Hommage an Anna Gmeyner
16. Februar 2010 | Von WT | Kategorie: Buchmarkt regionalIn einem Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Kinemathek, der Mendelssohn-Gesellschaft e.V. und des »persona verlages« aus Mannheim porträtiert Heike Klapdor die Autorin Anna Gmeiner und Iris Berben liest aus dem Roman »Manja«. 19. Februar 20 Uhr in der Mendelssohn-Remise, Berlin-Mitte, Jägerstraße 51.
Manja ist die Geschichte von fünf Kindern und ihren Familien in den Jahren 1920 bis 1934. Das Mädchen Manja und die vier Jungen entstammen verschiedenen Milieus: Karl einer klassenbewußten Proletarierfamilie, Heini dem liberalen Bürgertum, Franz dem Kleinbürgertum, Harry dem reichen Großbürgertum, Manja einer armen Einwandererfamilie aus Polen. Die Freundschaft dieser Kinder, die sich in einem verlassenen Mauergrundstück am Stadtrand eine eigene Welt geschaffen haben, wird 1933 auf eine harte Probe gestellt: Manja und Harry sind plötzlich nicht mehr »rasserein« und die Probleme der Erwachsenen, die sich für oder gegen Hitler entscheiden, drohen die Welt der Kinder zu zerstören. Doch ihre Freundschaft scheint stärker… Mit seinen plastischen Schilderungen des deutschen Alltags, mit seiner Poesie und den lebendigen Dialogen hat Manja bis heute nichts von seinem Zauber eingebüßt, im Gegenteil: mit dem Abstand der Jahre treten die Qualitäten dieses Romans immer stärker hervor.
Anna Gmeyner, 1902 in Wien geboren, gehörte um 1930 zur literarischen Avantgarde. Ihre Theaterstücke wurden bis 1933 mit Erfolg in Deutschland aufgeführt. Das Exil führte sie über Paris nach England. Sie schrieb Filmdrehbücher und Romane, in späteren Jahren nur noch auf englisch. Die Autorin starb 1991 in York.
1984 erschien das Buch zum ersten Mal in Deutschland beim »persona verlag«. Es liegt inzwischen in der 4. Auflage vor. Auch als Hörbuch, gelesen von Iris Berben. Ein Gespräch mit Iris Berben über den Roman, geführt von Gesine v. Prittwitz (pdf).
Anna Gmeyner: Manja; Roman, 1984 persona verlag, Mannheim 416 Seiten, Hardcover ISBN 3-924652-00-7 bestellen bei Libri
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