Dadaistische Märchenstunde
11. Februar 2010 | Von Manfred Nabinger | Kategorie: Dies u. dasAn der Schnittstelle zwischen Poesie, Musik und post-dadaistischen Klangexperimenten bewegt sich seit vielen Jahren Dorle Ferber. Sie lebt in der Nähe des Bodensees, wuchs aber in Mannheim auf, wo sie in den siebziger und achtziger Jahren als Sängerin und Geigerin eine bekannte Figur in diversen Rock- und Folkensembles war, Theater- und Filmmusik komponierte und aufführte. Mittlerweile tritt sie mit einem einzigartigen Repertoire solo auf oder geht mit der Schauspielerin Donata Höffer auf »Lese«-Tournee. Einen Eindruck ihres gereiften Personalstils, der zu Vergleichen mit Laurie Anderson oder Iva Bittova anregt, gibt die neue CD »Stroh zu Gold«. Die Texte stammen von Arp, aus chinesischen oder indonesischen Quellen, beim Titelstück dient eine Collage von Märchentexten der Gebrüder Grimm als Basis. Dazu singt Dorle Ferber Chöre ein, zwitschert, trällert, flüstert und kreischt. Aus den unterschiedlichsten Instrumenten holt sie Melodien und Geräusche hervor, kombiniert diese mit kraftvollen Themen auf der Geige, einem treibenden 7/8 Beat oder akustischen Loops. Unterstützt von diversen Gastmusiker entstehen so beeindruckende Klangminiaturen.
Dorle Ferber: Stroh zu Gold. Klangwelten Records KW 20043 (2010)
Nächster Auftritt in der Region: 8.4. »Klangereignisse« in der Orgelfabrik Karlsruhe-Durlach
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