großes orchester
verhallt die pauken und trompeten
die grobschlächtigen greinen
sie zupfen nur noch zartbesaitet
haben alles schon vergeigt
die geldschmeißer grölen im chor
und prominente frauen machen muh
die körbchen schwer
das protzen prall vor leere
kakophonien intonieren das glück
in den librettos winseln die gefühle
premieren wiederkehrend
– seit 1952 als Mensch geführt durchlatsche ich so meine Existenz, ich denke öfter nach, weiß aber nicht, warum, später möchte ich im Altersheim mit bunten Bällen werfen, meine Freundin ist die Tastatur, sie ist geizig, will immer die schönen Sätze für sich behalten – manchmal falle ich einfach über sie her. Ich hab jetzt übrigens einen eigenen Blog, wo ich bisher der einzige Besucher bin - macht trotzdem irgendwie Spaß:
deeplooker.com.
'großes orchester' ©
Daudieck 02/2011
Buzzwords: Lyrik, Tipps, politik...