Ausstellung “Kämpfende Hütten, urbane Proteste in Berlin von 1872 bis heute”
Die Ausstellung im Bethanien
Die Ausstellung fand vom 1. bis 18. Oktober 2015 im Südflügel des Bethanien in Berlin statt. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert. Die verschiedenen Themenbereiche werden auf 34 Tafeln von je 75cm x 100cm dargestellt. Die Ausstellung kann insgesamt oder einzelne Themenbereiche ausgeliehen werden. Mehr hierzu unter Ausstellung.
Broschüre zur Ausstellung
Die Broschüre zur Ausstellung gibt es hier als PDF.
Aktuelle Ausstellung
Zwischen Sabotage und Vernissage – Kämpfende Hütten zu Gast in der Friedel54. Am 29.April 2017 um 20 Uhr findet in der Friedelstraße 54 die Ausstellungseröffnung statt.
Ausstellungsrückschau
- Im BAIZ, Schönhauser Allee 26A in 10435 Berlin, wurden im Januar und Februar 2016 die Teile Mieter_innenkämpfe der Gegenwart in Berlin, Anfänge der Berliner Mieter_innenbewegung 1872-1933 und Hausbesetzungen in Ost-Berlin 80er/90er gezeigt.
- Vom 12.5.-17.5.2016 war die Ausstellung in Weimar zur Konferenz zum sozialen Wohnungsbau
- Vom 19.05.-02.06.2016 war die komplette Ausstellung, ergänzt um einen Moabit-Teil, im ZK/U (Zentrum für Kunst und Urbanistik) zu sehen.
- 09.06.-09.09.2016 // Berlin // verdi Mediengalerie, Dudenstraße 10, 10965 Berlin-Kreuzberg, komplette Ausstellung
Ausstellungseröffnung am 9. Juni 2016 um 18 Uhr mit Weber-Herzog-Musiktheater „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“,
Veranstaltung am 7. Juli 2016 um 19 Uhr: Bündnis Zwangsräumungen verhindern – Erfahrungen und Perspektiven
Film- und Diskussionsabend am 1. September 2016 um 19 Uhr: Der Umsetzer, Westberlin 1976, 75 Min.
Veranstaltungam 8. September 2016 um 19 Uhr: Benedict Ugarte-Chacón – Banken–Bauen–Investoren.Die Veranstaltung fällt leider aus! - Januar/Februar 2017 zeigte die Bezirksgruppe Neukölln der Berliner Mietergemeinschaft Teile der Ausstellung in der Beratungsstelle in der Sonnenallee 101.
Vorwort
Ein Ausstellungskollektiv von politischen AktivistInnen hat die Erfahrungen städtischer Kämpfe in Vergangenheit und Gegenwart für diese Ausstellung aufbereitet, zahlreiche Dokumente gesichtet und einige ausgewählt. Texte, die Theorie und Praxis zusammenfassen, sind auf diesem Blog vereint. Die Überschriften geben einen Überblick über die Themen der Ausstellung und deren Anliegen.
Durch die aktuelle Situation in Berlin ist vielen MieterInnen deutlich geworden, dass sie keine Einzelfälle sind. Sie finden keine preiswerte Wohnung mehr innerhalb des S-Bahn-Ringes, auch wenn sie nie gedacht hätten, dass ihnen das mal passieren könnte. Was seit dem Mauerfall noch als eine Ausnahmesituation erschien, wird nun zur alltäglichen Gewissheit: Die kapitalistische Stadt bedeutet Verdrängung, dort ist kein Platz für die von der Gesellschaft „Aussortierten“. „Aber der Kapitalismus schafft auch in Permanenz die Bedingungen seiner eigenen Überwindung“ (K.M.)
Darum knüpfen wir mit dieser Ausstellung an die Traditionen des Widerstandes an. Ob Blumenstraßenkrawalle 1872 oder Mietstreiks 1932/33, die Hausbesetzerwelle 70/80 in Berlin/ West oder die „stillen Besetzungen“ in den 80er in Berlin/Ost aber auch die historische Chance in Ostberlin nach der Wende – all das sind Erfahrungen, von denen wir heute lernen können. Und wer weiß schon, dass Ulrike Meinhof auch im Märkischen Viertel für eine andere Gesellschaft kämpfte oder in Ostberlin ganze Listen leerer Häuser und Wohnungen kursierten, die kurzerhand besetzt wurden. Die Vielfalt an Aktionsformen und die gesellschaftspolitischen Hintergründe, die in den MieterInnenkämpfen der Gegenwart liegen, “ …all das und noch viel mehr, würd ich machen, wenn ich König von Kreuzberg wär.“ (R.R.)
Die Ausstellung vereint praktische Erfahrungen von der MieterInneninformation bis zur Hausbesetzung, von rechtlicher Kompetenz bis zur gelebten Utopie. Sie wurde als Wanderausstellung erstellt und ist in einem einheitlichen Ausstellungsdesign gestaltet. Die Themen sind auch einzeln rezipierbar.
Wir würden uns freuen, wenn die Ausstellung den Weg in die gegenwärtige und zukünftige soziale Bewegung findet – mit der Leichtigkeit des Moments, Erfahrungen sinnlich aufzunehmen und gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen oder wie ein Stadtforscher Anfang der 70er über städtische Bewegungen sagte, „mit einem Schrei voll Leben und Kampf, der die technokratischen Mythen von der Rationalität der Städte übertönt, mit einem Schrei, der daran erinnert, dass auch die Macht über die Stadt von der Straße kommt.“ (M.C.)
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kaempfendehuetten@riseup.net
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