ..." (... ia lant enti thiut logna farterit ...).

Kirchen-Figur in "Paradies, irisch"
. "Pfarrer Lodemann stürzt von der Kanzel und erschlägt zwo Gemeindemitglieder"
F.K.Wächter in "Es lebe die Freihei - - - "
Diogenes 1981
Wagner machte in der Romantik einen Vorschlag, der nie realisiert wurde: die Entwicklung der schwierigen deutschen Dinge sichtbar zu machen an der Entwicklung eines seltenen Phänomens, komischer deutscher Opern. Was nach seiner Meinung vorzuführen wäre an Hiller: "Die Jagd", an Lortzing: "Zar und Zimmermann", an Wagner: "Die Meistersinger".
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SALAMANDER Freiburg-Roman
Ein(e) Ladyboy zieht von Berlin nach Freiburg zu ihrem Großonkel, dem alten Schriftsteller Harry, wird aber verfolgt von ihren Liebhabern, dem Amerikaner Bob und dem Türken Tansel. Der alte Harry plädiert bei beiden Lovern für Verständnis, Toleranz, "Integration" und interessiert die jungen Leute für eine real existierende Freiheitsoper von 1848.
Tansel aber ersticht Bob.
Bundesanwaltschaft will, dass der alte Harry detailliert notiert, was geschah. Seinen Bericht nennt Harry "Salamander", weil nach seiner Meinung Schwanzwesen mit Feuer spielen müssen (Paracelsus und Lortzing: In Feuers Flammen spielen Salamander). Allein Leser von Harrys Bericht wissen, wie sich das zwischen Ladyboy Undine und ihren Lovern anbahnt, mit Lust, Fremdheit, Angst. "Inspirierende Wortgefechte" (Badische Zeitung), "sehr sympathisch" (Stuttgarter Ztg.), "Lesevergnügen" (SZ). "Die Welt": "Roman zu Deutschlands neuer Musterstadt".
(mehr in "Bücher", "Medien-Echos")
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1980 "Ahnsberch", in Peymanns "Bochumer Ensemble". Regie Alfred Kirchner (Schlussbild)
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Vorfassung zum Schauspiel "Ermordung Siegfrieds" (am Beginn dieser Homepage ist das in den nummerierten Texten Text Nr. 4)
Goethe, als er das Nibelungenlied las, wünschte sich das zu einem „Volksbuche“. JEDER sollte diese Geschichte kennen. Weimars Theaterchef wollte das altdeutsche Epos so lesbar wie spielbar. Als Volksstück. Am 28. 8. 1808 war Bibliothekar Riemer sein Tischgast und hat notiert, Goethe habe davon geredet, wie Romantisches einzig erträglich werde. "Nur da, wo es in der Großheit ans Antike grenzt, wie in den Nibelungen.“
Überfällig, dem ältesten Stoff des zentralen Europa seinen Rang zurück zu geben, seine enormen Bilder und Träume, sein globales Entsetzen. Durch älteste Quellen würde dann auch der Drache sichtbar - als Wahrtraum, als Innenbild für Besitz- und Machtsucht. Die Autoren um 1200 kannten noch Roms Propaganda. Und Griechenlands Tragödien. Die Wahrheiten der antiken Mythen.
Spätestens ab 1870/71 wurde der frühe Weltbürger - der mit dem „fried“ im Namen - missbraucht als "teutscher Karakter", als "blonde Bestie", als "Nationalheld", "Kriegsheld" - für "Deutschtum", "Ehre", für "vaterländischen Opfergang". Für „Siegfriedlinien“ der Militärführung. Für Weltkriege.
"Diese "33 Szenen" sind bestens spielbares Volkstheater."
Jörg Bartel, NRZ/WAZ
"Das Theaterspiel "Siegfried" gibt dem viel geschmähten und entstellten Mythos eines wieder: Respekt. Und das war überfällig. Abwarten, ob auch die Theater das so sehen."
