Der Trojanische Schutzumschlag i.d. Bibliotheken in Heidelberg und Mannheim
20. April 2006 | Von WT | Kategorie: Bibliotheken regionalReinhard Markner hat sich in der FAZ vom 20.4.06 auch den Web-OPAC der Stadtbücherei Heidelberg, drei Tage vor ihrem hundertsten Geburtstag, kritisch zur Brust genommen.
“Die Stadtbibliotheken in Heidelberg, Münster und Magdeburg ebenso wie viele kleinere Häuser verwenden das Programm ‘Web-Opac V2.3′, das die Bestellung von Medien vom Rechner zu Hause ermöglicht. Unverwechselbar ist dieses Programm durch die Einbindung von kleinen Umschlagbildern in die jeweiligen Titelaufnahmen. Woher sie stammen, ist leicht festzustellen. Klickt man die Bildchen an, gelangt man nämlich nicht etwa zum eigenen Benutzerkonto, sondern mitten hinein in den Katalog des marktbeherrschenden Internetbuchhändlers, der seit geraumer Zeit auch gebrauchte Bücher zum Kauf anbietet. Sollen so Bibliotheksnutzer auf andere Gedanken gebracht werden? Wozu ein Buch ausleihen, wenn man es doch auch kaufen kann? Wozu aus dem Haus gehen, wenn die Ware mit der Post geliefert wird?”
Ich persönlich halte die Verlinkung mit Amazon für eine unzulässige Bevorzugung von Amazon durch eine kommunale Einrichtung. Nicht nur die Stadt Heidelberg sondern auch Mannheim benachteiligen – in meinen Augen wettbewerbswidrig – andere Anbieter und den lokalen Buchhandel vor Ort. Dass es anders geht zeigt Ludwigshafen: Die Coverabbildung und Verlinkung zu Amazon ist nicht aktiviert.
Mein Appell an Heidelberg und Mannheim: Amazon abschalten !!!
(siehe auch Kommentar von KG in log.netbib.de)
Anmerkung: beide Kataloge sind seit dem 27.04.06 amazon-frei siehe hier…
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