Der Klang der Zeit
8. Juni 2004 | Von WT | Kategorie: AllgemeinEine kleine Nachlese zum Besuch von Richard Powers vor vier Tagen in Heidelberg. In der heutigen Ausgabe der NZZ widmet sich Michael Schmitt ausfuehrlich Richard Powers’ Roman ‘Der Klang der Zeit’ und schreibt:
“[...] Doch anders als in früheren Büchern will sich der rechte Sog dieser Mischung in «Der Klang der Zeit» nicht immer einstellen. Es gibt einen grossen Bogen, der vom Anfang bis zum Ende die vielen Einzelheiten und Schicksale zusammenbindet – Richard Powers ist ein traditioneller Erzähler, der sich nicht scheut, auf angestammte Grundformen wie etwa Melodram oder Tragödie zurückzugreifen -, und es gibt glänzend geschriebene Passagen über das Wesen von Musik und über deren Widerhall in den Seelen. Aber irgendwo in der Mitte dieses dicken Romans, wenn die beiden Brüder die schlimmsten Klippen ihrer Ausbildung hinter sich haben und die schwarze Bürgerrechtsbewegung ihre bedrohlichsten Momente überstanden hat, beginnt die Maschine, die das alles zusammenwebt, ein wenig zu klappern. [...] ‘Der Klang der Zeit’ ist deshalb noch lange kein misslungenes Buch, aber es ist ein wenig unproportioniert geraten – und daran kann natürlich auch die flüssige Übersetzung von Manfred Allié und Gabrielle Kempf-Allié nichts ändern.”
Weitere Stimmen aus dem deutschsprachigen Feuilleton gibt es beim ‘Perlentaucher’
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