Alexander Dick, Badische Zeitung
Eines der großen Liebesdramen der europäischen Kulturgeschichte. Das Politdrama der Gegenwart. Ob es je zu einer Aufführung kommen wird? Der Zugang ist nicht ganz einfach, die 33 Szenen gehen über viele Stunden, der Aufwand ist immens. Aber was möglich war für Peter Steins gesamten Faust oder für die Königsdramen Schlachten! von Tom Lanoye und Luk Perceval, das sollte auch für Die Nibelungen gelten. Am besten in der Stiftsruine von Bad Hersfeld, auf der Passionsbühne von Oberammergau, vor dem Wormser Dom oder in der Salzburger Felsenreitschule. Europäisches Totaltheater."
Karlheinz Braun in "Herzstücke" (Frankfurt 2019, Braun war Leiter des Suhrkamp-Theaterverlags, dann leitend im Frankfurter "Verlag der Autoren")
(Und schier nichts hätte der Autor gegen eine Realisierung des Schauspiels in den "monumentalen Industriebauten" der größten deutschen Urbanität, in der Städtestadt Ruhr mit ihren 13 Großstädten. - Näheres in den Rubriken BÜCHER und MEDIENECHO).
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PROUST’S
QUESTIONS
2009 in Irland beantwortet für den „Galway-Advertiser“, in Galway am Atlantik, 2020 Europas Kulturhauptstadt
What is your idea of perfect happiness? Being accepted for my imperfectness
Which historical figure do you most identify with? Robert Blum, who was already trying to make Germany democratic in 1848
Which living person do you most admire? Daniel Barenboim, a conductor - in both senses of the word
Which is the trait you most deplore in yourself? Wanting to be popular
What is your greatest extravagance? Loving REGINA, an unknown opera about liberty, created in 1848
What is your favorite journey? Between my ears
On what occasion do you lie? When writing true stories
Which living person do you most despise? The one, who dismantled the Galway to Clifden railway
What or who is the greatest love of your life? REGINA, the only opera about real factory workers
When and where were you happiest? When I finished my Galway novel after 50 years: “Paradies, irisch”.
Which talent would you most like to have? Living in so-called reality
What is your current state of mind? Not suffering from but enjoying life as elderly person
What do you consider your greatest achievement? Turning the fateful German Nibelungenlied into a pacifist tale - in a successfull big book and as a theater play
If you were to die and come back as a person or a thing, what do you think it would be? As an autograph-tree for the new Irish poets
What is your most treasured possession? Enthusiastic belief in human rights
What do you regard as the lowest depth of misery? Absence of live communication
What is your favorite occupation? Dreaming
What is the quality you most like in a man? Fantasy – what about a pedestrian bridge between Galway University and City, spanning the massive old railway pillars?
What is the quality you most like in a woman? Fantasy
Who are your favorite writers? Those with social conscience
What is your motto? We all start as non-conformists
In Galwayer Pubs geht gern die gut gelaunte Rede, Columbus habe vor seiner großen Entdeckung auch in Irland geforscht, letztlich sei es Galwayer Fahrensleuten zu danken, dass die Neue Welt entdeckt wurde. Lange hielt ich das für eine der geliebten Gerüchte der Guinness- und Rotwein-Freunde, bis 1988 für meinen Galway-Film Auskunft kam von der Columbus-Bibliothek in Sevilla. Eine alte Reisebeschreibung aus dem Besitz des Columbus hat dort, wo Galway erwähnt wird, einen handschriftlichen Eintrag von der Hand des Amerika-Entdeckers. Nos videmus multa notabilia in Galway ("viel Bemerkenswertes sahen wir in Galway"). Diese Notiz wurde Titel des Doku-Films über Galway.
Inzwischen steht am Galwayer Hafen ein Denkmal: Von hier aus bekam Columbus wertvolle Hinweise. (Siehe den Start auf dieser Seite, das Drehbuch "Lynch". Aber auch die Seiten "Bücher" und "Filme", dort den Film mit dem Titel "Columbus: Bemerkenswertes sahen wir in Galway").
