Bibliotheken in Baden-Württemberg
25. Januar 2006 | Von WT | Kategorie: Bibliotheken regional“Bibliotheken sind die Fitness-Center des Geistes”, schreibt der Landesvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes in der Broschüre “Öffentliche Bibliotheken in Baden-Württemberg”. Erstmals veröffentlichen die vier Regierungspräsidien in Baden-Württemberg gemeinsam eine Informationsbroschüre der eingegliederten Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen, die sich vor allem an die kommunalen Entscheidungsträger aus den Gemeinden und Kreisen richtet.
Die Broschüre spiegele das große Verantwortungsbewusstsein vieler Kommunen wider, die auch oder gerade in Zeiten knapper Kassen in moderne, leistungsfähige Bibliotheken investiert haben. Dieses sehr begrüßenswerte Engagement könne allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass gegenwärtig bei vielen öffentlichen Bibliotheken im Land aus Kostengründen die Angebotssicherung im Vordergrund stehe. Die bunten Bilder zu Neueröffnungen von Bibliotheken im Land sind nur ein Teil der Realität und könnten sich als kontraproduktiv für die Bibliotheksentwicklung erweisen. Die Statistiken im Anhang sprechen eine andere Sprache.
Während sich im Land insgesamt die kommunalen Aufwendungen für öffentliche Bibliotheken 2004 im Vergleich zu 2003 um 4,3% verringert haben, sind es im Bereich des Regierungspräsidiums Stuttgart 2,3% und Freiburg 3,7%. Spitzenreiter ist der Bezirk Karlsruhe. Hier haben die Kommunen ihren Bibliotheken satte 11,9% der Mittel gestrichen; Mannheim 7,8% und Heidelberg knapp 7,2%. Allein der Regierungsbezirk Tübingen weist ein leichtes Plus von 0,7% gegenüber dem Vorjahr auf.
Die Ausleihzahlen sind landesweit um 4,8% gestiegen; im Regierungsbezirk Stuttgart 5,8%, Freiburg 4,3%, Tübingen 4,7% und Karlsruhe 3,0%. Für Mannheim ergibt sich ein Anstieg um 4% für Heidelberg 3,5%.
Der Medienbestand der öffentlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg gesamt ergibt ein Plus von 4%. Regierungspräsidium Stuttgart 4,5%, Freiburg 5,2%, Tübingen 4,2% und Karlsruhe 2,2%. Heidelberg erreicht ein leichtes Plus von 234,1(Tsd.) auf 234,2(Tsd.) Medieneinheiten. Für Mannheim errechnet die Statistik einen Rückgang der vorgehaltenen Medieneinheiten von 445,5(Tsd.) im Jahr 2003 auf 435(Tsd.) im Jahr 2004; wohl statistische Nachwehen der Hoppla-Hopp-Schließung der Zweigstelle der Stadtbibliothek im Berufsschulzentrum (BBZ) an der Neckarpromenade im Juli 2004.
Im Regierungsbezirk Karlsruhe verschwanden insgesamt 5 Bibliotheken eine kam im Neckar-Odenwald Kreis hinzu, im Bezirk Stuttgart 5 Schließungen 2 Neueröffnung, Freiburg 5 Schließungen 3 Neueröffnungen. Allein im Bezirk Tübingen konnte die Zahl der Bibliotheken gehalten werden; 2 Schließungen stehen 2 Neueröffnungen gegenüber.
Die Broschüre steht auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe www.rp-karlsruhe.de zum Download zur Verfügung.
Um Artikel über soziale Netzwerke weiterzuverbreiten, müssen Sie diese aktivieren - für mehr Datenschutz.