Ein Wallensteinchen im Mosaik des Schillerjahres

14. Dezember 2004 | Von | Kategorie: Allgemein

“Es ist bei Schillern jedes Wort praktisch,und man kann ihn im Leben überall anwenden.” – meinte einst Goethe. Das haben sich wohl auch die Macher der “internationalen Schillertage 2005″ am Mannheimer Nationaltheater gedacht und Helgard Haug und Daniel Wetzel vom “Rimini-Protokoll” für ein Wallenstein-Projekt gewonnen. “Rimini-Protokoll” nennt sich die Truppe, die erfolgreich zum Beispiel am Wiener Burgtheater, mit Laien themenzentrierte Reality Shows auf die Theaterbühne transponiert und 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden war.

Da Max im Wallenstein bekanntermaßen zu Octavio sagt: “Wenn du glaubst, ich werde eine Rolle in deinem Spiel spielen, hast du dich in mir verrechnet.” (Wallenstein: 5. Aufzug; 3. Auftritt), sucht das Nationaltheater zum Mitspielen jetzt Leute ohne Theatererfahrung, die ihre eigene (Lebens-)Welt mit Schillers Wallenstein in Verbindung setzen können. Wer kann sich in Figuren wie Wallenstein, Max oder Octavio Piccolomini, oder Thekla wieder finden? Wer sieht die Themen des Wallenstein in den eigenen Lebensumständen verankert? Der Wallenstein-Text soll bei der Arbeit als Folie dienen, wobei die genaue Textkenntnis keine Voraussetzung ist. Auch wenn der Bauernknabe gleich zu Beginn vermutet: “Vater, es wird nicht gut ablaufen” – entgegnet dieser: “Ei was ! Sie werden uns schon nicht fressen.” Schreibt doch die Wiener Kronenzeitung zu “Schwarzenbergplatz” am Burgtheater: “Mit unglaublicher Sicherheit hat man die richtigen Leute gewinnen können. Dem Team gelingt es, Feinde von Reality-Shows im Fernsehen mit dieser Revue zu begeistern. Und vor allem: Rimini Protokoll lässt einen mitunter herzhaft lachen.” Da keimt wieder Hoffnung auf.

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an das Nationaltheater, Schillerbüro, zu wenden: schillertage@mannheim.de; Tel.: 1680-255.

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