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(1978)

(2008)
Mit großen Brüdern und Vater. April 1941
(siehe "Medien-Echos", "Foto-Galerie")

2009
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Vor den Lesungen aus „Fessenheim“:
Von den Märchen heißt es oft, dass sie zum Letzten gehören, was Wahrheiten weiß. "Wahr sind nur die Gedanken, die sich selber nicht verstehen", sagen große Denker (Adorno/Scholem). Lassen Sie mich einen Fessenheim-Abend anfangen mit dem Märchen von Undine, von der elementaren Frau aus dem Wasser. Undine ist eine Erfindung des Paracelsus, des Arztes und frühen Naturforschers Theophrastus Bombastus von Hohenheim, gestorben 1541. Den Namen "Undine" holte er sich aus lateinisch unda – Welle. Undine dachte er sich als Verkörperung der auf diesem Planeten entscheidenden Naturkraft, des Wassers.
Undine heißt auch die Hauptfigur in "Salamander", ein(e) Ladyboy. Zu Undine entstanden Erzählungen und Märchen der Romantik, auch Opern, von ETA Hoffmann, von Lortzing. Um ein elementares Wasser-Ereignis geht es auch in der Novelle „Fessenheim“.

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Vor meiner Lesung sehen Sie jetzt die ersten zwei Minuten des Films „Rheinfahrt“, sehen also den zentraleuropäischen Rhein. Hören aber keinen Kommentar, sondern nur die ersten Minuten der "Zauber-Oper Undine“. Diese frühromantische Musik (uraufgeührt 1846) scheint eben das zu erzählen, was der Undine - der Natur - vom Menschen widerfährt, trotz aller Sehnsucht nach Schönem und Besserem - die Natur des Menschen als Naturkatastrophe. Der Film "Rheinfahrt" zeigt noch kein Atomkraftwerk, sondern der Welt fast größte Chemie-Fabrik, zeigt BASF-Bauten am Rhein (vormals IG-Farben...). Im Märchen wie in den Opern ist Undine am Ende zurück in den Ursprüngen, in "Kristallgewölben". Von denen liest man bei Paracelsus und von denen singt Undine in Lortzings Oper, nicht in der Oper der "Romantiker" Fouqué und ETA-Hoffmann. Für den Dichter-Komponisten ETA-Hoffmann schrieb Märchen-Autor Fouqué das Libretto.
Musik aus "Undine" hört - und "sieht" - man am Beginn dieser Homepage. Dort per Klick auf das farbige Wort RHEINFAHRT
Das Nachwort zum Europa-Spiel SIEGFRIED. DIE REALE GESCHICHTE hat den Titel "Am Himmel steht eine Kuh". Auf diesem Foto vom Sternhimmel im Bereich ORION kann man im Viertel rechts unten das Rind erkennen (die drei Sterne als ihre Stirn), im Gewirr dieser Himmelsregion, die nach einem archaischen Jäger "Orion" heißt - ohne dass man hier einen Jäger oder eine menschliche Gestalt erkennen könnte. Die Kuh dagegen ist kinderleicht erkennbar, den Umriss entdeckte ich als Siebenjähriger im Bombenkrieg, meldete das in einer Bombennacht (unterwegs zum Bunker in der Zeche "Gottfried Wilhelm) meiner Mutter und die antwortete, auch sie hätten als Kinder diese Sterne schon so genannt. Aber eine Kuh als Sternbild, das gäb es ja wohl gar nicht, solche Namen kämen ja immer von königlichen Sternforschern.
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Oben: die Kuh im wilden Orion
(Foto: Astronomische Arbeitsgemeinschaft Bochum)
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Unten: mit Heidenreich und Böll
im "Café Größenwahn", November 1983
Foto: Jörg Höhn
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" ... macht die schwarz-roth-goldene Fahne zur Standarte des freyen Menschthums!" (macht die) "Erklärung der Menschenrechte zu den zehn Geboten des neuen Weltglaubens ... "
Heinrich Heine, 1844
"Der literarische VORLASS und NACHLASS des Schriftstellers, Fimemachers und TV-Redakteurs Jürgen Lodemann, geb.28.3.1936, wird mit Beschluss vom 22.11.2017 ab dem 22.11.2018 vollständig Besitz und Eigentum des Heinrich-Heine-Instituts der Landeshauptstadt Düsseldorf." (Bilker Straße 12-14, 40213Düsseldorf, Tel. 0211-3451553). 
foto melanie zanin
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