Als Modebloggerin macht sich NextGirl in der Szene schnell einen Namen. Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund, ihr Urteil ist stets unverblümt, so unverblümt, wie das Urteil eines »Girls« nur sein kann. Das Wunderland, durch das uns Alice in ihrem Blog führt, ist ein Fantasiereich erschreckend realer Figuren. Im Austausch mit Bianca, dem Model, in dem ein Wurm zu monströser Größe heranwächst, erzählt sie, wie sie den »genialen« Modeschöpfer Josef kennenlernt, der ausgerechnet in dem Museum für Naturgeschichte, in dem ihr Vater arbeitet, eine große Show plant. Und wie jede gute Show endet auch diese mit einem Knalleffekt.
Kunstvoll und mit leichter Hand verknüpft Olga Flor in ihrem Blog-Roman Kurztexte, Kommentare, Links und Bilder zu einem engmaschigen Netz. Was sie darin aus den Tiefspeichern einer faszinierend fremden Welt zwischen Mode und Körperdesign zutage fördert, schillert in den grellen Farben einer Gegenwart, in der sich der Mensch selbst überlebt hat und zur Fantasiegestalt, zum »Real-Life-Avatar« einer viel reelleren Webidentität wird. Es bleibt die Frage: Wer fälscht wen?
Olga Flor
Geboren 1968 in Wien, aufgewachsen in Wien, Köln und Graz. Nach dem Abschluss eines Physikstudiums arbeitete sie im Multimedia-Bereich.
Seit 2004 freie Schriftstellerin. Romane, Kurzprosa, Essays, Theater ? und Musiktheaterarbeiten. Publikationen in Tageszeitungen und Zeitschriften, z.B. Standard und Berliner Zeitung; aktuell auch für den writers? blog des Literaturhauses Graz.
2010/11 Lehrtätigkeit am Studiengang Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Ausstellungskuratat, gemeinsam mit Hildegard Kernmayer: Im Krug zum Grünen Kranz. Peter Rosegger in Graz, grazMuseum 2013.
Mitglied der Jury für den Literaturpreis Wartholz 2016 und 2017.
Zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt: Anton-Wildgans-Preis 2012, Outstanding Artist Award 2012, Veza-Canetti-Preis 2014.
Jüngste Romane:
Die Königin ist tot, Zsolnay, 2012.
Ich in Gelb, Jung und Jung 2015.
Klartraum, Jung und Jung 2017.
mehr zu Olga Flor
"Für ihre meist ungewöhnlich scharfsinnig, dann wieder albern pubertär bloggenden und postenden Heldinnen hat Olga Flor eine überzeugende Sprache gefunden. (...) In ihrem in mehrfacher Hinsicht brillanten kurzen Roman führt sie eine bis ins Detail durchdesignte und ästhetische Welt vor." Georg Renöckl, NZZ
"Olga Flor ist eine Autorin von schneidender Intelligenz und Eloquenz. Sie gehört zum Besten, was die österreichische Literatur zurzeit hat." Helmut Gollner, Falter
"Ein schwindelerregendes, sehr empfehlenswertes Buch." Bernhard Oberreither, Album, DER STANDARD
"Olga Flors Bücher sind immer etwas Besonderes." Christian Schacherreiter, OÖN
"„Ich in Gelb“ ist ein sehr gutes Buch, auch wenn die Form, in der es sich präsentiert, konventionelle Lesegewohnheiten durchkreuzt. Gute Literatur macht das immer." Klaus Kastberger, Die Presse Spectrum
"Ich in Gelb" liefert kluge Überlegungen zur Selbst- und Femdwahnehmung, eine Prise Trash-Horror sowie eine schwindelerregende Vermischung von Identitäten, wie sie nur online möglich ist" Anja Kümmel, Siegessäule
"Ähm, gefällt mir!" Jenny Unger, Weiberdiwan
" Ein schräges, kluges und sprachlich anspruchsvolles Lesevergnügen für alle, die Lust auf ein modernes Literaturexperiment haben." Annemarie Hagmayer, Der Evangelische Buchberater